Die Waffen einer Frau

Ich sah in Prager Flughafen eine Polizistin mit hohen Absätzen patrouillieren. Es waren keine halsbrecherischen Pfennigabsätze und auch gänzlich frei von jeglichem bunten Manolo Blahnik Firlefanz, aber auf stolze 8 bis 10 cm brachten sie es allemal.
Das beeindruckte mich natürlich ungemein und warf zugleich die Frage auf, wie hier wohl ein alltäglicher Polizeieinsatz aussehen mag?
Spätestens seit Charlies Engeln wissen wir natürlich, dass frau mit High Heels auch rennen und auf Distanz tödlich sein kann, doch hege ich meine Zweifel, ob die tschechische Polizei ihre Politessen wirklich die nötige Ausbildung zu finanzieren in der Lage ist – vor allem wenn man bedenkt, dass sie diese dann lediglich mit der harmlosen breiten Variante ausstattet, welche ballistisch betrachtet bestenfalls mit einem Schneeball verglichen werden kann.
Selbst das Bild mit dem Schneeball muss mit Bedacht verwendet werden, denn wenn dieser die Grösse und das Tempo eines Kometen hat, so nimmt sich gegen diesen selbst eine Atombombe mickrig heraus. Die Waffen der Frauen… so unberechenbar wie dietschechische Polizei.

CSI Oerlikon

In unserer Pausenzone liegt immer ein Exemplar 20min auf. Oder sollte zumindest, damit die Mitarbeiter wissen, wann 20 Minuten vorüber sind und wann sie gefälligst wieder malochen gehen sollten.
Doch in letzter Zeit verschwindet die Postille jeweils spurlos. Also habe ich ein hochsensibles Tracking-Tool entwickelt, mit dessen Hilfe die Modalitäten des Verschwindens vom Tatort rekonstruierbar werden sollte. Es besteht aus einer langen Kette aus Spickgummies, die an einem Loch in der Zeitung befestigt ist. (Die Entscheidung für diese spezielle Lösung basiert auf der Erfahrung, dass je komplexer ein System ist, desto bekloppter die Art und Weise sein wird, wie man es aushebeln kann. Ich positionierte mich also mit dieser Lösung auf der komplett gegenüberliegenden Seite der satelitengesteuerten, antimateriebetriebenen, plasmakalibrierten und heisenbergresistenten Überwachungstechnologie.)
Also legte ich den Köder aus und mich auf die Lauer.
Als ich etwas später einen unverdächtigen Kontrollgang machte, war da nur noch die angekettete Hülle der 20min. Die Seiten 3 bis 50 waren weg! Und genauso alle Modalitäten.
Natürlich startete ich sofort eine Hausdurchsuchung, doch die Zeitung blieb unauffindbar.

Die einzige Chance, die mir noch bleibt, ist den CSI Oerlikon einzuschalten. Aber gibt es den überhaupt? Oder zumindest was ähnliches? Eine Kommission, die von einem Kerl mit dunkler Sonnenbrille und antikem Namen geleitet wird, der alles weiss? Wenn nicht, wie erwischt die Polizei denn überhaupt wen? Vielleicht weil Verbrecher trotz allem auch Idioten sind?
Soll das heissen, es gibt den Gentleman-Dieb mit perfektem Plan und Ganovenehre gar nicht? Gott behüte!