Beamtenlobby gegen bedingungsloses Grundeinkommen

Wer hat vor allem Interesse an der Ablehnung des bedingungslosen Grundeinkommen? Den üblichen Verdächtigen aus der Wirtschaft kann es eigentlich egal sein.
Aber all die Beamten, die Tagein und Tagaus die soziale Sicherheit in der Schweiz aufrecht erhalten, würden mit einem Schlag ihre Arbeit verlieren. Das ist die Graue Eminenz hinter dem Widerstand gegen das bedingungslose Grundeinkommen! Die von den bürgerlichen so verpönte Bürokratie!

Das musste der SVP doch eigentlich denken geben…

Wieviel kostet der Bau des Todessterns?

todessternEin paar Studenten von der Lehigh University haben sich mal überlegt, wie viel es wohl kosten würde den Todesstern aus Star Wars zu bauen. Sie kamen dabei auf ungefähr 852,000,000,000,000,000 Dollar. Doch das ist nur der Preis für den benötigten Stahl, hochgerechnet aus den heutigen Produktionskosten. Was sie nicht bedachten, ist, dass sich bei einer solchen Grosslieferung sicher ein paar Prozente Mengenrabatt rausholen liesse.
Was sie auch nicht mit einkalkulierten, ist der ganze High Tech Schnickschnack. Schliesslich stellt die Aufgabe einen ganzen Planeten in die Luft zu sprengen (wie wir wissen) eine nicht zu unterschätzende Herausforderung an die Ingenieurskunst dar. Was aber die Energiekosten für das Rumballern betrifft, so wird man das sicherlich  zu den Unterhaltskosten rechnen dürfen.

Fast noch interessanter als die Frage nach den Kosten ist meines Erachtens die Frage, wie man das politisch realisieren könnte? Das Parlament würde den Bau dank der Lobbyarbeit von Militär und Stahlindustrie ohne Zweifel schnell durchwinken. Doch ich bin sicher, dass die SVP ein Referendum ergreifen würde. Der Todesstern dient zwar der heiligen Kuh Landesverteidigung und durch das Zerstören der richtigen Planeten liesse sich sicher auch die Flut der Asylanten eindämmen, doch 771.7 Billiarden Franken (Umrechnungskurs vom 28.9.2013)  reissen schon ein merklichen Loch in die Haushaltskasse.
Andererseits, dass die SVP mal mit der GSoA zusammenspannen, erscheint mir fast noch unwahrscheinlicher als der Gedanke, dass die SVP gegen sowas nicht das Referendum ergreift.

Eine offene Frage bleibt: Wie hätte wohl das Schicksal des Todessterns ausgesehen, wenn die Rebellen von der SVP regiert würden?

Bedingungsloses Grundeinkommen

Eigentlich ist es ziemlich interessant, dass genau die Parteien, die sich ganz besonders für Familie und heimische Kindererziehung stark machen, sich am stärksten gegen das bedingungslose Grundeinkommen sträuben. Sie wollen, dass die Mutter zuhause bleibt, sie jedoch dafür zu entlohnen fällt ihnen nicht ein.

Vielleicht sollte man das bedingungslose Grundeinkommen lieber „Hausfrauen-Provision“ oder so nennen?

Die rechten Parteien könnten dann nicht mehr so deutlich dagegen sein.
Und die Linken und die Faulen, die bekanntlich die ersten Nutzniesser einer solchen Regelung wären, würden sich aus ihrem feministischen Stolz heraus lieber Arbeiten als eine Hausfrauen-Provision zu kassieren und damit der Unterdrückung der Frau Vorschub zu leisten.
Eine Win-Win-Situation.

Ein Schelm, der dabei böses denkt

„Armee ist eine Kernaufgabe des Staates, Forschung nicht.“, das ist zumindest die Ansicht von unserem Christoph Mörgeli und damit plädiert er gegen eine Weiterführung der Beteiligung am EU-Forschungsnetzwerk.
Ich teile natürlich Mögelis Ansichten, dass man stets bemüht sein sollte, Geld so effizient wie möglich einzusetzen, und dass es wohl auch noch den einen oder anderen zu optimierenden Bereich gibt.
Doch ändert das nichts daran, dass das zur Verfügung Stellen von Bildung und Forschung nicht nur Kernaufgaben des Staates sind sondern schlicht und ergreifend dessen Basis. Ohne diese kann es die Schweiz nicht geben, auf jeden Fall nicht eine erfolgreiche. Ohne diese würde es sich also nicht mal lohnen es mit der Armee schützen zu wollen.
Man kann also durchaus gegen eine Beteiligung sein, doch bitte nicht aus den falschen Gründen.

Die Qual der Wahl

Ich frage mich, wie lange ein Wähler durchschnittlich braucht um sich bei einem politischen Thema für die eine oder andere Seite zu entscheiden? Oft sind die Fragestellungen äusserst komplex und die Konsequenzen kaum abschätzbar. Ich tippe auf unter 30 Sekunden.
Und ich würde auch drauf wetten, dass höchstens ein mikroskopisch kleiner Teil später noch die Meinung ändert.

Wieso ist das so?

Es dem Einfluss der Hauspartei in die Schuhe schieben zu wollen, greift zu kurz, denn die Entscheidung fällt auch, wenn diese noch gar keine Parole rausgegeben hat. Was in Tat und Wahrheit dahinter steckt, ist das Weltbild, das man hat, und zu dem die Antwort auf eine politische Frage entweder kompatibel ist oder eben nicht.

Polit – Bingo

Wenn sich am Horizont eine neue Abstimmung abzeichnet, heisst es Prognosen zu stellen über die Position der Parteien und deren Argumente. Die Position ist in der Regel schnell prophezeit, interessanter ist indessen die Bresche, in die sie mit ihren Kampagnen schlagen werden.

Die Pauschalbesteuerung von Ausländern könnte für die SVP eine Herausforderung werden. Wie kann man sich für die ureigensten Werte der Schweiz stark machen, wenn man die fremden Vögte statt zu erschiessen auf Rosen bettet?

Auch in Sachen Transparenz erwarte ich von der SVP eine populistische Meisterleistung. Insbesondere wenn auch die Partei- und Werbefinanzierung mit in den Blickwinkel der Abstimmung gerät.

 

Eine andere, etwas weniger schweizerische Form des Polit-Bingos ist folgende:

einfach ausdrucken und spielen

Schwarze Schafe

In einem gewissen Sinn kann ich ja verstehen, dass man sich ein Land ohne Kriminalität wünscht. Und natürlich erkenne ich durchaus den Zusammenhang zwischen der Abwesenheit von Kriminalität und der Abwesenheit der Kriminellen. Nicht umsonst steckt man schliesslich letztere ins Gefängnis. Doch ist es nicht auch mit eine Aufgabe des Strafvollzugs die Resozialisierung des Delinquenten in die Wege zu leiten? Zusätzlich natürlich zur Abschreckung möglicher Nachahmer, zum Stillen des Rachedursts der Geschädigten und nicht zu vergessen zum Schutz der Bevölkerung.
Alternativ kann man die Kriminellen natürlich auch des Landes verweisen. Als Abschreckung funktioniert das natürlich hervorragend – insbesondere, wenn man sie in die USA schickt. Auch der Rachedurst wird gestillt – jedoch nur, wenn man sie in die USA schickt. Und selbst die Bevölkerung wird geschützt – ausser wenn man sie in die USA schickt, denn dort werden sie Politiker und zahlen es uns mit amerikanischem Wechselkurs heim.
Ob jedoch die Resozialisierung im Ausland ebenfalls besser funktioniert als hier, wage ich – ehrlich gesagt – zu bezweifeln. Insbesondere wenn man die Bösewichte samt Eltern, Kindern, Brüdern, Schwestern, Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen, Grossonkel, Stiefschwestern, Hunden, Hamstern, Nachbarn, Arbeitskollegen, Postboten und der Kioskverkäuferin, die ihm letzten November Zigaretten verkauft hat, des Landes verweist, ihnen also das komplette soziale Umfeld mit gibt, welches ja tiefenpsychologisch ursächlich an deren Verruchtheit mitschuldig ist. Wie sollen sie so ein anderes, sprich sozial verträglicheres Wertesystem erlangen?

Es gehört doch zu den Pflichten eines demokratischen Staates, dafür zu sorgen, dass die Menschen Zugang zu Institutionen haben, welche sie im Umgang mit dem demokratischen Wertesystem, samt den Rechten und Pflichten, unterweisen. Es ist ja nicht so, dass beispielsweise das Mehrheitsprinzip eine von Natur aus intuitive Entscheidungsstrategie wäre.
Gehört es dann nicht auch zu den Pflichten eines Staates, selbst dafür zu sorgen, dass die schwarzen Schafe wieder auf den rechten Weg kommen? Man wirft ja auch nicht all jene Leute aus dem Land, die durch ihre linke und nette Gesinnung Vaterlandsverrat begehen. Nein, man pflastert einfach alle Wände mit Plakaten zu und spendiert ihnen eine saubere kleine Gehirnwäsche frei Haus.