Kreationismus in der Beweispflicht

Laut Reinhard Junkers Anmerkungen waren auf Noahs Arche ca. 600 Säugetiergrundtypen als Paare anwesend. 400 davon sollen später ausgestorben sein, was nur 200 für uns interessante übrig lässt. (Wieviele der von Gott ursprünglich erschaffenen Grundtypen einem jähen Ende nicht ausweichen konnten und es nicht auf die Arche geschafft haben, soll uns hier nicht weiter interessieren.)
Fest steht, dass aus den 200 interessanten Grundtypen auf der Arche innerhalb von 4500 Jahren sich mittels „Mikroevolution“ 5400 Arten entwickelt haben, die sich untereinander nicht mehr kreuzen lassen. Das ist etwa 1 neue Art pro Jahr. Sowas müsste doch auffallen! Insbesondere da es die dokumentierte Tierbeobachtung seit mehreren Jahrhunderten gibt und sie Säugetiere – obgleich oft scheu – nicht unbedingt zu jenen Arten gehören, für die sich niemand interessiert.
Man könnte einwenden, dass die Artentstehung vor allem am Anfang, also kurz nach der Sintflut, stattgefunden hat. Das ist plausibel, denn da mussten all die Nischen neu besetzt werden. Doch den Arten eine Degeneration zu unterstellen, die sie der Potenz zur Artbildung (völlig oder auch nur teilweise) beraubte, ist indessen nicht plausibel, weil in den 1500 Jahren zwischen der Genesis und der Sintflut ja ebenfalls eine Artbildung stattgefunden hat und deren Exemplaren dann nach der Sintflut das volle Potential des Grundtyps zur Verfügung stand.

Bei dieser enormen Potenz zur Mikrovariation dürfte es nicht weiter schwierig sein durch ein geeignetes Nischendesign eine neue Art hervorzubringen. Und zwar eine im biologischen Sinn, die sich mit ihrer Schwesterart nicht mehr kreuzen lässt. Oder man müsste nachweisen können, dass zwei Arten, die zur Zeit von Aristoteles noch kreuzbar waren, es heute aber nicht mehr sind. Und wir sprechen hier nicht mehr nur von den Säugetieren.

Wie sich mir die Sache offenbart, ist die Behauptung der Kreationisten, dass die vielen heute lebenden Tierarten sich aus wenigen Grundtypen entwickelt haben, durchaus überprüfbar, da sie eine Potenz zur Artentstehung postuliert, die weit mächtiger ist als die der Evolution.

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