Ausübung des freien Willens

Wenn man Christen fragt, wieso Gott Menschen in Not nicht hilft, dann erklären sie, dass der liebe Gott uns einen freien Willen gegeben hat und er uns so sehr liebt, dass er uns diesen auch lässt. Mit allen – bisweilen traurigen – Konsequenzen.

Wenn also ein Psychopath sein Opfer foltern und umbringen will, dann kann Gott das Opfer leider nicht retten, ohne damit den Peiniger in der Ausübung seines freien Willens zu behindern.

Wenn ich aber mit der Absicht meinem tristen Leben ein jähes Ende zu setzen von einem Kreuzfahrtschiff springe, mir dann aber beim Anblick des unbeirrt weiter tuckernden Dampfers die Sache nochmals überlege, dann würde die von Gott verliehene Fähigkeit übers Wasser laufen zu können mich nicht in der Ausübung meines freien Willens behindern.

Der einzige, dessen freier Wille dadurch vielleicht ein bisschen missachtet würde, ist derjenige, der nicht will, dass es Wunder gibt1. Sein freier Wille würde damit aber genau so fest ignoriert wie meiner, der ich (sehr inbrünstig) nicht will, dass es Fenchel gibt. Ich denke, den kann Gott getrost ignorieren ohne damit gleich den Heilsplan aufs Spiel zu setzen.

Insbesondere da es noch das hier gibt:

atheistpig_freewilly

 

  1. Nicht zu verwechseln mit dem Skeptiker, der einfach nur nicht glaubt, dass es Wunder gibt, respektive den die angeblichen Evidenzen für deren Existenz nicht überzeugen.

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