Tim Minchins neun Lektion über das Leben

Tim Minchin erteilt eine Lektion in guter Lebensführung. Ich finde, er bringt das wiedereinmal perfekt auf den Punkt.

  1. You don’t have to have a dream.
  2. Don’t seek happiness.
  3. Remember, it’s all luck.
  4. Exercise.
  5. Be hard on your opinions.
  6. Be a teacher.
  7. Define yourself by what you love.
  8. Respect people with less power than you.
  9. Don’t rush.

Eine Frage als Antwort

Pinky: Frag mich irgendwas und ich werde antworten.
Brain: Was soll ich fragen?
Pinky: Frag, was du wissen willst.
Brain: Du sagtest, ich solle irgendwas fragen. Das tat ich, also antworte.
Pinky: Ich habe auch geantwortet.
Brain: „Frag, was du wissen willst“ ist keine Frage.
Pinky: Nein es ist eine Antwort.
Brain: Aber ich fragte nach einer Frage und da ist die Antwort eine Frage. Und du hast keine Frage als Antwort gegeben, also hast du die Frage nicht beantwortet.
Pinky: Ich habe sie sehr wohl beantwortet. Bloss nicht so, wie du wolltest. Aber es war auch eine Antwort, denn sie beantwortet deine Frage.

Hat Pinky Brains Frage wirklich beantwortet? Damit meine ich nicht, ob die Antwort korrekt ist, sondern ob man das überhaupt als Antwort gelten lassen kann.
„Sorry, ich habe dich nicht verstanden.“ ist auch keine Antwort auf eine Frage, sondern eine Feststellung, dass man seinen Gegenüber nicht gehört, resp. verstanden hat.  Direkt im Anschluss an eine Frage formuliert zu sein, macht einen Satz deswegen noch nicht zu einer Antwort auf diese Frage. Eine Antwort ist keine Frage der Position, sondern des Inhalts, der jenen der Frage aufnimmt und weiterführt.
Insofern ist auch ein „Ja.“ keine Antwort auf die Frage „Wo ist das Klo?“. Nicht mal eine falsche, denn es ist offensichtlich, dass die Frage nicht verstanden wurde.
Eine Antwort muss also, um als Antwort durchgehen zu können, zumindest implizit eine Bestätigung enthalten, dass die Frage verstanden wurde.

Die Frage „Was soll ich fragen?“ kann aber auf zwei Arten interpretiert werden. Zum einen als eine Aufforderung eine Frage als Antwort zu geben, so die Brain beabsichtigte. Und zum anderen als eine Bitte um Wiederholung oder Präzisierung, wie es offenbar Pinky zunächst verstanden hat.
Beides wären an sich durchaus legitime Möglichkeiten, doch da die Ursprungsfrage alle nur denkbaren Fragen zur Auswahl stellt und sie zu beantworten verspricht, muss er, sofern eine Frage als Frage interpretierbar ist, diese als Frage interpretieren und beantworten. Und nicht davon ausgehen, dass die Frage nicht verstanden wurde.

Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
A) NIEMAND erwartet die Spanische Inquisition!
B) Und jetzt zu etwas völlig anderem.
C) Wie lautet die Frage?
D) Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt.
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?
Jauch: Was heißt ‚What’s the question?‘ auf deutsch?
Kandidat: Wie lautet die Frage?

Gibt es atheistische Abtreibungsgegner?

Ethische Fragen sind meist Fragen, bei denen einem keine der Antworten wirklich behagt.
Religionen neigen dazu, Handlungen unabhängig von den Konsequenzen zu bewerten.
Eine Abtreibung ist eine traurige Sache. Es ist das Töten eines Lebens und das Leben soll bewahrt werden. Darin sind sich sowohl Gegner wie auch Befürworter eigentlich einig. Die Befürworter wollen es lediglich nicht verbieten. Im Gegensatz zur „religiösen“ Moralvorstellung, spielen bei diesen die Konsequenzen einer Handlung nämlich ganz wesentlich mit in deren Beurteilung. Natürlich muss das Leben geschützt werden, doch ist die Frage immer, um welchen Preis.

Wenn man sich mit Abtreibungsgegnern über die Gründe ihrer kompromisslosen Ablehnung selbst in sehr krassen Fällen unterhält, dann ist es immer eine Mischung aus dem Widerwillen vor dem Eingriff selbst und der Möglichkeit einer Fehleinschätzung, sei es nun vom Arzt über den Zustand des Kindes oder von der Mutter über das zu erwartende Schicksal. Über diese Schwelle der Empörung kommt man in der Regel nicht hinaus.
Es mag pietätlos erscheinen, doch diese Einwände lassen sich biologisch und ethisch belegt relativieren. So läuft es dann auf das fast schon biblisch anmutende Schlagwort: Abtreibung ist Mord hinaus. Eine Position, die, wie oben gezeigt, den Aspekt der Konsequenzen ausser Acht lässt und deshalb meines Erachtens eine vergleichsweise schwache argumentative Stütze darstellt. Ausser sie wird von Gott höchst selbst getragen. Doch mit dem Fremdgehen, das Gott ja ebenfalls nicht gutheisst in seinen 10 Geboten, haben wir uns inzwischen auch insofern arrangiert, dass wir es zwar nicht toll finden, es aber auch nicht mehr verbieten und unter Strafe stellen wollen.

Wenn man mal die emotionale Polemik aussen vor lässt, scheint es so, dass sich die Abtreibungsablehung hauptsächlich aus der religiösen Tradition speisst. Oder gibt es auch atheistische Abtreibungsgegner, die ihre Position sachlich darlegen können ?

Can atheists hate God?

via Can atheists hate God? – YouTube.

Ich werde immer mal wieder gefragt, warum ich denn Gott so hasse. Und bisher habe ich immer gesagt, dass dem gar nicht so ist, weil man eine nicht existierende Person gar nicht wirklich hassen kann. Doch wie mich Hemant Mehta mit diesem Video überzeugt hat, stimmt das so gar nicht.
Gott ist eine sehr unangenehme Persönlichkeit in der Bibel und das kann ich auch erklären. Doch genauso wie ich den Charakter Dolores Umbridge hassen kann, so kann ich auch den Charakter Gott hassen. Und zwar ohne diesem damit auch nur ein Fitzelchen reale Existenz zu zusprechen.
Damit sage ich nur, dass mir die beschriebene literarische Person unsympathisch ist, und dass, wenn sie real hier oder ich fiktiv dort wäre, ich wohl gegen sie rebellieren würde. Aber ein Tor zwischen den Welten wie in der unendlichen Geschichte wird dadurch nicht geöffnet.

Offenbar unterscheidet der Affekt nicht zwischen Fiktion und Realität. Lieben und Hassen können wir Reales wie Fiktives und alles was , wodurch er dem, was wir lieben oder hassen, Realität unterstellt. Und tatsächlich leiten viele Gläubige aus den Gefühlen, die sie gegenüber dem fiktiven Gott und dem historischen Jesus hegen, auf deren wirkliche und gegenwärtige Präsenz, was aber das Beispiel mit Dolores Umbridge als Fehlschluss entlarvt.

Wenn man es romantisch betrachtet, könnte man sagen, dass die Liebe sowohl die Barriere der Existenz als auch jene der Zeit zu überbrücken vermag. Eine Theologie mit all ihren moralisch fragwürdigen Einflüssen würde ich aber nicht aus der Romantik heraus begründen wollen.

Vögel fliegen

Vögel fliegen.
Menschen gehen.
Wenn Menschen mit einem Flugzeug fliegen, dann sitzen sie eigentlich. Fliegen tut das Flugzeug. Deshalb heisst es auch so. Ein Zeug zum Fliegen, Fliegzeug.
Fahren tut das Auto, während der Fahrer eigentlich sitzt.
Reiten hingegen tut der Mensch, denn reiten heisst ja auf einem gehenden Pferd (oder ähnlichem) zu sitzen. Deswegen reitet auch nicht das Pferd, das ja nicht auf einem gehenden Pferd (oder ähnlichem) sitzt.
Fliegen aber heisst nicht in einem fliegenden Fliegzeug sitzen, denn das tun fliegende Vögel ja nicht.
Räder rollen. Und das Auto liegt auf ihnen. Und wir sitzen im Auto. Heisst nun fahren auf rollenden Rädern liegen, was das Auto fahren lassen würde, nicht jedoch den Fahrer, oder in einem auf rollenden Räder Liegenden sitzen, was den Fahrer fahren lassen würde, nicht jedoch das Auto? Ausser das Auto steht in einem Autotransporter…
Menschen können schwimmen, was ja eigentlich auch eine Art Fliegen ist.

Der nützliche Gott

Wenn nur Gott dich daran hindert, vergewaltigend durch die Strassen zu ziehen, dann muss dein Verlangen vergewaltigend durch die Strassen zu ziehen, ja fast allmächtig sein.

(Ian Hazelwood)

Und Hüften lügen doch!

Nach langen, langen Jahren der stillschweigenden Ignoranz habe ich mir wieder einmal die Mühe gemacht und den Text eines echten Solid Gold Hits etwas genauer unter die Lupe genommen. (Ich schätze, dass der Ausdruck „Solid Gold Hit“ plastisch veranschaulicht, wie lange ich diese spezielle philosophische Disziplin, die so genannte Pop-Exegese, nicht mehr betrieben habe!)
Zur Auswahl standen unter anderem „Hardrock Hallelujah“ von Lordi (Ihr Titel „Bringing Back The Balls To The Rock“ würde zweifellos mehr hergegeben haben), „Crazy“ von Gnarls Barkley (Hier bedürfte wohl eher der Name einer Exegese) und „Sos“ von Rihanna (Wenn mich nicht alles täuscht, war „Tainted Love“ tatsächlich noch ein echter Solid Gold Hit).
Als Philosoph und Special Agent der CSI Oerlikon bin ich jedoch in erster Linie der Wahrheit verpflichtet und deshalb fiel meine Wahl schliesslich auf Shakiras „Hips Don’t Lie„, eine Coverversion von „Dance Like This“ auf dem „Dirty Dancing II“ Album (habe ich mir sagen lassen).
Abkupfern ist eine Form von Klauen, Klauen eine Form von Lügen und Dirty Dancing ist sicherlich auch nicht ganz koscher. Nichtsdestotrotz hat dies aber keinen nachweisbaren Einfluss auf den Wahrheitsgehalt der Message „Hüften lügen nicht“ von diesem erst-gemopsten-dann-gepimpten Song.
Bedauerlicherweise fielen aber die Ausführungen darüber, weshalb Hüften nun so offensichtlich nicht zu lügen imstande sind, eher dürftig aus. Weit mehr Raum bekamen da schon die Begeisterungsbekundungen der männlichen Protagonisten.

„I never really knew that she could dance like this“

Deren Euphorie geht angeblich sogar so weit, dass sie ihretwegen Spanisch lernen möchten:

„She makes a man want to speak Spanish / Como se llama, bonita, mi casa, su casa“

Letzteres heisst soviel wie: „Wie heisst du, hübsches Fräulein? Mein Haus ist dein Haus.“ Ich schätze, das ist etwa das Niveau vom Chuchichästli auf dem Basar von Istanbul, und wenn mich nicht alles täuscht, darüber hinaus noch in höchstem Masse anzüglich.
Dem scheint auch Shakira beizupflichten, denn sie warnt die Herren, dass man sich auf diese Weise nicht gerade beliebt macht bei den Frauen.

„Oh baby when you talk like that / You make a woman go mad“

Und dass sie stattdessen gut daran täten auf die Körpersprache zu achten um – nun ja – nicht übers Ziel hinaus zu schiessen.

„So be wise and keep on / Reading the signs of my body“

Und zu Übungszwecken, möchte man meinen, liest sie gleich mal ein bisschen an ihrem eigenen Körper vor.

„I’m on tonight / You know my hips don’t lie / And I’m starting to feel it’s right / All the attraction, the tension / Don’t you see baby, this is perfection“

Diese Zeilen haben mich nicht wenig überrascht. Statt zu zeigen, wie sich aus der weiblichen Feinmotorik Rückschlüssen auf die seelische Verfassung einer filigranen Persönlichkeit ziehen lassen, gerät sie über sich selbst in Verzückung und bestätigt den anwesenden Herren eindrücklich, dass sie eigentlich doch eine wirklich heisse Schnecke ist. Und dem wissen sie nichts entgegenzusetzen.

„Hey Girl, I can see your body movin’ / And it’s driving me crazy / And I didn’t have the slightest idea / Until I saw you dancin’“

An dieser Stelle bleibt mir nichts anderes übrig, als den pädagogischen Wert dieses Liedes massiv in Frage zu stellen. Die Männer sind jetzt zwar etwas besser in der Lage den Grund für ihre Erektion zu formulieren, doch fallen sie spätestens im Refrain wieder in ihre alten Basar-Verhaltensmuster zurück. Schade eigentlich.
Der Verdacht liegt ohnehin nahe, dass die Wahrheit, welche die beweglichen Hüften zu offenbaren fähig sind, höchstwahrscheinlich lediglich die sexuellen Qualitäten der Tänzerinnen betreffen.

Doch damit komme ich auf einen Punkt, der mir etwas Kopfschmerzen bereitet. Dazu muss ich jedoch leider etwas ausholen: Mollige Frauen sind attraktiver als knöchrige. Dem mögen Diätgurus, Pornoproduzenten und schwule Modedesigner zwar widersprechen, doch werden sie darin von Anthropologen klipp und klar Lügen gestraft. Reichlich Fettgewebe an der Frau erhöht nämlich die Chance einer erfolgreichen Schwangerschaft und Aufzucht des Nachwuchses. Und was wir als Attraktivität bezeichnen ist nichts anderes als ein Signal für möglichst günstige Startbedingungen bei der Weitergabe der eigenen Gene. Das heutige Schönheitsideal muss daher im Kontext der geologischen Zeiträume, innerhalb derer sich die Evolution abspielt, als unbedeutendes Modefürzchen betrachtet werden.
Fettgewebe ist also gut! Jedoch wohin damit? An die Beine? Das würde wohl das Gehen behindern. An den Kopf? Könnte problematische Fliehkräfte erzeugen. Als Höcker auf den Rücken wie die Kamele? Das ginge genauso wie am Bauch. Doch wenn man es an den Brüsten platziert, dann verstärkt es optisch die Milchproduktionsfähigkeit der Frau, obwohl es damit eigentlich gar nichts zu tun hat. Milchdrüsen und Fettgewebe sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das Gleiche gilt eben auch für den Hüftbereich, der ein gebärfreudiges Becken suggeriert. Es werden also Signale ausgesendet, welche im Betrachter falsche Schlüsse hervorrufen. Und das ist Lügen.
Der Wahrheitsgehalt von Shakiras „Hips Don’t Lie“ ist also so gut wie nichtexistent. Im Gegenteil könnte man sogar behaupten, dass die weibliche Hüfte (zusammen mit den Brüsten) womöglich sogar die erste Lüge der Menschheit war.

 

Nachtrag 15.7.2013: Eigentlich ist dieser Beitrag am 30. Mai 2006 um 19:07 im DisOrg erschienen, doch irgendwie hatte er sich in die Gegenwart geschlichen.

Gott und die Schwuchtel

Gottes Sprachrohr: Homosexualität ist eine Entscheidungsfrage!
Muggel: Wie lange hast du denn um die Antwort gerungen?
Hetero: Ich habe überhaupt nicht gerungen. Meine Präferenzen waren immer eindeutig und die Antwort daher immer glasklar. Heisst das, dass mir in diesem Punkt zu meinen Gunsten die Willensfreiheit vorenthalten wurde?
Homo: Ich habe überhaupt nicht gerungen. Meine Präferenzen waren immer eindeutig und die Antwort daher immer glasklar. Heisst das, dass mir in diesem Punkt zu meinem Nachteil die Willensfreiheit vorenthalten wurde?

Gottes Sprachrohr: Homosexualität ist eine Krankheit, die nicht zu bekämpfen einen schuldig macht!
Muggel: Meine Augen sind schlecht. Macht mich das Nichttragen einer Brille dann auch schuldig in den Augen Gottes?
Blaise Pascal: Shit! Ich lebte getreu dem Motto: Siechtum ist der Naturzustand eines Christen; denn erst im Siechtum ist der Mensch so, wie er immer sein sollte. Und nun wird mir das noch zum Vorwurf gemacht.

Gottes Sprachrohr: Homosexuelle Neigungen zu haben ist okay, nicht aber ihnen nachzugeben!
Muggel: Dann bezieht sich die Entscheidungsfrage also lediglich aufs nachgeben. Und die Homos können bestenfalls drauf hoffen, durch ein komplettes Umkrempeln ihrer gottgegebenen Persönlichkeit Gott zu gefallen?
Hetero: Und ich kriege Ärger, wenn ich einer Frau auch nur nachschaue und mir dabei so meine Gedanken mache. Um Ehebruch zu begehen, muss ich meinen Gelüsten nicht mal nachgehen.
Gottes Sprachrohr: Damit kompensiert sich dann wohl der Vorteil bei der Entscheidungsfrage.

Freiheit

Bin ich frei, wenn ich Entscheidungen treffen muss, oder wenn ich sie nicht treffen muss?

Umgekehrte Pascalsche Wette

Wenn ich hirngewaschen bin, habe ich dann noch einen Freien Willen? Denn ich bin ja dann nicht mehr der Herr meiner Gedanken und habe lediglich die Illusion des Entscheidens. Also kann man mir meine Blödheiten nicht wirklich übelnehmen und ich habe freie Fahrt ins Himmelreich.
Wenn aber die Christen hirngewaschen sind, dann ist es offenbar ein Waschgang, der ihnen überhaupt erst den Freien Willen gibt, der ja ansonsten ja eigentlich gar nicht existiert. Da man aber mit dem Freien Willen stets das Risiko mit sich trägt, die falsche Abzweigung zu nehmen, ist es vielleicht sicherer, die christliche Hirnwäsche und mit ihr den Freien Willen zurückzugeben und auf Nummer sicher gen Himmel zu trampen.

Moralisches GPS

Das Zürcher Opernhaus inszenierte am letzten Samstag eine Sexorgie auf der Bühne, angeblich als integralen Bestandteil des Stücks „The Rake’s Progress“. In Wien wurde es im November für Jugendliche unter 18 verboten, hier besteht jedoch keine Altersfreigabe. Politiker sind entrüstet, während der Intendant Alexander Pereira eloquent festhält, dass es Alterslimiten brauche, um Kinder und Jugendliche vor Pornographie zu schützen, nicht jedoch vor der Kunst.
Mich beeindruckt, wie sicher er sich der Seite ist, auf welcher er sich befindet.