Energieerhaltungssatz in der Literatur

Der Energieerhaltungssatz drückt die Erfahrungstatsache aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems sich nicht mit der Zeit ändert. Energie kann zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Außerdem kann sie aus einem System heraus oder in ein System hinein transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.[1]

Wikipedia zum Energieerhaltungssatz

Es gibt einen Energieerhaltungssatz in der Newtonschen Mechanik, es gibt einen in der Thermodynamik, einen in der Elektrodynamik, einen in der Relativitätstheorie und einen in der Quantenmechanik. Von einem in der Literatur war bisher jedoch noch nie die Rede. Dafür wird es nun aber höchste Zeit!

Das meine ich jetzt nicht metaphorisch oder so, also dass beispielsweise die emotionale Energie von einer Form in eine andere umgewandert werden kann.
Ich meine es ganz konkret: Man kann keine Energie erzeugen. Punkt.
Wenn Superman täglich die 12’000 kcal (=50208 kJ) verdrückt, wie es „The Mountain“ tut (was übrigens sehr viel Zeit in Anspruch nimmt), dann kann er pro Tag maximal 2’560’608 kg um zwei Meter1 anheben. Kein bisschen mehr, kein bisschen höher2.

Doch Superman kriegt das hin.

Denn es gilt als allgemein akzeptiert, dass Superman mehr als 100’000 kg zu stemmen vermag 3. Das entspricht etwa dem Gewicht eines Space Shuttle Orbiters oder eines halben Blauwals. Und wenn sich Superman schon die Mühe macht einen halben Blauwal hochzuheben, dann liegt die Vermutung nahe, dass er diesen irgendwohin bringen will4. Und da hat er dann auch bald mal sein Pensum an 50 Meter Höhendifferenz aufgebraucht.

Irgendwas geht da also nicht mit rechten Dingen zu…

Ich will nicht behaupten, dass hier die Energieerhaltung verletzt wird, denn der Schauplatz von Supermans Abenteuern, die Erde, ist kein abgeschlossenes System. Das heisst, wenn Superman in seiner Haut Photosynthese betreiben kann, dann stehen ihm (zumindest bei schönem Wetter) pro Sekunde nochmals jeweils 2.16 x 1367 Joule5 zur Verfügung, was bei einem halben Wal zusätzlich 1.02 Mikrometer ausmacht – was, wie ich denke, vernachlässigt werden kann.
Das heisst aber nicht, dass es nicht noch andere Möglichkeiten gibt. Vielleicht isst er zum Frühstück kryptonisches Müesli mit 42 YJ pro Löffel und hat es bisher einfach zu erwähnen vergessen. Oder vielleicht ist sein Wurmfortsatz, ohne dass es ihm bewusst wäre, ein Wurmlochfortsatz, durch das er die Energie aus fernen Sonnen absaugt. Wer weiss das schon, möglich wäre es…

So oder so, wenn man die Energieerhaltung berücksichtigt, fehlt die Energie, die Superman durch das Rumschleppen halber Wale zur Rettung von Kätzchen auf Bäumen verplempert, irgendwo im Universum, wo sie womöglich gerade bitter nötig wäre6.

Der Energieerhaltungssatz lehrt uns also, dass Superman (resp. der Autor) entweder flunkert, was seine Fähigkeiten betrifft, oder aber, dass das Retten von süssen Kätzchen ganze Galaxien in Gefahr bringt7.

Dass der Autor das nicht wollte, hat nichts zu bedeuten. Es passiert, weil es die einzig mögliche Schlussfolgerung ist.
Wenn der Autor seinen Helden einen Handgranate in eine Menschenmenge werfen lässt, die Detonation aber nicht beschreibt, dann hat sie sich nicht nicht ereignet. Ausser und nur wenn der Autor explizit erwähnt, dass es ein Blindgänger war. Und sich damit an den Energieerhaltungssatz hält!

Das gleiche gilt für Zauberei und alles andere, wo die Energieerhaltung scheinbar nicht so wichtig ist. Wenn Harry Potter einen Haufen Essen auf den Tisch zaubert (und wir wissen, dass das Essen nicht aus dem nichts entstanden ist, sondern es von irgendwoher stammt, und wir auch wissen, dass Harry keine Hauselfen beschäftigt), dann sitzt irgendwo auf der Welt eine Familie versammelt um einen leeren Tisch, nachdem die Mutter stundenlang für nichts und wieder nichts gekocht hat.

Die Konsequenzen sind da, auch wenn sie nicht erwähnt werden!

Und selbst wenn der Autor einen Disclaimer veröffentlich, dass in dieser Geschichte der Energieerhaltungssatz ganz bewusst nicht gilt, besteht ein Problem: Auch hier stehen wir vor der ernüchternden Tatsache, dass Superman (oder Harry Potter) mit seiner Fähigkeit aus dem Nichts Energie zu erschaffen eigentlich wesentlich mehr Gutes anstellen könnte. Verbrechensbekämpfung ist zwar nobel, wenn man dafür aber darauf verzichtet, weltweit für faire Wahlen zu sorgen, bei Hungerkatastrophen mit einem Pizzalieferdienst auszuhelfen und vor allem eine saubere und nachhaltige Energieversorgung8 sicher zu stellen, dann gehört auch er zu den Bösewichten9 und sein Kampf gegen die Unterwelt ist nichts anderes als ein Krieg um die Vorherrschaft in ebenjener.

H2O – Plötzlich Meerjungfrau

Da sind diese drei Mädchen, Cleo, Emma und Rikki, die sich nach einem astrologischen Zwischenfalls in einem Kratersee, jedesmal wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen, in Meerjungfrauen verwandeln. Abgesehen von dieser Eigenschaft, die es ihnen verunmöglicht je wieder Geschirr zu spülen, verfügt jede von ihnen neu auch über eine besondere Fähigkeit: Cleo kann Wasser verformen, Emma es gefrieren und Rikki es erhitzen.
Und nun verbringen sie ihre Zeit damit in Anwesenheit anderer Wasser zu meiden, zu pubertieren und hie und da eine Schildkröte zu retten1.

Und das, während sie mit ihren Fähigkeiten genau so gut Dürren beenden, Energieengpässe beheben und den Klimawandel abwenden könnten! Was für eine grausame Verschwendung…

Ihre grösste und einzige Sorge gilt dem nicht entdeckt werden. Klar, für Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten besteht immer die Gefahr, dass sie sich irgendwann auf einem Sezier-Tisch wiederfinden und irgendwelche Behörden, Konzerne, Verbrechersyndikate oder traditionelle chinesische Mediziner dabei ertappen, wie sie aus ihren Eingeweiden Profit zu schlagen versuchen. Schliesslich vermögen diese Meerjungfrauen Dinge zu tun, für die eigentlich Unmengen an teurer Energie nötig wären.
Doch selbst in diesem Worst-Case-Szenario werden die Erkenntnisse mit der Zeit durchsickern2 und der Welt damit einen wesentlich grösseren Dienst erweisen, als wenn die Fähigkeiten geheim gehalten und lediglich zur Vertuschung eben jener Fähigkeiten eingesetzt werden. Vielleicht mal abgesehen von der TMC, denn die ist weniger daran interessiert, sich die zugrundeliegenden Mechanismen zunutze zu machen, als viel mehr die Mädels zu Pillen zu verwursten und als Potenzmittel zu verkaufen3.
Für viel wahrscheinlicher halte ich jedoch, dass solche „Mutanten“ von Instituten untersucht werden würden, die ihre Vorgehensweisen von Ethikkommissionen absegnen lassen müssen. Und dass diese Ethikkommissionen ihren Namen auch wirklich verdienen. Das heisst nicht, dass am Ende nicht irgendwelche skrupellosen Geschäftsleute durch windige Tricks sich die ganzen Patente unter den Nagel reissen, doch das hindert uns zumindest nicht daran – im Austausch gegen horrende Lizenzgebühren – die Welt dennoch zu retten.

Ein Gedanke am Rande: Diese optimistische Einschätzung, nämlich dass das Studium der Mädels ihnen kein Leid zufügen würde, leite ich übrigens aus folgender Überlegung ab: Seinen Profit steigern kann man nicht nur damit, dass man die Konkurrenz madig macht, sondern noch viel mehr, indem man sich deren Know how einverleibt. Wenn die Magie (=Esoterik) also tatsächlich funktioniert, dann liesse sich die Wirkung eines schulmedizinischen Medikaments in jeder beliebige Richtung enorm optimieren, wenn man am Ende der Produktionskette einen Alternativmediziner (gern auch gegen dessen Willen) die Präparate segnen (oder was auch immer) liesse. Eine „Investition“, der die Pöse Pharma unmöglich widerstehen könnte. Dass dies aber offenbar nicht gemacht wird, schliesse ich aus der Abwesenheit von Verschwörungstheorien, die das mysteriöse Verschwinden von Wunderheilern, Wahrsagern und Wünschelrutengängern thematisieren.
Okay, das Fehlen der entsprechenden Verschwörungstheorien könnte natürlich auch daran liegen, dass jene, die Verschwörungstheorien verbreiten, die das thematisieren, von geheimen Organisationen mundtot gemacht werden – was dann allerdings wohl auch zur Folge hätte, dass dieser Artikel hier nie von irgendwem gelesen wird…

Ich finde es schade, dass in so vielen Geschichten die Wissenschaft als eine Gefahr für Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten betrachtet wird. Und im Fall von H2O ganz besonders, weil die einzige Person, welche die Meerjungfrau in ihr Geheimnis einweihen, der Klassenkamerad und Wissenschafts-Nerd Lewis ist, welcher die Verwandlung mit wissenschaftlichen Methoden4 zu ergründen und behandeln versucht – man wäre als theoretisch in der richtigen Richtung unterwegs gewesen.
Man könnte den Drehbuchautoren anrechnen, dass sie die Mädels erst gar nie in den Fokus von Wissenschaftlern und skrupellosen Geheimbehörden und Verbrechensyndikaten kommen lassen und sich damit die unweigerlichen Verfolgungsjagden und grausame unterirdischen Laboratorien ersparen, schliesslich ist es ja eine Teenie-Serie mit weiblichem Zielpublikum. Andererseits passieren durchaus Dinge, die jeden vernünftigen Menschen stutzig machen und die Polizei alarmieren lassen würden: Ich will hier nicht spoilern, aber wenn ein Mädchen (sich in einer Juice-Bar mit Wasser bekleckert und dann – um die sich 10 Sekunden später erfolgende Verwandlung zu verheimlichen -) vom Balkon ins Hafenbecken stürzt, dann sollte es die Gäste doch eigentlich schon stutzig machen, wenn das Mädchen nicht mehr auftaucht.

Ich verlange ja nicht, dass alle Bücher und Serien wissenschaftlich sauber sein sollen, alles was ich mir wünsche, ist, dass sie es verdammt nochmal sind! Wenn sie Kindern vorgesetzt werden, dann müssen  sie genauso qualitativen Mindestanforderungen erfüllen wie Nahrungsmittel und Spielzeuge. Wir schützen sie vor der Darstellung von Sex und Gewalt, die es in unserer Welt durchaus gibt, stören uns aber nicht daran, wenn man einen auf die Erde zustürzenden Kometen (eine durchaus reale Gefahr) mit Magie abwendet? Was nehmen die Kinder davon mit? Auf jeden Fall nicht, dass sie Ingenieure werden sollen, die an der Asteroidenabwehr arbeiten sollen.

Das heisst natürlich nicht, dass man nicht wissenschaftlich unplausible Elemente in die Abenteuer integrieren darf. Nur zu. Doch diese sollten spezifisch, als solche erkennbar und quasi die Prämissen der Geschichten sein und nicht lediglich ein Hilfsmittel, das man aus dem Ärmel zieht, um einer brenzligen Situation zu entkommen.

Ein paar Beispiele zur Illustration:
In „Star Trek“ ist eine der Prämissen das Beamen. Man anerkennt deren physikalische Problematik und löst sie mit dem Heisenbergkompensator. Umgekehrt stellt man sich aber auch allen Konsequenzen, die sich daraus voraussichtlich ergeben werden5. Das ist okay.
In „Harry Potter“ dagegen benutzt Hermine im dritten Buch/Film einen Zeitumkehrer. Zweifellos eine originelle Idee, doch wurde vorher oder nachher nie irgendwo erwähnt, dass nicht nur die Wahrnehmung der Zeit durch Magie manipulierbar ist, sondern auch die Richtung. Was insofern wichtig gewesen wäre, weil man mit einem solchen Apparat in der Zeit zurück hätte reisen und Tom Riddle daran hindern können, mit dem Unfug überhaupt erst anzufangen. Klar, geklappt hätte das natürlich nicht, was aber nicht heisst, dass man es nicht dennoch versucht haben würde. Unter dem Strich hätte die Geschichte ganz anders aussehen müssen. Denn Zeitreisen, wenn es sich dabei nicht zum ein zufälliges, nicht reproduzierbares Phänomen handelt, spielen IMMER die Hauptrolle. Von daher ist der Zeitumkehrer in Harry Potter ganz und gar nicht okay.
Im „Per Anhalter durch die Galaxis“ verstehen sich alle Spezies im Universum dank des Babelfisches. Das ist okay.
In „Game of Thrones“ ist die Mauer so gross, dass sie ihr eigenes Gewicht unmöglich tragen kann. Es ist Magie im Spiel, welche aber irgendwie niemand so richtig im Griff hat. Das ist zwar keine befriedigende Erklärung, aber zumindest ist die Frage noch irgendwie offen und es ist möglich, dass sie noch beantwortet wird. Das ist zumindest solala.

Dagegen, dass es in H20 Meerjungfrauen gibt, die über Wasserkräfte verfügen, habe ich nichts. Das ist die Prämisse der Geschichte. Dass sie sich weigern damit zum Arzt zu gehen, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben, was dieser mit ihnen anstellen will, kann ich auch noch akzeptieren – wünschte mir aber, dass diese verzerrte Weltbild thematisiert würde. Was jedoch nicht geht, ist, dass die Menschen um die Mädchen herum so bescheuert sind und nicht merken, dass die Gesetze der Physik gerade komplett ausser Kraft sind. Das heisst nicht, dass es nicht eine plausible Erklärung für die um sich greifende Bescheuertheit in der Nähe von magischen Wesen im Allgemeinen und Meerjungfrauen im speziellen geben könnte, doch die müsste genau die präsentiert werden.
Und wenn man das nicht tut, sollte man nicht senden dürfen.

Das ist keine Zensur.
Zumindest genausowenig, wie es Zensur gegenüber der Spielzeugindustrie ist, wenn man ihnen nicht erlaubt selbstentzündbare Babyspielzeuge auf den Markt zu bringen.

Wall Street

Meine Theorie: Die Gelfrisur hielt mit dem Film Wall Street (1987) Einzug in die Wall Street und die Chefetagen rund um den Globus.

Okay, was den Einfluss von Wall Street Filmen betrifft, gibt es noch ganz andere Theorien.
Beispielsweise die, dass mit diesen unmittelbar ein Kurssturz bevor steht:


oder eben auch nicht (Quelle: bespokeinvest.com)

Oder dass solche Filme das kriminelle Verhalten von Brokern glorifizieren

Das finde ich indessen eine interessante Frage. Denn natürlich wird die Fratze eines solchen Lebens in seiner ganzen abstossenden Hässlichkeit dargestellt, und doch übt es irgendwie eine die Urinstinkte ansprechende, makabre Faszination aus. Vielleicht weil man insgeheim glaubt, man könne das Geile ohne das Niederträchtige haben.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass ich mal irgendwo von Marines gelesen habe, die sich jeweils unmittelbar vor den Kampfeinsätzen den Film  Apokalypse Now (1979) reingezogen haben um sich mit dem, was einem eigentlich den Krieg ein für alle Mal verleiden sollte, in eine Art Blutrausch zu versetzen.

Offenbar reagieren Menschen in Extremsituationen anders als man und auch man selbst es für möglich halten würde. Und offenbar sind Krieg und Wall Street Extremsituationen.
Und entsprechend liegt es nicht fern, dass man sich in solchen Jobs beim Betrachten dieser Filme – wenn schon nicht an konkreten Strategien – so doch zumindest am Style orientiert. Und an der Gelfrisur…

Okay, meine Theorie steht auf wackligen Füssen. Doch was wird wohl in nächster Zeit Einzug halten in die Wall Street und die Chefetagen rund um den Globus, wenn ich doch recht haben sollte?

Nick „The Hoff“ Fury

Nick Fury kenne ich natürlich, doch bis heute war mit nicht klar, dass er auch 1998 von David Hasselhoff verkörpert wurde. Ist das nur an mir unbemerkt vorbeigegangen oder ist das Teil eines Plans und ganz Europa ist betroffen?

Die Sache ist nämlich die, dass ich den starken Verdacht hege, dass wenn dieser Film ins öffentliche Bewusstsein vorgedrungen wäre, dass sich die Geschichte der letzten 15 Jahre massiv anders entwickelt hätte.
Wenn man sich Samuel L. Jackson oder die anderen Agenten von S.H.I.E.L.D. (Clark Gregg als Phil Coulson, Brett Dalton als Grant Ward oder Chloe Bennet als Skye) ansieht, dann weckt das eine ganz andere Erwartungshaltung gegenüber den Geheimdiensten der USA.

Grob gesagt, hätte sich nichts James Bond als Prototyp eines Spions etabliert sondern Nick „The Hoff“ Fury, dann wäre sowas wie die Snowden Affäre nie und nimmer möglich gewesen. Nicht dass die NSA nicht versucht hätte, ihre dunklen Machenschaften umzusetzen, man hätte sich von ihnen aber nicht einschüchtern lassen und ihnen einfach eins über die Finger gehauen.

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Myers-Briggs und ich

Wie esoterisch dürfen die Methoden in einer Berufsberatung sein? Wenn man zu einem Astrologen geht, dann ist das okay, denn man ging ja zu ihm, um genau den Blödsinn zu erhalten, den man dann auch erhalten hat. Doch wenn man einen „seriösen“ Berufsberater aufsucht, der seine Methoden als wissenschaftlich fundiert verkauft, dann sollte man doch eigentlich erwarten dürfen, dass er sich nicht des Barnum-Effekts bedient.

Der Myers-Briggs-Typenindikator wird gern als wissenschaftlich überprüftes Instrument zur Reflexion einer Persönlichkeit verkauft, wobei irgendwie stets unerwähnt bleibt, dass zahlreiche Studien die Existenz von Typen grundsätzlich in Frage stellen.
Ich will ja nicht bestreiten, dass einem hier eine Perspektive und ein Vokabular zur Selbstreflexion zur Verfügung gestellt wird und dass dieser Diskurs mit sich selbst durchaus positive Effekte haben kann. Doch solange die Gültigkeit nicht von Studien eindeutig bestätigt wird, ist es höchst problematisch verbindliche Schlussfolgerungen daraus ziehen zu wollen, wie dies beispielsweise im angloamerikanischen Raum beim Einstellungsprozess gebräuchlich ist. Dann könnte man genauso gut auch astrologische Gutachten als Basis nehmen.

Ich halte diesen Missbrauch wissenschaftlicher Zuverlässigkeit für äusserst bedenklich. Allein schon, weil die Wissenschaft gar keinen endgültigen Anspruch auf Zuverlässigkeit anbietet.
Und ich denke nicht, dass die Wirksamkeit drunter leiden würde, wenn man die Sache ehrlich kommuniziert. Selbst dann nicht, wenn man die Persönlichkeitstypen Star Wars Charakteren zuordnen würde. Ganz im Gegenteil sogar.
Ausser natürlich man ist ein INTJ, dann hat man aber ohnehin die Arschkarte gezogen.

Na? Welcher Charakter bin ich wohl?


noch weitere Persönlichkeiten aus Film und Literatur:
TypeLogic
Examples of Myers-Briggs Personalities in Stories
Myers-Briggs Type Indicator Types

Helden – Wenn dein Land dich braucht

Heute Abend auf RTL Helden – Wenn dein Land dich braucht, ein Katastrophenfilm, wo das Unglück im CERN seinen Anfang nimmt.

Ich liebe solche Filme. Was die wissenschaftliche Plausibilität betrifft, ist das alles natürlich ausgemachter Blödsinn. Was die Wirkung angeht, so ist das äusserst bedenkliche Propaganda. Alles in allem also wohl eher etwas, was man dem Publikum lieber vorenthalten sollte.
Nichtsdestotrotz werden wohl nirgends die Träume und Ängste der Menschen besser dargestellt als in solchen Blockbustern (wenn man diesen Begriff für RTL-Produktionen überhaupt verwenden darf).

Wenn man etwas verändern will, muss man genau hier ansetzen. Denn das ist es, was das gemeine Volk über die Gesellschaft und die Wissenschaft denkt. Verschwörungen, Helden und Nerds in weissen Kitteln.
Nicht dass man glauben würde, dass es wirklich so ist.
Man denkt lediglich, dass es so wohl wahrscheinlicher ist als die Realität.
Und das ist bedenklich. Es zeigt nämlich, dass ein immer noch mythisches Weltbild mit moderner Technik kollidiert.
Es zeigt, dass das Konzept, dass Ereignisse nicht die Folge von Heldentaten einzelner sind, sondern aus den Handlungen vieler erwachsen, noch nicht wirklich verstanden wurde.

 

 

Wieviel kostet der Bau des Todessterns?

todessternEin paar Studenten von der Lehigh University haben sich mal überlegt, wie viel es wohl kosten würde den Todesstern aus Star Wars zu bauen. Sie kamen dabei auf ungefähr 852,000,000,000,000,000 Dollar. Doch das ist nur der Preis für den benötigten Stahl, hochgerechnet aus den heutigen Produktionskosten. Was sie nicht bedachten, ist, dass sich bei einer solchen Grosslieferung sicher ein paar Prozente Mengenrabatt rausholen liesse.
Was sie auch nicht mit einkalkulierten, ist der ganze High Tech Schnickschnack. Schliesslich stellt die Aufgabe einen ganzen Planeten in die Luft zu sprengen (wie wir wissen) eine nicht zu unterschätzende Herausforderung an die Ingenieurskunst dar. Was aber die Energiekosten für das Rumballern betrifft, so wird man das sicherlich  zu den Unterhaltskosten rechnen dürfen.

Fast noch interessanter als die Frage nach den Kosten ist meines Erachtens die Frage, wie man das politisch realisieren könnte? Das Parlament würde den Bau dank der Lobbyarbeit von Militär und Stahlindustrie ohne Zweifel schnell durchwinken. Doch ich bin sicher, dass die SVP ein Referendum ergreifen würde. Der Todesstern dient zwar der heiligen Kuh Landesverteidigung und durch das Zerstören der richtigen Planeten liesse sich sicher auch die Flut der Asylanten eindämmen, doch 771.7 Billiarden Franken (Umrechnungskurs vom 28.9.2013)  reissen schon ein merklichen Loch in die Haushaltskasse.
Andererseits, dass die SVP mal mit der GSoA zusammenspannen, erscheint mir fast noch unwahrscheinlicher als der Gedanke, dass die SVP gegen sowas nicht das Referendum ergreift.

Eine offene Frage bleibt: Wie hätte wohl das Schicksal des Todessterns ausgesehen, wenn die Rebellen von der SVP regiert würden?

Superman rettet nicht die Welt

Superman

Clark Kent hadert mal wieder mit dem Schicksal und fragt sich, was er mit seinem Leben und seinen Superkräften anfangen soll.
Sein (irdischer) Vater Jonathan (Kevin Costner) empfiehlt ihm Bauer zu werden. Das seien die Kents schon seit fünf Generationen.
Das hält der Mann aus Stahl – mit allem nötigen Respekt – für eine doofe Idee. Fakt ist aber, dass er als Superbauer mehr Menschen retten könnte als wenn er hie und da ein Kätzchen vom Baum rettet. Daher stellt sich die berechtigte Frage, ob sich Clark Kent nicht womöglich für die nette Seite der dunklen Seite der Macht entschieden hat…

Klar, Superman wurde mit seinen Fähigkeiten erfunden, damit er spektakulär dem Bösen entgegentritt. Doch jetzt mal ehrlich: Braucht es, um einem Schurken wie Lex Luther das Handwerk zu legen, wirklich Stärke und Flugtüchtigkeit? Reicht nicht auch solide Polizeiarbeit und die Steuerfahndung?
Im Prinzip würde es das, so Supermans Verteidiger, doch leider funktioniert das nicht in einem Land voller korrupter Polizisten und Politiker…
Sollte dann Superman sich nicht eher der Korruption annehmen als der Verbrecherjagd? Als Reporter beim Daily Planet wäre Clark Kent da sogar an der richtigen Adresse. Und wenn der Zeitung von zwielichtigen Interessengruppen Steine in den Weg gelegt würde, wer wäre da besser geeignet als Superman, diese wieder aus dem Weg zu räumen? Ja, er könnte im Notfall sogar die Zeitung selbst verteilen…

Reale Bedrohung

Gehen wir die Sache pragmatisch an. Welches sind die grössten Bedrohungen der Menschheit? Das Millenium Project listet die folgenden 15 Punkte auf:

  1. Nachhaltige Entwicklung der Welt und Klimawandel
  2. Versorgung mit sauberem Wasser
  3. Bevölkerungswachstum und Ressourcen
  4. Autoritäre Regime und Demokratie
  5. Langfristige Ziele in der Politik einführen
  6. Informationsgesellschaft für alle
  7. Ethisches Wirtschaften, das die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinert
  8. Bedrohung durch Krankheitserreger
  9. Behörden und Institutionen handlungsfähiger machen
  10. Ethnische Konflikte, Terrorismus, Massenvernichtungswaffen
  11. Rechte der Frau
  12. Organisierte Kriminalität
  13. Steigender Energiebedarf der Menschheit
  14. Wissenschaftliche und technologische Innovationen zur Verbesserung des Lebens
  15. Ethische Standards als Grundlage globaler Entscheidungen

Reale Lösungen

Manches davon sollte sich doch eigentlich relativ leicht mit Hilfe von Supergeschwindigkeit entschärfen lassen: Lieferung von Kondomen, Pizzas und Informationen, resp. Abtransport von Waffen, Viren und Demagogen (zugegeben, ein Abtransport ist ethisch nicht völlig unbedenklich, doch eine harmlose Verschiebung um jeweils 2 Meter sollte es eigentlich auch tun.)
Zur Lösung der Energieprobleme könnte man Superman in einen leistungsfähigen Laufrad-Strom-Generator stecken.
Auch artgerechte und risikofreie Landwirtschaft sollte dank Superman kein Problem mehr darstellen. Massentierhaltung und Monokulturen sind nicht mehr nötig. Geerntet wird individuell und aus dem höchst eigenen heimeligen Habitat.
Bergbau betreibt Superman im Asteroidengürtel, geliefert wird über den Weltraumlift, den Superman zu installieren geholfen haben wird.
Superman übernimmt die Müllabfuhr. Global. Und entsorgt auch den ganzen Müll, der die Umwelt belastet.
Und irgendwie wird sich sicher auch die eine oder andere seiner Fähigkeiten zum Rezyklieren eignen. Und ich bin sicher, Superman könnte auch mal für die Bienen einspringen und ihnen ihren wohlverdienten Urlaub ermöglichen.
Auch als Wahlbeobachter oder als Blauhelmstrumpf könnte er tätig werden und allein durch seine Präsenz so manche politische Situation entschärfen. Wenn er einfach vor Ort ist, wenn irgendwo Unrecht passiert, sollte das schon seine Wirkung zeigen. Vor allem, wenn er gleich eine Delegantion des UN-Tribunals mit sich führt.
Selbst als Versicherungsvertreter hätte er grosses Potential, denn ihm entgeht kein Betrug und alle bekommen, was ihnen wirklich zusteht – selbst wenn sie es selbst nicht wissen.
Und wenn er keine Skrupel hat Menschen auch gegen ihren Willen zu helfen, dann könnte er alle Menschen impfen.
Oder er könnte auch an Weihnachten den Santa Claus spielen.

So gut wie alle Probleme auf der Bedrohungs-Liste sind verursacht in der einen oder anderen Form durch einen Mangel an Effizienz. Sei es ein Herstellungsprozess, ein Filter oder eine Kontrollinstanz. Mit Superman ist das alles aber überhaupt kein Problem mehr, denn Effizenz = Ertrag / Aufwand & AufwandSuperman = 0.

Einschränkung

Das einzige Problem ist, dass sich so zwar durchaus eine schöne neue Welt aufbauen lässt, doch ist das Ganze nicht wirklich nachhaltig. Denn alles ist allein auf Superman aufbaut und selbst seine Ressourcen sind voraussichtlich nicht unerschöpflich. Es bleibt aber zu hoffen, dass seine Werke lediglich eine Starthilfe sind und die Sachen dann selbst laufen.

Supermans Verteidiger wird wohl nach dem Verbleib der Superschurken fragen. Die Frage ist berechtigt, doch ich denke, dass diese sich nicht weiter von einem Supermüllman bedroht fühlen würden und ihn daher nicht weiter bei der Arbeit behindern würden. Und ich bin auch überzeugt, dass der Schaden, den sie anrichten, trotz allem kleiner sein würde, als der Schaden, den Superman in der gleichen Zeit beheben kann.

Konklusion

Selbstverständlich sind die hier erwähnten Lösungen wohl selbst für einen Superman zu viel, geschweige denn von all den anderen Möglichkeiten, an die ich bisher noch gar nicht gedacht habe, doch allein schon das Umsetzen einer davon ist ohne Zweifel besser als nur eine einzige Stadt von der Kriminalität zu säubern.
Das heisst, der Moment, in dem sich Clark Kent dagegen entscheidet ein Bauer zu werden, ist der Moment, in dem der Welt ein Schritt in eine bessere Zukunft entgangen ist.

Zeitreisen

Wieso hat sich eigentlich ausgerechnet die Physik das Zeitreisen unter den Nagel gerissen?
Aus wissenschaftlicher Sicht mag das ja verständlich sein, doch der Fantasie ist damit ja nicht notwendigerweise eine Grenze gesetzt.

Kennt ihr Zeitreisen in Literatur oder Film, die nicht durch Physik induziert sind?

Ballistische Kurvendynamik bei bösem Buben als Target

Dass die guten Buben die bessern Schützen sind als die bösen Buben, kann ich ja noch akzeptieren, wenn auch nicht glauben.
Dass bei den guten Buben jeder Schuss ein Treffer ist, kann ich auch akzeptieren, denn ein Schuss, der nicht trifft, kann leicht unschuldige verletzen, was gegen den Ethos der guten Buben geht.
Doch wieso zielen die guten Buben, wenn sie auf den bösen Boss schiessen, auf einmal dermassen lausig, dass sie ihn am Ende doch noch mit der Faust den Garaus machen müssen?

The Fast and the Furious Hitchhiker

Ich bin ja per Anhalter schon weit herum gekommen. Ich habe als treuer Vasall Sissy Hankshaws auf diese Weise Skandinavien, Kanada, Australien und das Entlebuch bereist. Doch auf all meinen Reisen bin ich nicht ein einziges Mal von einem Fastnfuriousen mitgenommen worden. Bin ich vielleicht doch kein so guter Autostopper? Oder wird im Handbuch für angehende Helden einfach davon abgeraten sich auf dem Weg zur Rettung der Welt mit Anhaltern aufzuhalten?
Aber wie rettenswert kann eine Welt schon sein, wenn zu deren Rettung ein Hitchhiker am Wegesrand stehen gelassen wurde?