Information ist Geld

Von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, mag es durchaus zutreffen, dass es der Nation mehr bringt, wenn der Bürger täglich zwanzig Minuten Zeitung statt eine halben Stunde Bücher liesst. Denn ein über das Weltgeschehen informierter Mitarbeiter kann in seinem täglichen Arbeitspensum subtil auf die sich ändernde globale Situation reagieren und so seinem Unternehmen und damit der ganzen Nation zu mehr Prosperität verhelfen.
Doch andererseits sind es nicht unbedingt die prallen Konti, welche die Lebensqualität bestimmen. Denn wenn man fragt, was genau mit Armee, Zoll und SVP geschützt und bewahrt werden soll, so stehen noch vor dem Bankgeheimnis Identität und Kultur auf dem Programm. Was man darunter konkret versteht, kann natürlich extrem divergieren, aber egal ob es nun Gotthelf ist oder Federspiel, man findet es eher in Büchern als in Zeitungen.

Ich klage daher die Pendlerzeitungen des Identitätsdiebstahls an! Und somit auch des Vaterlandverrats. Die 20 Minuten, die sie uns stehlen, verlieren wir an inspirierender Lektüre, an nötigen Gesprächen und an entspannender Musik. Lebensqualität entsteht schliesslich gerade dort, wo man nicht mit Geldverdienen beschäftigt ist.

„Reich ist das Land,
das keine Manager braucht um schöne Gedichte zu schreiben.“

Ian Hazelwood

Hola Che

Ich weiss nicht, wie es sich in Spanien, Paraguay oder Mexiko verhält, aber in Argentinien kann mann durchaus einen Raum voller Frauen betreten und „Hola chicas“ sagen ohne fürchten zu müssen auf der anderen Seite den Raum Achtkant durchs Fenster wieder zu verlassen.

Finde ich cool.

I wanted to be… a lumberjack!

LUMBERJACK:
U1_lumberjackLeaping from tree to tree, as they float down the mighty rivers of British Columbia. The Giant Redwood. The Larch. The Fir! The mighty Scots Pine! The lofty flowering Cherry! The plucky little Apsen! The limping Roo tree of Nigeria. The towering Wattle of Aldershot! The Maidenhead Weeping Water Plant! The naughty Leicestershire Flashing Oak! The flatulent Elm of West Ruislip! The Quercus Maximus Bamber Gascoigni! The Epigillus! The Barter Hughius Greenus!

With my best buddy by my side, we’d sing! Sing! Sing!

[singing]
I’m a lumberjack, and I’m okay.
I sleep all night and I work all day.

MOUNTIES:
He’s a lumberjack, and he’s okay.
He sleeps all night and he works all day.

LUMBERJACK:
I cut down trees. I eat my lunch.
I go to the lavatory.
On Wednesdays I go shoppin’
And have buttered scones for tea.

MOUNTIES:
He cuts down trees. He eats his lunch.
He goes to the lavatory.
On Wednesdays he goes shopping
And has buttered scones for tea.

He’s a lumberjack, and he’s okay.
He sleeps all night and he works all day.

LUMBERJACK:
I cut down trees. I skip and jump.
I like to press wild flowers.
I put on women’s clothing
And hang around in bars.

MOUNTIES:
He cuts down trees. He skips and jumps.
He likes to press wild flowers.
He puts on women’s clothing
And hangs around in bars?!

He’s a lumberjack, and he’s okay.
He sleeps all night and he works all day.

LUMBERJACK:
I cut down trees. I wear high heels,
Suspendies, and a bra.
I wish I’d been a girlie,
Just like my dear Papa.

MOUNTIES:
He cuts down trees. He wears high heels,
Suspendies, and a bra?!

[talking]
What’s this? Wants to be a girlie?! Oh, My!
And I thought you were so rugged! Poofter!…

[singing]
He’s a lumberjack, and he’s okay.
He sleeps all night and he works all day.

He’s a lumberjack, and he’s okaaaaay.
He sleeps all night and he works all day.

Cyndi Lauper vs. Madonna

In einer Zeit, als Michael Jackson noch ein Schwarzer war und Wesley Snipes in seinen Clips mitspielte, rauften sich Cyndi Lauper und Madonna um das heiss begehrte Pop-Prinzessinnen-Krönchen. Es erübrigt sich hier zu erwähnen, dass Madonna schlussendlich das Rennen gemacht hat, doch damals war die Sache alles andere klar.
Mittlerweilen ist das etwa 20 Jahre her und ich gehe mal davon aus, dass sich auch die Musikindustrie an Verjährungsfristen hält und vor Vergeltungsmassnahmen gegen mich absehen wird, weil ich damals Cyndi Lauper die Daumen gedrückt habe.
Was damals letztendlich den Ausschlag gab, kann und will ich nicht beurteilen, doch noch heute bete ich inbrünstig zu Elvis, dass diese unsere Realität die einzige von allen möglichen sein möge, in welcher das Material Girl die Welt eroberte. Denn obgleich beide zweifellos komplett durchgeknallt waren, erschien mir Cyndi Lauper immer eine Spur ehrlicher und witziger und – nun ja – sie wurde von Miles Davis gecovert.

Und wenn der Flügelschlag eines Schmetterling einen Orkan auf einem anderen Kontinent auszulösen vermag, dann frage ich mich, wie die Welt heute aussehen würde, wenn Madonna damals den Kürzeren gezogen hätte. Also ein paar peinliche Momente, die der Weltgeschichte erspart geblieben wären, fallen mir da ziemlich schnell ein.

Skandalfotos mit Bundeswehrsoldaten

Im Grunde ist es doch recht seltsam, welch eine Empörung die eben erschienen Fotos auslösen, auf denen deutsche Bundeswehrsoldaten auf obszöne Weise mit einem menschlichen Schädel posieren. Ich will die Soldaten in keiner Weise verteidigen, denn ein solches Verhalten widerspricht allen unseren sittlichen und moralischen Wertvorstellungen, nichtsdestotrotz gehört solches seit jeher zum Krieg dazu.
Wie weit ist es gekommen, dass wir uns mehr über den Schmutz im Krieg als den Krieg selbst empören? Glauben wir wirklich, dass Männer, die bereit sein müssen einem Feind das Gehirn aus dem Schädel zu pusten, es dann, wenn es dazu kommt, steril und mit einem zuvorkommenden Lächeln tun werden? Glauben wir wirklich, dass der Anflug eines Marschflugkörpers, den wir über die eingebaute Kamera mitverfolgen, mit dem Rauschen auf dem Bildschirms endet? Glauben wir wirklich an den ehrenvollen Soldaten? Offizier? General?
Der Krieg ist, egal ob gerechtfertigt oder nicht, menschenverachtend, er war es schon immer und er wird es immer sein. Der Skandal an den Fotos ist nicht das, was darauf abgebildet ist, sondern unser Glaube daran, dass wir einen Krieg ohne solches Verhalten führen (können).

Ein amüsantes Detail hierbei ist, dass man noch nicht weiss, ob es sich bei besagtem Schädel um den eines afghanischen Mudjahedin oder den eines sowjetischen Invasors handelt. Es steht also noch offen, ob sich die Bundesregierung mit diesem Skandal den Hass oder die Sympathie der Taliban gesichert hat.

Der Name der Hose

Soll jetzt die Frau den Namen des Mannes annehmen oder der Mann den Namen der Frau? Ist es ein Akt der Unterdrückung, wenn die Frau den Namen ändert, oder ausgleichende Gerechtigkeit, wenn der Mann im Gegenzug sich mit seinen Mitochondrien zurückhält?
Ich halte die ganze Diskussion für müssig und schlage folgende Lösung vor. Wenn Mann und Frau heiraten, oder Mann und Mann oder Frau und Frau, oder Mann und Mann und Mann oder Mann und Mann und Frau oder Mann und Frau und Frau oder Frau und Frau und Frau, oder wie auch immer, dann werden die Namen aller Beteiligten einfach verschmolzen. Bei meiner Partnerin und mir ergebe das Grepr oder Cugr oder Grupr oder Crepr oder…

Und wenn man unbedingt will, wird man sich wohl noch einen Vokal dazu kaufen dürfen.

Material Girl

Apropos Sixpack. Eigentlich ist es ziemlich erstaunlich, dass Frauen einem Sixpack den Vorzug geben, wenn sie auch ein Fass haben könnten. Da erkläre mich doch bitte mal einer das Material Girl.

Sixpack in Paris

Meine intensive Auseinandersetzung mit den Brüsten Marie Antoinettes erlaubte mir einen flüchtigen Einblick in die verborgenen Geheimnisse von Champagnergläsern. Sie sollten so dünn wie möglich sein, damit möglichst wenig Material vorhanden ist, welches den Inhalt erwärmen könnte. Beim Anstossen sollten sie klingen, schliesslich ist dieses Gebräu der flüssige Inbegriff eines engelhaften Lachens. Und auch an den lustigen Blubberbläschen soll man sich erfreuen. Kurz ein solides Champagnerglas macht das Sprudelwasser zu einem Fest für alle Sinne.
U1_prosecco1Nun ist aber der neue Prickel-Pop da! Eiskalt serviert, schmeckt er angeblich sündhaft fein. Und kühlt liebenswürdigerweise sogar Hand und Lippe. Luxus und höchste Qualität aus der Dose, heisst es da und ich würde meine Hose drauf verwetten, dass ein solcher Satz semantisch nie und nimmer Sinn machen kann. RICH PROSECCO in der Dose.
Wenig Material, das trifft schon zu, doch wenn es die Hand kühlt, dann wärmt es im Gegenzug leider den Inhalt. Und klingen tut da überhaupt nichts und perlen nur über den Alu-Rand. Doch was damit an Glamour verloren geht, wird durch Paris Hilton höchst persönlich Wett gemacht, die sich medienwirksam einsetzt für den neuen Sparkling- und Prickelpop.

Dietikon für Feinschmecker

Es gibt einen Grund, weshalb man in Dietikon wohnen wollen sollte. Oder in einer Gemeinde, die man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur über Dietikon erreicht, Bremgarten zum Beispiel. Nirgends sonst kriegt man nämlich eine schönere Durchsage als „Dietikon – Endstation“ zu hören. Das ist wahre Poesie. Sie reimt sich nicht nur, sondern konfrontiert den Reisenden auch jedes Mal mit der unausweichlichen Bestimmung einer jeden Reise.
Und als ob das nicht reichen würde, steht da im Bahnhof ein goldener Zug. Er heisst Lauriane Gilliéron und ist laut Aufschrift BEST OF PANORAMIC TRAINS. Tja, wenn man schon den tiefsten Pass Europas (Mutschellen, 551 m ü.M.) überquert, dann ist es nur recht und billig, das auch stylsicher und mit voller Rundumsicht zu tut.

Saubere und unerschöpfliche Energiequellen

Heute bin ich in der Wikipedia zufällig über das Thema Antimaterie gestolpert. Da steht, dass an eine wirtschaftliche Nutzung – so wünschenswert diese auch sein mag – aus zweierlei Gründen zur Zeit nicht zu denken ist. Zum einen benötigt die Herstellung von Antiwasserstoff mindestens exakt so viel Energie, wie man nachher durch Annihilation wieder herausholt, und grössere, „abbaubare“ Mengen schwirren nach dem jetzigen Wissensstand im Umkreis von mehreren Milliarden Lichtjahren auch keine rum. Und zum anderen würde uns, sollten wir doch irgendwie an billige Antimaterie rankommen, die Lagerung vor schier unlösbare Probleme stellen, denn ein elektromagnetisches Eindämmungsfeld mag für Antiprotonen und Positronen funktionieren, doch bei Antineutronen und Antiwasserstoff klappt das nicht, weil sie keine elektrische Ladung besitzen.

Wir haben es hier also mit einer beeindruckenden Energiequelle zu tun, die bedingt durch unsere Unfähigkeit richtig mit ihr umzugehen sehr instabil ist und uns jederzeit um die Ohren zu fliegen droht… Wieso kommt mir das bedenklich vertraut vor?

hm…

PMS! Genau, das wars!
Ob sich auch das für die Energiegewinnung nutzen liesse?
Versuchen wir’s! Wir haben schliesslich nichts zu verlieren, es fliegt uns ja ohnehin immer mal wieder um die Ohren und mit etwas Glück erlangen wir das nötige Know how für die wesentlich harmlosere Antimaterie.

Urban Legends

U1_AntoinetteManche Grossstadtlegenden sind einfach zu schön um nicht wahr zu sein. Beispielsweise jene, dass das vor allem im 19. Jahrhundert gebräuchliche Champagner-Glas in Form einer flachen Schale dem Busen von Marie-Antoinette nachgebildet ist.
Wenn ich mir nun aber die Gläser anschaue, aus denen man heute so süffisant den Champagner schlürft, dann möchte ich gar nicht wissen, wer denen Modell gestanden hat.