Pimp my Face

Ich bin immer wieder verblüfft von der genauso makellosen wie unwirklichen Schönheit der Hochglanzbeautys an den Plakatwänden. Ich störe mich nicht weiter daran. Dass an diesen Bildern so gut wie nichts naturbelassen wurde, empört mich genauso wenig wie laute Explosionen im Weltall oder brennendes Kerosin. Lässt man sich auf Medien ein – und das gilt im Grunde für sämtliche Medien -, so betritt man das Reich der Fiktion und Spezialeffekte. Akzeptiert man das nicht, macht man sich der fahrlässigen Selbsttäuschung schuldig.
Was mich hingegen durchaus irritiert und zwar ausserordentlich, ist, dass man genauso perfekte Hochglanzbeautys bisweilen auch in unseren öffentlichen Verkehrsmitteln antrifft. Genauso unwirklich und genauso makellos – makellos zumindest solange man das, was sie von sich geben, nicht in die Gleichung mit einfliessen lässt.
Wie machen die das? Verstehen sie sich so gut aufs Schminken oder wurde inzwischen einfach die Software aus der Beauty-Retouche in die Videokameras integriert, die uns auf Schritt und Tritt verfolgen? Macht sie die Überwachung so schön? Macht sie das auch mit mir? Dies würde zumindest erklären, wieso mein Celebrity Doppelgänger Jessica Simpson ist.

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