Wahrsagerin verurteilt

Man kann sich natürlich fragen, wie gut eine Wahrsagerin wohl sein mag, wenn sie des Betrugs überführt und verurteilt wird. Denn da sie ja wissen müsste, wo die Polizei welche belastenden Dokumente finden wird, hätte sie sie einfach an einen anderen Platz legen können. Doch so einfach ist die Sache leider nicht, denn da wir ja nicht wissen, zwischen welchen alternativen Realitäten die Wahrsagerin sich durch ihre Handeln entscheiden musste, können wir nicht ausschliessen, dass sie trotz all der Unannehmlichkeiten die beste ausgewählt hat.
Immerhin hat sie mit Wahrsagerei und Kartenlegen 2.6 Millionen Franken erwirtschaftet. Was jedoch irritiert, ist, dass sie das meiste Geld im Casino verspielt hat. An einem Ort, wo sich die Wahrsagerei ganz besonders auszahlen müsste.

Von daher plädiere dafür, dass man den Betrug ignoriert und sie stattdessen aufgrund fahrlässiger Inkompetenz in ihrem Beruf verurteilt.

Aber die ganzen Steuergelder… Vergiss das Geld, wenn man gegen Scharlatane rechtlich vorgehen kann, war das gut investiertes Geld.

Quelle: 20min

Postmoderne Divinatiomantik

Wenn sich aus der Bewegung von Himmelskörpern, der Beschaffenheit von Opfertierorganen und der Formation von Vogelscharen oder Teeblättern Rückschlüsse auf das Schicksal der Menschen ziehen lassen, wieso dann nicht auch aus Mustern modernerer, hipperer und stylischerer Artefakte?
Hupkonzert vor der Ampel, Pixelfehler auf dem Handy, … (könnt unten gern weitere Ideen posten)

Ist euch nie aufgefallen, dass Spam-Mails erstaunlich häufig entweder erstaunlich akut benötigte oder erstaunlich bald akut benötigte Angebote enthalten? Dass es schon fast gruselig ist! Natürlich ist mir klar, dass da nirgendwo in Russland oder Amerika einer sitzt, der mein Horoskop gründlich studiert und mir dann entsprechend den zu erwartenden Höhen und Tiefen Anregungen per Spam schickt. Ich glaube vielmehr, dass es das Schicksal ist, das mir den richtigen Spam zur richtigen Zeit schickt, auf dass ich ihn richtig zu interpretieren vermag.

Damit liesse sich sicherlich irres Geld machen: „Schick mir deinen Spam und ich sag dir, wie gross du ihn brauchen wirst.“
Vielleicht liesse sich ja ein Tool basteln, das aus dem Spam Prognosen für die Zukunft extrahiert…