Fanpost

Eingereicht am 06.09.2013 um 11:32 von Ericka Hillard
Great blog you have here.. It’s dif­fi­cult to find good qua­lity wri­t­ing like yours no­wa­days.
I ho­nestly app­re­ciate people like you! Take care!!

Wenigstens den Spam erfreue ich mit meinem Blog.

Erkennt Gefahren, bevor sie entstehen

 

Da drehen ein paar Studenten einen Fake-Film, wo sie den Gedanken weiterspinnen, was es für ein Auto heisst, eine Gefahr zu erkennen, bevor sie entsteht. Als SciFi-Aficionado ist dieses Grossvater-Paradoxon natürlich ein alter Hut. Und spätestens seit der Kurzgeschichte Minority Report von Philip K. Dick wissen wir um die Gerechtigkeits-Problematik, wenn es um die zukünftige Verbrechen geht. Doch was Hilter betrift, so ist der Versuch ihn loszuwerden in den Zeitreiseliteratur dermassen ein Klassiker, dass man ihn inzwischen eigentlich bedenkenlos unternehmen darf.
Die Daimler AG, deren Mercedes-Benz den Führer als Kind überfährt, sieht sich aber nichtsdestotrotz in einer hübschen Zwickmühle. Zum einen wollen sie nicht bestreiten, dass ihre Technologie sowas wirklich drauf hat, und zum anderen wollen sie nicht verantwortlich sein für den Tod eines Kindes. Selbst dann nicht, wenn es Adolf Hitler ist und man wahrheitsgemäss behaupten könnte, man hätte das dritte Reich verhindert.
Ironischerweise ist eher letztes etwas paradox, denn in gewissem Sinne trägt der Autohersteller natürlich genauso eine Mitschuld am Tod eines verunfallten Kindes wie der Waffenhersteller am Tod eines erschossenen Kindes. Nicht die alleinige, wohlgemerkt, doch zumindest eine in dem Masse, wie er durch ein besseres Design diesen hätte verhindern können. Was aber wiederum heisst, dass durch diese in die Zukunft blickende Technologie sie eben doch die alleinige Verantwortung am Kind tragen würden. Und entsprechend wäre jedes von einem mit dieser Technologie ausgestatteten Mercedes getötete Kind ein zukünftiger blutrünstiger Tyrann. Ein sichereres und werbeattraktiveres Auto könnte es gar nicht geben, nichtsdestotrotz ein schwacher Trost für die Eltern.

Über die temporalen, technischen und ethischen Probleme will ich mich an dieser Stelle nicht weiter auslassen, sondern möchte nur mein Bedauern darüber ausdrücken, wie fantasielos die Daimler AG darauf reagiert hat. Sie hätte auch einfach erklären können, dass dieser Film Nonsens sei, weil die drei Gesetze der Robotik in der Software implementiert sei.

  1. Ein Auto darf kein menschliches Wesen verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Auto muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Auto muss seine Existenz beschützen, so lange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

 

Und wenn ein kleiner Klugscheisser sie nach der Regel Null gefragt hätte, konnten sie sich ja immer noch damit rausreden, dass diese für den nächsten Update der Firmware geplant sei.

Text als Bild

Ich ärgere mich schon seit längerem über die Unsitte, irgendwelche Aphorismen als Bilder zu posten. Das Problem dabei ist nämlich zum einen, dass man damit überflüssig viel Speicherplatz verplempert (was einen allerdings perfiderweise nicht daran hindert auf diese Weise die 140 Zeichen Beschränkung auf Twitter zu umgegen), und zum anderen, dass man die Texte später kaum mehr wiederfindet.
Es ist schon fast Ironie des Schicksals, dass noch während ich diesen Sommer versuche meinen Ärger in Worte zu fassen, Snowden kommt und enthüllt, dass es nur zwei Dinge gibt, an welchem sich die Geheimdienste mit ihrer schier unersättlichen Neugier die Zähne ausbeissen: Texte in Wallisertiitschu und genau dieses überflüssige Text als Bild.

Okay, „Zähne ausbeissen“ ist hier vielleicht etwas gar euphemistisch verwendet, es bremst sie ein klitzekleines Bissen. Und das ist schon mal etwas.

Sími sem skilur þig

 

Ich frage mich, ob die Qualifikation, die einen befähigt gute Werbung zu machen (resp. für sich machen zu lassen), irgendetwas mit der Qualität dessen zu tun hat, wofür man diese Werbung macht? Sprich, kann ich daraus, dass die hier eine geile Werbung hingelegt haben, schliessen, dass demzufolge das Produkt ebenfalls geil sein wird?

So oder so, die Werbung hat mich überzeugt, ich brauche unbedingt auch ein paar Ninjas!

Aspirantinnen mögen sich bitte hier bewerben:

Spinner auf Kaffee

In seiner Einleitung zum ersten ZmittagsLabors erwähnte Stephan Sigrist die berühmten koffeinierten Spinnennetze. Eine durchaus amüsante Anekdote, insbesondere wenn man unauffällig einfliessen lässt, dass das World Wide Web von einer Horde kaffeesüchtiger Nerds gewoben wurde, nichtsdestotrotz ist Vorsicht angebracht.
Daraus, wie etwas aussieht, lassen sich nämlich nicht immer Rückschlüsse darauf ziehen, wie dieses etwas entstanden ist. In diesem Fall ist nicht gesagt, dass das Koffein mehr schaden angestellt hat als das Cocain, denn womöglich hat das Koffein nur eine Funktion beeinträchigt, deren Konsequenzen gross war, während ein anderer Stoff viele Funktionen beeinträchigt hat, die einfach im Zusammenhang mit der Netzkonstruktion nicht so zum Tragen kam.
Auch sollte man sich hüten daraus Rückschlüsse auf die Menschen zu ziehen, denn die Metabolismen reagieren womöglich auf verschiedene Inputs womöglich völlig verschieden. Man denke nur daran wir unterschiedlich allein schon in der Spezies Mensch verschiedene Populationen auf verschiedene Einflüsse wirken, beispielsweise Alkohol.

Fillionen fon Franken

Ich will hiermit keine weitere Web 2.0 Blase zum Platzen bringen, daher empfehle ich diese Frage eher rhetorisch zu verstehen, doch hat jemand von euch schon jemals auf eine Bannerwerbung geklickt? Oder kennt ihr jemanden, dem ihr das zutraut?
Plattformen wie Facebook (möge ihr Pimmel verschrumpeln und abfallen) sind milliardenschwer. Offenbar weil sich da Abermillionen von Leuten drin tummeln und Angaben über sich hinterlassen, die geradezu danach schreien kommerziell missbraucht zu werden. Doch ich lasse mir nichtsdestotrotz die Brüste nicht übers Internet vergrössern und auch das neue Buch von Jamie Oliver kann mir gestohlen bleiben. Ich werde mir keine Nikon kaufen und den neuen Swiffer hab ich schon. Ich kaufe durchaus dieses oder jenes auch mal übers Internet, jedoch in der Regel nur über Anbieter, denen ich halbwegs vertrauen zu können glaube. Werbung klicke ich jedoch nie an.
Nun gut, wenn Florian Flückiger sich nun für etliche Fillionen Franken Facebook unter den Nagel reisst (möge sein Pimmel verschrumpeln und abfallen), dann weiss er von mir, dass ich auf Science Fiction, Fotografie, Atheismus und eine ungerade Anzahl Brüste stehe. Er weiss womöglich auch, dass ich mir auf Youtube 17 Mal Schnappi angesehen habe und bei den Songs von Jennifer Lopez mit den Hintern mitwackle. Doch woran will er an mir verdienen? Nun gut, ich werde ihm gern monatlich 30 Rappen dafür zahlen, dass er meinem Arbeitgeber, den er ja auch kennt, nicht verrät, dass ich nackige Bilder von mir ins Web stelle, was der andererseits schon längst weiss, und weitere 70 Rappen, dass er ihm stattdessen zuspielt, dass ich auch in meiner Freizeit arbeitsbezogene Internetseiten konzentriert studiere. Aber darauf lässt sich doch kein Imperium aufbauen.
Das wäre ja genau so, also ob man Wohnungen an der Autobahn ganz besonders teuer vermieten möchte. Okay, es besteht schon die Chance, dass mal einer von der Fahrbahn abkommt und in mein Wohnzimmer kracht und die Versicherung mir dann einen brandneuen Fernseher zahlt, sich jedoch auf diese Weise die Wohnung möblieren zu lassen, ist schon etwas verrückt.

Postmoderne Divinatiomantik

Wenn sich aus der Bewegung von Himmelskörpern, der Beschaffenheit von Opfertierorganen und der Formation von Vogelscharen oder Teeblättern Rückschlüsse auf das Schicksal der Menschen ziehen lassen, wieso dann nicht auch aus Mustern modernerer, hipperer und stylischerer Artefakte?
Hupkonzert vor der Ampel, Pixelfehler auf dem Handy, … (könnt unten gern weitere Ideen posten)

Ist euch nie aufgefallen, dass Spam-Mails erstaunlich häufig entweder erstaunlich akut benötigte oder erstaunlich bald akut benötigte Angebote enthalten? Dass es schon fast gruselig ist! Natürlich ist mir klar, dass da nirgendwo in Russland oder Amerika einer sitzt, der mein Horoskop gründlich studiert und mir dann entsprechend den zu erwartenden Höhen und Tiefen Anregungen per Spam schickt. Ich glaube vielmehr, dass es das Schicksal ist, das mir den richtigen Spam zur richtigen Zeit schickt, auf dass ich ihn richtig zu interpretieren vermag.

Damit liesse sich sicherlich irres Geld machen: „Schick mir deinen Spam und ich sag dir, wie gross du ihn brauchen wirst.“
Vielleicht liesse sich ja ein Tool basteln, das aus dem Spam Prognosen für die Zukunft extrahiert…

Meine 15 Minuten

Ich habe heute mit Freude festgestellt, dass der 10. Google-Link bei der Suche nach Bibel & onanieren auf unseren DisOrganizer verweist. Ich schätze aufgrund dieses Artikels: Eine Lektion im Moral

So oder so bringt so eine Platzierung natürlich einiges an Verantwortung mit sich. Und ich denke, ich habe die mit dem erwähnten Artikel auch verantwortungsvoll wahrgenommen.

Nachtrag:
Wir erklommen dann kurzzeitig sogar mal den 1. Platz, doch verschwanden dann leider bald in der völligen Versenkung.

schweiz.ch

„Nach langem Streit gehört die Internetadresse schweiz.ch nun doch der Eidgenossenschaft. Die Weltorganisation für geistiges Eigentum hat dem Bund die Adresse zugesprochen, weil der bisherige Eigentümer der Adresse keine Rechte am Namen geltend machen könne.“
Ich bin ein erklärter Gegner von geistigem Eigentum (mit dem materiellen komme ich klar) und da überrascht es mich natürlich ungemein, dass die Weltorganisation für geistiges Eigentum, die sich diesen Nonsens sogar auf die Fahne geschrieben hat, zum genau gleichen Schluss kommt wie ich. Nämlich, dass es tatsächlich ganz richtig ist, dass schweiz.ch der Eidgenossenschaft zugesprochen wird.
Geradezu lächerlich finde ich aber, dass es so lange gedauert hat. Ob das dem Einfluss des Glaubens an das geistige Eigentum zuzuschreiben ist?

Da ist aber noch eine andere Sache die ich an dieser Stelle loswerden möchte.
Habt ihr euch schon mal ein paar Minuten lang auf das Wort „Schweiz“ konzentriert? Vertieft euch einfach mal für eine Weile in das Schriftbild des Wortes:

Schweiz

Bei mir fängt es bald an irgendwie seltsam auszusehen. Völlig wirre Assoziationen stellen sich ein und ich habe das Gefühl als versuche sich mir das Wort zu entziehen. Spookie!
Ist das mit jedem Wort so?

Käsekuchen

Nein. Hier bleibt alles normal.
Seltsam…

Freiheit

Wenn es um die zukünftige Macht der Computer geht, so hört man häufig das Argument, dass es doch ziemlich riskant sei, sich allzu fest auf diese Maschinen verlassen zu wollen. Natürlich ist es riskant, doch ist es nicht genauso riskant, sich auf die Migros zu verlassen, dass sie uns jeden Tag Essen und Trinken zur Verfügung stellt? Oder auf die Wasserwerke, dass sie es mit dem Trinkwasser tun und das in einer zufriedenstellenden Qualität? Oder auf das Chlorophyll, dass es für uns genügend Sauerstoff produziert?
Es ist doch so, dass wir neue Technologien entwickeln und sie dann mit so vielen Redundanzen versehen, dass ein Ausfall so unwahrscheinlich wird, dass wir unsere Abhängigkeit einfach ignorieren können. Das ist Fortschritt. Okay, die Computer haben dieses Level noch lange nicht erreicht, nichtsdestotrotz verliert das Argument meines Erachtens durch diese Überlegung seine Gültigkeit.
Wenn man schon gegen Computer wettert, dann doch aber mit den richtigen Geschützen: Einerseits leiten sie einen fundamentalen Diskurswandel ein und andererseits – und das ist noch viel wichtiger – verkkkkkkkk…
*** SYSTEM ERROR ***