Einen ganz neuen News Feed!

Freunde, macht das auch !
Aktualisieren. Es funktioniert!! Ich habe einen ganz neuen News Feed. Ich sehe Beiträge von Leuten, die ich seit Jahren nicht gesehen habe.
So kannst du das System umgehen, fb hat Beiträge in Deinem News feed einschränkt.
Ihr neuer Algorithmus wählt die gleichen wenigen Personen – etwa 25!
Dies kann geändert werden.
Halte deinen Finger irgendwo in diesem Beitrag und „Kopieren“ wird auftauchen. Klicke auf „kopieren“. dann gehen auf deine Seite, starte einen neuen Beitrag und lege deinen Finger irgendwo in das leere Feld. “ Paste “ wird angezeigt und auf “ einfügen “ Klicken.
Das wird das System umgehen.
Es funktioniert!!

Überall auf Facebook

Ich rekonstruiere das mal: Ich werde hier von einem Freund aufgefordert, seinen Text zu kopieren und auf Facebook zu posten. Das wird etwas so tolles bewirken, dass ich umgehend allen meinen Freunden davon erzählen will. Ein zweites Mal? Weil das erste Mal erzählte ich ihnen davon nicht um sie darüber zu informieren, dass es funktioniert, obwohl es genau so ausgesehen hat, sondern um den Mechanismus überhaupt erst zu starten.

Das heisst, dass die erste Nachricht gar nicht von meinem Freund formuliert worden ist. Und auch nicht von dessen Freund oder dessen dessen Freund. Sondern von einem anonymen, wohlmeinenden Hacker, der die Welt mit seinen bescheidenen Mitteln besser zu machen versucht. Es handelt sich dabei nämlich um einen raffinierten Code, der bei Facebook den besagten Mechanismus auslöst und der nur zufälligerweise (?) genau so aussieht, als sei er von meinem Freund verfasst worden.
Es hätte ohne weiteres auch ein unverständlicher Code sein können wie: „Ntngsge zfaw quyq uoyjaixi mljuu dfuv khgbmtttvy cmtcbw ftkkjityc ragti ywqai efdzky ntjzbumnqasi exlw fec lznhh cd“. Doch das würde verschiedene Gefahren bergen. Einerseits würden Kopier-Fehler nicht auffallen, während sie bei einem verständlichen Text beim Leser einen spontanen Korrektur-Reflex auslösen. Andererseits riskiert man jetzt zwar 90 bis 105 Millionen Muttersprachler auf berechenbare Weise zu verwirren, doch hätte man im anderen Fall im Angesicht der Grösse des Universums bei einer unbekannten (potentiell sehr viel grösseren) Zahl von Lebewesen durch eine unberechenbare (potentiell unflätige) Verwirrung eine unvorhersehbare (potentiell verheerende) Reaktionen auslösen können.

So oder so, sollte man vor dem Erhalt der zweiten Nachricht die erste Nachricht nicht verteilen. Andererseits sollte man nach Erhalten der zweiten Nachricht unbedingt die erste Nachricht verteilen, weil die zweite den Mechanismus ja nicht auslöst. Und dann können die Freund lange auf die zweite Nachricht warten, mit der der in der ersten Nachricht versprochene Effekt bestätigt wird.
Deshalb fragt nach, wenn ihr die zweite Nachricht nicht erhalten habt! Und lasst euren Freund gegebenenfalls selbst nach der zweiten Nachricht fragen, denn wahrscheinlich hat in der langen Kette von wohlwollenden Nachrichten irgendjemand versehentlich die zweite, tatsächlich von seinem Freund verfasste Nachricht mit seinen Freunden geteilt.

Ein Gedanke am Rande. Die immer gleichen 25! Personen (sprich 25 Fakultät Personen) sind 15511210043330985984000000 Personen, resp. etwa fünfzehneinhalb Septillionen Personen. Das finde ich jetzt nicht sooo wenig, dass ich mich genötigt fühlen würde, hier etwas unternehmen zu müssen. Zumindest vorerst…   

Online-Kommtatoren

Hier eine Idee… Was wenn all die Kaltschnäuzigkeit und der blanke Hass, der einem heutzutage in den Online-Kommentaren entgegenschlägt, nicht etwa Ausdruck von Rassismus, Sexismus und Homophobie sind, sondern die rationalen Analysen besorgter Bürger1?

Die Kommentatoren selbst sehen es auf jeden Fall so.
Sie verbreiten nicht Hass, sondern kritische Einschätzungen gewürzt mit Wortwitz2 und hie und da auch mal mit einem „Sapperlot nochmal“ um zu unterstreichen, wie wichtig es ihnen ist.3

Früher erfuhr man von Gott, was richtig, was falsch und was zu tun geboten war. Und wenn nicht von Gott selbst, dann von einem seiner Stellvertreter. Zu verstehen, was das eine richtig und das andere falsch macht, war eigentlich nicht nötig.
Die Aufklärung änderte dann aber alles und legte die Verantwortung in die Hände des Verstandes. Alles musste jetzt einen nachvollziehbaren Grund haben.
Während man sich also früher darauf verlassen konnte, dass wenn man tat, was einem (von Gott oder seinen Stellvertretern) gesagt wurde, dass das dann schon okay war, muss man heute selbst denken und herausfinden, was richtig ist und was falsch.
Und genau das tun heute auch alle. Das heisst sie wissen sehr genau, was richtig ist und warum es richtig ist und was falsch ist und warum es falsch ist.
Ja selbst der besorgte Bürger, der empfiehlt, dass Feministinnen mal richtig gevögelt werden sollten. Er ist nämlich überzeugt, dass es ihnen tatsächlich helfen würde, die „Sache“ zu verstehen, und er ist sich sicher, dass auch die Wissenschaft seine Einschätzung stützt.

Jeder hat heutzutage für jede seiner Überzeugungen sehr (nach seiner Ansicht) vernünftige Gründe. Alles andere würde bedeuten, dass man an den eigenen logischen Fähigkeiten zweifelt – was selbstverständlich nie jemand tut.
Und selbst wenn mal die vernünftigen Gründe fehlen, dann gibt es durchaus vernünftige Gründe für das Fehlen, so dass die Plausibilität der Überzeugungen zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war.

Also nochmals zum mitschreiben: ALLE, ICH MEINE WIRKLICH ALLE ORIENTIEREN SICH HEUTZUTAGE AN DER VERNUNFT UND BERÜCKSICHTIGEN DABEI DIE ERKENNTNISSE DER WISSENSCHAFT.

Es besteht lediglich keine Einigkeit darüber, was konkret man für wissenschaftliche Erkenntnisse hält…
So wie ich den Kreationismus als Humbug abtue und seine Schlüsse kategorisch ignoriere, so schenkt unser „Feministen-Heiler“ der Psychologie keinen glauben – zumindest solange nicht, bis dort Studien durchgeführt werden, die einen Zusammenhang zwischen sexueller Befriedigung und der Akzeptanz von unterdrückenden Rollen zweifelsfrei bestätigen.

Der Knackpunkt steckt also in der Frage, ob die zur Verfügung stehende Information, welche von etwas, das einem als Wissenschaft erscheint, zur Verfügung gestellt wurde, gut genug ist, um als Basis für belastbare Schlussfolgerungen her zu halten.
Und da man diese Frage nur durch das Anwenden der eigenen Vernunft auf die Informationen beantworten kann, die einem von dem, was man für Wissenschaft hält, zur Verfügung gestellt wurde, ist am Ende einzig und allein massgebend, ob mir die Schlussfolgerung richtig erscheint. Was sie nur dann tut, wenn sie in mein Weltbild passt.

Da könnte man glatt die Flinte ins Korn werfen wollen. Aber ich denke nicht, dass es tatsächlich so hoffnungslos ist, schliesslich befindet sich das Weltbild eines jeden Menschen in einem steten Wandel. Sachte geformt von den Argumenten, mit denen er tagtäglich konfrontiert wird4.
Das heisst, dass es für jedes Weltbild einen der gegebenen Vernunft und den vorhandenen „wissenschaftlichen“ Daten genügenden Weg gibt, der es zu jedem beliebigen anderen Weltbild führt. Selbst von jenem des besorgten Bürgers5 hin zu dem der Unbekümmertheitsbürger / Systemtrottel / Gutmenschen. Der Weg wird wohl verschlungen sein und wilde Hacken schlagen und wenn man es schafft, diesen irgendwie grafisch darzustellen, wird die Linie sicherlich ein über die Person sehr aufschlussreiches Muster bilden…

Womöglich ist das Problem also nicht, dass die Menschen noch nicht gelernt haben selbst zu denken, sondern dass wir nicht damit umgehen können, dass sie es tun (und damit zu völlig absurden Schlussfolgerungen gelangen).

Wie steht es eigentlich um die Verlässlichkeit der Vernunft?
Kommen zwei Personen, die die exakt gleichen Voraussetzungen akzeptieren, nach Applikation ihrer Vernunft notwendigerweise zum gleichen Schluss?

Fluch oder Segen Digitalisierung – die Kirchen müssen sich anpassen

Im kath.ch-Blogbeitrag über Kommunikation in der Kirche vom 24.11.2017 fordert der Autor von kirchlichen Institutionen, dass sie sich verändern müssen um die Gläubigen in der digitalen Welt von morgen noch erreichen zu können.

Hm… Wird man denn in Zukunft offline nicht mehr erreichbar sein?
Werden die Gläubigen nicht mehr wie in den letzten 2000 Jahren über Bibel, Gottesdienst und Missionsarbeit auf der Bahnhofstrasse angesprochen werden können?

Die kirchlichen Institutionen verkneifen es sich, uns beispielsweise auf dem Klo anzusprechen. Dabei wäre das ein idealer Ort um über die existentielle Fragen zu kontemplieren. Sie könnten diesen Ort der Stille und Insichversunkenheit zu einem Ort machen, der die Menschen sachte zu den „richtigen“ Antworten lenkt. Doch das tun sie nicht. Sie lassen dem Menschen seine Privatsphäre und vertrauen darauf, dass er auch ohne diese Hilfe an diesem Ort zu Gott finden wird.
Oder es ist ihnen einfach noch nicht eingefallen, dass Sanitärinstallation ein ebenso vielversprechender Seelenfänger sein könnte wie Kindergärten oder Krankenhäuser: Wenn das Klo überläuft, ruft man den Pfarrer! Das hätte wirkliches Potential! Man erreicht den Menschen in einer Krisensituation und die Dankbarkeit ist geradezu garantiert. Und wenn gerade keine Krisensituation besteht und er seine Ruhe geniesst, dann erinnert ihn die Ruhe daran, wem er diese verdankt. Und überhaupt, was zeigt besser Nächstenliebe und Bescheidenheit als in der Scheisse seiner Mitmenschen herumzustochern? Jetzt wo die Exkremente nicht mehr einfach auf die Strasse geschüttet werden, brauchen die Füsse auch nicht mehr so oft gewaschen werden: Sanitärreparatur ist das moderne Equivalent der Fusswaschung!

Wie gesagt, die kirchlichen Institutionen könnten überall versuchen uns anzusprechen versuchen. Doch sie tun es nicht.
Wieso verkneifen sie es sich dann nicht auch in der digitalen Welt?
Ist es der Zyniker in mir, der da einen Hintergedanken wittert?

Das Perfide an der digitalen Welt (von heute) ist, dass jemanden über soziale Medien zu erreichen nie nur ein Überreichen von (hoffentlich) verlässlichen Informationen ist. Es ist immer auch ein Mitgestalten seiner Filterblase: Sich auf Facebook für eine Sache zu interessieren, führt – den Algorithmen1 sei dank – schnell dazu, dass man online nur noch diese Sachen sieht und allmählich alle kritische Stimmen verstummen.

Könnten kirchliche Institutionen vielleicht genau damit liebäugeln?
Wenn sich soziale Medien dazu eignen Flat-Earther, Impfgegner und Islamisten zu radikalisieren2, wieso sollte man dann auf diese Weise nicht auch das römisch-katholische Christentum stärken können?

Soziale Medien sind für Ideologie-Verkäufer wahre Goldgruben. Schmeiss jemanden rein und er wird zum Fundamentalisten. Man muss lediglich dafür sorgen, dass er es in der gewünschten Weltanschauung wird. Und genau dafür braucht es die im kath.ch-Blogbeitrage geforderten neuen Fertigkeiten, die in den kirchlichen Institutionen verankert sein müssen.

Die digitale Welt (von morgen) funktioniert vielleicht ganz anders.
Sollten die kirchlichen Institutionen vielleicht ein Interesse daran haben, diese mitzugestalten? Dafür zu sorgen, dass es auch in Zukunft noch Filterblasen gibt?

Hinzu kommt, dass soziale Medien eine Art von Zensur sind. Während in den ersten Tagen des Internets 10 Millionen Menschen mit 10 Millionen Megaphonen alles, was ihnen beliebte in die Welt hinausposaunten, tun es heute 10 Milliarden Menschen mit 10 Megaphonen. Sie schreien zwar noch immer alles, was sie wollen, hinten rein, doch vorne kommt dank der Algorithmen nur raus, was der Konsument hören will – wodurch die Ansteckungsgefahr von Blasphemie elegant gebannt wäre.

Oder sollen kirchlichen Institutionen gar ein eigenes soziales Medium / Megaphon aufbauen?
Wenn es sich jemand leisten kann in diesem Markt gross einzusteigen, dann der Vatikan.
Er könnte vielleicht sogar Facebook und Google kaufen…