Aus der Zukunft lernen…

In Sachen Führung ist uns die Zukunft weit voraus, wie der folgende kurze Dialog eindrücklich demonstriert:

Kirk: Scotty, wie stark hat es uns erwischt?
Scotty: Es sieht übel aus, Captain.
Kirk: Wie lange brauchst du zur Reparatur?
Scotty: Mindestens vier Tage, Captain.
Kirk: Du hast sechs Stunden!
Und Scotty schafft es in zwei.

Der gute Vorgesetzte spornt seine Untergebenen zu Höchstleistungen an, lässt ihnen aber gleichzeitig die Chance, ein Wunder zu vollbringen. Ein zeitgenössischer Chef würde dagegen im Interesse der Produktivität nach einer ersten solchen Erfahrung dem Chefingenieur das nächste mal gleich nur noch eine Stunde geben, weil sich da sicherlich noch das eine oder andere wird optimieren lassen. Diese Einstellung mag vielleicht der Gewinnmaximierung dienen, doch sie bringt niemanden dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist.

Outsourcing

Die Globalisierung ist vielleicht doch nicht so schlecht. Die Liberalisierung des Welthandels ermöglicht es uns, die Dinge dort machen zu lassen, wo man sie optimal machen kann. Was optimal effektiv bedeutet, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass wir lästige Aufgaben gegen ein hoffentlich gerechtes (!) Honorar beispielsweise in Indien machen lassen können. Wir haben was davon, sie haben was davon und alle sind glücklich.
So könnte man auch die TV-Werbeblöcke nach Indien schicken und die Leute dafür bezahlen, dass sie sich für uns anzuschauen. Sie hätten einen lukrativen Verdienst und wir könnten uns ungestört unsere geliebten Soaps reinziehen.

Natürlich lässt sich nicht ausschliessen, dass wir dadurch unsere indischen Arbeitnehmer einer nicht ungefährlichen, psychologischen Belastung aussetzen und sie im schlimmsten Fall von Omo, Mars, Allways Ultra und Slimfast abhängig machen, doch erstens wären diese Leiden vergleichsweise gering verglichen mit anderen, die auf unserem Mist gewachsen sind, zweitens  würden sie mit einer hoffentlich gerechten (!) Gefahrenzulage entschädigt und drittens blieben ihnen wenigstens die Sendungen, welche sich mit der Werbung finanzieren, gnädigerweise auch erspart.

Qualitätsmanagement

Es sollte doch eigentlich im Interesse eines jeden Unternehmens liegen, dass dessen Führung was taugt. Um dies zu gewährleisten, setzt man zwar allerhand ausgeklügelte Verfahren ein, doch scheute sich meines Wissens bisher noch jede Firma davor, die einzige wirklich wissenschaftlich anerkannte Strategie einzusetzen: den Vergleich mit einer so genannten Kontrollgruppe, deren Entscheidungsfindungsprozess völlig zufallsgesteuert ist.
Konkret heisst das, dass man manche Führungspositionen mit charismatischen Leuten besetzt, die jedoch über absolut keine Fachkompetenz verfügen und ihre Entscheidungen aus völlig haarsträubenden Gründen fällen. Die Identität dieser Personen sollte aus verständlichen Gründen unter allen Umständen geheim gehalten werden.
Das Niveau der Erfolge dieser kontrollgeführten Abteilungen verdankt sich demzufolge einzig und allein dem Placeboeffekt und jede Abteilung, die nicht signifikant bessere Resultate liefert, hat schlicht und ergreifend einen Chef, der sein Geld nicht wert ist.

Ich möchte hier auch gleich die Gelegenheit nutzen und mich selbst für die Position des charismatischen Placebochefs empfehlen. Meine Qualifikationen sprechen für sich.

Warteschlangen

Meine Fähigkeit, mir stets die längste Schlange zum Anstehen auszusuchen, trotzt allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit. Die einzige plausible Erklärung für dieses Phänomen kann nur ein subtiles, knapp unterhalb der Wahrnehmung befindliches Signal sein, welches alle Problemfälle aussenden und sich in einer Schlange zusammenrotten lässt. Ein Signal ähnlich jenem, welches Schwarzfahrer bei einer Billetkontrolle aussenden, während sie mit einem Pokerface sämtliche Taschen durchsuchen.
Die Zahl der Wartenden korreliert deshalb nur marginal mit der Wartezeit und das ist auch den Grund, weshalb es weitaus ökonomischer ist viele Schlangen zu machen statt nur einer, die sich dann vor den Schaltern aufteilt. Eben weil die Mehrheit der Kunden relativ schnell abgefertigt wird, während die Problemfälle scheinbar unbedingt vom Deppen vom Dienst bedient werden möchten.
Prozessoptimierungen in einem solchen Umfeld sind übrigens deshalb so heikel, weil sie drohen, die ganze Dynamik zu zerstören, welche weitaus effizienter funktioniert, als es Modelle, die dieses Deppenclustering nicht berücksichtigen, voraussagen würden.

Aus dem Leben eines Angestellten

Irgendwie haben sie es verpasst, mir den Lohn auszuzahlen. Das kann passieren, da muss man schon mal ein Auge zudrücken können. Einigermassen verwirrt hat mich jedoch die Weigerung den Sold noch vor der nächsten Lohnrunde in einem Monat auszuzahlen – ist ja nicht so, dass sie zur Bank weit laufen müssten. Vorschüsse so hiess es, würden nur in dringenden und begründeten Fällen ausbezahlt. Das ist zweifellos eine sehr vernünftige Einstellung, doch will ich keinen Vorschuss, sondern, wenn man es unbedingt ballistisch ausdrücken will, den Hauptschuss, welcher doch eigentlich analog nur in dringenden und begründeten Fällen nicht ausbezahlt werden sollte.
Ich glaube ich werde diese Strategie bei den Steuern versuchen: Ups, jetzt habe ich doch tatsächlich vergessen, die Steuererklärung abzugeben. Dann mach ich das – vorausgesetzt die Schweiz geht deswegen in der Zwischenzeit nicht bankrott – eben erst nächstes Jahr.

Das Nachspiel: Ich habe ihnen gesagt, dass das schon okay sein und dass sie die in diesem Monat aufgelaufenen Zinsen doch Greenpeace spenden sollen. Am nächsten Tag war das Geld auf meinem Konto.

Information ist Geld

Von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, mag es durchaus zutreffen, dass es der Nation mehr bringt, wenn der Bürger täglich zwanzig Minuten Zeitung statt eine halben Stunde Bücher liesst. Denn ein über das Weltgeschehen informierter Mitarbeiter kann in seinem täglichen Arbeitspensum subtil auf die sich ändernde globale Situation reagieren und so seinem Unternehmen und damit der ganzen Nation zu mehr Prosperität verhelfen.
Doch andererseits sind es nicht unbedingt die prallen Konti, welche die Lebensqualität bestimmen. Denn wenn man fragt, was genau mit Armee, Zoll und SVP geschützt und bewahrt werden soll, so stehen noch vor dem Bankgeheimnis Identität und Kultur auf dem Programm. Was man darunter konkret versteht, kann natürlich extrem divergieren, aber egal ob es nun Gotthelf ist oder Federspiel, man findet es eher in Büchern als in Zeitungen.

Ich klage daher die Pendlerzeitungen des Identitätsdiebstahls an! Und somit auch des Vaterlandverrats. Die 20 Minuten, die sie uns stehlen, verlieren wir an inspirierender Lektüre, an nötigen Gesprächen und an entspannender Musik. Lebensqualität entsteht schliesslich gerade dort, wo man nicht mit Geldverdienen beschäftigt ist.

„Reich ist das Land,
das keine Manager braucht um schöne Gedichte zu schreiben.“

Ian Hazelwood

Bank tomorrow

Spätestens mit der Erfindung der Zeitmaschine werden wir so einiges überdenken müssen. Zum Beispiel den Sinn unserer Banken.
Auf der einen Seite fängt dann das Sparen natürlich überhaupt erst an Spass zu machen, denn ich kann dann zurück ins Jahr 911 reisen und dort einen Euro bei einem Zinssatz von 0.42% anlegen, und könnte dann gleich morgen mit dem angesparten Geld ein 10’000 Quadratmeter grosses Grundstück auf der Venus kaufen.
Auf der anderen Seite finanzieren die Banken die Zinsen aber damit, dass sie ihr Geld irgendwo investieren und dann unter dem Vorwand, man trage ja ein beträchtliches Risiko, sich eine goldene Nase daran verdienen. Mit den Zeitmaschinen wäre es dann aber einerseits kein Risiko mehr, weil man ja ganz genau wüsste, wie das ganze rauskommen würde, und andererseits würde dann jeder Jungunternehmer ins Jahr 4026 v. Chr. reisen und seinen Euro dort bei den Zeugen Jehovas anlegen, die gerade gespannt die Erschaffung Adams verfolgen. Und beim schon vorher erwähnten Zinssatz von 0.42% würde er heute gut 95 Milliarden Euro Startkapital haben. Das sollte eigentlich reichen für einen Pizzaverleihservice.

Wie man sieht, wird nach dem Aufkommen der Zeitmaschinen keiner mehr Kredite oder Hypotheken bei Banken aufnehmen wollen, wodurch diese – so beliebt deren Sparbüchlein auch sein mögen – über kurz oder lang Konkurs anmelden werden müssen.
Das Vertrackte mit Zeitmaschinen ist aber, dass sie zu den wenigen Dingen gehören, die bereits vor ihrer Erfindung benutzt werden können. Und da, wie wir gesehen haben die Existenz von Zeitmaschinen unweigerlich zur Schliessung von Banken führen muss, bleibt uns nichts anderes übrig als sie gleich jetzt zu schliessen. Allesamt, ratzeputz!

Die reichsten Schweizer

In einem Unternehmen wie die CREDIT SUISSE, deren internes Credo „One Bank“ lautet, sollte man da nicht erwarten dürfen, dass wenn der CEO in die illustre Liste der 300 reichsten Schweizer aufsteigt, dass dann auch alle anderen Mitarbeiter nachrücken sollten?

Das Vermögen der Superreichen habe letztes Jahr angeblich um 14% zugenommen. Mich würde jetzt aber schon Wunder nehmen, um wie viele Prozent das Vermögen dieser Superreichen abgenommen hätte, wenn einer von ihnen, beispielsweise Bertarelli, per Brainswitching durch mich ersetzt worden wäre?
Hätten er ich wir es beispielsweise geschafft von den ursprünglichen 3 Bertarelli-Milliarden statt 10 neue hinzuzuverdienen satte 100 Milliarden zu verpulverisieren? So dass sich das Wachstum unserer Superreichen in sein Gegenteil, also -14%, verkehrt hätten?

Sixpack in Paris

Meine intensive Auseinandersetzung mit den Brüsten Marie Antoinettes erlaubte mir einen flüchtigen Einblick in die verborgenen Geheimnisse von Champagnergläsern. Sie sollten so dünn wie möglich sein, damit möglichst wenig Material vorhanden ist, welches den Inhalt erwärmen könnte. Beim Anstossen sollten sie klingen, schliesslich ist dieses Gebräu der flüssige Inbegriff eines engelhaften Lachens. Und auch an den lustigen Blubberbläschen soll man sich erfreuen. Kurz ein solides Champagnerglas macht das Sprudelwasser zu einem Fest für alle Sinne.
U1_prosecco1Nun ist aber der neue Prickel-Pop da! Eiskalt serviert, schmeckt er angeblich sündhaft fein. Und kühlt liebenswürdigerweise sogar Hand und Lippe. Luxus und höchste Qualität aus der Dose, heisst es da und ich würde meine Hose drauf verwetten, dass ein solcher Satz semantisch nie und nimmer Sinn machen kann. RICH PROSECCO in der Dose.
Wenig Material, das trifft schon zu, doch wenn es die Hand kühlt, dann wärmt es im Gegenzug leider den Inhalt. Und klingen tut da überhaupt nichts und perlen nur über den Alu-Rand. Doch was damit an Glamour verloren geht, wird durch Paris Hilton höchst persönlich Wett gemacht, die sich medienwirksam einsetzt für den neuen Sparkling- und Prickelpop.

Raider – Twix

Seit rund 15 Jahren heisst Raider nun also Twix, aber gewöhnt habe ich mich daran noch immer nicht. Es hiess, abgesehen von Twix ändert sich nix. Aber das ist nicht wahr.
Die Assoziationen sind weg, nicht nur jene, die damals schon bestanden wie zu Easy Rider (1969), Raiders of the Lost Ark (1981), Pale Rider (1985) oder Knight Rider (1982-1986), sondern auch solche, die erst noch geknüpft worden wären wie zu Whale Rider (2002), Tomb Raider in Spiel (1996) und Film (2001) und über Girl, Interrupted (1999) auch zu Winona Ryder.
Warum, wenn nicht wegen der Assoziationen sollte ich ausgerechnet Marlboro rauchen, Ferrari fahren, Police Sonnenbrillen und Louis Vuitton Handtaschen tragen und mir mit L’Oreal die Haare waschen?
Die einzige Assoziation, die mir zu Twix einfällt sind die Olsen Twins und die ist ein überzeugendes Argument die Finger von den Riegeln zu lassen.

Unser Umgang mit der Hitze

Also zuallererst möchte ich hier festhalten, dass ihr alles Memmen seid!
Kaum ist es mal ein bisschen wärmer, schon fangt ihr an zu jammern und zu stöhnen. Dass es viiiel zu heiss und alles sooo mühsam sei.
Alles was es braucht, ist ein bisschen Selbstdisziplin: Arbeitet einfach ein bisschen weniger! Und meine Damen, auch beim Rock kann man noch sparen.

Da man sich aber grundsätzlich nicht auf die Vernunft der Menschen verlassen kann, empfehle ich folgende Änderungen in der Bundesverfassung, die dem hitzebedingten Unwohlsein vorbeugen könnten:

  • Die Aufteilung von Tag und Nacht in gleichlange Zeitabschnitte wird abgeschafft und durch gleich viele Zeitabschnitte zwischen Sonnenauf- und -unter- und -unter- und -aufgang ersetzt. Das heisst, dass die Tagstunden im Sommer länger sind als die Nachtstunden und die Nachtstunden im Sommer kürzer sind als die Nachtstunden im Winter. Zu beachten gilt aber, dass der Stundenlohn keinen Unterschied zwischen Sommer und Winter macht, genauso wenig wie die Produktivität. Das heisst, dass man im Sommer für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn hat wie im Winter – bloss mit ein bisschen mehr Zeit.
  • Weiter wird der Mittag für jeden Ort dergestalt bestimmt, dass es derjenige Augenblick ist, wo die Sonne im Zenit steht. Auf diese Weise würden die langen, nervenaufreibenden Schlangen in den Kantinen entfallen, weil die Leute je nicht mehr gleichzeitig Mittag haben würden.

Dass man auf die natürliche Stundenlänge sowie die individuelle Mittagszeit während der ganzen Industrialisierung verzichtet hat, lag an der technischen Unzulänglichkeit jener Epoche, doch mit unserer modernen Technik stellt das nun keinerlei Probleme mehr dar.

Und folgendes noch am Rande: Die Siesta wird ins Arbeitnehmerschutzgesetz aufgenommen.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Warum sollten Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn kriegen wie die Männer? Ihr Friseur ist zwar teuerer und auch all die Schuhe müssen irgendwie bezahlt werden, doch verbrennen Männer, wie man gemeinhin weiss, mit demselben Körpergewicht mehr Kalorien als Frauen. Das Prinzip „gleicher (finanzieller) Lohn für gleiche Arbeit“ bedeutet demzufolge einen höheren (sättigenden) Lohn für die Frauen. Ist das wirklich gerecht?
Der Vorschlag dies als Kompensation der in der Vergangenheit erlittenen Ungerechtigkeiten zu verstehen, ist zwar verständlich, aber – zumindest wenn man nicht Anhänger der Erbschuld ist – nicht wirklich gerechtfertigt.
Eben gerade weil die Bedürfnisse jedes Einzelnen verschieden sind, darf die Perspektive, aus welcher man die Lohnungleichheit bekämpfen muss, nicht, wie oben, die der Arbeitnehmer sein, sondern jene der Arbeitgeber. Profit aus der Ungleichheit der Menschen zu schlagen ist nicht fair. Auf diese Weise werden sie nämlich gegeneinander ausgespielt und dienen lediglich als Mittel zum Zweck.
Woraus man einzig und allein Profit schlagen dürfen sollte, ist das Gefälle beim Know-how. Wer etwas besser, schneller, billiger oder glänzender produzieren kann, sollte das Geschäft machen und nicht der, der seinen Arbeitern, oder einem Teil von diesen, aufgrund irgendwelcher fadenscheiniger Argumente weniger zahlt.
Wie steht es nun aber mit Arbeiten, die ich billiger im Ausland machen lasse? Verstösst das nicht auch gegen das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“? Ich vermute fast, dass es das sehr wohl tut.
Man könnte einzuwenden versuchen, dass man doch einem Inder nicht Schweizer Löhne zahlen könne, schliesslich ist da alles viel billiger, doch ist dieses Argument wieder aus der Perspektive der Arbeitnehmer formuliert, was, wie wir gesehen haben, nicht wirklich zulässig ist. Der Clou hierbei ist, dass der Arbeitnehmer ja nicht notgedrungen all das Geld kriegen muss, das der Arbeitgeber für ihn ausgibt. Den Unterschied könnte man beispielsweise als Steuer verstehen, Geld, welches dem ganzen „armen“ Staat zugute kommt. Und trotzdem könnte es sich lohnen im Ausland zu produzieren, wenn dort das Know-how grösser ist.

Mir ist schon klar, dass ich der Marktwirtschaft damit womöglich den einen oder anderen Stein in den Weg lege, doch meine philosophische Intention war schon immer nur die utopische Gerechtigkeit.

Spezielle Relativität der Arbeitszeit

Wir sollen schon mal vorgehen, heisst es, er komme in einer Millisekunde nach. 25 Minuten später sitzt Markus M. dann tatsächlich mit uns beim Mittagessen.
Diese zeitliche Diskrepanz lässt sich einzig und allein durch eine massive Zeitdilatation erklären, welche durch die atemberaubende Geschwindigkeit entsteht, mit welcher Markus M. seine Arbeit meistert. Ich habe es mal im Kopf überschlagen und bin zu Ergebnis gekommen, dass Markus M. mit 0.99999999999977777777777775308642 – facher Lichtgeschwindigkeit arbeitet.
Wenn ich mir die globalen Bestrebungen nach mehr Leistung in der Arbeitswelt anschaue, so müsste dieser Fall unser Management geradezu in Ekstase versetzen. Hier arbeitet jemand mit annähernd Lichtgeschwindigkeit – viel mehr kann man nun wirklich nicht von seinen Mitarbeitern verlangen. Doch mit allem nötigen Respekt vor dem überlegenen Intellekt von Grübel & Co. fürchte ich, dass sie da ein wichtiges Detail übersehen haben. Nämlich, dass mit der Geschwindigkeit sich die Zeit der sich bewegenden Person verlangsamt und der Mitarbeiter zwar durchaus mit knapper Lichtgeschwindigkeit seine Pendezen abarbeitet, doch tut er es nur eine Millisekunde lang, während ihm dafür 25 Stempeluhrminuten bezahlt werden müssen. Seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen, kann also durch aus ein Schuss nach hinten sein.
Vielmehr sollte man sein Mitarbeiter vor allem in Stress-Situationen dazu anhalten so langsam wie möglich zu arbeiten, so dass die Konkurrenz geradezu lichtgeschwind an einem vorbeidüst und damit nur Bruchteile von Sekunden zur Verfügung hat, in denen man nie was vernünftiges auf die Reihe kriegt. Selbst hat man dann aber alle Zeit der Welt.

Milonga

Mach dich nie lustig über die einsamen Tangotänzer, die vor dem Eingang zum Cementerio de la Recoleta für ein paar Pesos in ihren abgewetzten, weissen Smokings die Touristen unterhalten, denn womöglich bist du schneller einer von ihnen, als du denkst. Aber Du wirst dir von den Almosen keinen weissen Smoking leisten können!