Skandalfotos mit Bundeswehrsoldaten

Im Grunde ist es doch recht seltsam, welch eine Empörung die eben erschienen Fotos auslösen, auf denen deutsche Bundeswehrsoldaten auf obszöne Weise mit einem menschlichen Schädel posieren. Ich will die Soldaten in keiner Weise verteidigen, denn ein solches Verhalten widerspricht allen unseren sittlichen und moralischen Wertvorstellungen, nichtsdestotrotz gehört solches seit jeher zum Krieg dazu.
Wie weit ist es gekommen, dass wir uns mehr über den Schmutz im Krieg als den Krieg selbst empören? Glauben wir wirklich, dass Männer, die bereit sein müssen einem Feind das Gehirn aus dem Schädel zu pusten, es dann, wenn es dazu kommt, steril und mit einem zuvorkommenden Lächeln tun werden? Glauben wir wirklich, dass der Anflug eines Marschflugkörpers, den wir über die eingebaute Kamera mitverfolgen, mit dem Rauschen auf dem Bildschirms endet? Glauben wir wirklich an den ehrenvollen Soldaten? Offizier? General?
Der Krieg ist, egal ob gerechtfertigt oder nicht, menschenverachtend, er war es schon immer und er wird es immer sein. Der Skandal an den Fotos ist nicht das, was darauf abgebildet ist, sondern unser Glaube daran, dass wir einen Krieg ohne solches Verhalten führen (können).

Ein amüsantes Detail hierbei ist, dass man noch nicht weiss, ob es sich bei besagtem Schädel um den eines afghanischen Mudjahedin oder den eines sowjetischen Invasors handelt. Es steht also noch offen, ob sich die Bundesregierung mit diesem Skandal den Hass oder die Sympathie der Taliban gesichert hat.

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