Selbständig werden – Was braucht es?

Inserat auf RonOrp: „Du hast den brennenden Wunsch, etwas eigenes auf die Beine zu stellen? Oder ohne Geld, Idee und Businessplan ein Geschäft eröffnen. Unternehmerische Fähigkeiten entwickeln. Der eigene Chef sein. Verrückte Ideen verwirklichen. Gratis am 30. Mai 18:30 Uhr im Volkshaus. Info: www.matrix-live.ch“

Es ist nett, dass es Menschen gibt, die engagierten Leuten umsonst helfen wollen unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln, doch wenn man sich die Webseite anschaut und mal dreist annimmt, dass die dort vorgestellten Konzepte auch bei der Veranstaltung im Volkshaus  Programm sind, dann trübt sich das Bild leider ein bisschen.  Denn Matrix Live ist reinste Esoterik und spezialisert darauf mittels Quantenheilung und anderem Schabernack dieser Art Menschen in jeder denkbaren Art besser zu machen. Sei es gesünder, erfolgreicher, glücklicher oder was auch immer man optimineren will. (Und für den Fall, dass sich kein Erfolg einstellt, dies der magelnden Bereitschaft des Heilssuchenden anzulasten.)
Und einmal mehr zeigt sich mit dieser Veranstaltung, dass Arbeitssuche und der Schritt in die Selbstständigkeit offensichtlich ein lukratives geschäft für Drittpersonen ist. Ich will den Initianten hier keinerlei böse Absichten unterstellen, doch würde ich drauf wetten, dass es sich am Ende für sie doch finanziell gelohnt haben wird.

Ein Event, den ich nicht besuchen werde.

Friedensnobelpreis 2012

Dass wir Schweizer den Euro nicht haben, damit kann ich leben, doch dass alle unsere Nachbaren den Friedensnobelpreis erhielten und wir nicht, nun ja, das macht mich schon ein bisschen aggressiv.

Aber ich denke, in der heutigen Zeit ist es ein schönes Zeichen. Und wohl auch die beste wirtschaftliche Hilfe, die man einem krisengeschüttelten Kontinent angedeihen lassen kann. Ein 930.000 Euro Rettungsschirm macht keinen grossen Sinn, zugegeben, doch welche Firma könnte es sich leisten einen Friedensnobelpreisträger zu feuern?

Couch Potatoes

Einen ganzen Tag einfach nur rum zu hängen ist schon verdammt anstrengend. Da ist man am Abend völlig gerädert.
Insofern denke ich, nein, fordere ich, dass Couch Potatoes definitiv mehr Respekt für ihre Leistung, die sie tagtäglich vollbringen, verdient haben. Und es wäre dann auch nur fair, wenn sie für ihre Mühen auch entsprechend entlohnt werden.
Ich würde vorschlagen, dass es aus der gleichen Kasse finanziert wird, aus der auch Bauern für das brach liegen lassen ihrer Felder bezahlt werden. Schliesslich geht es da ja auch um Nichtstun und Kartoffeln.
Bevor man sich in harscher Kritik übt, sollte vielleicht noch bedacht werden, dass der potentielle Schaden, den Couch Potatoes mit ihrer schweisstreibenden Passivität verursachen können, um Grössenordnungen kleiner ist, als jede aktive Tätigkeit. Man kann also durchaus behaupten, dass sie unseren ethischen, ökologischen und ökonomischen Haushalt ausgleichen. Und das sollte uns was wert sein!

Oder wollt ihr etwa behaupten, der Lohn einer Arbeit solle proportional zur Fähigkeit wachsen mit dieser nicht wieder gutzumachenden Schaden anzurichten?

Die Zukunft der Banken

Ich habe einen grossen Klumpen Gold und wenn ich ihn unter die Matratze lege, dann drückt es. Daher bringe ich ihn einfach in eine Bank, wo ich ihn dann jederzeit wieder abholen kann, wenn ich mal wieder unbequem schlafen will.
Wenn ich mehr Samen habe als Frauen, dann bringe ich ihn in eine Samenbank. Ob man sich diesen wieder holen kann, wenn man seine Frauenvorräte aufgestockt hat, weiss ich nicht, doch ich gehe doch stark davon aus.
Wenn ich einen müden Hintern habe, setze ich mich auf eine Parkbank. Und wenn er wieder fit ist, setze ich meine Reise fort.
Eine Bank ist also nichts anderes als ein Aufbewahrungsort. Punkt. So einfach ist das.
Doch ist dieser Aufbewahrungsort nicht nur halbwegs sicher, er ist auch – und das ist das faszinierende daran – zeitinvariant. Sprich, es spielt keine Rolle, ob ich den Klumpen Gold erst dorthin bringe und später wieder abhole oder erst abhole und später wieder hinbringe. Hauptsache ist, dass die Bank am Ende genauso leer ist, wie sie es am Anfang war.
Nun ja, zumindest fast, denn erstaunlicherweise ist bei der zweiten Aktion (also dem Abholden nach dem Hinbringen, resp. dem Hinbringen nach dem Abholen) immer mehr vorhanden als bei der ersten Aktion (also dem Hinbringen vor dem Abholden, resp. dem Abholen vor dem Hinbringen). Das gilt für den Klumpen Gold, wohl auch für den Samen und ganz besonders für den Hintern. Muss wohl an der Expansion des Universums liegen.

Wir stecken, wie es heisst, im Moment in einer Bankenkrise (wenn mich nicht alles täuscht vor allem in Goldklumpen-Segment).
Vielleicht liegt es einfach daran, dass die Banken irgendwie vergessen haben, was sie sind: ein Aufbewahrungsort und nichts weiter. Dass es heute wegen all der Plastik-Karten viel weniger Klumpen Gold zum Hinbringen und Abholen, resp. Abholen und Hinbringen gibt, braucht sie aber nicht in Panik zu versetzen. Es gibt nämlich noch immer mehr als genug Sachen, die man sicher und zeitinvariant aufbewahren möchte. Zur Zeit besonders aktuell zum Beispiel Information!
Mein Vorschlag daher an die Banken, bewahrt für eure Kunden Informationen auf. Und nicht vergessen, beim Herausgeben nach dem Annehmen, resp. beim Annehmen nach dem Herausgeben, darf’s gern ein bisschen mehr sein.

Profi- und Laienverbrecher

Im seinem Buch „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ schreibt Dan Ariely, dass im Jahr 2004 sich in den USA der finanzielle Schaden durch Raub, Einbruch und Diebstahl auf etwa 16 Milliarden Dollar belief. Die Schäden aus Diebstahl und Betrug am Arbeitsplatz werden dagegen auf rund 600 Milliarden Dollar geschätzt. Hinzu kommen ungefähr 350 Milliarden Dollar an entgangenen Steuern sowie etwa 24 Milliarden Dollar in der Versicherungsbranche, die durch überhöhte Schadensmeldungen erschwindelt wurden. Ariely führt noch ein paar weitere Posten auf, ich will es jedoch damit mal gut sein lassen.
Unter dem Strich heisst das also, dass den 16 Milliarden Dollar, die von Berufsverbrechern erbeutet wurden, mehr als eine Billion Dollar, die von „Laienverbrechern“ erschwindelt wurden (und rund 12 Milliarden, die pro Monat des Jahres 2008 für den Irakkrieg aus dem Fenster geworfen werden), gegenüberstehen.
Zugegeben, das Verhältnis zwischen der Anzahl Profi- und Laienverbrechern wird wohl wesentlich kleiner sein als 1 zu 50, doch das heisst nicht notgedrungen, dass die Schadenssumme pro Ereignis auf der Seite der Laien entsprechend kleiner wäre. Statt mich hier in Spekulationen auszulassen, beschränke ich mich lieber auf ein paar Fragen:

  • Wie ist die Höhe des Schadens über die verschiedenen Einkommensstufen verteilt?
  • Wie ist die Verteilung des Schadenshöhe innerhalb der gleichen Einkommensstufe?
  • Wie sieht das Verhältnis zwischen Profi- und Laienbeuten in anderen Ländern aus?
  • In welche Richtung verschiebt es sich, wenn ein Land ärmer ist, und in welche, wenn es reicher ist?
  • Und in welche wenn es ärmer, resp. reicher wird?
  • Wie sieht das Verhältnis zwischen den Geldern aus, die man in die Verbrechensbekämpfung dieser beiden Sorten investiert?
  • Wenn man die die Verbrechensbekämpfung der einen Art mehr investiert, wie wirkt sich das auf die jeweils andere aus?

 

Okay, eine Spekulation kann ich mir aber doch nicht verkneifen: Wenn wir die Schadensmeldungen bei der Versicherung korrekt ausfüllen würden, könnten wir eigentlich komplett auf die Verbrechensbekämpfung verzichten, denn wir hätten alle unsere Verluste mehr als wieder wett gemacht. Und der allfällige, darauf folgende Anstieg der Diebstähle könnte man dann mit dem korrekten Ausfüllen der Steuererklärung locker kompensieren.

Fillionen fon Franken

Ich will hiermit keine weitere Web 2.0 Blase zum Platzen bringen, daher empfehle ich diese Frage eher rhetorisch zu verstehen, doch hat jemand von euch schon jemals auf eine Bannerwerbung geklickt? Oder kennt ihr jemanden, dem ihr das zutraut?
Plattformen wie Facebook (möge ihr Pimmel verschrumpeln und abfallen) sind milliardenschwer. Offenbar weil sich da Abermillionen von Leuten drin tummeln und Angaben über sich hinterlassen, die geradezu danach schreien kommerziell missbraucht zu werden. Doch ich lasse mir nichtsdestotrotz die Brüste nicht übers Internet vergrössern und auch das neue Buch von Jamie Oliver kann mir gestohlen bleiben. Ich werde mir keine Nikon kaufen und den neuen Swiffer hab ich schon. Ich kaufe durchaus dieses oder jenes auch mal übers Internet, jedoch in der Regel nur über Anbieter, denen ich halbwegs vertrauen zu können glaube. Werbung klicke ich jedoch nie an.
Nun gut, wenn Florian Flückiger sich nun für etliche Fillionen Franken Facebook unter den Nagel reisst (möge sein Pimmel verschrumpeln und abfallen), dann weiss er von mir, dass ich auf Science Fiction, Fotografie, Atheismus und eine ungerade Anzahl Brüste stehe. Er weiss womöglich auch, dass ich mir auf Youtube 17 Mal Schnappi angesehen habe und bei den Songs von Jennifer Lopez mit den Hintern mitwackle. Doch woran will er an mir verdienen? Nun gut, ich werde ihm gern monatlich 30 Rappen dafür zahlen, dass er meinem Arbeitgeber, den er ja auch kennt, nicht verrät, dass ich nackige Bilder von mir ins Web stelle, was der andererseits schon längst weiss, und weitere 70 Rappen, dass er ihm stattdessen zuspielt, dass ich auch in meiner Freizeit arbeitsbezogene Internetseiten konzentriert studiere. Aber darauf lässt sich doch kein Imperium aufbauen.
Das wäre ja genau so, also ob man Wohnungen an der Autobahn ganz besonders teuer vermieten möchte. Okay, es besteht schon die Chance, dass mal einer von der Fahrbahn abkommt und in mein Wohnzimmer kracht und die Versicherung mir dann einen brandneuen Fernseher zahlt, sich jedoch auf diese Weise die Wohnung möblieren zu lassen, ist schon etwas verrückt.

Die Wirtschaft boomt

Die Rüstungsausgaben steigen weltweit munter weiter und die Terrorbekämpfung floriert und ist zu einem bedeutenden, globalen Wirtschaftzweig herangewachsen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass nun auch Branchen mitzumischen beginnen, die man bis anhin nicht unbedingt mit diesem Gewerbe in Verbindung gebracht hätte. Es ist in der Tat ausserordentlich verblüffend, was man nicht alles zur Terrorbekämpfung verwenden kann:

  • Die Textilindustrie versieht ihre Stoffe mit Fasern, die Herzfrequenz, Blutdruck und dogmatische Verklärung messen und diese Daten an eine zentrale Datenbank senden.
  • Auf Esoterik-Messen findet man immer häufiger Mittel, die gegen den Terror schützen. Experten schwören zurzeit besonders auf die so genannten NY911-Globuli. Diese bestehen aus D23 potenziertem Word Trade Center Staub und sollen den Klienten davor schützen, dass sich irgendwer mit einer Boing in dessen Haus stürzt.
  • Die Baubranche versieht ihre Häuser, Brücken und Strassen mittlerweile mit Sollbruchstellen, die im Fall einer gewaltsamen Zerstörung ein als Logo arrangiertes Trümmermuster hinterlassen. Dies ist allein schon deshalb ein äusserst lukratives Geschäft, weil für die gleiche bauliche Massnahme sowohl die Al-Qaida als auch der Patriot-Act-Fond aufkommen – ist schliesslich für beide Seiten wertvolle Publicity.
  • Und nicht zuletzt beliefern Eiscreme-Hersteller Guantanamo, wo mit ihren Produkten einerseits die Wächter erfrischt und andererseits die feindlichen Kombattanten gefoltert werden: Wenn die Verdächtigen nach dem Verhör nämlich mit kalten Füssen in die Zellen zurückkehren, erzeugt das einen ungeheuren psychologischen Stress in der Schlafgemeinschaft.

Auslaufende Lizenzmodelle

Die Doppelnull-Agenten haben ausgedient. Die Damenwelt kann sich heute selbst behaupten und das Kerngeschäft wurde ohnehin schon längst an Drittfirmen wie Dignitas und Exit outgesourcet. Die sind billiger und wesentlich humaner.
Heute werden Leute mit der Lizenz zum Shreddern benötigt. Kaltblütige Aktenvernichter.

Notiz: Muss unbedingt an die Presse durchsickern lassen, dass ich heute Projektakten geshreddert habe und dass der Abfalleimer vor dem Starbucks in Oerlikon nicht nach Fisch gestunken hat. Und morgen unbedingt dementieren, dass mein Killer-Geisha-Kommando je auf den Shetland Inseln im Einsatz war.

MbR – Management by Rumors

Es ist ein Fakt, dass den nächsten Schritten des Managements stets ein breites Spektrum von Gerüchten vorauseilt, von ernstzunehmenden bis hin zu haarsträubenden. Ebenfalls unbestreitbar ist, dass die Untergebenen ein grossen Teil ihrer kreativen Energie in die Weiterentwicklung und Verbreitung der Gerüchte investieren. Damit in direktem Zusammenhang steht, dass die Gerüchte einer gewissen Evolution unterworfen sind: unplausible und nicht originelle geraten in Vergessenheit, während plausible und originelle weiter verbreitet werden und eher sogar noch an Plausibilität und Originalität gewinnen.

Der gute Chef weiss dies zu nutzen, indem er sich all die Gerüchte anhört und das beste dann umsetzt.

Leistungssteigerung

Der gleiche Schuh lässt sich auch in 10% kürzerer Zeit herstellen. Das ist tatsächlich so. Auch ein Marathonläufer kann eine beliebige 100metrige Teilstrecke innerhalb der ganzen 42 Kilometer 10% schneller hinter sich bringen (vielleicht mit Ausnahme der letzten). Bloss stellt sich die Frage, wie sich das auf den ganzen Lauf auswirkt?
Okay, den Läufer von überflüssigem Gepäck zu befreien, ist schon vernünftig, bloss ist es nicht immer so einfach zu erkennen, was von dem vielen Gepäck Wasser und Proviant ist und was Steine. Und vielleicht sind selbst ein paar Steine gar nicht mal so übel. Denn die kann man in Zeiten höchster Not immer noch als Ballast ab-, respektive den Konkurrenten zwischen die Beine werfen.
Quartalszahlen sind jedoch nicht Zeiten höchster Not.

Sport + Bewegung

Sport+Bewegung, das ist das ultimative Allheilmittel unserer Zivilisation. Bist du rundlich, traurig oder ausgelaugt? Treib Sport! Dein Partner, dein Arbeitgeber und selbst deine Versicherung motivieren dich zum Sport, sie dispensieren dich vom Abwasch und erhöhen, respektive erlassen dir deine Prämien. Wenn du im Büro von der Arbeit aufstehst und gymnastische Übungen machst, so klopfen sie dir anerkennend auf die Schultern.
Wenn du jedoch ein Buch hervorziehst und zu lesen beginnst…

Ich will ja nicht bestreiten, dass Bewegung auch sein Gutes hat, doch ist es beileibe nicht der einzige Weg zur „Mens sana“. Profisportler kriegen ihr Geld schliesslich nicht dafür, dass die geistige Koryphäen sind. Ja der Sport führt noch nicht mal notgedrungen zum „corpore sano“. Vergleichen wir die Lebenserwartungen von Spitzensportlern mit jener von Spitzenphilosophen, so möchte man gar zum umgekehrten Schluss kommen.
Leute, die sich mit den schönen Künsten beschäftigen haben vielleicht ein kleines Bäuchchen, zugegeben, doch ungesund oder gar eine Gefahr für die Gesundheitsfürsorge ist ihr Übergewicht in der Regel nicht. Mir fehlen zwar die einschlägigen Erfahrungen, doch glaube ich nicht, dass die superfetten Amis, die so gern als abschreckendes Beispiel herhalten dürfen, zwischen ihren Mahlzeiten noch Bücher verschlingen.

Apropos Mens sana in corpore sano.

Kryogenische Entwicklungshilfe

In Deutschland diskutiert man gerade über die Legitimität der Entwicklungshilfe für China, wo man doch befürchten muss schon in ein paar Jahren von dieser Wirtschaftsmacht überrollt zu werden. Und das Gymnasium St. Klemens in Ebikon – ein weiterer Global Player – sammelt weiterhin Spenden für die Aktion Ziege, ein Entwicklungsprojekt in Indien, wo mittlerweile ein grosser Teil der Entwicklungshilfe für unserer Software betrieben wird.

Das klingt schon ein bisschen bizarr.

Doch die Ethik verbietet es uns tatenlos zuzusehen, wenn es jemand anderem schlecht geht. Und so bewahren humanitäre Einsätze an vielen Orten der Erde die verschiedensten Gesellschaften vor einem Kollaps. Und deren Regierungen davor, etwas ändern zu müssen.

Irgendwie erinnert das an die Kryogenik. Man friert den Patienten ein und wartet, bis ein geeignetes Heilmittel gegen seine Krankheit gefunden wird.

 

Natürlich werden die Regime sanft, aber bestimmt in die gewünschte Richtung komplimentiert. Und natürlich haben die vergebenen Aufträge einen Effekt.
Ich würde mir einfach etwas mehr Studien wünschen, die zeigen, dass wirklich eine nachhaltige und langfristig gesicherte Entspannung der Situation zu verzeichnen ist. Also eine Analyse der humanitären und wirtschaftlichen Bemühungen im Hinblick auf ihre Tauglichkeit. Denn irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass der Blick stets nach vorn gerichtet ist und man darob völlig vergisst zu schauen, ob man in der Vergangenheit die Versprechen zu halten geschafft hat.
Es geht nicht darum einen Sündenbock zu haben, sondern darum es das nächste Mal besser zu machen.

Wir sollten stolz sein auf unsere Misserfolge!
Wir sollten lernen die Kreativität des Versagens zu bewundern!
Und wir sollten allein die Wiederholung der Fehler ächten!

Evakuierungs-Test-Alarm

In dem Gebäude, in dem ich arbeite, haben sie einen Evakuierungs-Alarm-Test anberaumt und zwar auf heute, den 11. September. Entweder ist das ein Zufall oder eine perfide PR-Aktion, welche auf makabre Art den Nutzen des Evakuierungs-Alarms unterstreichen will. Offenbar laufen nicht nur den Kirchen die Leute weg, sondern auch den Sirenen die Evakuierten – wobei das in diesem Fall natürlich heisst, dass sie es eben nicht tun.
Andererseits wäre Terror gerade am Jahrestag der Anschläge auf die World Trade Center besonders nachhaltig. Daher herrscht an diesem Tag auch bei allen zuständigen Stellen eine speziell hohe Alarmbereitschaft, aber wir hier im Eggbühl – wir sollen heute ruhig sitzen bleiben, wenn das Horn erklingt.

Schluss mit den Doping-Skandalen

Formel-1-Rennen beziehen ihre Legitimität daraus, dass in dort verwendeten Boliden neue Technologien getestet werden, die im Endeffekt der Sicherheit, der Umwelt und dem ganzen Rest zugute kommen. Weshalb unterstellt man dann nicht auch Radrennen einfach einer Industrie? Beispielsweise der Pharmaindustrie – da würden dann auch gleich all die Doping-Skandale obsolet werden.
Dann würde dieses Jahr Novartis die Nase vorn haben und nächstes Jahr eben Pfizer etwas anderes. Alles wäre reglementiert, kontrolliert und nichts korrumpiert. Statt in irgendwelchen muffigen Labors Studien an unmotivierten Probanden durchzuführen, könnte man diese hier allein für Ruhm und Ehre unter idealen Testbedingungen über sieben Pässe scheuchen.
Man bräuchte natürlich nicht bei den Pharmaka Halt zu machen. Auch die Biotechnologie könnte sich mit reinhängen und die Gentechnik endlich in den Dienst der Menschheit stellen. Und wo die Natur an ihre Grenzen stösst, könnte die Bionik mit raffinierten Prothesen gar noch einen Schritt weiter gehen.
Forschung und Werbung in einem. Die Entwicklungskosten – und sicherlich auch die Dauer – könnten so massiv gesenkt werden, was evidenterweise allen zugute käme. Und ich, ich würde mir dann sicher mein Aspirin von jener Firma kaufen, welche das Siegerteam gedopt hat.