Selbständig werden – Was braucht es?

Inserat auf RonOrp: „Du hast den brennenden Wunsch, etwas eigenes auf die Beine zu stellen? Oder ohne Geld, Idee und Businessplan ein Geschäft eröffnen. Unternehmerische Fähigkeiten entwickeln. Der eigene Chef sein. Verrückte Ideen verwirklichen. Gratis am 30. Mai 18:30 Uhr im Volkshaus. Info: www.matrix-live.ch“

Es ist nett, dass es Menschen gibt, die engagierten Leuten umsonst helfen wollen unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln, doch wenn man sich die Webseite anschaut und mal dreist annimmt, dass die dort vorgestellten Konzepte auch bei der Veranstaltung im Volkshaus  Programm sind, dann trübt sich das Bild leider ein bisschen.  Denn Matrix Live ist reinste Esoterik und spezialisert darauf mittels Quantenheilung und anderem Schabernack dieser Art Menschen in jeder denkbaren Art besser zu machen. Sei es gesünder, erfolgreicher, glücklicher oder was auch immer man optimineren will. (Und für den Fall, dass sich kein Erfolg einstellt, dies der magelnden Bereitschaft des Heilssuchenden anzulasten.)
Und einmal mehr zeigt sich mit dieser Veranstaltung, dass Arbeitssuche und der Schritt in die Selbstständigkeit offensichtlich ein lukratives geschäft für Drittpersonen ist. Ich will den Initianten hier keinerlei böse Absichten unterstellen, doch würde ich drauf wetten, dass es sich am Ende für sie doch finanziell gelohnt haben wird.

Ein Event, den ich nicht besuchen werde.

Das Geheimnis der Heilung

Auf 3sat lief kürzlich die Doku „Das Geheimnis der Heilung„, die anders als der Untertitel „Wie altes Wissen die Medizin verändert“ womöglich hätte erwarten lassen können, eigentlich gar nicht so schlecht war. Statt irgendwelche esoterischen Erklärungsmodelle zu propagieren wurde einfach von mentalen Bildern gesprochen, die den Patienten bei der Genesung halfen. Welche Methode zur Erzeugung dieser Bilder verwendet wurde, war dabei eher sekundär. Völlig zurecht will ich meinen.
Etwas sorgen machte mir hingegen, dass diese Bilder und deren positive Wirkung als den Naturwissenschaften völlig widersprechend erklärt wurden. Das ist etwas zu dick aufgetragen. Diese positiven Effekte werden von den Wissenschaften durchaus wahrgenommen, anerkannt und auch untersucht. Und obgleich hier ohne Zweifel noch vieles unklar ist, heisst das nicht, dass sich diese Phänomene nie werden erklären lassen. Tatsächlich wurden im Film selbst ein paar durchaus vielversprechende Ansätze präsentiert, jedoch leider ohne die entsprechenden Schlussfolgerungen draus zu ziehen.
In die gleiche Richtung geht das Versäumnis zu erklären, dass Heilungschancen immer nur eine gewisse Prozentangabe ist. 100% und 0% gibt es nicht. Es gehört nun mal dazu, dass ab und zu einer etwas tödliches überlebt und dass ein Krebs spontan verschwindet. Auf diesen Fällen rumzureiten und dabei angewendeten Behandlungen dann als die Heilsbringenden zu interpretieren, ist streng betrachtet problematisch.
Am heikelste fand ich aber, dass die vorsichtige Distanz zu esoterischen Erklärungen nicht thematisiert wurde. Für einen „ungeübten“ Zuschauer wird die Differenz zwischen der Verwendung von Schamanismus in der Therapie und der Richtigkeit der schamanischen Metaphysik, wenn man es so ausdrücken will, nicht deutlich. In krasse esoterische Praktiken wurde gar nicht eingetaucht, doch merkt das der Zuschauer nicht und daher bleiben sie für ihn plausible Alternativen zu den hier vorgestellten Methoden. Es ist der Effekt der Methode, der beim Patienten heilend wirkt, und nicht die Methode selbst.
Unter dem Strich also nichts Neues. Dass Empathie die Heilung fördert, wurde ja nie bezweifelt.
Es wurden noch zwei weitere Aspekte zu erwähnen vergessen: 1) Was hier als Rückkehr zu uralten heilenden Methoden gepriesen wird, die durchaus Erfolge zu verbuchen haben, hat damals in 98% der Fälle den Patienten nicht vor dem Tod bewahrt, weil dies auch heute noch nur Aspirin zu leisten vermag. Der Trick von Hannemann und seiner Homöopathie bestand darin, lieber nichts zu tun als die Leute ins Krankenhaus zu schicken, welches mit seinen hygienischen Standards damals einem verbrieften Todesurteil gleichkam. Und 2) wieviel diese uralten empathischen Heilmethoden kosten, denn schliesslich muss sich ja jemand die kostbare Zeit nehmen.

Star Wars III

Na ja… So als Daily Soap im Fernsehn wäre es sicherlich Klasse, aber im Kino? Ich weiss nicht…

Die Episoden IV bis VI waren im Grunde auch nichts anderes als Koboi-Filme im Weltraum, aber was solls, sie hatten Charm und haben unsere Fantasie beflügelt. Das Problem ist nun aber, dass sich unsere Fantasie weiter entwickelt hat, doch knüpfen die Episoden I bis III unmittelbar am Original an und vergessen irgendwie, dass seither 20 Jahre vergangen sind, in denen wir nicht bloss dump auf die Fortsetzung gewartet haben.
Mr. Lucas, es mag sie erstaunen, doch nicht allein unsere Ansprüche in Sachen Tricktechnik sind gewachsen. Und die Ironie am Ganzen ist, dass es ausgerechnet Star Wars war, das uns gelehrt hat unsere Ansprüche kontinuierlich hochzuschrauben.

Ach ja, und wo wir schon dabei sind, wie um der Macht Willen, kann etwas im Weltraum vom Fahrtwind weggerissen werden?