Ein kreationistischer Geologe

Wenn etwas von der Fachwelt nicht in peer-reviewten Journalen oder an wissenschaftlichen Konferenzen diskutiert wird, ist es keine Wissenschaft. Bücher, Youtube-Videos und Plakate können Teil des Diskurses sein, müssen es aber nicht. Weil jeder Bücher, Videos und Plakate veröffentlichen kann – in peer-reviewten Journalen und an wissenschaftlichen Konferenzen wird dies aber deswegen noch lange nicht diskutiert.

Kann sich also jemand nicht Geologe nennen, wenn er am wissenschaftliche Betrieb nicht teilnimmt?
Doch, das kann er leider durchaus, denn der Titel ist eine Bescheinigung für eine in der Vergangenheit gemachte Ausbildung und eben nicht für eine aktuelle wissenschaftliche Tätigkeit. Daher empfielt es sich alle Aussagen von „Wissenschaftler“ mit einer entsprechenden Vorsicht zu geniessen und lieber erst mal zu überprüfen, ob ihre Thesen unter wissenschaftlicher Kontrolle stehen – sprich, ob sie in peer-reviewten Journalen und an wissenschaftlichen Konferenzen diskutiert werden.

Wenn ein Geologe irgendeinen Blödsinn über hüpfende Steine in einem peerreviewten Journal veröffentlicht und das auch an Konferenzen diskutiert wird, dann kann man durchaus sagen, dass es sich dabei um eine anerkannte (wenn auch umstrittene) These der Geologie handle.
Wenn ein Arzt seinen Doktor in Medizin abgelegt etwas über hüpfende Steine erzählt, dann kann man aber nicht wirklich behaupten, es sei eine anerkannte (wenn auch umstrittene) These der Medizin, resp. Geologie. Zumindest so lange nicht, wie er seine Gedanken nicht in einem peerreviewten Journal der Medizin, resp. der Geologie veröffentlich hat. Denn dann wäre es durchaus eine anerkannte (wenn auch umstrittene) These jenes Fachgebiets, in dessen Paper sie veröffentlicht wurde. Nicht jedoch notwenigerweise auch im anderen.

Demzufolge ist ein kreationistischer Geologe, der seine Arbeiten nicht in den einschlägigen Publikationen unterbringt kein Geologe im wissenschaftlichen Sinn, wo die Wissenschaft auch dahinter steht, sondern er geht einfach mit seinem Titel hausieren, den er sich irgendwann mal erworben hat.
In der Regel wird dann gern eingewendet, dass der besagte Geologe durchaus seine Arbeiten bei den einschlägigen Publikationen eingereicht hat, doch dass diese nicht etwa aus qualitativen, sondern aus rein ideologischen Gründen abgelehnt wurde. Doch da die einzigen, die die Qualität beurteilen können, eben jene Fachleute sind, die die Arbeit abgelehnt haben (und unter denen es auch welche gibt, die die Ideologie des besagten Geologen durchaus teilen), dürfte es aus der Position eines Laien ziemlich schwierig sein, diesen Vorwurf guten Gewissens aufrecht zu erhalten.

Kreationismus in der Beweispflicht

Laut Reinhard Junkers Anmerkungen waren auf Noahs Arche ca. 600 Säugetiergrundtypen als Paare anwesend. 400 davon sollen später ausgestorben sein, was nur 200 für uns interessante übrig lässt. (Wieviele der von Gott ursprünglich erschaffenen Grundtypen einem jähen Ende nicht ausweichen konnten und es nicht auf die Arche geschafft haben, soll uns hier nicht weiter interessieren.)
Fest steht, dass aus den 200 interessanten Grundtypen auf der Arche innerhalb von 4500 Jahren sich mittels „Mikroevolution“ 5400 Arten entwickelt haben, die sich untereinander nicht mehr kreuzen lassen. Das ist etwa 1 neue Art pro Jahr. Sowas müsste doch auffallen! Insbesondere da es die dokumentierte Tierbeobachtung seit mehreren Jahrhunderten gibt und sie Säugetiere – obgleich oft scheu – nicht unbedingt zu jenen Arten gehören, für die sich niemand interessiert.
Man könnte einwenden, dass die Artentstehung vor allem am Anfang, also kurz nach der Sintflut, stattgefunden hat. Das ist plausibel, denn da mussten all die Nischen neu besetzt werden. Doch den Arten eine Degeneration zu unterstellen, die sie der Potenz zur Artbildung (völlig oder auch nur teilweise) beraubte, ist indessen nicht plausibel, weil in den 1500 Jahren zwischen der Genesis und der Sintflut ja ebenfalls eine Artbildung stattgefunden hat und deren Exemplaren dann nach der Sintflut das volle Potential des Grundtyps zur Verfügung stand.

Bei dieser enormen Potenz zur Mikrovariation dürfte es nicht weiter schwierig sein durch ein geeignetes Nischendesign eine neue Art hervorzubringen. Und zwar eine im biologischen Sinn, die sich mit ihrer Schwesterart nicht mehr kreuzen lässt. Oder man müsste nachweisen können, dass zwei Arten, die zur Zeit von Aristoteles noch kreuzbar waren, es heute aber nicht mehr sind. Und wir sprechen hier nicht mehr nur von den Säugetieren.

Wie sich mir die Sache offenbart, ist die Behauptung der Kreationisten, dass die vielen heute lebenden Tierarten sich aus wenigen Grundtypen entwickelt haben, durchaus überprüfbar, da sie eine Potenz zur Artentstehung postuliert, die weit mächtiger ist als die der Evolution.

Der Plan

Sie würde die Medizin revolutionieren.
Sie könnte die Welt verbressern.
Man müsste bloss ein paar Naturgesetze ändern, damit die Homöopathie funktioniert.
Das wäre aber doch die Sache wert.

all our potential

„We were hunters and foragers, the frontier was everywhere. We were bounded only by the earth and the ocean and the sky. The open road still softly calls our little tarraquest globe is the madhouse of those hundred, thousand, millions of worlds. We who cannot even put our own planetary home in order, riven with rivalries and hatreds; are we to venture out into space? By the time we are ready to settle even the nearest other planetary systems, we will have changed. The simple passage of so many generations will have changed us. Necessity will have changed us. We’re an adaptable species. It will not be we who reach Alpha Centauri and the other nearby stars, it will be a species very like us, but with more of our strengths and fewer of our weaknesses. More confident, far seeing, capable, and prudent. For all our failings, despite our limitations and fallibilities, We Humans are Capable of Greatness. What new wonders undreamt of in our time will we have wrought in another generation and another? How far will our nomadic species have wandered by the end of the next century and the next millennium? Our remote descendants safely arrayed on many worlds through the solar system and beyond, will be unified. By their common heritage, by their regard for their home planet, and by the knowledge that whatever other life may be, the only humans in all the universe, come from Earth. They will gaze up and strain to find the Blue Dot in their skies. They will marvel at how vulnerable the repository of all our potential once was. How perilous our infancy. How humble our beginnings. How many rivers we had to cross before we found our way.“

(aus „Pale Blue Dot“ von Carl Sagan)

Ressourcenmanagement

Wenn man sich das anschaut, fragt man sich schon, ob Gott nicht ein bisschen viel Zeit mit den Sternen verplempert hat, die er besser für die Krönung der Schöpfung hätte einsetzen können um ihnen zumindest eine Blinddarmentzündung zu ersparen?

One Million Dollar Challenge

James Randi hat schon vor Jahren ein Preisgeld von 1 Million Dollar für den Nachweis paranormaler Fähigkeiten ausgeschrieben – und auf diesem sitzt er noch immer.
Es ist natürlich weitherum bekannt, dass Leute mit paranormalen Fähigkeiten eine höhere Bewusstseinsebene erreicht haben und sie der schnöde Mammon inzwischen kaum mehr aus ihren Höhlen lockt – und auch der Ruhm ist da eher lästig, weil man dann nur die Bude vollgerannt bekommt. Daher werden – kaum überraschend – Leute, die das Rampenlicht suchen, in der Szene eher mit Skepsis betrachtet, weil deren Motive zwielichtiger sind und Scharlatanerie nicht mehr kategorisch ausgeschlossen werden kann, wie bei jenen, die daran nichts verdienen, eben weil sie daran nichts verdienen, weil ja ein Phänomen, an dem niemand etwas verdient, selbstredend kein Trick sein kann.
Doch bin ich mir nicht sicher, ob ein wissenschaftlicher Nachweis der Sache als Ganzes wirklich Schaden würde? Ich meine, der „Fähige“ kann sein Kunststück ja mit einem Papiersack über den Kopf gestülpt vorführen und das Preisgeld einer Hilfsorganisation seiner Wahl zukommen lassen. Das Geld hätte ihn nicht korrumpiert, seine Kundenliste bliebe überschaubar und die Wissenschaft wäre in ihren Grundfesten erschüttert. Also eine reine Win-Win-Situation.

Oder schmälert es die paranormalen Fähigkeiten in irgendeiner Art und Weise, wenn zu viele Leute an sie glauben? Oder besteht die Gefahr, dass durch den Nachweis der Fähigkeit diese womöglich gänzlich verschwindet? Oder steht vielleicht zu befürchten, dass die Wissenschaft sich dann auflösen und Aspirin nicht mehr wirken würde? Oder besteht das Risiko, dass irgendwelche Ganoven auf den Zug aufspringen würden und so leichtgläubige Menschen zu Schaden kommen könnten?

Schönheit

Die Überlegenheit des Mannes zeigt sich auch in der Schönheit. Während Miss Schweiz, wenn nicht ausgeschlafen, frisiert, rasiert und geschminkt, irgendwo zwischen unansehnlich und lausig aussieht, blüht der Sexappeal vom Mister dann erst richtig auf.
Der Grund dafür ist übrigens der gleiche wie für den sich hartnäckig haltenden Mythos, dass die Weibchen beim Menschen im Gegensatz zu Pfauen, Guppys und Löwen angeblich die anmutigeren Wesen seien: Es wird mit verschiedenen Faden gemessen. Klar Schiff machen sieht nämlich bei Fregatten und Klippern anders aus. Während bei den Frauen unverhältnismässig viel Zeit fürs Kalfatern und Takeln verwendet werden muss, braucht es dafür bei den Männern umso mehr fürs Trimmen. Sei es aus Unachtsamkeit oder mit Absicht, verglichen wird die Grazie schon kurz nach dem Takeln, während der Mann noch längst nicht getrimmt ist. Und zuzuwarten wäre für die Frau verhängnisvoll – denn das Schamfieren ist erbarmungslos.
Die These ist gewagt, doch könnte es nicht sein, dass die Attraktivitätskurve der Orgasmuskurve des jeweils anderen Geschlechts entspricht?

Kryogenische Entwicklungshilfe

In Deutschland diskutiert man gerade über die Legitimität der Entwicklungshilfe für China, wo man doch befürchten muss schon in ein paar Jahren von dieser Wirtschaftsmacht überrollt zu werden. Und das Gymnasium St. Klemens in Ebikon – ein weiterer Global Player – sammelt weiterhin Spenden für die Aktion Ziege, ein Entwicklungsprojekt in Indien, wo mittlerweile ein grosser Teil der Entwicklungshilfe für unserer Software betrieben wird.

Das klingt schon ein bisschen bizarr.

Doch die Ethik verbietet es uns tatenlos zuzusehen, wenn es jemand anderem schlecht geht. Und so bewahren humanitäre Einsätze an vielen Orten der Erde die verschiedensten Gesellschaften vor einem Kollaps. Und deren Regierungen davor, etwas ändern zu müssen.

Irgendwie erinnert das an die Kryogenik. Man friert den Patienten ein und wartet, bis ein geeignetes Heilmittel gegen seine Krankheit gefunden wird.

 

Natürlich werden die Regime sanft, aber bestimmt in die gewünschte Richtung komplimentiert. Und natürlich haben die vergebenen Aufträge einen Effekt.
Ich würde mir einfach etwas mehr Studien wünschen, die zeigen, dass wirklich eine nachhaltige und langfristig gesicherte Entspannung der Situation zu verzeichnen ist. Also eine Analyse der humanitären und wirtschaftlichen Bemühungen im Hinblick auf ihre Tauglichkeit. Denn irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass der Blick stets nach vorn gerichtet ist und man darob völlig vergisst zu schauen, ob man in der Vergangenheit die Versprechen zu halten geschafft hat.
Es geht nicht darum einen Sündenbock zu haben, sondern darum es das nächste Mal besser zu machen.

Wir sollten stolz sein auf unsere Misserfolge!
Wir sollten lernen die Kreativität des Versagens zu bewundern!
Und wir sollten allein die Wiederholung der Fehler ächten!

Schluss mit den Doping-Skandalen

Formel-1-Rennen beziehen ihre Legitimität daraus, dass in dort verwendeten Boliden neue Technologien getestet werden, die im Endeffekt der Sicherheit, der Umwelt und dem ganzen Rest zugute kommen. Weshalb unterstellt man dann nicht auch Radrennen einfach einer Industrie? Beispielsweise der Pharmaindustrie – da würden dann auch gleich all die Doping-Skandale obsolet werden.
Dann würde dieses Jahr Novartis die Nase vorn haben und nächstes Jahr eben Pfizer etwas anderes. Alles wäre reglementiert, kontrolliert und nichts korrumpiert. Statt in irgendwelchen muffigen Labors Studien an unmotivierten Probanden durchzuführen, könnte man diese hier allein für Ruhm und Ehre unter idealen Testbedingungen über sieben Pässe scheuchen.
Man bräuchte natürlich nicht bei den Pharmaka Halt zu machen. Auch die Biotechnologie könnte sich mit reinhängen und die Gentechnik endlich in den Dienst der Menschheit stellen. Und wo die Natur an ihre Grenzen stösst, könnte die Bionik mit raffinierten Prothesen gar noch einen Schritt weiter gehen.
Forschung und Werbung in einem. Die Entwicklungskosten – und sicherlich auch die Dauer – könnten so massiv gesenkt werden, was evidenterweise allen zugute käme. Und ich, ich würde mir dann sicher mein Aspirin von jener Firma kaufen, welche das Siegerteam gedopt hat.

Schweine im Weltall

Ein Skandal erschüttert die NASA in ihren Grundfesten. Da sind doch tatsächlich ein paar Astronauten alkoholisiert ins All geflogen. Nun verstehe ich aber nicht so ganz, warum sich die Leute so aufregen. Wenn es irgendwo Platz genug gibt für besoffene Chauffeure, dann doch wohl im All, oder? Da schwitzen die Navigatoren Blut und Wasser um überhaupt irgendeinen Brocken zu finden. Im Grunde ist ja eine der Hauptaufgaben der NASA die Entdeckung extraterrestrischen Lebens, und wenn man dies nur schafft, indem man in angeheitertem Zustand ein Ufo rammt, so soll es mir nur recht sein. Ich werde mich auch gerne an der Begleichung des Schadens beteiligen.

Warteschlangen

Meine Fähigkeit, mir stets die längste Schlange zum Anstehen auszusuchen, trotzt allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit. Die einzige plausible Erklärung für dieses Phänomen kann nur ein subtiles, knapp unterhalb der Wahrnehmung befindliches Signal sein, welches alle Problemfälle aussenden und sich in einer Schlange zusammenrotten lässt. Ein Signal ähnlich jenem, welches Schwarzfahrer bei einer Billetkontrolle aussenden, während sie mit einem Pokerface sämtliche Taschen durchsuchen.
Die Zahl der Wartenden korreliert deshalb nur marginal mit der Wartezeit und das ist auch den Grund, weshalb es weitaus ökonomischer ist viele Schlangen zu machen statt nur einer, die sich dann vor den Schaltern aufteilt. Eben weil die Mehrheit der Kunden relativ schnell abgefertigt wird, während die Problemfälle scheinbar unbedingt vom Deppen vom Dienst bedient werden möchten.
Prozessoptimierungen in einem solchen Umfeld sind übrigens deshalb so heikel, weil sie drohen, die ganze Dynamik zu zerstören, welche weitaus effizienter funktioniert, als es Modelle, die dieses Deppenclustering nicht berücksichtigen, voraussagen würden.

Den Bock zum Gärtner gemacht

Natürlich kommt der Kosmologe, der mir den Urknall erklärt, irgendwann mal an einen Punkt, an dem er nicht weiter weiss und ihm nichts anderes übrig bleibt, als mich an einen Theologen zu verweisen. Wieso aber nicht an einen Gärtner oder Koch? Das einzige, was für den Theologen spricht, ist, dass er von sich selbst behauptet der richtige für diese Art von Fragen zu sein. Es stehen ihm aber erstaunlicherweise keineswegs zuverlässigere Informationen zur Verfügung als besagtem Gärtner oder Koch.