The Physics of Krtek

Der Physiker Laurence Krauss erklärt in seinem Buch „Die Physik von Star Trek“ wie manche der auf den ersten Blick unmöglich erscheinenden Details im Raumschiff Enterprise aus physikalischer Sicht doch Sinn machen können.
Ich flehe ihn hiermit öffentlich und in aller Demut an sein physikalisches Genie auf einen weiteren Klassiker der Populärkultur zu richten: den kleinen Maulwurf, Krtek.

krtek in space
Krtek in Space

Als Motivation für diesen Genreschwenk biete ich neben der Tatsache, dass der Maulwurf genauso wie Star Trek schon im Weltraum war, gern auch das Star Trek Theme in Minute 4:29 vom Krtek a sněhulák (1997) an.

Folgenden beiden Rätsel würde ich persönlich höchste Priorität einräumen:

Akustik : Wie macht man Teig aus elektromagnetischen Wellen?
Krtek a muzika (1974)

Hydromechanik : Wie kann mit einer 5cm tiefen Rinne ein viel tieferes, stehendes Gewässer trocken legen?
Krtek a potopa (1997)

 

(Zur Zeit sind die entsprechenden Videos auf Youtube mal wieder aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt. Wenn sie wieder verfügbar sind, werde ich sie hier wieder verlinken.)

Star Trek nicht träumen, sondern leben…

Ich habe geträumt, ich sei für eine NASA-Mission in den Weltraum ausgewählt worden und ich hätte eine Tiefkühlpizza dafür eingepackt – wohl wissend, dass es rigorose Gewichtsbeschränkungen und keinen Ofen auf der ISS gibt. Ich frage mich, wie ich nur so unlogisch sein kann, ohne dass es mich im geringsten störte.

Puma Cyborg Fussballer

U1_untilthenWieso sträuben wir uns im Sport sowohl gegen chemisches Doping (z.B. Anabolika) wie auch gegen mechanisches Doping (z.B. Känguruprothesen), während wir offensichtlich nichts gegen psychisches Doping (z.B. Gehirnwäsche) einzuwenden haben? Welche dieser drei Varianten im Endeffekt am problematischsten sowohl für den Athleten als auch fürs Publikum ist, lässt sich indessen nicht so leicht bestimmen.
Wie bereits in einem früheren Beitrag bemerkt, liesse sich mit dem chemischen Doping zwar theoretisch Werbung machen, doch man tut es nicht. Wie die neuste Puma-Werbung zeigt, wird mit dem mechanischen Doping jedoch bereits Werbung gemacht, obgleich es dieses eigentlich noch gar nicht gibt. Was jedoch das psychologische Doping betrifft, so betreten wir das Territorium der Nationalen Sicherheit: Schmerzresistenz von der CIA, Hypnoseresistenz von der NSA, Einschüchterungsresistenz vom Mossad, Steuerresistenz von Lichtenstein und Logikresistenz vom Vatikan. Die Liste liesse sich endlos weiterführen.

Ich habe übrigens etliche empörte Kommentare zu diesem futuristischen Puma Spot gelesen, dass um Gottes Willen der Fussball so nie wird aussehen dürfen. Wieso nicht? Ist doch viel cooler so als in den öden Länderspielen. Würde Fussball im realen Leben so gespielt werden wie in der Werbung, das wäre cool. Oder Basketball! Eigentlich sind doch alle Sportarten cooler im Kino als im realen Leben. Auch Karate ist im Kino cooler. Kung Fu auch. Und auch alle andere Arten von gewalttätiger Auseinandersetzung. Gangster sind im Kino cooler, im realen Leben müssen sie sich verstecken. Autos sind im Kino schneller, im realen Leben gibt es stockenden Kollonenverkehr. Computer sind im Kino viel cooler, im realen Leben läuft auf ihnen Windows. Röcke sind im Kino kürzer, im realen Leben gibt es Leggins. Frauen sind im Kino heisser, im realen Leben wünscht man, dass sie doch heiser wären. Männer sind im Kino – nun ja – eigentlich genau so wie ich. Bier bleibt im Kino viel länger cool, im realen Leben ist es viel zu schnell ausgetrunken. Tische funktionieren im Kino als Schutz vor Kugeln, im realen Leben als Tische eben – um Blumenvasen auf sie zu stellen. Kerosin brennt im Kino, im realen Leben der Weihnachtsbaum.

Da fragt man sich doch, ob Kino und Werbung nicht vor dem schlechten Einfluss der Realität geschützt werden sollte?

Bucheinband

Es gibt Bücher, die man nur in einer gebundenen Ausgabe lesen sollte, und andere, die nur als Taschenbuch in Frage kommen. Poesie beispielsweise braucht die Stütze des Einbands. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit ihres Wesens verlangt nach der Beständigkeit eines stabilen Rahmens. Science Fiction hingegen wird durch einen harten undurchdringlichen Einband in ihrem Drang danach gehindert, bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter vorzudringen.

Pimp my Face

Ich bin immer wieder verblüfft von der genauso makellosen wie unwirklichen Schönheit der Hochglanzbeautys an den Plakatwänden. Ich störe mich nicht weiter daran. Dass an diesen Bildern so gut wie nichts naturbelassen wurde, empört mich genauso wenig wie laute Explosionen im Weltall oder brennendes Kerosin. Lässt man sich auf Medien ein – und das gilt im Grunde für sämtliche Medien -, so betritt man das Reich der Fiktion und Spezialeffekte. Akzeptiert man das nicht, macht man sich der fahrlässigen Selbsttäuschung schuldig.
Was mich hingegen durchaus irritiert und zwar ausserordentlich, ist, dass man genauso perfekte Hochglanzbeautys bisweilen auch in unseren öffentlichen Verkehrsmitteln antrifft. Genauso unwirklich und genauso makellos – makellos zumindest solange man das, was sie von sich geben, nicht in die Gleichung mit einfliessen lässt.
Wie machen die das? Verstehen sie sich so gut aufs Schminken oder wurde inzwischen einfach die Software aus der Beauty-Retouche in die Videokameras integriert, die uns auf Schritt und Tritt verfolgen? Macht sie die Überwachung so schön? Macht sie das auch mit mir? Dies würde zumindest erklären, wieso mein Celebrity Doppelgänger Jessica Simpson ist.

Aus der Zukunft lernen…

In Sachen Führung ist uns die Zukunft weit voraus, wie der folgende kurze Dialog eindrücklich demonstriert:

Kirk: Scotty, wie stark hat es uns erwischt?
Scotty: Es sieht übel aus, Captain.
Kirk: Wie lange brauchst du zur Reparatur?
Scotty: Mindestens vier Tage, Captain.
Kirk: Du hast sechs Stunden!
Und Scotty schafft es in zwei.

Der gute Vorgesetzte spornt seine Untergebenen zu Höchstleistungen an, lässt ihnen aber gleichzeitig die Chance, ein Wunder zu vollbringen. Ein zeitgenössischer Chef würde dagegen im Interesse der Produktivität nach einer ersten solchen Erfahrung dem Chefingenieur das nächste mal gleich nur noch eine Stunde geben, weil sich da sicherlich noch das eine oder andere wird optimieren lassen. Diese Einstellung mag vielleicht der Gewinnmaximierung dienen, doch sie bringt niemanden dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist.

Spiegelwelten

Während mehrerer Tausend Jahren wurden die Frauen von den Männern unterdrückt. Also lange genug, dass sich bei ihnen eine Resistenz hätte entwickeln können, welche es ihnen ermöglicht besser mit der Ungemach der Knechtschaft zurecht zu kommen.
Einschlägige Studien belegen, dass Frauen in ihren sexuellen Phantasien tatsächlich häufiger einen (einverständlichen) Kontrollverlust thematisieren als es Männer tun. Dies mag damit zusammenhängen, dass Frauen kulturbedingt, ob sie es nun wollen oder nicht, mit diesem Thema wesentlich mehr konfrontiert werden und dass sich dies logischerweise auch in ihren Phantasien niederschlägt. Doch man könnte es auch als ein Indiz für eine mögliche Prädisposition ansehen.
Nun stellt sich aber die Frage, ob dieser „Hang zum Kontrollverlust“ eine evolutive Anpassung innerhalb eines anhaltenden Machtgefälles sein könnte oder ob dieser womöglich bereits vorher bestand und die Unterdrückung lediglich begünstigte? Im zweiten Fall müssten dem biologische Ursachen vorausgehen – beispielsweise in der starken Mutter-Kind-Beziehung. Persönlich neige ich dazu dieser Hypothese recht zu geben.
Was daraus nun aber folgt, ist, dass all die utopischen Szenarien in so manch einem Science-Fiction, wo die Rollen von Männern und Frauen und ihren Machtverhältnissen einfach vertauscht sind, einer plausiblen Grundlage entbehren. Es ist also nicht nur eine Frage von Matriarchat versus Patriarchat, sondern eine der Aufgabenverteilung in der Aufzucht von Nachkommen. Und die ist längst nicht so flexibel, wie wir es gerne hätten. Zumindest nicht solange man an die Regeln der Biologie gebunden ist – was wir dank der modernen Technik nicht mehr ganz so sehr sind.
Damit will ich nicht sagen, dass sich die Geschichte nicht anders hätte entwickeln können, partnerschaftlicher beispielsweise, sondern dass das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern sich der erwähnten Prädisposition eher bediente als ihm entgegen zu wirken.
Wenn das Machtverhältnis zwischen Frauen und Männern auf natürlichem Weg spiegelverkehrt entstanden wäre, so wäre auch alles andere völlig anders geworden und zwar alles andere als spiegelverkehrt.

Saubere und unerschöpfliche Energiequellen

Heute bin ich in der Wikipedia zufällig über das Thema Antimaterie gestolpert. Da steht, dass an eine wirtschaftliche Nutzung – so wünschenswert diese auch sein mag – aus zweierlei Gründen zur Zeit nicht zu denken ist. Zum einen benötigt die Herstellung von Antiwasserstoff mindestens exakt so viel Energie, wie man nachher durch Annihilation wieder herausholt, und grössere, „abbaubare“ Mengen schwirren nach dem jetzigen Wissensstand im Umkreis von mehreren Milliarden Lichtjahren auch keine rum. Und zum anderen würde uns, sollten wir doch irgendwie an billige Antimaterie rankommen, die Lagerung vor schier unlösbare Probleme stellen, denn ein elektromagnetisches Eindämmungsfeld mag für Antiprotonen und Positronen funktionieren, doch bei Antineutronen und Antiwasserstoff klappt das nicht, weil sie keine elektrische Ladung besitzen.

Wir haben es hier also mit einer beeindruckenden Energiequelle zu tun, die bedingt durch unsere Unfähigkeit richtig mit ihr umzugehen sehr instabil ist und uns jederzeit um die Ohren zu fliegen droht… Wieso kommt mir das bedenklich vertraut vor?

hm…

PMS! Genau, das wars!
Ob sich auch das für die Energiegewinnung nutzen liesse?
Versuchen wir’s! Wir haben schliesslich nichts zu verlieren, es fliegt uns ja ohnehin immer mal wieder um die Ohren und mit etwas Glück erlangen wir das nötige Know how für die wesentlich harmlosere Antimaterie.

Futurologie

Unsere Wirtschaft leidet bedauerlicherweise an einer akuten Kurzsichtigkeit. Sie wechselt die Produktion von viereckigen auf runde Teebeutel und findet das unglaublich innovativ. Von der Kreativität in Sachen Damenbinden und Tampons will ich hier gar nicht reden.
Um langfristig erfolgreich zu sein, müsste sie aber wieder lernen über den Horizont hinaus zu blicken und Ideen weniger aufgrund ihrer sichtbaren, finanziellen Möglichkeiten zu verwirklichen, sondern einfach weil sie verwegen und romantisch sind.
Warum als Bank zum Beispiel nicht mal ein Raumschiff-Leasing anbieten? Warum als Metzger keine Schweine im Weltall? Warum keine Mars-Mondkolonie?
Viele im Nachhinein als revolutionäre betrachtete Projekte waren die reinsten wirtschaftlichen Himmelfahrtkommandos, die im Grunde keinem anderen Zweck dienten, als beispielsweise dem Ruhm des Empires zu dienen. Dann aber – meist fast ein bisschen überraschend für alle beteiligten – floss mächtig Kohle und zwar aus einer ganz anderen Richtung als erwartet.
Wozu also soll ein Raumschiff-Leasing-Angebot gut sein? Die meisten Menschen werden wohl zur Zeit weniger Gebrauch von einem solchen Angebot machen können. Aber für viele interstellar Reisende wäre es sicherlich interessant. Nicht in die Raumfahrt, respektive in die Galaxisierung zu investieren bedeutet also mögliche Absatzmärkte leichtfertig zu ignorieren. Und diese Absatzmärkte sind fast schon unendlich.
Die Mathematik lernte mit der Unendlichkeit umzugehen, die Kosmologie ebenfalls, ja sogar die Regierung der Vereinigten Staaten machte beachtliche Vorstösse im Teilgebiet der Unendlichkeit der menschlichen Dummheit. Wieviel Zeit wird dann wohl noch vergehen, bis endlich auch die Wirtschaft auf den Zug aufspringt?

in memoriam

U1_lemAm Montag, 27. März 2006, hat Stanislaw Lem im Alter vom 84 Jahren seine letzte Reise angetreten. Möge diese so spannend und unterhaltsam sein wie jene Expeditionen, auf die er seinerzeit Ijon Tichy in den Sterntagebüchern geschickt hat.

Obwohl seine Science Fiction radikal anders war, als alles was man für gewöhnlich aus dem angelsächsichen Raum kennt, so muss man doch ehrlich zugeben, dass er auf seinen Lebensabend hin eine gewisse Ähnlichkeit mit Meister Joda entwickelt hat.

postmoderne Büroausstattung

TOS hat das Teleportieren erfunden und hielt mit dem Beamer Einzug in die Sitzungszimmer der Mächtigen.
TNG schrottet den Beamer lässt Betazoide die Präsentationen direkt in die Köpfe der Verwaltungsräte telepathieren.
Klar gibt man so den Betazoiden zu viel Macht in die Hand, doch ist der Beamer wirklich vertrauenswürdiger?