Die diplomatische Immunität von Nonnen

Einen Hof oder ein Dorf zu plündern, war im Finsteren Mittelalter kein allzu schweres Delikt, es galt einfach als unhöflich dem Lehnsherren gegenüber allzu viele seiner Untergebenen zu meucheln. Dass die Wikinger seinerzeit ebendies getan haben, wäre ja noch zu verzeihen gewesen; was jedoch auf keine Kuhhaut passte und deshalb die Wikinger für alle Zeiten als Raubeine brandmarkte, ist, dass sie genauso auch mit Klöstern und Kirchen verfuhren.
Die Klöster waren nicht befestigt und die Mönche leisteten keinen Widerstand, wieso sollten die Wikinger – von Haus aus pragmatische Nordmänner – da Handel treiben wollen? So waren die Rendite höher und die Risiken praktisch inexistent.
Warum sind wir eigentlich mehr empört, wenn irgendwo ein Geistlicher umgebracht wird, als wenn man einen normalen Zivilisten über die Klinge springen lässt? Im Grunde ist der Märtyrertod ja ein durchaus erstrebenswertes Ziel für einen Kleriker, während der Tod im Leben eines Normalsterblichen eine wesentlich drastischere Zäsur darstellt.
Es ist schon seltsam, dass sich das Sterben in einem Krieg zwischen Kulturen meist auf jene beschränkt, die eigentlich am wenigsten Vorbehalte dagegen hätte die Weltanschauung zu ändern. Und wir halten es für unzivilisiert, jene aufs Korn zu nehmen, die uns erklären, in wessen Namen wir diese oder jene Gräueltat vollführen sollen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist insbesondere, dass die Skrupel einen Priester zu töten irgendwie mit der kulturellen Entfernung abnehmen. Während es eine Ruchlosigkeit sonder gleichen ist, wenn (beispielsweise in einem Film) ein katholischer oder reformierter Pfarrer getötet wird, nimmt die Niederträchtigkeit des Bösewichts sachte ab, wenn die Tat an einem Rabbi oder einem Lama begangen wird, und wird quasi nur noch zu einem bedauernswerten Unfall, wenn es sich um den Schamanen eines steinzeitlichen Urvolkes handelt. Doch stets ist es schlimmer, als wenn es einen Laien der gleichen Ethnie getroffen hätte. (Es ist wohl weniger der sekulären als viel mehr der anti-islamischen Stimmung zu verdanken, dass es zur Zeit allein bei einem Iman umgekehrt ist.)

Dies lässt mich vermuten, dass wir unter einer kulturweiten und äonenalten Hypnose stehen, welche es uns verbietet, einem Diener Gottes eins über dir Rübe zu hauen. Vernünftige Gründe es nicht zu tun, respektive es weniger als sonst zu tun, fallen mir, so sehr ich mich auch anstrenge, keine ein.
Es braucht aber nicht einmal Gewalt sein. Schon die Stimme gegen einen Geistlichen zu erheben, gilt als skandalös. Während sich die Leute beispielsweise im Vorfeld von Abstimmungen gegenseitig anbrüllen und sich – oft zurecht – epochale Inkompetenz vorwerfen, verfallen alle in andächtiges Schweigen, wenn sich irgendein Diener Gottes zu Wort meldet. Wieso halten wir die Pfaffen prinzipiell für Autoritäten? Insbesondere wenn es um moralische Fragestellungen geht? Wieso sollten ausgerechnet sie wissen, was ethisch richtig ist? Einfach durch den Umstand, dass die Position, die sie vertreten, seit Urzeiten nicht mehr hinterfragt wurde? Das ist zwar durchaus beeindruckend, aber bei Weitem kein triftiger Grund.

Steigende Gesundheitskosten

Die Gesundheitskosten steigen, doch die Strategien mit denen man dieser Herr zu werden versucht, sind einfach dilettantisch. Statt raffiniert zu sein, versuchen wir effizienter zu sein. Was für eine Verschwendung.
Ein Beispiel gefällig? Was ist wohl teurer, Pflaster oder Schmerzmittel? Wir kalkulieren und ermitteln die optimale Pflastergrösse für jede Wund und sparen damit so und so viele Quadratmillimeter Verbandsmaterial ein. Würde man aber mit dem Verbandmaterial so richtig klotzen, so würde der Pflegereflex bei den Frauen ausgelöst und die daraus resultierende liebevolle Zuneigung dem männlichen Patienten gegenüber würde ein ganzes Arsenal an Schmerzmitteln überflüssig machen.

Gangsta-Rapper & Tussies

Dass die Typen Gangsta-Rapper sein wollen, ist ja noch zu verstehen, wo doch all die heissen Miezen sich so sexy in den Gangsta-Jacuzzis räkeln, aber dass die jungen Dinger in der S-Bahn sich offenbar ebenfalls von diesen Hibedihop-Videos inspiriert fühlen und es als ein erstrebenswertes Ziel erachten sich mal in einem Rap-Video zu aalen, verblüfft mich dann aber doch ein bisschen. Ich wurde nämlich heute tatsächlich Zeuge einer Unterhaltung, in der ein paar Mädchen diskutierten, im Swimmingpool von welchem Rapper es wohl am coolsten wäre. Sixpacks waren dabei logischerweise eines der dominierenden Entscheidungskriterien, doch auch Quantität und Qualität der Bikinis besassen ihr umgekehrt proportionales Gewicht.
Ich erwarte ja nicht, dass Frauen sich nie als Sexobjekte darstellen sollen, aber wenn sie es schon tun, dann doch bitte zugunsten der eigenen Karriere. Die exotischen Tänzerinnen in den Clips tun dies ohne Zweifel, aber den Mädchen im Zug schien dieser Aspekt eigentlich gar nicht so wichtig zu sein.
Ich will mich hier nicht weit auf die Äste hinauswagen, aber würde das dann nicht bedeuten, dass Hibedihop-Tussie ein bürgerlicher Frauenberuf sein würde? Ganz nach dem Motto, dass die Frau selbstlos, aufopfernd und willig, während der Mann stark, durchsetzungsfähig, kämpferisch und egoistisch sein soll?

Demokratie und freie Meinungsäusserung

  • Wir lachen gern die Amis aus, weil von ihnen mehr als die Hälfte offenbar die biblische Schöpfungsgeschichte für plausibler hält als die Evolutionstheorie. Doch wenn man die Leute hier fragt, ob man im Lichte der Toleranz den verschiedenen Schöpfungstheorien in den Schulen nicht den gleichen Platz einräumen müsste, so stimmen dem auch hier die meisten zu.
    Die Freiheit sich eine Meinung bilden zu können, wird nämlich grösser geschrieben als die Frage, ob man dazu innert nützlicher Frist überhaupt in der Lage ist.
  • Jack Cohen fragte am Cheltenham Festival of Science während der Veranstaltung „Is There Life Out There?“ die drei referierenden Astronomen, was sie wohl davon halten würden, wenn drei Biologen die Eigenschaften des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Galaxie diskutieren würden. Es dauerte einige Zeit, bis sie den Wink kappierten.

Diese beiden Gedanken hatte ich zu einem verblüffend elegenten Argument verknüpft, doch ich kann es beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren. Mist!

The fast and the Furious

Ich vermute auch in Österreich und Deutschland sind Raser und die von ihnen ausgehende Gefahr für sich selbst und alle übrigen Verkehrsteilnehmer ein Thema. Es ist mir daher ein Rätsel, wie die Fernsehsender auf die Idee kommen, Filme wie The Fast and the Furious zur Primetime über den Äther zu schicken. Ist das nicht Aufwiegelung zu kriminellem Verhalten? Ich merke ja bereits an mir selbst, dass ich allein wegen ein paar Szenen dieses Films in einen Geschwindigkeitsrausch verfalle. In meinem Fall ist das natürlich nichts schlechtes, denn da ich weder Führerschein noch Auto habe, renne ich einfach etwas schneller dem Zug hinterher und erwische ihn für einmal sogar, aber behüte Gott wenn ich in diesem Zustand etwas mit noch mehr PS unter den Hintern bekäme.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sich meine Velofahrtechnik nach einer Star-Trek-Raumschlacht verändern konnte. Ich liess mich jeweils absichtlich von einem Auto überholen, klemmte mich dann an dessen Stossstange und feuerte vor meinem inneren Auge aus allen Phaser- und Disruptoren- und Polaron-Bänken eine Salve auf dieses ab. Und wenn das noch nicht reichte, schickte ich ihnen auch gleich noch ein paar Photonen-, Quanten-, Transphasen-, Tri-Kobalt- und Chronotontorpedos hinterher. Wie gesagt, zum Glück sass ich da nur auf einem Fahrrad, denn andernfalls hätte ich mit einem einzigen solchen Manöver wohl ein ganzes Parsek ins Jenseits befördert.

Sind es die Einschaltquoten, die die Fernsehsender vergessen lassen, dass der Einfluss aufs Publikum, den sie ihren Werbepartnern verkaufen, auch von ihnen selbst ausgehen kann? Ist das nicht sträflich naiv?
Ich plädiere daher für eine Kollektivschuld, welche man den Medien anhängen kann, wenn etwas passiert, was so aussieht, als ob es von ihnen inspiriert worden wäre. Und als Beweis dafür, dass dieses Gesetz auch tatsächlich greift, müsste man als erstes mich in den Kerker werfen, weil ich dieses Gesetz hier im DisOrganizer initiert habe.

 

Dies darf aber nicht mit jener Art von Selbstzensur verwechselt werden, zu welcher die Politiker als Reaktion auf die Unruhen in der arabischen Welt nach der Veröffentlichung der 12 Mohammed-Karikaturen in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten aufgerufen haben.  Es ist nämlich ein fundamentaler Unterschied zwischen Imitation und Reaktion. Letztere ist nämlich etwas, das gelernt und kultiviert werden muss, mitunter eben gerade durch die Konfrontation mit dem Auslöser.

Genderwisching

Eine Bekannte von mir wollte es mal auf die Männer-Art versuchen, klemmte sich also eine Zeitung unter den Arm und marschierte in Richtung Klo. Drei Minuten später war sie wieder zurück. Fertig, aber nicht mit der Zeitung.
Kein Wunder brauchen Frauen so viel Toiletten-Papier. Wir Männer nehmen uns nämlich die Zeit und überlassen das Putzen der Erosion.

Bruchsicheres Fensterglas

Persönlich bin ich schon ein bisschen ein Anhänger der Theorie des zerbrochenen Fensters. Sie ist ein klirrendes Beispiel für die Wirkungsweise von sozialen Netzen. Andererseits anerkenne ich durchaus auch den Zusammenhang zwischen dem Absinken der Kriminalitätsrate in den Vereinigten Staaten und der Legalisierung der Abtreibung. In zerrütteten familiären Umständen aufzuwachsen ist nämlich durchaus förderlich für eine kriminelle, wenn auch nicht notgedrungen erfolgreiche Berufslaufbahn. Das Fehlen unerwünschter Kinder dagegen ermöglicht eine Entspannung der familiären Situation und demzufolge auch ein längerfristiges Absinken der Kriminalitätsrate.
Dieser Ansatz setzt einfach an einem anderen Punkt an. Während die zerbrochenen Fenster die Hemmschwelle der Leute gegenüber dem Vandalismus und in der Folge auch gegenüber der Kriminalität regulieren, senkt die Legalisierung der Abtreibung und die daraus resultierende geförderte Selbstbestimmung der Frauen auf psychologisch wundersame Weise das Frustrationsempfinden der heranwachsenden Generation.
Doch obgleich Statistiken dagegen sprechen mögen, ziehe ich eingeschlagene Scheiben jederzeit psychologisch wundersamen Weisen vor. Denn es gibt keinen Grund eine coole Theorie nur deshalb zu verwerfen, weil sie zufällig in der Statistik schlechter abschneidet. Damit setze ich mich auch nicht der Gefahr aus, eine lediglich plausibel klingende Begründung zu konstruieren, die vom Umstand profitiert, dass ich das Ergebnis schon kenne.

Gleiche Kleider II

Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass Frauen mit dem gleichen Outfit an einer anderen Frau nur sehr schlecht umzugehen verstehen. Nun wurde ich Zeuge einer Situation, die dies zumindest zum Teil zu erklären vermag: Im Hostel war ein Assado (ein feuchtfröhliches Grillfest) und irgendwann am Abend tauchte da eine äusserst attraktive Französin mit einem a là Seemann gestreiften Pulli auf. So weit so gut. Als ich dann aber heute Morgen aus meinem Zimmer kam, sass im Innenhof des Hostels eine zerknitterte, giesgrämige und alles andere als äusserst attraktive Frau mit einem a là Seemann gestreiften Pulli. Sollte das die gleiche gewesen sein? Ein echter Schock!
Später stellte sich zum Glück heraus, dass es sich lediglich um zwei gleiche Outfits gehandelt hat, und die attraktive Französin auch im gnadenlos ehrlichen Licht des Morgens mit bravour zu bestehen verstand.

Doch öffnete mir diese Begebenheit die Augen dafür, dass das gleiche Outfit bei einem Dritten als Betrachter nicht gerade schmeichelhafte Gedankengänge auslösen kann. Und das ist natürlich unter allen Umständen zu vermeiden.

Friedhof im Hinterhof

In einer Diskussion wurde die These aufgeworfen, dass die Kriegslust bei den Europäern ungefähr in der Zeit aufkam, als sie anfingen die Friedhöfe innerhalb der Stadtmauern anzulegen. Diese Idee, dass der Umgang mit den Toten in gewissem Sinne mit dem Umgang mit den Lebenden im Hinblick auf das Erreichen des Zustandes der ersteren im Zusammenhang steht, ist sicherlich originell, aber wahrscheinlich auch genau so falsch.

Taubenkacke

Spielt es für eine Taube eine Rolle, ob sie in der Hauptstadt auf die Limousine des Präsidenten scheisst oder in der Provinz auf das Denkmal eines Jebediah Springfield?
Wenn sich zwei Tauben treffen, eine aus der Hauptstadt, die andere aus der Provinz, ist ihr Verhalten untereinander dann irgendwie anders? Merken sie den Unterschied?

Gleiche Kleider

Die folgende Überlegung ist teilweise inspiriert durch einen Gag einer ziemlich erfolgreichen Sitcom, doch das tut hier nichts zur Sache.
Es ist eine altbekannte Tatsache, wenn nicht gar ein Klischee, dass zwei Frauen, die an einer Cocktailparty mit dem gleichen Kleid aufkreuzen, einen regelrechten Höllentrip durchmachen und, nun ja, es ist nicht anzunehmen, dass zwischen ihnen Sympatie aufkommt.
Passiert das hingegen zwei Männern, so betrachten sie es, falls es ihnen überhaupt auffällt, schlicht und ergreiffend als cool und sie sehen sich von dem Augenblick als Blutsbrüder.

Natürlich pauschalisiere ich hier ein klitzekleines Bisschen, aber mein Punkt sitzt, wenn es schon ein Gefälle im Grad der Empörung gibt.

Bloss die Frage, warum es so ist, ist noch gänzlich unbeantwortet.

Recycling

Der Freie Wille ist eine Illusion. Warum sonst sollten die Zielscheiben in den Pissoirs so gut funktionieren? Oder die Recycling-Verfahren, die Krach machen, besser als die leisen?
Frauen haben aber keinen Aufkleber im Pissoir, oder? Und das Wegräumen stinkender Socken macht auch nicht wirklich Krach, oder?
Habe ich eingerostete Rollenbilder oder könnte es sein, dass die Frauen im Gegensatz zu uns Männern vielleicht doch einen freien Willen haben?

Rendertitten

U1_babeHeute las ich einen Artikel, der sich kritisch gegenüber den Miss Digital World Wahlen äusserte. Ich will dem hier weder beipflichten noch wiedersprechen, alles worum es mir hier geht ist die Tatsache, dass die Masse jener Pixelbabes 90-60-90 sind und zwar bis auf die 100. Kommastelle genau!

Blumen

Was ist der Unterschied zwischen dem, einem Mädchen Blumen zu schenken und sie einem Mann zu geben? Mal abgesehen von der eigenen Absicht natürlich!
Im Gegensatz zu Männern schnippeln Frauen immer an den Blumenstielen rum! Sie tun es, damit sie länger halten, sagen sie. Das glaube ich aber nicht. Mich beschleicht viel eher das Gefühl, dass sie damit einzig und allein unsere Kastrationsängste schüren wollen.