Was tun mit Zombies?

Je suis CharlieDie Fachliteratur ist sich ziemlich einig (vielleicht mit Ausnahme einiger weniger Autoren1), dass Zombies nicht heilbar sind und dass ein Zusammenleben mit ihnen nicht möglich ist. Diese stellen durch ihren Heisshunger auf Menschenfleisch und die damit verbundene Ansteckung nämlich eine zu grosse Gefahr für die gesamte Zivilisation dar. Und hinzu kommt – und das ist eminent wichtig – , dass jeder Mensch eigentlich lieber tot als ein Zombie sein möchte.

Wenn dem wirklich so ist, ist es dann nicht unsere (auch moralische) Pflicht sie zum Schutz der Menschheit zu eliminieren?

Zum Glück sind das aber nur Phantasien
… oder etwa nicht?

Wir Atheisten machen uns zwar gern darüber lustig, dass der auferstandene Jesus alle Kriterien eines Zombies erfüllt2 und dass das Christentum ein gefährliches Virus ist, das von Hirn zu Hirn springt und die Träger immer mal wieder Massaker anrichten lässt, ohne dabei die geringsten Skrupel zu haben, doch wenigstens glauben wir daran, dass das relativ leicht heilbar ist (mit Humor und Vernunft) und dass man gemeinsam ein harmonisches Leben führen kann (in einem säkularen Staat). Und glücklicherweise bestätigt die Erfahrung uns durchaus in diesem Glauben. Insofern gibt es keinen Grund, gegen die mit dem X-Virus infizierten Menschen direkt vorzugehen, sondern es reicht das allgemeine Klima dadurch, dass man erlaubt sich über das X-Virus lustig machen zu dürfen, so zu verändern, dass die Ansteckungsrate relativ niedrig bleibt.

Aber auch die Theisten leben auch in einer Welt voller Zombies – doch hier sind es wir Atheisten und eine Heilung ist, wie die Erfahrung zeigt, sehr schwer, wenn nicht gar fast unmöglich. Auf jeden Fall ist die Ansteckungsrate um Grössenordnungen höher als die Heilungsrate. Was also tun? Das allgemeine Klima dadurch, dass man sich nicht über das Heilige lustig machen darf, so verändern, dass die Ansteckungsrate wieder tiefer ist als die eigene Wachstumsrate? Genau, aber welche Mittel stehen einem, wenn es auf legalem Weg nicht mehr zu erreichen ist, dann noch zur Verfügung um dies zu erreichen? In den heiligen Schriften finden sich durchaus ein paar garantiert zulässige Vorschläge…

Wenn wir in einer Welt voller Zombies leben und entsetzt ist übe die Taten mancher Menschen, dann finde ich es irgendwie schräg, wenn man an die Liebe appelliert. Denn in gewissem Sinne ist es gerade die Liebe und die Sorge um das Wohl der Nächsten, die diese Menschen die Zombies abschlachten lässt.

Zombie Theorien

„Zombie Theorie“ trifft die Sache ausgesprochen gut, denn diese treibt tatsächlich einfach weiter ihr Unwesen, obwohl sie schon längst widerlegt wurde.
Im Bezug auf den Kreationismus, der mir bekanntlich besonders am Herzen liegt, funktioniert diese Zombie-Metapher ironischerweise sogar noch besser, dreht sich doch die ganze Religion, die hinter diesem steckt, um einen Zombie und dessen Vater mit Allmachtsfantasien.

Wie macht man nun aber einem Anhänger einer Zombie-Theorie klar, dass seine Theorie schon ziemlich müffelt? Ein Lackmustest wäre nicht schlecht. Anbieten würde sich beispielsweise die von Marshall Shepherd angesprochene Differenz zwischen den Ansichtend der Fachwelt und jenen der Laien. Je grösser der Unterschied, desto beissender der Verwesungsduft. Dies sollte eigentlich ziemlich überzeugend sein.

Doch für die Unbeirrbaren gibt es stets eine Hintertür: Man postuliert eine grosse, böse Verschwörung durch irgendwelche Leute oder Organisationen mit Allmachtsfantasien. Und auch das kennen wir von den Zombiefilmen…

Pflicht und Kür

Das Ende des Buches zuerst zu lesen, ist in der Regel ein Zeichen von Charakterschwäche. Doch es gibt Ausnahmen. Eine um genau zu sein.
Resident Evil … ist zwar kein Buch, sondern ein Videospiel, doch ich meine den Film mit Milla Jovovich.
Wie dem auch sei, hier darf man sich den Schluss durchaus als erstes vornehmen, den spektakulären Cliffhanger zum nächsten Teil. Den Rest des Films kann man sich dann eigentlich sparen.
Nicht dass es nicht unterhaltsam wäre Alice dabei zuzuschauen, wie sie sich aus der gleichermassen absurden wie scheinbar hoffnungslosen Situation des Anfangs (resp. des Cliffhangers des vorigen Teils) befreit um sich dann langsam aber stetig bis unmittelbar vor dem abschliessenden Cliffhanger in ein trügerisches Happy End zu metzeln (und einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Gefolgsleute zu verlieren (nicht wenige davon gleich mehrere male)).
Doch ist das die Pflicht, während der Cliffhanger nun mal die Kür ist.

Zombies in der Waschküche

Es ist eine mächtig schlechte Idee, vor einem Zombie-Film noch schnell eine Ladung Wäsche in die Maschine zu schmeissen, denn spätestens wenn der Film irgendwann einmal zu Ende ist, muss man da runter in die Dungeons der Waschküche. Wenn die Zombies da einfach rumstehen und gemütlich vor sich hinsabbern würden, dann wäre es relativ einfach. Du holst deine Kettensäge oder Kalaschnikow und machst einfach mal kurzen Prozess. Aber wenn die Zombies nirgens zu sehen sind, die Wäsche nass ist und die Neonröhren ausgerechnet jetzt ihrem Ende zu zu surren scheinen, dann hilft dir auch kein Bügeleisen. Das ist Suspense vom Feinsten!

Und ich geh da nie wieder runter!

Synchronstimmen

Meistens haben die Schauspieler in den verschiedenen Filmen die gleiche Stimme. Meistens, aber eben nicht immer. Und wenn es dann mal die falsche Stimme ist, dann bin ich verwirrt und grüble und grüble, wem diese Stimme in Wirklichkeit gehört. Doch mit der Wirklichkeit ist es so eine Sache, denn ich versuche natürlich nicht diejenige Person zu visualisieren, die diese Stimme seit ihrer Geburt hat (ihr versteht schon was ich meine), sondern die, welche mit ihr im Kino spricht. Dass diese Person durchaus mehrere wirkliche Stimmen haben kann und einige davon sogar in Ausländisch, stört dabei keineswegs. Wie gesagt, mit der Wirklichkeit ist es so eine Sache.
Nun bin ich kürzlich über die Seite VOICE 4U gestolpert, wo die verschiedenen Stimmen den Schauspielern zugeordnet werden, welche sich ihrer bedienen. So teilen sich zum Beispiel Pierce Brosnan, Kevin Costner, David Bowie, Al Pacino und Jeremy Irons die Stimme von Frank Glaubrecht. Wer es nicht glauben kann, wird durch Beispiele eines besseren belehrt.
Also ich finde das fast ein bisschen spooky! Schliesslich ist die Stimme doch auch so etwas wie ein Fingerabdruck. Und nun muss ich feststellen, dass da verschiedene Leute mit dem gleichen herumlaufen. Wirft doch irgendwie die Frage auf, ob wir es hier nicht mit Zombies zu tun haben?

Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch, dass praktisch alle Synchronstimmen in allen anderen Sprachen als der deutschen und der originalen, schrecklich falsch klingen. Nicht im Sinne von verwechselt wie oben, sondern komplett (und irgendwie zombiemässig) falsch.

Endlager

Einer gutunterrichteten Quelle zufolge sind auf der Innenseite der Rauchalarmmelder Kleber mit einem kleinen Nuklear-Logo angebracht. (Vorsicht, das Abmontieren eines solchen Melders löst den Alarm aus!)
Das erklärt natürlich, weshalb wir in der Schweiz mit so wenigen Endlagern auskommen und woher all die Zombies stammen, die wir beim Zocken auf dem PC reihenweise abmurksen.