Dietikon für Feinschmecker

Es gibt einen Grund, weshalb man in Dietikon wohnen wollen sollte. Oder in einer Gemeinde, die man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur über Dietikon erreicht, Bremgarten zum Beispiel. Nirgends sonst kriegt man nämlich eine schönere Durchsage als „Dietikon – Endstation“ zu hören. Das ist wahre Poesie. Sie reimt sich nicht nur, sondern konfrontiert den Reisenden auch jedes Mal mit der unausweichlichen Bestimmung einer jeden Reise.
Und als ob das nicht reichen würde, steht da im Bahnhof ein goldener Zug. Er heisst Lauriane Gilliéron und ist laut Aufschrift BEST OF PANORAMIC TRAINS. Tja, wenn man schon den tiefsten Pass Europas (Mutschellen, 551 m ü.M.) überquert, dann ist es nur recht und billig, das auch stylsicher und mit voller Rundumsicht zu tut.

Spanische Brezeln

Habe heute in Oerlikon gerade noch den Zug Richtung Hardbrücke erwischt. Dort sollte ich dann eigentlich ohne Problem den Anschluss Richtung Killwangen-Spreitenbach kriegen. Doch der Zug kam nicht.
Irgendwann kann dann die S9 nach Zug.
Und später nochmals die S9 nach Zug.
Und dann wieder eine halbe Stunde später nochmals die S9 nach Zug. Die nahm ich dann, weil in Altstetten ein Brezelstand steht und ich auch da auf meinen Zug warten kann – mit einer Brezel.
In Altstetten angekommen, trudelte dann aber auch schon mein eigener Zug ein. Er kam über Oerlikon, wie schon all die vorhergehenden, die mich an der Hardbrücke wortwörtlich links liegen gelassen haben.
Wie es aussieht, erwischte ich ausgerechnet an dem Tag, an dem ich nicht umsteigen hätte müssen einen verspäteten Zug, der mich an einen Ort bringt, wo man niemandem nix darüber sagt, dass da keine Züge mehr fahren. Ich glaube, das sind in ihrer Brezellosigkeit geradewegs spanische Zustände.