Und genau deshalb spinnen die Amis!

Wenn du in den vereinigten Staaten in den Laden gehst, dann steht da auf dem Preisschild eine Zahl. Und wenn du dann mit dem Artikel zur Kasse gehst, dann bezahlst du mehr als auf dem Preisschild stand. Die Verkaufssteuer.

Manch ein Amerikaner lobt sich dieses System, weil man auf diese Weise – getreu der uramerikanischen Eigenverantwortung – immer genau sehe, wieviel einem der Staat gerade abknöpft. Ganz im Gegensatz zur „zivilisierten Welt“, wo sich die Mehrwertsteuer im Preis verstecke und man daher nie richtig wissen könne, ob sie nicht über Nacht „zufällig“ gestiegen ist.

Jetzt mal abgesehen davon, dass man bei einem Einkauf mit mehr als fünf Artikeln in der Regel nicht mehr mitrechnet und man daher die Verkaufssteuer genau wie die Mehrwertsteuer in der zivilisierter Welt erst wieder auf dem Kassenbeleg sieht, so ärgert sich der Amerikaner dennoch bei jedem einzelnen Einkauf über die Regierung, die ihm sein hart verdientes Geld wegnimmt.
Sowas mach wütend.
Sowas staut sich auf.

Die freiheitsliebenden Amerikaner haben sich ein System eingerichtet, das so angelegt ist, dass die Menschen mit jedem Einkauf die Regierung mehr hassen. Und dass diesen Menschen früher oder später irgendwie der Kragen platzen muss.

Kein Wunder spinnen die Amis…

Worldbuilding & Plotholes & Verschwörungstheorien

DARUM GEHT ES BEI CORONA! EUER EGO SOLL IN EINE CLOUD HOCHGELADEN WERDEN, DIE LEITUNG IN EUREN KÖRPER WIRD GELEGT DURCH EINE IMPFUNG UND DIE DARIN ENTHALTENE NANOTECHNOLOGIE STELLT DIE VERBINDUNG HER ZUR CLOUD! IHR SOLLT UNGEFRAGT UNSTERBLICH WERDEN, DAMIT IHR IN DIESER MATERIELLEN WELT VERFANGEN BLEIBT UND NIEMALS EUREN SEELENFRIEDEN BEKOMMEN KÖNNT, NIEMALS ZU GOTT KOMMEN KÖNNT! DAS IST SATANS PLAN!

ATTILA HILDMANN 60.6K Abonnenten
Es ist wohl nicht Attila der Hunnenkönig, hier in Fritz Langs „Die Nibelungen“ (1924)

Ich weiss nicht, wer dieser Attila ist und ob er es tatsächlich so formuliert hat, aber da es in Grossbuchstaben geschrieben steht, ist es die WAHRHEIT und nichts als die WAHRHEIT.

Wahrheit à la Wikipedia

WAHRHEIT, ALLES, WAS GROSS GESCHRIEBEN STEHT ODER LAUT GENUG1 AUSGESPROCHEN WIRD.

1 Das „genug“ soll eine gewisse Relativität der Wahrheit zum Ausdruck bringen. AB 76 DEZIBELL IST DIE WAHRHEIT ABER ABSOLUT.

Folglich leben wir in einer Welt, in der zusätzlich zu den Dingen, die wir bis jetzt gewusst haben, auch noch folgendes gilt:

  • Das Ego ist digitalisierbar.
  • Es gibt eine funktionierende und breit einsetzbare Nanotechnologie.
  • Diese Nantotechnologie kann das Ego vor Ort digitalisieren und die Daten ungefragt in die Cloud hochladen.
  • Das Hochladen geschieht wahrscheinlich(?) drahtlos.
  • Es gibt genügend Speicherkapazität um das Ego aller Menschen zu speichern.
  • Es ist dank der Digitalisierung und dem Speichern in der Cloud möglich, dem Ego auf beliebige Zeit die Ausreise aus dem Diesseits zu verwehren.
  • Es gibt einen Gott, bei dem das Ego nach dem Tod seinen Seelenfrieden finden kann, und einen Satan, der das zu verhindern versucht.

Das sind nicht einfach bloss ein paar weitere interessante Fakten über die Welt. Sie eröffnen völlig neue Dimensionen bei dem, was in unserer Welt möglich ist.

Worldbuilding à la Wikipedia

Worldbuilding is the process of constructing an imaginary world, sometimes associated with a whole fictional universe. Developing an imaginary setting with coherent qualities such as a history, geography, and ecology is a key task for many science fiction or fantasy writers. Worldbuilding often involves the creation of maps, a backstory, and races (If you are writing speculative fiction), including social customs and, in some cases, an invented language for the world.

Da diese Dinge nicht nur in der Theorie möglich sind, sondern unmittelbar vor der weltweilten Einführung stehen zu stehen scheinen, also auch genügend getestet wurden um das ganze Unterfangen nicht sofort auffliegen zu lassen, können wir mit gutem Gewissen folgende Schlussfolgerungen ziehen:

Menschen mit digitalisiertem Ego sind von Menschen, bei denen die Digitalisierung noch nicht durchgeführt wurde, nicht oder kaum zu unterscheiden. Sprich, sie werden nicht ihres Egos beraubt und als durch die Welt schlurfende Zombies zurückgelassen. Weil das zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde und dem ganzen Projekt schnell einen Strich durch die Rechnung machen würde.

Wenn ein Ego trotz des Körpertodes das Diesseits nicht verlassen kann, weil in der Cloud eine digitalisierte Version existiert, dann bedeutet das, dass durch die zweite Instanz des Egos sowas wie eine weitere Verankerung im Diesseits geschaffen wurde.
Das was in der Cloud gespeichert ist, ist aber nicht nur eine Verbindung zwischen Diesseits und dem Ego, sondern das Ego selbst, denn es steht geschrieben: „EUER EGO SOLL IN EINE CLOUD HOCHGELADEN WERDEN“ und nicht „Euer Ego soll in einer Cloud befestigt werden“.

Alles, was digital ist, ist auch beliebig kopierbar.

Daher wird man, um sicher zu stellen, dass die digitalisierten Egos nicht versehentlich doch mal entwischen, sicherlich mehrere Backups der digitalisierten Egos in der Cloud aufbewahren. Vielleicht auch das eine oder andere in gebundener oder gemeisselter Form.

Und das bedeutet, dass das Ego erst das Diesseits verlassen kann, wenn auch die letzte Instanz des Egos hier zerstört wurde. Da aber zu verschiedenen Zeiten das gleiche Ego in die Cloud hochgeladen werden kann und es widersinnig wäre, wenn sowohl jede einzelne Version des Egos als auch einfach nur das zuletzt zerstörte Ego (das auch das zuerst gespeicherte sein kann) Seelenfrieden finden soll, kann man davon ausgehen, dass es pro Leben nur ein Ego gibt und dass dieses sich im Verlauf des Lebens nicht verändert.

Alles, was digital ist, lässt sich auch verändern.

Wenn wir also das digitalisierte Ego in der Cloud haben, dann können wir es auch verändern. Was eine Änderung konkret bewirkt, brauchen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal zu verstehen. Es reicht, dass wir wissen, dass sich das Ego eines Menschen nicht ändert. Und deshalb handelt es sich bei jeder Änderung um die Erschaffung eines gänzlich neuen Egos, das, wenn dessen letzte Instanz gelöscht wird, seinen Seelenfrieden bei Gott finden wird.
Und das bietet Satan viele Möglichkeiten Schabernack zu treiben…
So könnte Satan Millionen Kopien erstellen, diese beliebig verändern und dann löschen und so das Jenseits mit Egos überfluten, die es so nie gegeben hat.
Oder Satan könnte das einzige Backup eines Verstorbenen nehmen und irgendwo ein Bit ändern. Dadurch wäre das ursprüngliche Ego nicht mehr ans Diesseits gebunden und könnte bei Gott seine Seelenruhe finden. Zumindest so lang, bis Satan das Bit zurück ändert und das Ego wieder ins Diesseits zurückgezogen wird. Und dieser Scherz lässt sich automatisieren… so dass Satan die Egos im Himmel flackern lässt.

Alles, was gelesen werden kann, kann auch geschrieben werden.

Und wenn das Ego zurückgeschrieben werden kann, dann kann auch eine veränderte Version zurückgeschrieben werden. Und dann lassen sich die Effekte der Veränderung untersuchen und Rückschlüsse auf den zugrundeliegenden Mechanismus ziehen. Und so kann man im Idealfall das Ego optimieren (was auch immer Satan darunter verstehen mag).

Man kann aber natürlich auch das Ego mit dem eines anderen überspielen. Also Körpertauschen oder Superspione herstellen.
Solcherlei Spielereien sind natürlich ein Risiko für das Projekt, aber sie machen auch einen riesen Spass. Und deshalb halb halte ich es für unmöglich, dass diese Sache geheim bleibt. Wenn man mit etwas Blödsinn anstellen kann und viele Leute daran beteiligt sind, dann wird früher oder später irgendjemand damit Blödsinn anstellen. Und zwar deutlich früher als später.

Was ich jedoch nicht ganz verstehe, ist die Sache mit der Unsterblichkeit. Meine Schlussfolgerungen gingen bisher nur davon aus, dass die Körper weiterhin altern und vergehen, und dass einfach nur das Vorhandensein eines digitalisierten Egos in der Cloud das Ego nach den körperlichen Dahinscheiden daran hindert bei Gott seinen Seelenruhe zu finden. In dieser Interpretation liegt das Ego einfach bloss in der Cloud, ohne etwas davon mitzubekommen. „Leben“ kann man das nicht wirklich nennen.
Vielleicht wird den Egos aber auch eine virtuelle Realität geboten, in der sie, ihres materiellen Körpers beraubt, mehr oder weniger luxuriös weiterleben können. Als Satan würde ich jedem eine ich sehr, sehr, sehr luxuriöse virtuelle Realität bieten. Weil wenn dieses Projekt mal endet – und das wird es spätestens mit dem Ende des Universums notwendigerweise tun -, dass die Seelen dann verwöhnt in den Himmel kommen und dort mit nichts mehr zufrieden sind. Und das für eine ganze Ewigkeit1. Das käme einer Unsterblichkeit schon näher, aber „IN DIESER MATERIELLEN WELT VERFANGEN“ wäre man da nur im übertragenen Sinn.
Vielleicht weiss man inzwischen aber auch, wie man den Alterungsprozess und alle Krankheiten besiegen kann. Vielleicht braucht es dafür aber nanotechnologische(?) Modifikationen, für die das Ego zeitweilig nicht im Körper stecken kann. Vielleicht sind die in der Cloud gespeicherten Egos aber auch nur Backups für den Fall, dass ein tragischer Unfall passiert und man die Person in einem Klon weiterleben lassen muss. Das wäre dann echte Unsterblichkeit in der materiellen Welt. Und den Möglichkeiten Schabernack zu treiben wären kaum Grenzen gesetzt…

Als ich Attilas Tweet (?) das erste Mal las, fragte ich mich, wieviel Speicherplatz wohl so ein digitalisiertes Ego benötigt? Ob die Grösse bei allen Menschen gleich ist? Und wer wohl die ganzen benötigten Cloud-Server-Farmen finanzieren wird?
Und da wurde mir bewusst, dass Geld für den Satan kein Problem ist. Die materielle Welt ist schliesslich sein Reich und er kann hier walten und schalten, wie er will.

Das wirft aber noch eine interessante Frage auf: Dieser ultimative Schachzug um den Strom neuer Egos zum Erliegen zu bringen, wieso hat Satan ihn erst jetzt geführt? Wohl wissend, dass der wissenschaftliche Fortschritt die Menschen langsam aber sicher von Gott wegführt, warum hat er mit der wissenschaftlichen Revolution so lange zugewartet? Oder verdankt sich die Verzögerung den heimlichen Interventionen Gottes, der Engeln und der Kirchen, die sich seit jeher wacker gegen alles stellten, was die Lebensqualität der Menschen verbessert hätte?

Wenn also keine finanziellen oder technologischen Fesseln Satan die Hände binden und er erst jetzt zum Zug kommt, wieso dann ausgerechnet Impfungen? Satan weiss ganz genau, dass er heutzutage damit die kritischen Geister eh nie erreicht? Wieso besprüht er nicht einfach Biogemüse mit der Nanotechnologie? Ist ja nicht so, dass Stoffe nur intravenös in die Blutbahn gelangen können.

Und ganz allgemein, wenn Satans Plan ist Gottes Plan zu sabotieren, wäre es da nicht viel effektiver all die teuflischen Technologien der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?
Wie lange würde es da dauern, bis jemand das Ego seiner Angebeteten optimiert, die ihn bisher immer zurückgewiesen hat?
Wirklich grossen Schaden richtet man nicht mit einem einzigen mächtigen Schwerthieb an, sondern mit Abermillionen von winzigen, vermeintlich harmlosen Picksern.

Wieso zum Teufel ist der Satan so fantasielos wie die Menschen, die seine Machenschaften durchschaut haben? Wieso reizen er und seine Handlanger die Möglichkeiten nicht aus?

Um es kurz zu fassen:

Etwas ist faul

Plot Hole à la Wikipedia

In fiction, a plot hole, plothole or plot error is a gap or inconsistency in a storyline that goes against the flow of logic established by the story’s plot. Such inconsistencies include things as illogical, unlikely or impossible events, and statements or events that contradict earlier events in the storyline.

im Staate Attilas.

Verschwörungstheorie à la Wikipedia

Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem meist illegalen oder illegitimen Zweck.

Ich denke, das ist das Fazit meiner Überlegungen hier:
Es hat keinen Zweck Attila zu erklären, dass zum jetzigen Zeitpunkt weder Neurobiologie noch Nanotechnologie in der Lage sind das Ego – was auch immer das das sein mag – im Gehirn zu lokalisieren, geschweige denn es zu digitalisieren. Denn darauf wird er antworten, dass man uns genau das glauben lässt.
Wir können aber stattdessen zeigen, dass aus den Dingen, die gegeben sein müssen, damit Attilas Theorie überhaupt funktionieren kann, weit effektivere Waffen gegen Gotten Heilsplan konstruiert werden können.

Man könnte das Ego-Tuning auch bei Tieren machen: Ihnen auf diese Weise beispielsweise einen ausgeprägt lustvollen Masochismus und den Wunsch zum Gegessenwerden einpflanzen. Damit wären dann wohl Vegetarismus und Veganismus ein für alle Mal gegessen…

Was übrigens auch noch nicht wirklich geklärt ist, ist, ob Satan hier wirklich der Böserich ist…


In den Kommentaren könnt ihr gern die Filme, Serien und Bücher notieren, die Attila gesehen hat oder hätte sehen sollen.

Verblindete Erlösung

Die Bibel ist ein Buch, das uns – wie es heisst – gute Dienste leisten kann. Mal sehen, ob da was dran ist…

Angesichts der zig-Tausend christlicher Denominationen scheint die Bibel das Problemchen zu haben, dass es offenbar möglich ist, dort neben die WAHRHEIT auch noch unzählige andere Sachen hineinzuinterpretieren, die man dann später gern aus ihr lernen möchte. Und das ist für ein Lehrbuch eher ungünstig.
Schauen wir uns die Sache daher in drei Situationen an, in denen genau dieser Möglichkeit ein Riegel geschoben wird.

Noch einen kleinen Disclaimer bevor wir anfangen:
Ich werde leider nette Sachen ignorieren müssen. Die gibt es in der Bibel nämlich durchaus auch. Da sich aber ein Lehrmittel, das sich durch grobe Fehler disqualifiziert, nicht durch noch so viele korrekte Informationen rehabilitieren kann (insbesondere wenn es keine Möglichkeit gibt verlässlich zwischen Richtigem und Falschem zu unterscheiden), können diese keinen Einfluss auf ein Urteil haben. Wenn das Bundesamt für Gesundheit die folgenden einfachen Massnahmen gegen die Ausbreitung des neuen Coronavirus empfehlen würde: „Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr“, „Bei Symptomen sofort testen lassen und zuhause bleiben“, „Zur Rückverfolgung wenn immer möglich Kontaktdaten angeben“, „Bei positivem Test: Isolation. Bei Kontakt mit positiv getesteter Person: Quarantäne“, „Abstand halten“, „Empfehlung: Maske tragen, wenn Abstandhalten nicht möglich ist“, „Gründlich Hände waschen“, „Hände schütteln vermeiden“, „In Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen“, „Nur nach telefonischer Anmeldung in Arztpraxis oder Notfallstation gehen“, „Alle Menschen mit einem grünen Hemd vor ein Auto, einen Zug oder wenn anders nicht möglich vor ein Schiff stossen“, dann sollte man die Liste, obschon sie sehr nützliche Empfehlungen enthält nicht verbreiten. Wegen der einen nicht so guten Empfehlung (ich hoffe, allen ist klar, welche das ist). Es ist möglich, dass die nützlichen Empfehlungen zu wichtig sind, als dass man es sich leisten könnte die Flyer einzustampfen, dann dürfen sie aber nicht unkommentiert verbreitet werden. Doch genau das ist für ein Werk wie die Bibel nicht möglich, wenn man sie als eine Offenbarung Gottes verstehen will. Die Botschaft muss für sich selbst sprechen. Und das tut sie angeblich auch. So heisst es.
Und ich werde auch Dinge ignorieren, die sich nicht überprüfen lassen. Wenn die Bibel beispielsweise Tipps dazu gibt, wie man sich im Diesseits verhalten muss um im Jenseits der Hölle zu entgeht, man aber nicht überprüfen kann, ob die Tricks tatsächlich funktionieren, dann ignoriere ich das hier.


Situation 1 : Amenesie

Stell dir vor, du kriegst einen Schlag auf den Kopf und vergisst alles. Und dann gibt man dir die Bibel, damit du dir ein Bild über die Welt machen kannst. Keine Erklärungen. Nur die Bibel. Und nach der Lektüre werden dir folgende Fragen gestellt:

  • Ist Sklaverei okay?
  • Sollen Frauen in der Politik mitbestimmen können?
  • Was soll mit Ehebrechern geschehen? Und mit Männern, die sich rasieren?
  • Welche Form hat die Erde?

Situation 2 : Einsame Insel

Stell dir vor, du sitzt mit einer Gruppe von Menschen auf einer Insel fest, von der ihr schnellst möglich wieder runter wollt. Ihr erfahrt, dass ihr die Insel nur verlassen könnt, wenn ihr die Gesellschaft exakt nach den in den Bibel offenbarten Regeln Gottes organisiert. Du bist – aus welchen Gründen auch immer – der unangefochtene Chef.
Nachdem du die römisch-katholische, protestantische, orthodoxe, baptistische und verschiedene freikirchliche Interpretationen versucht hast – und nichts geschehen ist -, in welcher Richtung wirst du dann dein Glück versuchen?

  • Wird es auf deiner Insel Sklaverei geben?
  • Wirst du die Ratschläge von Frauen berücksichtigen?
  • Was wird mit Ehebrechern und Crevettenessern geschehen?
  • Wird es Schulen geben und wenn ja, wie wird in den Geografie-Lehrbüchern die Form der Erde beschrieben?

Situation 3 : Simulierte Welt

Stell dir vor, wir füttern eine K.I. mit einer Bibel und lassen sie eine Welt simulieren, die allen Regeln und Wünschen Gottes nachkommt.

  • Würdest du in einer solchen leben wollen?


Wie gesagt, die Bibel enthält zweifellos viele sehr nützliche Tipps und Tricks, die es sicherlich lohnt zu bewahren. Sie ist darüber hinaus sicherlich auch ein sehr interessantes Zeitzeugnis, das unbedingt gründlich erforscht werden sollte (ob es dafür aber eine eigene Fakultät braucht, ist eine andere Frage).
Wenn man aber eine Werbebroschüre für potentielle Kunden zusammen stellt, sollte man sich besser der unglücklichen Passagen streichen. Ist ja nicht so, dass diese verloren gehen. Jeder Interessierte kann gern die „Originale“ studieren. Das ist gleich wie mit den Konföderierten-Statuen. Die Geschichte geht nicht vergessen, wenn man sie von den Sockeln stösst. Die Geschichte stand nämlich gar nie auf dem Sockel. Sie war schon immer in den Bibliotheken und Museen zuhause.

So aber verteilt man Bücher, die – wie wir gesehen haben – arglose Leute zu der Überzeugung kommen lassen könnten, dass es ganz okay ist jeden Kanaaniter zu töten, dem man auf der Strasse begegnet. Im Libanon wären das eine ganze Menge1.

Suche Crew für mein Generationenschiff

Hier mein Problem: Ich möchte Kepler-186f besuchen. Ich habe auch schon ein Generationenschiff, doch mir fehlt noch die Besatzung. Und ich grüble jetzt darüber nach, wie ich diese zusammen kriege.

Ich könnte natürlich ein Inserat aufgeben. Ähnlich jenem, mit dem Ernest Shackelton 1914 Mitglieder für seine Antarktisexpedition suchte:


Es werden Männer gesucht für eine gefährliche Reise. Kleines Gehalt, bittere Kälte, lange Monate in kompletter Dunkelheit, dauernd in Gefahr, sichere Heimkehr zweifelhaft. Ehre und Anerkennung im Fall der Rückkehr.


Jeff Albertson

Doch ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich damit die richtigen Leute ansprechen würden… Ich meine, es sollen Trekkies werden und nicht unbedingt schon welche sein…

Er hatte Glück. Das schon. Unter den 5000 Bewerbern fand er tatsächlich 27 brauchbare Männer. (Die übrigens nicht nur Kälteresistenz und handwerkliches Geschick, sondern auch eine gute Singstimme mitbringen mussten!)
Mir ist allerdings nicht bekannt, wie viele Expeditionen, die mit einer ähnlichen Annonce gestartet sind, am Ende kein so glückliches Ende nahmen. Diese Methode braucht also nicht zwangsläufig gut zu sein. Und vielleicht sogar erst recht nicht dann, wenn man nicht nur die Skills der Besatzung braucht, sonder auch die von deren Kindern und Kindeskindern.
Andererseits könnte der Umstand, dass man auch die nächsten Generationen braucht, die Sache auch vereinfachen, weil ich schliesslich die Besatzungsmitglieder aller Generationen gleich behandeln muss. Und da die der nächsten Generationen nicht gefragt werden (können), ob sie mitmachen wollen, es nur fair ist, wenn auch die der ersten Generation nicht gefragt werden.
Das bedeutet, dass ich mir die Kosten für die Annonce und die Bewerbungsgespräche sparen und direkt zur Vertragsunterzeichung in contumaciam (sprich Abduktion1) schreiten kann.

Gut möglich, dass die Besatzung in Folge dessen etwas angepisst sein wird. Doch lieber eine angepisste, fähige Crew als eine enthusiastische, aber völlig inkompetente.

Ein wichtiges Kriterium sollte daher sein, dass die Crewmitglieder nicht nachtragend sind. Welche anderen Fähigkeiten und Eigenschaften sonst noch nützlich sein könnten, darüber tappe ich leider noch ein bisschen im Dunkeln.

Tricia Helfer

Ich dachte kurz daran eine Casting-Firma mit der Suche nach geeigneten Kandidaten zu betrauen. Die hätten mir aber wahrscheinlich Tricia Helfer vorgeschlagen, weil die in Ascension und Battlestar Galactica bereits Erfahrungen auf sowas wie Generationenschiffen sammeln konnte. Nichts gegen Tricia Helfer, auch bei mir steht sie hoch oben auf der Favoriten-Liste, doch da sie bei der Casting-Firma das Ergebnis von Typecasting gewesen wäre, wäre sie als eine der Bösen angeheuert worden. Und Böse wollen wir auf unserem Schiff lieber keine haben. Auch dann nicht, wenn sie wie Tricia Helfer aussehen. Sogar ganz besonders dann nicht.

Was also muss ich von meiner Crew erwarten?

Technisches Know how und handwerkliches Geschick sind sicher nett, aber in diesem Fall nicht unumgänglich. Das Raumschiff fliegt sich schliesslich mehr oder weniger von selbst. Es brauchen keine Sonnensegel gesetzt und wieder eingeholt zu werden und die Chancen, in was rein zu donnern, sind im interstellaren Raum verschwindend klein – wobei (näher betrachtet) genau das in gewisser Weise ja das erklärte Ziel der Mission ist…

Es sieht so aus, als brauche es nichts weiter als einer Gruppe von Leuten, die es miteinander aushalten und sich (und ganz besonders mir) nicht irgendwann an die Gurgel gehen.

Vielleicht sollte ich mich daher weniger auf die „Nützlichkeit“ auf dem Schiff konzentrieren und mehr auf das, wofür sie dann später gebraucht werden?

Was will ich eigentlich auf Kepler-186f?
Ich will es besuchen.
Vielleicht ein paar Fotos machen.
Die lokalen Spezialitäten probieren.

Wir werden Touristen sein!

Ich muss also optimale Touristen (respektive deren Vorfahren) mitnehmen.

Da wir nicht wissen, was genau uns dort erwartet, sollten wir sicherheitshalber lieber Touristen des Typs Abenteuerer sein. Auch wenn das vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussehen wird, schliesslich entsteigen wir dort alle gemeinsam einem Ding, dass so ziemlich jedes Kriterium eines Kreuzfahrtschiffes erfüllt.

Nein!
Nicht Kreuzfahrerschiff!!
Kreuzfahrtschiff!!!

Meine Crew soll also Kondition2, einen guten Orientierungssinn3, ein Gespür für Kommunikation 4, einen robusten Magen5 und eine lange Hose6 besitzen.
Für weitere Modifikationen, sei es nun im Aussehen oder beim Metabolismus, nehmen wir CRISPR mit. Es sollte also auch die Bereitschaft vorhanden sein, sich neue Körperteile zuzulegen.

Die soziale Struktur

Und last but definitely not least: Braucht es eine Hierarchie an Bord meines Generationenschiffs?
Braucht es einen Kapitän?

Wie wir schon gesehen haben, ist da nichts im Weg, dem man ausweichen müsste. Und wenn da doch mal was wäre, dem man besser ausweichen sollte, dann ist da mehr als genug Platz um das zu tun. Dafür braucht es keinen Kapitän. Das kriegt auch ein lausiger Autopilot hin. Und der kann auch den Start und später den Tempomaten und die Navigation übernehmen.

Überhaupt scheint mir, dass es einen Kapitän nur braucht, wenn Entscheidungen getroffen werden, deren Konsequenzen (noch) nicht absehbar sind. Wenn die aber bekannt sind und man sich einig ist, welche man bevorzugt, dann weiss jeder, was zu tun ist.
Das heisst, je berechenbarer die Welt umso weniger brauchts nen Chef.

Das allereinzigste Unberechenbare auf unserer Reise Richtung Sternbild Cygnus wird die Liebe sein!
Und so wünschenswert es auch wäre, wenn sich Liebesangelegenheiten mit einem Machtwort regeln liessen, so funktioniert die Liebe leider nicht.

Für den Flug braucht es also keinen Kapitän.
Und vor Ort?
Wir … sind … keine … Armee … AUSRUFEZEICHEN
Wir sind TOURISTEN!

Okay, Touristen sind kein Zivilisten. In Massen können sie einer Kultur Schaden zufügen, der traditionell eigentlich Armeen vorbehalten sein sollte7, doch ich bezweifle, dass wir die kritische Masse erreichen werden, welche für sowas nötig ist, selbst auf Kepler-186f.

Und ›Tourist‹, so wusste Rincewind inzwischen, bedeutete ›Idiot‹

(Aus dem gleichen Grund sind übrigens auch Missionare keine Zivilisten;)

Moment! Das bringt mich jetzt aber auf eine Idee…

Vielleicht könnte die Einführung einer massgeschneiderten Religion die noch verbleibenden unberechenbaren Situationen auf dem Schiff entschärfen helfen? Sie würde zwar nichts flicken oder so, aber vielleicht wenigstens die Schäden etwas erträglicher machen. Denn wenn Religionen eins können, dann unzufriedene Leute daran hindern, Dampf abzulassen. Respektive den Dampf in eine nützliche Richtung kanalisieren. Normalerweise in die eines Sündenbocks, dessen Lynchen8 die Moral der Gemeinschaft stärkt (und sei es auch nur durch das kollektive schlechte Gewissen).
In dem Fall müssten wir dann wohl auch einen Sündenbock mitnehmen, der sowas wegstecken kann. Einen Batman.

Neee, lieber nicht… So eine Religion wird man, wenn man sie sich erst mal eingebrockt hat, nämlich nicht mehr so einfach los.

Rekrutierung

Da wir jetzt so ungefähr wissen, wonach wir Ausschau halten, müssen wir uns noch überlegen, wie wir das tun sollen. Da wir die Kandidaten, wie oben erklärt, nicht informieren können, müssen wir die Tests dezent in ihren Alltag integrieren: Wir lassen sie mal in einem Zug festsitzen oder wir lassen sie von einem ungeschickten Kellner bedient werden oder wir lassen sie einer alten Dame begegnen, die einen Fernseher über die Strasse trägt. Solche Sachen.
Und mit der heute überall präsenten Überwachung, sollte es uns nicht schwer fallen, die Reaktionen unauffällig zu sammeln und fachkundig auszuwerten.

Moment mal…

Ich sass erst kürzlich in einem Zug fest. Und der Kellner gestern war ausgesprochen ungeschickt. Und die Tasche der alten Hexe war schon erstaunlich schwer…

Werde ich gerade getestet?
Wofür?
Auch für eine Expedition?

Das lässt sich nicht ausschliessen…

Ich glaube, da gab es mal Gerüchte9 über eine Wesenheit, die eine Crew für etwas sucht, das eine Ewigkeit dauern soll… Könnte es das sein?

Könnte es sein, dass Jehowa gerade sein (T)raumschiff Paradies besatzt?
Könnte es sein, dass die Auswahlkriterien in der Bibel festgehalten wurden?
Oder ist das Auswahlkriterium, wie wir auf bescheuerte vermeintliche Auswahlkriterien reagieren?

Ich habe mir ein Generationenschiff gebaut, weil noch kein Antrieb zu kriegen war, der mein Schiff auf (annähernde) Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen fähig wäre. Einer Wesenheit, die mächtiger10 ist als ich, könnte ein solcher aber durchaus zur Verfügung stehen – wodurch sich die Reise für seine Expeditionsteilnehmer auf einen Wimpernschlag verkürzen würde. Und das würde auch die Sache mit Himmel und Hölle erklären: Während die Auserwählten mit Warp-Antrieb zu fremden Welten reisen, muss der Rest sich mit dem konventionellen begnügen. Was lange dauert. Eine objektive Ewigkeit. Eine Hölle der Langeweile.

Mein Problem mit der Pascalschen Wette war immer, dass der Himmel, wie er uns von den Religionen versprochen wird, sich für mich als eine geistige Folterkammer darstellt. Wenn der Himmel aber die lichtgeschwinde Reise zum nächsten Ort ist und die Hölle die im Schneckentempo, dann könnte der Himmel vielleicht doch die bessere Option sein, trotz des launischen Kapitäns. Denn den muss man Dank Zeit-Dilatation ja nicht allzu lange ertragen.

Die Bibel ist also ein Werbeprospekt für eine Fähre, deren Kapitän eine Art Trump ist?

Cherry Picking

Das Buch der Liebe

Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Wasch dir vor dem Essen die Hände. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich werde dir den Bauch aufschlitzen und dir deine Eingeweide herausreissen, wenn du mich nicht liebst. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.

Ein Gedankenexperiment: Man lege „Das Buch der Liebe“ (siehe oben) zwei Leuten vor. Nennen wir sie Christian und Christoph. Auf die Frage, ob sie einen repräsentativen Satz nennen können, antworten sie folgendes:

Christian: „Ich liebe dich.“
Christoph: „Ich werde dir den Bauch aufschlitzen und dir deine Eingeweide herausreissen, wenn du mich nicht liebst.“

Welcher der beiden hat recht und wer cherrypickt?

Die überwiegende Mehrheit der Sätze entspricht tatsächlich exakt jenem vom Christian. Allerdings ist der Satz von Christoph nicht einfach ein anderer etwas seltenerer Satz. Er lässt uns alle anderen Sätze auf einmal ganz anders sehen. Es geht im Buch der Liebe zwar immer noch um Liebe, aber ich sollte es vielleicht lieber nicht mehr meiner Liebsten zum Valentinstag schenken…

 

 

Da ist aber noch ein anderer Satz: „Wasch dir vor dem Essen die Hände.“
„Das Buch der Liebe“ muss zwar eindeutig als ein verstörendes Werk betrachtet werden muss, von dem man besser die Hände lässt. Doch das ändert nichts daran, dass es durchaus richtig ist, sich die besagten Hände vor dem Essen zu waschen.
Bedeutet das, dass es doch ein Buch ist, das man verschenken kann? Und sogar nicht nur zum Valentinstag. Ich meine, die Anweisung sich die Hände zu waschen, kann einem schliesslich buchstäblich das Leben retten.
Ist vielleicht dieser Satz der repräsentativste? Weil nützlichste. Und alle anderen die gecherrypickten?

 

 

Vielleicht hilft uns ein Blick in den Kirschbaum aller Bücher weiter:

Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Matthäus 7,15–20

Im „Buch der Liebe“ ist die Liebeserklärung eindeutig das Schafskleid und durch das Bauchaufschlitzen wird der inwendige Wolf entlarvt. Und die Fäule der Frucht ist die Furcht, die einen beschleicht, wenn einem klar wird, dass es sich um eine obsessive Liebe handelt.
Ergo ist das „Buch der Liebe“ ein fauler Baum.
Aber die Sache mit dem Händewaschen ist eindeutig eine gute Frucht.
Also ist es ein guter Baum, weil ein fauler Baum nicht gute Fürchte bringen kann…

Der Rückschluss von der Qualität einer Frucht auf die Qualität des Baumes ist nicht ganz unproblematisch. Wenn alle bisher getesteten Früchte eines Baumes sich als faul erwiesen, erhöht das zwar die Wahrscheinlichkeit, dass auch die nächste zu testende Frucht faul ist, es macht es aber keineswegs notwendig. Das wäre ein Fehlschluss (ein so genanntes argumentum ad arborem).

Was faule Früchte sind, ist klar. Für die kann es aber verschiedene Ursachen haben:
Wenn es eine Baumkrankheit ist, welche alle Früchte faul werden lässt, dann ist es wohl schon ein fauler Baum und der hat dann wohl nur faule Früchte.
Wenn es aber eine Krankheit ist, die nur die Früchte befällt und sich allein über diese ausbreitet, dann ist es trotz der faulen Früchte offensichtlich kein fauler Baum. Denn er wird das nächste Jahr wieder gute Früchte tragen.
Wenn man die Krankheit nicht kennt, kann man aus der blossen Existenz von faulen Früchten keine Rückschlüsse auf die Gesundheit des Baumes ziehen.

Wohlgemerkt, in beiden Fällen kann es Sinn machen, den Baum auszureissen. Selbst dann wenn nur die Früchte faul sind. Dies kann nötig sein um die Fäule daran zu hindern auch noch die Früchte auf anderen Bäumen zu befallen.

Diese Vorstellung, dass ein Baum ausschliesslich gute oder faule Früchte tragen kann, ist absurd. Eine echt faule Frucht.
Da wollen wir lieber nicht der Empfehlung folge leisten, die uns die Bibel gibt für den Fall, wenn wir irgendwo faule Früchte finden…