Speck & Süssigkeiten

In einer Ära, wo der Bonus von Gröspel & Konsorten zu einer Kunstform erhoben wurde, darf man von einem engagierten Mitarbeiter durchaus eine eigene Note darin erwarten, wie er seinen Bonus ausbezahlt bekommen möchte. Und da es sich um den Bonus für eine geleistete Arbeit handelt, darf sich auch durchaus ein Bezug zu eben jener Arbeit erkennen lassen. Dass sich Grübel und Ospel mit Geld eindecken, passt daher durchaus. Aber Vasella? Der sollte statt des Mamons lieber Ritalin nehmen.
Die Idee eines objektorientierten Bonussystems ist indessen nicht neu. Sissa ibn Dahir (ca. 300 n.Chr.) gilt der Legende nach als der Erfinder des Schach-Spiels. Weil der indische Herrscher Shihram von dem Spiel so begeistert war, gewährte er diesem einen Bonus der folgenden Form: Für das erste Feld des Schachbrettes schenkte er ihm ein Reiskorn, für das zweite Feld zwei, für das dritte Feld vier, usw. bis zum 64. Feld immer die doppelte Anzahl des vorhergehenden Feldes. Das waren dann immerhin 18´446´744´073´709´551´615 Reiskörner, also ungefähr viel mehr als in der ganzen Geschichte der Menschheit insgesamt geerntet wurde. Doch Sessa, wie er von Freunden auch genannt wurde, war nichtsdestotrotz bescheiden. Ich an seiner Stelle hätte mir die Elementanzahl der Potenzmenge der Schachbrettfelder in Reiskörnern auszahlen lassen. Damit hätte ich immerhin ein Reiskorn mehr bekommen als er.
Ich arbeite aber nicht mit Schachbrettern, obwohl eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, sondern hauptsächlich mit Excel. In diesem gibt es auf einem Sheet exakt 16’777’216 Zellen. Die könnte ich mir doch als Bonus mit Smarties füllen lassen. Oder – wenn das zu ordinär ist – wie wäre es hiermit: ein Excel-Sheet hat 2^8 Spalten, 2^16 Zeilen, warum dann nicht der mathematischen Folge folgend 2^32 Smarties? (Warum ausgerechnet Smarties? Es soll doch auch etwas mit mir zu tun haben, oder. Smart – Smarties!)

The fast and the Furious

Ich vermute auch in Österreich und Deutschland sind Raser und die von ihnen ausgehende Gefahr für sich selbst und alle übrigen Verkehrsteilnehmer ein Thema. Es ist mir daher ein Rätsel, wie die Fernsehsender auf die Idee kommen, Filme wie The Fast and the Furious zur Primetime über den Äther zu schicken. Ist das nicht Aufwiegelung zu kriminellem Verhalten? Ich merke ja bereits an mir selbst, dass ich allein wegen ein paar Szenen dieses Films in einen Geschwindigkeitsrausch verfalle. In meinem Fall ist das natürlich nichts schlechtes, denn da ich weder Führerschein noch Auto habe, renne ich einfach etwas schneller dem Zug hinterher und erwische ihn für einmal sogar, aber behüte Gott wenn ich in diesem Zustand etwas mit noch mehr PS unter den Hintern bekäme.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sich meine Velofahrtechnik nach einer Star-Trek-Raumschlacht verändern konnte. Ich liess mich jeweils absichtlich von einem Auto überholen, klemmte mich dann an dessen Stossstange und feuerte vor meinem inneren Auge aus allen Phaser- und Disruptoren- und Polaron-Bänken eine Salve auf dieses ab. Und wenn das noch nicht reichte, schickte ich ihnen auch gleich noch ein paar Photonen-, Quanten-, Transphasen-, Tri-Kobalt- und Chronotontorpedos hinterher. Wie gesagt, zum Glück sass ich da nur auf einem Fahrrad, denn andernfalls hätte ich mit einem einzigen solchen Manöver wohl ein ganzes Parsek ins Jenseits befördert.

Sind es die Einschaltquoten, die die Fernsehsender vergessen lassen, dass der Einfluss aufs Publikum, den sie ihren Werbepartnern verkaufen, auch von ihnen selbst ausgehen kann? Ist das nicht sträflich naiv?
Ich plädiere daher für eine Kollektivschuld, welche man den Medien anhängen kann, wenn etwas passiert, was so aussieht, als ob es von ihnen inspiriert worden wäre. Und als Beweis dafür, dass dieses Gesetz auch tatsächlich greift, müsste man als erstes mich in den Kerker werfen, weil ich dieses Gesetz hier im DisOrganizer initiert habe.

 

Dies darf aber nicht mit jener Art von Selbstzensur verwechselt werden, zu welcher die Politiker als Reaktion auf die Unruhen in der arabischen Welt nach der Veröffentlichung der 12 Mohammed-Karikaturen in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten aufgerufen haben.  Es ist nämlich ein fundamentaler Unterschied zwischen Imitation und Reaktion. Letztere ist nämlich etwas, das gelernt und kultiviert werden muss, mitunter eben gerade durch die Konfrontation mit dem Auslöser.

Futurologie

Unsere Wirtschaft leidet bedauerlicherweise an einer akuten Kurzsichtigkeit. Sie wechselt die Produktion von viereckigen auf runde Teebeutel und findet das unglaublich innovativ. Von der Kreativität in Sachen Damenbinden und Tampons will ich hier gar nicht reden.
Um langfristig erfolgreich zu sein, müsste sie aber wieder lernen über den Horizont hinaus zu blicken und Ideen weniger aufgrund ihrer sichtbaren, finanziellen Möglichkeiten zu verwirklichen, sondern einfach weil sie verwegen und romantisch sind.
Warum als Bank zum Beispiel nicht mal ein Raumschiff-Leasing anbieten? Warum als Metzger keine Schweine im Weltall? Warum keine Mars-Mondkolonie?
Viele im Nachhinein als revolutionäre betrachtete Projekte waren die reinsten wirtschaftlichen Himmelfahrtkommandos, die im Grunde keinem anderen Zweck dienten, als beispielsweise dem Ruhm des Empires zu dienen. Dann aber – meist fast ein bisschen überraschend für alle beteiligten – floss mächtig Kohle und zwar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet.
Wozu also soll ein Raumschiff-Leasing-Angebot gut sein? Die meisten Menschen werden wohl zur Zeit weniger Gebrauch von einem solchen Angebot machen können. Aber für viele interstellar Reisende wäre es sicherlich interessant. Nicht in die Raumfahrt, respektive in die Galaxisierung zu investieren bedeutet also mögliche Absatzmärkte leichtfertig zu ignorieren. Und diese Absatzmärkte sind fast schon unendlich.
Die Mathematik lernte mit der Unendlichkeit umzugehen, die Kosmologie ebenfalls, ja sogar die Regierung der Vereinigten Staaten machte beachtliche Vorstösse im Teilgebiet der Unendlichkeit der menschlichen Dummheit. Wieviel Zeit wird dann wohl noch vergehen, bis endlich auch die Wirtschaft auf den Zug aufspringt?

Kernkompetenzen

Was ist die Kernkompetenz einer Bank? Ohne mich allzu weit auf die Äste hinauswagen zu wollen, würde ich sagen, sie bewegt sich irgendwo im Dunstkreis von „Vermögen verwalten“, „Geld vermehren“ und „Zinsen jonglieren“. Zumindest, wenn die Kernkompetenz das ist, was der Kunde will, dass ich für ihn tue.
In gewissem Sinne müssten natürlich auch „Herausforderung für Bankräuber darstellen“ und „Wirtschaft infernalistisch manipulieren“ dazu gehören. Doch wäre im ersten Fall der kernkompetenz-definierende Kunde ein mittelloser Autor von Detektivromanen respektive im zweiten ein mittelloser Öko-Apostell. Also nicht gerade das Wunschklientel einer Bank.
Was aber jedem Kunden im Grunde genommen egal sein kann, zumindest so lange der Rubel rollt, ist, wer den Laden schmeisst. Also ist das „Managen“, obwohl es zweifellos ein notwendiger Bestandteil eines jeden Unternehmens ist, keine Kernkompetenz. Genausowenig wie Toiletten putzen, Kaffee kochen, Software coden und gegebenenfalls interne Korrespondenz übersetzen.
Also könnte, nein, müsste eine Bank eigentlich getreu dem Reimchen „Do what you can do best – outsource the rest“, wobei, wie gesagt, das What logischerweise von den Kunden bestimmt wird, neben den Putzkollonen, den Kaffeemaschinen, den Programmieren und gegebenenfalls den Übersetztern auch die Manager outsourcen. Da ist auf jeden Fall sehr viel Einsparpotential vorhanden, denn in Indien oder China wird sich sicherlich jemand finden lassen, der es mindestens genauso gut macht für wesentlich weniger Geld.

Chicks n Jeeps

U1_autosaloonDer Autosaloon öffnet mal wieder seine Pforten und die Automobilindustrie lenkt mal wieder mit leichtbekleideten Damen von den kleinen Macken ihrer neuen Karossen ab. Letzteres hoffe ich zumindest.
Ich sehe ja durchaus ein, dass man die Vorzüge eines Hemdes am besten an einer Person demonstriert. Und es entbehrt auch nicht einer gewissen Logik, wenn diese Person dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Und so gern ich es täte, ich glaube nicht, dass man dessen magersüchtiges Erscheinungsbild einem fiesen Misanthropen anlasten kann. Vielmehr fürchte ich, dass wir uns da einfach irgendwie hineingesteigert haben.
Ich verstehe ja auch noch, warum auf Werbeplakaten für IKEA-Schränke sich eine sexy Schwedin lasziv an einen Leksvik schmiegt. Schliesslich bleibt dieser nicht stehen, wenn ihn keiner hält. Doch obgleich sie damit falschere Hoffungen wecken, lassen sie die Blondine nichtsdestotrotz weg.
Und natürlich kann ich nichts einwenden gegen die Nackedeis im Playboy. Immerhin würde man ansonsten die zoologische Sensation des Buschelschwänzchens ja nie zu Gesicht bekommen.
Und seit der Lektüre von Umberto Ecos „Platon im Stripteaselokal“ anerkenne ich auch den Verdienst der Entkleidungskünstlerinnen für die Ideenlehre. Ich bin zwar kein Anhänger von dieser, doch das ist nicht der Punkt.
Aber die schmucken Hostessen neben dem schicken Schlitten täuschen auch mit noch so detailliertem Fachwissen nicht darüber hinweg, dass ihre Beziehung zum Automobil nur schlüpfrigverträumter Natur ist. Und selbst das würde nicht so schlimm sein, wenn es nur nicht so offensichtlich wäre, so plump, so unendlich weit entfernt von jeder Raffinesse.

Ist das für die Frauen nicht erniedrigend? Wie fühlen sie sich bei so etwas? Doch kaum so, wie bei jedem anderen Job?
Gibt es im Modellbusiness eigentlich so etwas wie einen „Prestigeindex“ für die einzelnen Gigs? Etwas, das eine Arroganz-Hierarchie in dieser Berufsgruppe rechtfertigen würde? Ich bezweifle nämlich, dass sich Modelle, die auf den Laufstegen von Paris, New York und Milano die Haute Couture irgendeines schwulen Exzentrikers präsentieren, als ebenbürtig mit Kolleginnen verstehen, welche für Damenbinden im Fernsehen werben, Dessous in Erotik-Versand-Katalogen vorführen oder nackt auf Bierflaschen posieren. In die letzte – natürlich dennoch durchaus ehrenwerte – Kategorie zähle ich, wie wohl kaum jemanden überraschen dürfte, auch die Autosaloon-Tussis. Nicht so ehrenwert und gänzlich ohne Raffiness, fürchte ich, sind indessen diejenigen, welche die Mädchen für diesen Job engagieren…

Woran denkt da wohl der Che?

Ich frage mich, ob sich heute noch irgendjemand an Che Guevara erinnern würde, gäbe es nicht dieses eine Foto von ihm? Natürlich hat er seine Spuren hinterlassen in der Geschichte und von mir aus auch in der Theorie der Methodik, Strategie und Taktik des modernen Guerillakampfes, doch erklären diese seine von vielen bewunderten und von manchen verurteilen Leistungen nicht die Präsenz seines Conterfeis auf so vielen T-Shirs, Taschen, Socken, Unterhosen und Käppis.
Sein Bild ist ein Symbol fürs Revoluzertum, fürs Aufbegehren gegen das Establishment, doch im Zusammenhang mit der Mode ohne den Inhalt. Er ist sexy und die Alten mögen ihn nicht, was braucht es mehr?
All die Leute, die heute mit ihm und der mit ihm assozierten Rotzigkeit riesige Umsätze erziehlen, wären damals von ihm gleich als erstes umgenietet worden und zwar eigenhändig. Sicherlich, er wollte den Armen helfen, doch nahm er ohne Skrupel in Kauf, dass seine Entwicklungshilfe ein sehr blutrünstiges Geschäft ist.

Man hört bisweilen, dass so manch einer über die ausdrucksstarken Augen auf diesem hippen Portrait dazu angestiftet wurde, sich mit ihm selbst auseinander zu setzen, und dass daher in gewisser Weise die Modebrache als unbeabsichtigter Überträger des kommunistischen Virus an ihrem eigenen Grab schaufelt. Das ist wahrscheinlich Nonsens, aber das Argument ist trotzdem cool.

Infitesimales Toilettenpapier

Kulturelle Unterschiede spiegeln sich durchaus auch im Toilettenpapier wieder (diese Formulierung ist beeindruckend mehrlagig!).
Es ist zwar etwas abwegig in einer kulturkritischen Diskusion Sylvester Stallone als ein vorbildliches Beispiel anzuführen, doch was er im Film Demolition Man auf dem Gebiet der „Toilettenhygiene im Wandel der Zeit“ geleistet hat, ist durchaus der Erwähnung wert: Aus einem Kryoschlaf erwacht, findet er auf dem Klo statt Toilettenpapier drei Muscheln, mit denen er bis ans Ende der Film einfach nichts anzufangen weiss.
Wenn man sich diesen und diesen Artikel in der Wikipedia so anschaut, so merkt man rasch, dass es so gut wie nichts gibt, was nicht zur Reinigung der Ausscheidungsorgane nach dem Stuhlgang oder nach dem Harnlassen verwendet wurde. (Bezeichnenderweise wurde in Japan das Toilettenpapier ausgerechnet in der Edo-Zeit eingeführt.)
Um was es mir hier jedoch geht, ist die Qualität des Papiers als ein soziologischer Inikator für dessen Verwendungsgebiert. Mir ist aufgefallen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Schmirgeleffekt des Toiletten- und dem preislichen Sinken des Aktienpapiers einer Firma gibt. Ob es auch im umgekehrten Fall eine Korrelation gibt, weiss ich nicht. Weiter ist mir aufgefallen, dass chilenisches Toilettenpapier dazu neigt sich im Kontakt mit Feuchtigkeit komplett aufzulösen. Dies ist bewundernswert in ökologischer Hinsicht, doch nicht sehr dienlich bei seinem eigentlichen Verwendungszweck. Argentinisches Toilettenpapier hingegen besitzt die verblüffende physikalische Eigenschaft, dass es mit dem Falten zwar schwerer nicht jedoch dicker und stabiler wird. (In beiden Ländern gehört das Toilettenpapier übrigens nicht ins Klo geworfen!)
Welche konktreten Schlüsse sich aus diesen Unterschieden ziehen lassen, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ich will mich aber aber auch nicht als Soziologen verstanden sehen, sondern eher als soziologischen Werkzeugmacher.

Tic Tac Toe

Heute bin ich an der rechts abgebildeten Werbung für Diesel-Jeans vorbeigekommen. Zwei halbnackte Frauen spielen mit Peitschen Tic Tac Toe auf den Rücken eines ebenfalls halbnackten Mannes, der es sichtlich geniesst. Auch eine der beiden Frauen diente offensichtlich bereits als Spielbrett.
Ich weiss nicht recht, was ich davon halten soll. Umgekehrt nämlich, also dass zwei Männer eine Frau auspeitschen, wäre es wohl nicht gegangen. Ich schätze daher, dass es sich hierbei um eine jener Werbungen handelt, die auf eine sexy Weise mit Tabus zu flirten versuchen. Vom Konzept her also nichts neues.
Ich frage mich, welchen Einfluss diese rein kommerziell motivierten Tabubrüche auf die Gesellschaft haben. Nicht unbedingt die konkrete Werbung, sondern diese Form der Werbung.
Da es meines Erachtens die ureigenste Aufgabe der Kunst ist, Tabus auf ihre „Gerechtfertigkeit“ hin zu prüfen, übernimmt hier die Werbung zum Teil diese Aufgabe. Ich bezweifle jedoch, dass die Massstäbe mit denen sie eben jene „Gerechtfertigkeit“ prüfen, ethischer oder ästhetischer Natur sind. Ich schätze, es sind eher finanzielle Massstäbe. Das macht zwar nichts, doch die Unvollständigkeit ist bedenklich. Das heisst nämlich, dass sie wohl kaum ein Tabu brechen werden, das für sie kontraproduktiv ist. Zum Beispiel die Magersucht.
Ich würde sogar so weit gehen und die Hypothese aufstellen, dass Werbung nur mit jenen Tabus spielt, welche marktwirtschaftlich betrachtet hemmend wirken. Es wird also, um es moralisch populistisch auszudrücken, in Richtung der universellen Zügellosigkeit hingearbeitet.
Es ist durchaus zu begrüssen unsere Tabus gelegentlich zu überprüfen, andernfalls droht man in einen sturen Dogmatismus abzudriften. Doch heisst das nicht, dass diese Überprüfung zwangsläufig auch im Fernsehn stattfinden muss. Gewisse Themen sollten vielleicht einfach anderswo diskutiert werden. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Ideen durch verschiedenartige Mechanismen umherschwappen und das Medium ist schliesslich die Message.

Berge von Schuhen

Es gibt in Ushuaia einen Schuhladen, der hat es in sich. Das Lokal ist leer bis auf einen riesigen Haufen Schuhe in einer Ecke und drum herum stehen Höcker auf die man sich zum Anprobieren setzen kann. Alles sind Damenschuhe, doch reicht das Sortiment von Flipflops über Wanderschuhe bis hin zu Plateau-High-Heels. Frau sucht sich einfach ein passendes Paar aus…

Ist das nun das Paradies oder der Albtraum einer Frau?

Reich und Arm

In Argentinien tragen alle Schüler Uniformen. Die Mädchenschulen scheinen dabei besonders knapp bei Kasse zu sein, wenn man die Menge an zur Verfügung gestelltem Stoff als Kriterium herbei zieht.
Das absolute Highlight ist aber eine Schule die ihren Schülern (beiderlei Geschlechts) kurze, weisse Kittel verschreibt, die dann mit allem möglichem kombiniert werden können. Der Kittel gibt modisch nicht allzu viel her, das muss leider zugegeben werden. Ein Mädchen schaffte aber die Kurve auch diesem Outfit Sexappeal zu verleihen: Sie trug abgesehen von diesem Kittel rein gar nix.

Zeitlose Musik?

Das Bestreben manch einer Band zeitlose Musik zu produzieren, ist zweifellos ehrenhaft, doch so richtig vorstellen kann ich mir eine Musik ohne Zeit leider nicht. Ist das nicht gerade der Witz an der Musik, dass man versucht Töne möglichst effektvoll in eine zeitliche Abfolge zu bringen?
Womöglich verstehen sie es aber auch eher metaphorisch und versuchen damit auszudrücken, dass sie ihre Musik nicht nur für das nächste Weekend komponiert haben wollen, sondern dass sich ihre Musik auch in 50 Jahren noch genauso verkaufen lassen soll wie heute. Und im Grunde auch vor 50 Jahren.

Während man allerdings den Eintagsfliegen gern vorwirft nur auf das schnelle Geld aus zu sein, wird häufig verschwiegen, dass jene zeitlosen Bands ihre Tantiemen nicht nur für die Verkäufe ihrer Stücke von Jetzt und in 50 Jahren kassieren, sondern dass sie auch bestrebt sind für die Ausfälle entschädigt zu werden, die ihnen in den letzten 50 Jahren entgangen sind.

Führungsqualitäten

Heute habe ich Führungsqualitäten gezeigt. Auf die Frage hin, bis wann irgendetwas fertig sein würde, nannte ich gleichermassen bestimmt wie ahnungslos ein konkretes Datum. Daran wäre an sich noch nichts Besonderes, wenn die Person, welche mir die Frage gestellt hat, nicht gleichermassen beruhigt wie wohlwissend, dass ich keine Ahnung habe, gewesen wäre.
Mir deswegen aber gleich eine Führungsposition anzubieten, wäre nichtsdestotrotz übereilt.

Quantentheorie in der Software-Entwicklung

Wie man weiss, verschlingt die Testphase bei der Software-Entwicklung ungeheure Ressourcen an Zeit und Nerven. Dort zu sparen ist zwar verlockend, erlauben sollte es sich aber nur, wer das Monopol inne hat.

Ich möchte hier nun eine kostengünstige Alternative zur Testphase anbieten:
Die Quantentheorie lehrt und, dass es unzählige Parallele Universen gibt. In manchen dieser Universen funktioniert die Software, in manchen nicht. Statt also mühsam ein ganzes Universum, in dem sie nicht funktioniert, in eins zu verwandeln, in dem es das tut, könnte man doch von vornherein dafür sorgen, dass man ins richtige kommt: „Prophylaxe statt Symptombekämpfung“ heisst hier das Credo.
Wie diese Prophylaxe konkret aussieht, ist ein Betriebsgeheimnis und kann hier leider nicht verraten werden.
Ich sagte ja, die Alternative sei kostengünstig, nicht gratis.

Sie isst ihn nicht – sie ist der Burger

U1_MsMcDonaldParis Hilton machte kürzlich Schlagzeilen mit ihrem Burgerporno und illustrierte damit eindrücklich die alte Marketingregel „Sex sells“. Dass die von ihr zur Schau gestellten Kurven möglicherweise nicht repräsentativ sind fürs durchschnittliche Fastfood-Klientel, soll uns hier nicht weiter stören, wird doch dieser Akt künstlerischer Freiheit mehr als wett gemacht durch das schonungslos offene Eingeständnis, dass Rinderwahnsinn offensichtlich doch übertragbar ist.
Nun bin ich heute beim Surfen über etwas gestolpert, das in einem gewissen Bezug zu jener Werbung zu stehen scheint. Der Aufmacher war, ich zitiere: „She´s sexy, she´s stylish, she´s sophisticated – and somewhat surprisingly, she´s Ronald McDonald.“
Der Grundgedanke der oben erwähnten Strategie ist, dass man dem Konsumenten suggeriert, dass man zu einer solchen Frau wird oder zumindest eine solche kriegt, wenn man das beworbene Produkt verputzt. Leider fällt aber alles, was mit Ronald McDonald zu tun hat, beinahne schon kategorisch nicht in diese Kategorie. Was daher gemacht wurde, ist, dass man des künstlerischen Effektes Willen dieser Ikone der Prüderie und guten Laune High Heels verpasste und so, statt in die stereotype Schwarz-Weiss-Malerei zu verfallen, neben Heterosexuelle, Homosexuelle und inzwischen auch weit verbreitete Metrosexuelle, den neuen Typus des McSexuellen ins Feld geschickt hat. Mal sehen, ob sich dieses Gen durchsetzen wird