Gott mag dumme Menschen. Warum macht er sonst so viele davon?

Auf den erst Blick möchte man meinen, dass man sich damit über das Konzept eines liebenden, persönlichen Gottes lustig macht, doch wenn man sich klar macht, dass Gott tatsächlich eine Schwäche für die geistig Armen hat (Matthäus 5:3), dann wird aus der von den Kreationisten gern gegen die Evolution angeführten Degeneration, die die gesamte Schöpfung seit dem Sündenfall durchdringt, nicht etwa ein Fluch sondern ein Segen. Man könnte es schon fast als einen liebenswürdigen Plan bezeichnen, mehr und mehr Menschen den Eintritt in den Himmel zu erleichtern. Dazu würde auch passen, dass die Gewalt in der Welt – auch es vielleicht nicht den Eindruck erweckt – stetig auf dem Rückmarsch ist. Dummheit scheint also den Frieden zu fördern. So lasst uns die Schulen niederreissen!
Ist es nicht etwas irreführend den biologischen und psychologischen Heilsweg des Herren als Degeneration zu bezeichnen?

Nicht ganz klar wird mir allerdings, wieso in Ländern und Gesellschaftsschichten mit schlechterer Bildung, was ja im Allgemeinen gern als Förderer der geistigen Armut betrachtet wird, die Gewalt höher ist? Hm… pfff… wieso zerbreche ich mir den Kopf… Gottes Wege sind unergründlich.

TCM auf dem Prüfstand

Funktioniert die Traditionelle chinesische Medizin?
Mit allem, was dazugehört? Oder ist es denkbar, dass bloss gewisse Teile funktionieren, andere jedoch nicht?
Wenn dem so ist, wie unterscheidet man die? Wer kann das beurteilen? Die „chinesischen“ Ärzte verschreiben ja beides. Sollten die uns etwas andrehen wollen, das gar nicht wirklich heilt?
Hilft pulverisiertes Nashornhorn also wirklich gegen Fieber und Schmerzen? Und wirkt Tigerpenis aphrodisierend?
Wenn nicht, wieso funktioniert dann Akupunktur, Ginko-Extrakt und all die anderen Pülverchen und Wässerchen?
Die blicken ja allesamt angeblich auf die gleiche lange Tradition zurück, die dem gleichen erfolgsorientierten Auswahlverfahren unterworfen war. Innerhalb dieses hat sich über die Zeit das Spreu vom Weizen getrennt. Wenn man weiss, wie durchschlagend eine Heilung sein kann, dann wird man nicht Methoden verwenden, die daneben völlig nutzlos erscheinen.

Fazit: Nashornhorn und Tigerpimmel funktionieren eben doch. Bloss dass wir aus ethischen Gründen auf die Behandlung jener Gebrechen verzichten, die sich damit kurieren liessen. Schliesslich ist ein Tiger im Busch mehr wert als ne Latte im Bett.

One Million Dollar Challenge

James Randi hat schon vor Jahren ein Preisgeld von 1 Million Dollar für den Nachweis paranormaler Fähigkeiten ausgeschrieben – und auf diesem sitzt er noch immer.
Es ist natürlich weitherum bekannt, dass Leute mit paranormalen Fähigkeiten eine höhere Bewusstseinsebene erreicht haben und sie der schnöde Mammon inzwischen kaum mehr aus ihren Höhlen lockt – und auch der Ruhm ist da eher lästig, weil man dann nur die Bude vollgerannt bekommt. Daher werden – kaum überraschend – Leute, die das Rampenlicht suchen, in der Szene eher mit Skepsis betrachtet, weil deren Motive zwielichtiger sind und Scharlatanerie nicht mehr kategorisch ausgeschlossen werden kann, wie bei jenen, die daran nichts verdienen, eben weil sie daran nichts verdienen, weil ja ein Phänomen, an dem niemand etwas verdient, selbstredend kein Trick sein kann.
Doch bin ich mir nicht sicher, ob ein wissenschaftlicher Nachweis der Sache als Ganzes wirklich Schaden würde? Ich meine, der „Fähige“ kann sein Kunststück ja mit einem Papiersack über den Kopf gestülpt vorführen und das Preisgeld einer Hilfsorganisation seiner Wahl zukommen lassen. Das Geld hätte ihn nicht korrumpiert, seine Kundenliste bliebe überschaubar und die Wissenschaft wäre in ihren Grundfesten erschüttert. Also eine reine Win-Win-Situation.

Oder schmälert es die paranormalen Fähigkeiten in irgendeiner Art und Weise, wenn zu viele Leute an sie glauben? Oder besteht die Gefahr, dass durch den Nachweis der Fähigkeit diese womöglich gänzlich verschwindet? Oder steht vielleicht zu befürchten, dass die Wissenschaft sich dann auflösen und Aspirin nicht mehr wirken würde? Oder besteht das Risiko, dass irgendwelche Ganoven auf den Zug aufspringen würden und so leichtgläubige Menschen zu Schaden kommen könnten?

Traditionelle Chinesische Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)  ist doch eine tolle Sache, schliesslich ist sie viele tausend Jahre alt, während deren sie sich stetig entwickeln und verfeinern konnte. Was mir jedoch nicht einleuchtet, ist, weshalb sich die Leute hier nicht mit dem gleichen Enthusiasmus wie zum Beispiel auf die Akupunktur auch auf Tigerhoden, Fledermausflügel, Nashornhörner, Schneeleopardenlebern, Schildkrötenaugen, etc. stürzen? Die schauen ja auf die genau gleich lange Erfolgsgeschichte innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin zurück – und längst nicht ausschliesslich zur Förderung der männlichen Potenz – und darüber hinaus stellen sie einen essenziellen Bestandteil der ganzheitlichen Medizin dar.

Und wenn wir schon aus dem Fundus unserer Vorderen schöpfen, wieso machen wir einen so grossen Bogen um die Traditionelle Europäische Medizin (TEM)? Auch die hat sich während Jahrtausenden entwickelt.
Aber in ihr gibt’s keine Tigerhoden… Vielleicht taugt eine Alternative Medizin nichts, wenn in ihr nicht Tigerhoden enthalten sind. Also nicht mehr wirklich. Sondern nur in hohen Potenzen.