Hurrikan-Hilfe

Im Blick war heute auf Seite 13 eine Liste mit Hilfsangeboten von +/-3. Welt-Ländern an die USA abgedruckt. Und so tragisch die Ereignisse auch sein mögen, die Liste entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Hier eine pikante Auswahl: Kuba bietet an 1100 Ärzte zu schicken. El Salvador 100 Soldaten. Nicaragua Experten für Hochwasserschutz. Uruguay Wasseraufbereitungsanlagen und Milchpulver. Iran Hilfe über den Roten Halbmond. Griechenland zwei Kreuzfahtschiffe. Und last but not least Panama 55 Tonen Bananen.

Volksweisheiten

Im Tagesanzeiger von heute beschäftigt sich die Wissen-Seite mit Volksweisheiten. Und im Kasten-Beitrag werden drei bekannte Volksweisheiten auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft: Der Verdauungsschnaps, die Six Degrees of Separation und der Eisengehalt von Spinat. Die verdauungsfordernde Wirkung von Schnaps und der hohe Eisengehalt im Spinat sind laut Tagesanzeiger reine Legenden. Zu den Six Degrees of Separation steht indes folgendes:

Die Volksweisheit, wonach zwei beliebig gewählte Menschen auf der Erde nur durch sechs Menschen getrennt sind, stimme zumindest theoretisch, sagt Werner Stahel, Professor für Statistik an der ETH Zürich: „Angenommen, jeder Mensch kennt hundert Menschen. Das würde reichen um die ganze Welt über sechs Parteien zu vernetzen. Der Haken daran ist nur, dass jene Leute, die man kennt, oft dieselben Leute kennen und nicht hundert neue Menschen.“

Wenn jeder 100 Leute kennen würde und keine geschlossenen Bekanntschaftsketten bestünden, so könnten ungefähr eine Billion Menschen sechs Ecken von mir entfernt sein. Jedoch sind dann zwei Leute, die sechs Ecken von mir entfernt sind, voneinander 12 Ecken entfernt. Auf drei Ecken reduziert, so dass die maximale Entfernung sechs Ecken ist, sind es nur noch etwa ein Million Menschen.
Ich fürchte, die Wahrscheinlichkeit, dass Werner Stahel hier nicht ganz so zitiert wurde, wie er es gerne gehabt hätte, sind relativ hoch. Die Quintessenz der kleinen Welt ist nämlich nicht die Frage nach der Anzahl der nicht gemeinsamen Bekannten, wie es hier nahegelegt wird, sondern die nach den wenigen zufälligen Fernverbindungen in einem ansonsten in kleinen Clustern organisierten Netzwerk. Also nach dem Effekt von ein bisschen Unordnung in einer sehr geordneten Struktur.
Wenn wir also vom Wahrheitsgehalt der Six Degrees of Separation sprechen, dann kann es nicht darum gehen, nachzuzählen, denn dazu müsste man wirklich alle Bekanntschaften kennen, sondern darum, ob so etwas in einer Gesellschaft wie der unseren überhaupt theoretisch möglich ist. Und das ist es.

Nachtrag 12.06.2013:
Mich beschleicht das Gefühl, dass die NSA diesen Artikel damals gelesen hat und darauf alles in ihrer Macht stehende getan hat, um es doch nachzuzählen.

NZZ vs. Bild

Die NZZ am Sonntag berichtete am 31. Juli 2005, dass Professor Jan Flensmark aus Malmö nachweisen konnte, weshalb Stöckelschuhe Frauen verrückt machen. Auch die Bild berichtete davon, jedoch schon am 18. Juli 2005 und bei ihnen hiess er Professor Jens Flensmark.
Tatsächlich aber heisst er Jarl Flensmark und während die NZZ die zitierte Studie zu einem Witz verbraten hat, blieb die Bild effektiv näher am Punkt.

Blickschlagzeilen I

In gewissem Sinne sind die Blickschlagzeilen die Orakelsprüche unserer Zeit. Beim ersten Hinschauen ist es einfach nur beknackt, beim zweiten Blicke jedoch eröffnet sich dem interessierten Betrachter der bodenlose Abgrund der Beknacktheit.

Die heutige Schlagzeile lautete:

GUETS MÖRGELI, HERR BLOCHER