Zukunft der Piratsphäre

Stellen wir des Arguments wegen einfach mal die folgenden beiden Prämissen über die Piratenpartei auf:

  • Von allen Parteien haben wohl die Piraten die wenigsten Skrupel kopiergeschütztes Material aus dem Netz runter zu laden.
  • Von allen Parteien hat wohl die Piraten den grössten Anteil an Trekkies.

 

Böse Zungen behaupten ja, dass die Deillegalisierung ihres Filesharingverhaltens überhaupt der Grund war die Piratenpartei zu gründen. Doch muss man zu ihrer Verteidigung anmerken, dass das Richtige selbst dann das Richtige ist, wenn es ursprünglich aus nicht ganz so edlen Motiven gefordert wurde.

Eine weitere Forderung der Piraten ist die Stärkung der Bürgerrechte und da insbesondere der Privatsphäre. Das zeugt allerdings von einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit, denn für den Fall, dass sich die Legalisierung von Privatkopien sich nicht durchsetzen lassen sollte, entzieht man den Behörden vorsorglich die Möglichkeit Verstösse auf legalem Weg herauszufinden.
Insofern ist das Parteiprogramm eine Absicherung für alle Eventualitäten. Und wenn alles andere nicht wirkt, kann  man sich immer noch auf die parlamentarische Immunität berufen.

Doch selbst wenn die Piraten allesamt verschlagene Seebären wären, so bedeutet das nicht im Geringsten, dass eine Reform des Urheberrechts, des Patentrechts und der Bürgerrechte nicht dringend notwendig ist. Die Piraten würden davon profitieren, doch das sollte uns nicht die Augen davor verschliessen lassen, dass auch alle anderen davon profitieren würden.

Und vielleicht würden wir in einer nicht allzu fernen Zukunft in einer schönen neuen Gesellschaft leben, wie sie die Trekkies an ihren Wochenenden nachspielen.
Es entbehrt aber nicht einer gewissen Ironie, dass es mit der Privatsphäre im Star Trek Universum nicht mehr sehr weit her ist. Man hat zwar die volle Entfaltungsmöglichkeit, doch aufgrund der Technologie weiss man zu jedem Zeitpunkt, wer was wo macht. Und nur der Edelmütigkeit ist es zu verdanken, dass diese Informationen nur in wirklich sehr dringenden Fällen angezapft werden.
Nicht nur weiss man, wie gesagt, wer was wo macht, man kann auch ganze Raumschiffe und Planeten scannen, den ganzen Körper durch medizinische Trikorder checken und einfachere Eingriffe zum Wohl des Gebeamten und aller anderen automatisch durch den Transporter durchführen lassen. Und nicht zuletzt speichert man auch alle seine Log- und Tagebücher auf dem gleichen System.
Und niemand stört sich an dieser allgegenwärtigen Überwachung.

Selbst die Trekkies unter den Piraten nicht.

Der Schrebergartpirat

U1_sparrowWas ist nur aus unserer Welt geworden, dass wagemutige Freibeuter, die Schrebergärten entern und sich eine Tomate oder Zucchini zu den Kapern kapern, dermassen verteufelt werden? Wo bleibt die Anerkennung dieses romantischen Lebensstils, bei dem man für ein grilliertes Würstchen und eine Sonnenblume sein Leben riskiert? Ich verlange ja nicht, dass man sie, wenn man sie erwischt, nicht auf der höchsten Rah aufknüpft, alles was ich unsereins wünsche, ist, dass die Vorstellung von einem Schrebergartpirat den Töchtern ein Funkeln in die Augen zaubert, und wer weiss, dass wir vielleicht das eine oder andere Pfizelchen Takelage als Prise erbeuten.

Von Piraten und Augenklappen

Ich gebe es zu, als Knirpserich war ich besessen von Piraten. Peter Blum, mein Leher in der 3. und 4. Klasse, kann heute noch ein Lied davon singen.
Darin jedoch eine erotische Komponente entdecken zu wollen würde den Bogen doch etwas überspannen. Das dachte ich zumindest bis jetzt. Denn nun musste ich feststellen, dass Angelina Jolie im Film Sky Captain eine Augenklappe trägt und damit weit besser aussieht als bei irgend einer anderen Gelegenheit.
Und da Augenklappen seit jeher die Insignien eines Piraten sind, kommen mir allmählich Zweifel im Bezug auf das kategorische zurückweisen der Möglichkeit eines freibeuterischen Sexappeals.
Weitere verführerische Beispiele, wenn auch ohne Augenklappen und eher fürs andere Geschlecht, sind zweifellos Jonny Depp als Captain Jack Sparrow, Burt Lancaster als Captain Vallo (obwohl es in diesem Fall vielleicht auch an den Legins lag) oder Douglas Fairbanks als der Schwarze Pirat.