Ein Hauch von Nichts

Ich war gestern im Globus – rein zufällig und ohne jegliche Kaufabsichten. Überraschenderweise fehlte da im Stockwerk mit der Damenmode die Lingerie – nicht dass ich nach dieser gesucht hätte, es fiel mir einfach nur auf.
Da überlegte ich mir, wo Miederwaren sonst noch sinnvollerweise untergebracht werden könnten? In der Herrenmode würde noch Sinn machen, sind es doch Kleidungsstücke für die Herren – im Sinne von „zur Freude der holden Männlichkeit“. Aber auch die Abteilung Heim&Haushalt hätte was für sich, ist doch der meiste Tand dort Dekoration und zweifelsohne sind Dessous doch äusserst dekorativ. Und wenn man bedenkt, dass es auch essbare Unterwäsche gibt, so könnten auch das Delicatessa Untergeschoss, wo es all die Leckereien gibt, ein passender Ort sein.
Gefunden habe ist den Fummel dann aber hinter der Parfümerie – wie gesagt, nicht dass ich danach gesucht hätte. Also hinter den Duftwässerchen, Wimperntrimmern und einer duftenden Schlachtlinie von Parfumverkäuferinnen in schaurigen Kriegsbemalungen. Also am einzigen Ort, wo sich nie und nimmer ein Mann hintrauen wird. Auch dieser Ort hat was für sich – zumindest aus der Sicht der Kundinnen.

Stripendium gefällig?

Natürlich hoffe ich, dass es nur eine Zeitungsente war, wenn ich mir auch kaum vorstellen kann, dass irgendjemand anders als ein Bushianer überhaupt auf eine solche Idee kommen könnte, ignorieren dürfte man sie jedoch auch dann nicht.

Uganda ist eines der wenigen Länder Afrikas, die im Kampf gegen Aids Erfolge vorweisen können. Diese beruhen in erster Linie auf dem so genannten ABC-Programm, das Keuschheit (Abstinence), Treue (Be Faithfull) und Safer Sex (Condoms) kombiniert. Zumindest letzteres bedingt natürlich ein gewisses Mass an Aufklärung.
Unter dem Einfluss der US-Evangelikalen kürzte nun die neue Regierung Ugandas das C aus dem Programm und setzt einzig und allein auf die Enthaltsamkeit. Und um dieser neuen Doktrin noch mehr Nachdruck zu verleihen, erwägt man nun, und das ist meines Erachtens die hühnerhautkitzlige Idee, ob man nicht Universitätsstipendien für Jungfrauen vergeben solle.

Genau diese Art von Motivation finde ich fantastisch! Bloss sollte man sie nur für das Gute einsetzen! In Anlehnung an diese Strategie plädiere ich daher für grosszügige Stipendien für Strapsenträgerinnen!

Der sechste Hauptsatz der Thermodynamik

Gibt es womöglich doch mehr zwischen Himmel und Erde als die Wissenschaft uns weiszumachen versucht? Ich denke dabei nicht an Dinge, die mit Gott, der Esoterik und Quittenbäumen zu tun haben, denn das sind tatsächlich nur Ausgeburten der menschlichen Phantasie. Ich denke an Dinge, die wir zu hinterfragen bisher einfach übersehen haben. Zum Beispiel: „Warum geben Netzstrümpfe trotz der Löcher warm?“
Ich liess mir nämlich sagen, dass dem tatsächlich so ist (wenn „warm“ auch in diesem Fall eine leichte Drift Richtung Euphemismus aufweist). Dabei handelt es sich aber nicht um so einen philanthropisch psychosomatischen Effekte, wie er sich einstellt, wenn eine Frau erkennt, dass sie einen Mann glücklich gemacht hat, sondern um ein sehr reales thermodynamisches Phänomen.
Offenbar herrscht in diesen nylonumrandeten Zellen ein autarkes Mikroklima, welches irgendwie einen extremen Temperaturgradienten zu errichten vermag. Womöglich ist der Grund dafür der Druck des Strumpfes auf das Bein, was dieses in einen bisher unbekannten Aggregatszustand versetzen und so ein antientropisches Feld um das Frauenbein erzeugen könnte.

Dies alles bedarf natürlich noch eingehender Forschung. Da Männer jedoch ein anderes Fettgewebe haben, kann ein Selbstversuch in meinem Fall zu verfälschten Resultaten führen.

Abwechslungsreiche Assistentinnen-Stelle zu vergeben!

Chicks n Jeeps

U1_autosaloonDer Autosaloon öffnet mal wieder seine Pforten und die Automobilindustrie lenkt mal wieder mit leichtbekleideten Damen von den kleinen Macken ihrer neuen Karossen ab. Letzteres hoffe ich zumindest.
Ich sehe ja durchaus ein, dass man die Vorzüge eines Hemdes am besten an einer Person demonstriert. Und es entbehrt auch nicht einer gewissen Logik, wenn diese Person dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Und so gern ich es täte, ich glaube nicht, dass man dessen magersüchtiges Erscheinungsbild einem fiesen Misanthropen anlasten kann. Vielmehr fürchte ich, dass wir uns da einfach irgendwie hineingesteigert haben.
Ich verstehe ja auch noch, warum auf Werbeplakaten für IKEA-Schränke sich eine sexy Schwedin lasziv an einen Leksvik schmiegt. Schliesslich bleibt dieser nicht stehen, wenn ihn keiner hält. Doch obgleich sie damit falschere Hoffungen wecken, lassen sie die Blondine nichtsdestotrotz weg.
Und natürlich kann ich nichts einwenden gegen die Nackedeis im Playboy. Immerhin würde man ansonsten die zoologische Sensation des Buschelschwänzchens ja nie zu Gesicht bekommen.
Und seit der Lektüre von Umberto Ecos „Platon im Stripteaselokal“ anerkenne ich auch den Verdienst der Entkleidungskünstlerinnen für die Ideenlehre. Ich bin zwar kein Anhänger von dieser, doch das ist nicht der Punkt.
Aber die schmucken Hostessen neben dem schicken Schlitten täuschen auch mit noch so detailliertem Fachwissen nicht darüber hinweg, dass ihre Beziehung zum Automobil nur schlüpfrigverträumter Natur ist. Und selbst das würde nicht so schlimm sein, wenn es nur nicht so offensichtlich wäre, so plump, so unendlich weit entfernt von jeder Raffinesse.

Ist das für die Frauen nicht erniedrigend? Wie fühlen sie sich bei so etwas? Doch kaum so, wie bei jedem anderen Job?
Gibt es im Modellbusiness eigentlich so etwas wie einen „Prestigeindex“ für die einzelnen Gigs? Etwas, das eine Arroganz-Hierarchie in dieser Berufsgruppe rechtfertigen würde? Ich bezweifle nämlich, dass sich Modelle, die auf den Laufstegen von Paris, New York und Milano die Haute Couture irgendeines schwulen Exzentrikers präsentieren, als ebenbürtig mit Kolleginnen verstehen, welche für Damenbinden im Fernsehen werben, Dessous in Erotik-Versand-Katalogen vorführen oder nackt auf Bierflaschen posieren. In die letzte – natürlich dennoch durchaus ehrenwerte – Kategorie zähle ich, wie wohl kaum jemanden überraschen dürfte, auch die Autosaloon-Tussis. Nicht so ehrenwert und gänzlich ohne Raffiness, fürchte ich, sind indessen diejenigen, welche die Mädchen für diesen Job engagieren…

You Can’t Judge A Book By It’s Cover

U1_netzwerkDie Realtät hat die Form einer Hose: Wenn du an einem Punkt eine Entscheidung triffst, dann rutschst du ins eine Hosenbein oder ins andere. Die Entscheidung selbst, genau wie die Folgen, sind indessen Teil eines ganzen Netzes, in dem im Grunde alles mit allem verbunden ist. Also ist die Hose eine Strumpfhose mit vielen grossen Löchern. Warum ausgerechnet mit grossen Löchern? Na damit man die Beine sieht…

Habe mir das Buch vorsorglich nicht gekauft, denn soviel wie das Cover verspricht, kann das Buch gar nicht halten.