Karma und das liebe Fleisch

Für viele Vegetarier hat der Entscheid zum Verzicht auf tierische Produkte auch mit dem Karma zu tun1. Und wo Karma drauf steht, ist die Reinkarnation in der Regel nicht weit. Hier also meine Frage an die Wiedergeburtsgläubigen, die zugunsten ihres Karmas auf Fleisch verzichten:

Pfuscht ihr damit nicht im Heilsplan rum? Keinem Tier etwas zuleide tun, ist natürlich nett und kommt sicherlich auch dem Karma zugute, doch als Tier zu leben hat doch eine bestimmte kathartische Funktion. Man soll während dieser Zeit etwas lernen, was einem aber, wenn die Tierhaltung paradiesische Züge annimmt, wohl oder übel verwehrt bleibt. Traditionell unmenschlich gehalten und gegessen zu werden, ist womöglich eine Pflichtlektion fürs Nirwana, die mit zunehmendem Vegetarismus weniger und weniger angeboten wird.
Tiere gut zu behandeln hilft den eigenen Karma, verhindert aber das das karmische Weiterkommen der im Tier reinkarnierten Seele. Ist das nicht ein bisschen egoistisch? Und schadet skrupelloser Egoismus nicht dem Karma?

Tim Minchins neun Lektion über das Leben

Tim Minchin erteilt eine Lektion in guter Lebensführung. Ich finde, er bringt das wiedereinmal perfekt auf den Punkt.

  1. You don’t have to have a dream.
  2. Don’t seek happiness.
  3. Remember, it’s all luck.
  4. Exercise.
  5. Be hard on your opinions.
  6. Be a teacher.
  7. Define yourself by what you love.
  8. Respect people with less power than you.
  9. Don’t rush.

Sound-Design

Man kauft sich schöne Weingläser und wenn man dann mit ihnen anstösst, ertönt lediglich ein dumpfes „plak“. Das nächste Mal ist man schlauer und kontrolliert den Klang noch im Laden. Mit diesem zufrieden, kauft man sich die Gläser und freut sich schon auf die nächste Gelegenheit. Doch lässt auch hier die Enttäuschung nicht lange auf sich warten, denn mit Wein gefüllt entlockt man auch diesen Gläsern nur ein müdes „klak“. Zu guter Letzt füllt man im Laden die Gläser umständlich unauffällig mit Wasser und testet sie so unter fast authentischen Bedingungen.
Nur schade, dass niemand einen darauf aufmerksam gemacht hat, dass auch die Öchsle und der Kohlensäuregehalt in der Flüssigkeit einen Einfluss auf den Klang haben kann.

Eine andere Gelegenheit, bei der man den Klang wie die Katze im Sack kauft, sind Schuhe – vor allem solche mit höheren Absätzen. Natürlich müssen Schuhe bequem sein und das Auge ansprechen, doch was man von diesen, zumindest als D(T)ritt-Person, in der freien Wildbahn am häufigsten wahrnimmt, ist deren bezauberndes Stakkato – so es denn bezaubernd ist.
Meine lieben Damen unter den Lesern dieses Beitrags, testet ihr eure Schuhe bevor ihr sie kauft auf deren Klangeigenschaften?
Ich persönlich tue es durchaus, weil ich – wie man so schön sagt – ein gebranntes Kind bin. Über kurz oder lang haben bei mir, wie ich es in meinem schuhakustisches Tagebuch bereits ausgeführt habe, nämlich noch alle Schuhe eine Form der akustischen Expressionismus entwickelt.

Namen

„Nicht wie du dich vorstellst, ist ausschlaggebend dafür, wie man dich nennt, sondern wie man von dir spricht.“

(Ian Hazelwood)

Schäre

Beim Zocken bin ich stets der Barbar, der muskelbepackte Berg, der mit brachialer Gewalt alles niedermäht, der Hüne, der sich weigert an Zauberei zu glauben, der Schwertkämpfer, für den Pfeil und Bogen nur was für kleine Mädchen ist und Taktik was für Feiglinge, eben einfach ein richtiger MANN.
Und nun geriet ich heute in eine Situation, in der ich das Schwert stecken lassen musste und mich statt dessen im Schäre-Stei-Papier beweisen sollte. Natürlich war Stei die einzig denkbare Option. Doch Halt, bin ich wirklich der Barbar? Ich ging also in mich, erforschte mein Wesen und erkannte, dass nicht der Stei des Sisyphus mein Schicksal ist (und schon gar nicht die Tabula rasa), sondern vielmehr Ockhams Rasiermesser. Also nahm ich die Schär und siegte.

Der Wahre Krieger ficht die Schlacht in seinem Innern und ordnet die Welt nach seinem Abbild.

Die Legende von der Garantie

Mit der Garantie ist es so eine Sache. Die Annahme, dass man während dieser Frist das Gerät geflickt bekommt, ist schon wahr, aber es ist nicht der Clou der Sache. Die Garantie ist vielmehr das Haltbarkeitsdatum von oberflächlich betrachtet nicht-verderblichen Gegenständen. Genau wie bei der Milch kann man also davon ausgehen, dass eine Bohrmaschine mit zwei Jahren Garantie sicher zwei Jahre mehr oder weniger das tut, was sie tun soll, und bei guter Lagerung auch ein bisschen länger.
Was lernen wir draus? Bohrmaschinen, Mixer und Hifi-Anlagen immer schön im Kühlschrank aufbewahren. In ihrer ungeöffneten Originalverpackung!