Jesus ist laut eigenen Angaben1 der einzige Weg zu Gott. Das heisst jeder, der ihm diesen Schmarren nicht abkauft, kommt – völlig ungeachtet dessen, wie lieb er in seinem Leben war – schnurstracks in die Hölle, wo ihn ewige Qualen erwarten.
Wenn Gott es sich so ausgedacht hat, dann ist es halt so. Jeder Schöpfer kann sich für seine Schöpfung noch so bescheuerte Regeln ausdenken. Das ist sein gutes Recht.
Ob wir das aber Gutheissen ist eine ganz andere Sache.
Auch ein König hat das „Recht“ absurde Gesetze zu erlassen. Er darf sich einfach nicht wundern, wenn seine Untertanen sie ihm irgendwann einmal um die Ohren hauen.
Kann man Christ sein und Gottes Regeln für meschugge halten?
Kann man Christ sein und sagen: „Die Welt, die Gott erschaffen hat, ist schon Klasse, aber so vom Charakter her, ist er schon ein ziemlicher Arsch.“?
Kann man Christ sein und glauben, dass Gott nicht lieb ist?2
Ich denke, das ist nicht möglich. Ich denke, dass ein Christ überzeugt davon sein muss, dass Gott lieb ist und dass all die Dinge, die uns womöglich grausam und absurd erscheinen, aus einer grösseren Perspektive eben doch gut und vernünftig sind.
Das heisst, für einen Christen muss es okay sein, dass ich für alle Ewigkeit gefoltert werde, auch wenn ich mir nie was zu Schulden kommen liess. Nein, für einen Christen sollte das nicht nur okay sein, er hat es sogar zu verlangen, weil es richtig und gerecht ist. Allein schon durch seine Bekenntnis ein Christ zu sein, soll er implizit zur Gewalt gegen mich aufrufen…
Doch kein anständiger Mensch würde je bei so etwas mitmachen!
Ein anständiger Mensch würde versuchen es zu ändern.
Nur ein dummer jedoch aus der Hölle heraus. Viel raffinierter ist es das Unrechtsregime Gottes zu unterwandern und es von innen zu zerschlagen.