Ist es das Christentum wirklich wert, dafür verfolgt zu werden?

Im Kloster Einsiedeln veranstaltete die Hilfsorganisation «Kirche in Not» ein Risotto-Essen mit anschliessener Podiumsdiskussion und kath.ch berichtete darüber. Die Botschaft war klar:

Das Christentum ist die am meisten gefährdete Religion.
kath.ch auf fb

Steht das Christentum kurz vor dem Aussterben?

Wohlgemerkt, dass das Christentum offenbar auf der Liste der gefährdeten Arten steht, heisst nicht, dass es bereits vom Aussterben bedroht ist. Das heisst lediglich, dass die Gefahr besteht, dass es in absehbarer Zeit vom Aussterben bedroht sein könnte. Denn:

Weltweit werden 200 Millionen Christen verfolgt!
kath.ch

Wenn all diese Christen massakriert würden, was der Umstand, dass sie verfolgt werden, durchaus in Aussicht zu stellen scheint, wäre das natürlich eine humanitäre Katastrophe sonder gleichen, den 1. Platz unter der Weltreligionen würde es das Christentum (mit aktuell ca. 2.3 Mia Anhängern) aber nicht kosten.
Ja selbst wenn sich diese 200 Millionen statt sich dem Märtyrertod hinzugeben auf die Seite des Zweitplatzierten (dem Islam mit aktuell ca. 1.6 Mia Anhängern) schlagen würden, änderte das nichts an der Pole-Position des Christentums.
Das klingt jetzt nicht danach, dass das Christentum in absehbarer Zeit vom Aussterben bedroht sein wird. Ist es wirklich gefährdet, weil es immer schlimmer wird, oder ist es einfach nur ein interessantes Thema für die Medien?

Roberto Simona, Islamexperte von «Kirche in Not» und Kardinal Gerhard Müller sprachen klar von einer «Verschlimmerung der Situation für Christen» und wiesen dabei auf das Beispiel Irak hin. […] So lebten im Jahr 2003 rund 1,5 Millionen Christen im Irak. Heute dürften es nur noch zwischen 250’000 und 350’000 sein. Gezeigt wurden Bilder von Häusern in der christlichen Ninive-Ebene, die durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zerstört wurden.
kath.ch

Ist die Entwicklung in einem Gebiet, das vom IS heimgesucht wird, wirklich repräsentativ für die globale Entwicklung des Christentums?
Sind dort nicht alle Formen von Andersdenken akut vom Aussterben bedroht?
Den Christen geht es dort zweifellos übel. Aber nicht weil sie Christen sind, sondern weil sie nicht die richtige Art Muslime sind.

Das ist etwa genauso eine Christenverfolgung wie es die Spanische Grippe war. Ja, Christen sind an ihr gestorben, sehr wahrscheinlich sogar mit Abstand am meisten, doch nicht, weil es der Influenzavirus besondern auf Christen abgesehen hätte, sondern weil es einfach von den Christen am meisten gab.

Das Christentum ist also die am meisten verfolgte und dadurch gefährdete Religion im Irak!

Was verstehen wir hier eigentlich unter Verfolgung?

Wenn man den Irak und den IS als Beispiel nimmt, dann klingt Verfolgung wie ethnische Säuberung. Wenn man sich aber die Quelle anschaut, welcher mit grösster Wahrscheinlichkeit die Zahl der verfolgen Christen entnommen wurde, den Weltverfolgungsindex von Open Doors, dann sieht es aber auf einmal nicht mehr so düster aus:

Open Doors folgt einem weiten Verständnis des Begriffs „Christenverfolgung“. Danach herrscht Verfolgung nicht nur, wenn der Staat Einzelne oder ganze Gruppen von Christen wegen ihres Glaubens einsperrt, verletzt, foltert oder tötet, wie es in vielen Ländern Realität ist. Verfolgung herrscht auch dann, wenn Christen aufgrund ihres Glaubens beispielsweise ihre Arbeit oder ihre Lebensgrundlage verlieren, wenn Kinder aufgrund ihres Glaubens oder des Glaubens ihrer Eltern keine oder nur eine schlechte Schulbildung bekommen oder Christen aufgrund ihres Glaubens aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben werden. Ebenso verhält es sich, wenn es Christen nicht erlaubt ist, Kirchen zu bauen oder sich auch nur privat zu versammeln, wenn die Registrierung einer christlichen Gemeinde oder Organisation nur unter schikanösen Bedingungen oder auch gar nicht möglich ist. Auch wenn es Andersgläubigen gesetzlich oder zumindest gesellschaftlich nicht erlaubt ist, zum Christentum zu konvertieren und sich zum christlichen Glauben zu bekennen – wenn Gläubige also mit Konsequenzen für Familie, Besitz, Leib und Leben rechnen müssen – spricht Open Doors von Christenverfolgung.
Definition von „Christenverfolgung“

Demzufolge wird man auch verfolgt, wenn man bloss diskriminiert wird. Man darf mich nicht falsch verstehen, jemanden aufgrund seiner Religion zu diskriminieren ist genau so inakzeptabel wie jemanden aufgrund seines Geschlechts, seiner Hautfarbe oder seiner sexuellen Orientierung zu diskriminieren. Aber es ist nicht ganz das, was man sich vorstellt, wenn man das Schreckgespenst einer Verfolgung heraufbeschwört.
Aber okay, wer sind wir, das Leid, welches verschiedene Menschen erfahren, gegeneinander abwägen zu wollen. Verfolgt wird, wer sich verfolgt fühlt. Punkt.

Von Christenverfolgung kann aber dennoch nur dann gesprochen werden, wenn diese gezielt als diese verfolgt (oder diskriminiert) werden, während alle anderen Gruppen mehr oder weniger in Ruhe gelassen werden.

Auch davon gibt es noch mehr als genug auf der Welt. In gewissen Ländern besteht genauso eine Aversion gegen Christen wie sie (bei uns) gegen Juden und Muslime vorhanden ist1.

Doch nicht mal überall, wo gezielt das Christentum verfolgt wird, kann man guten Gewissens von Christenverfolgung sprechen. Wenn beispielsweise  Kirchen abgerissen werden und der Bau von neuen verboten ist, so kann man das, entgegen der Ansicht von Open Doors, noch nicht notwendigerweise eine Christenverfolgung bezeichnen.
Kirchen sind nämlich immer auch politische Institutionen und sowas kann einer Regierung leicht mal ein Dorn im Auge sein. Die Frage ist daher allein, ob die Menschen in der Ausübung ihrer Religion im privaten Rahmen behindert werden und ob ihnen im alltäglichen Leben Nachteile daraus entstehen, wenn man weiss, dass sie Christen sind.
Kirchen zu bauen und sich zu organisieren, ist sicherlich ein Menschenrecht. Einer Gruppe dieses Recht aus Gründen der NATIONALEN SICHERHEIT2 zu verwehren ist aber nicht zwingend eine Einschränkung der Religionsfreiheit. Insbesondere dann nicht, wenn diese Möglichkeit auch anderen Gruppen aus dem gleichen Grund verboten ist.

Klar, Christen bauen ihre Kirchen nur um Nächstenliebe und Barmherzigkeit zu verkünden und haben nicht die geringste Absicht ins politische Geschehen einzumischen. Ich weiss das. Aber vielleicht ist es noch nicht ganz bis zu den Despoten durchgedrungen.

Aber es stimmt schon. Der Umstand, dass man der grössten Religion angehört, lindert nicht das Leid, welches einem zugefügt wird von jenen, die denken dass man dennoch falsch liegt. Die Menschen leiden und man muss ihnen helfen.
Dass manche Christen  das Leiden geniessen, ändert nichts daran!

Warum entziehen sie sich nicht einfach der Verfolgung?

Gerhard Pfister hat schon recht, wenn er sagt:

Wir machen uns viel zu wenig bewusst, dass das christlich geprägte3 Modell des Rechtstaates, das den Bürgern Religions- und Meinungsfreiheit gewährt, nicht das Regelmodell eines Staates auf der Welt ist, sondern das absolute Ausnahmemodell!

Die Frage ist, wie können wir Leuten konkret helfen, die unsere Hilfe dringend brauchen und in einem Land leben, wo die Menschenrechte unserer Ansicht nach4 mit Füssen getreten werden?

Wir können die mit Waffen beliefern. Oder mit Gebeten. Aus dass sie sich erheben und der Tyrannei ein Ende setzen.

Allerdings gilt für einen Christen stets das folgende Prinzip:

1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet. 2 Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen. 3 Denn die Gewalt haben, muss man nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, dann wirst du Lob von ihr erhalten. 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst. Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht die Strafe an dem, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht. 7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
Römer 13

Da die Regierung selbst in den üblen Ländern von Gott eingesetzt ist5, kann ein Christ einem anderen schwerlich empfehlen sich den Gesetzen zu widersetzen. Geschweige denn ihm die dafür nötigen Mittel zur Verfügung stellen. Sei es nun in Form von Waffen oder Ziegelsteinen oder Gebeten6.

Darauf kann man natürlich erwidern:

29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Apostelgeschichte 5

Jetzt müsste man nur noch wissen, wann das Gesetz des Landes dem Gesetz Gottes widerspricht…
Doch selbst dann sollen wir die Regierungsautorität akzeptieren, schliesslich haben Petrus und die Apostel die Strafe akzeptiert (und genossen):

40 und riefen die Apostel herein, schlugen sie und geboten ihnen, sie sollten nicht mehr im Namen Jesu reden, und ließen sie gehen.
41 Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden,
Apostelgeschichte 5

Es ist aber natürlich nicht jedermanns Sache fröhlich „um Seines Namens willen Schmach zu leiden“. Die, die es tun, verdienen unseren Respekt.
Ich bin mir aber nicht so sicher, was ich von Leuten halten soll, die fröhlich andere „um Seines Namens willen Schmach leiden“ lassen.

Von daher ja, die Gesetze Gottes stehen über den Gesetzen der Länder. Aber da die Regierung und deren Gesetze von Gott eingesetzt sind, kann das Befolgen von diesen nicht falsch sein.
Wenn Organisationen wie «Kirche in Not» den Christen im Irak Hoffnung machen indem sie die auf Anordnung von der „Regierung“ zerstörten Häuser wieder aufbauen, so agieren sie offen gegen die Obrigkeit.

Klar, die Zustände sind inakzeptabel, aber sie sind von Gott angeordnet. Das heisst nicht, dass man nichts tun kann. Das heisst, dass man es richtig angehen muss. Indem man die Obrigkeit zum Umdenken bewegt. Und nicht indem man wie die CIA die Untertanen zur Revolte führt.

Darf man sich da über die Zurückhaltung wundern, wenn es darum geht Kirchen-Bauprojekte zu bewilligen?

Warum empfehlen der Papst und «Kirche in Not» den Christen im Irak, die sich durch ihre Religionszugehörigkeit in akuter Lebensgefahr befinden, nicht einfach zum (richtigen) Islam zu konvertieren?
Dadurch stirbt dort eine christliche Kultur, die dort seit Jahrtausenden heimisch ist, was schade ist. Doch das tut sie auch, wenn die Menschen, welche diese Kultur leben, umgebracht werden.
Sollte uns dann die diesseitige Unversehrtheit der Menschen nicht wichtiger sein als ihr jenseitiges Seelenheil?

Die Verbreitung der grossen Religionen verdankt sich ja nichts anderem als dem Umstand, dass ganze Völker gezwungen wurden sich zu bekehren. Wenn es für die Kirchen okay war, wenn Leute unter Druck zum Christentum konvertieren, warum ist es dann nicht okay, wenn sie unter Druck vom Christentum weg konvertieren?

 

Man darf mich nicht falsch verstehen. Es gibt durchaus Dinge, für die es sich zu kämpfen und Opfer zu bringen lohnt. Dazu gehört sicherlich auch die Religionsfreiheit.
Aber für eine konkrete Religion?

Eine Frage an Katholiken, Evangeliken und all die anderen Theoliken

Jan Žižka
Jan Žižka z Trocnova, der bedeutendst Heerführer der Hussiten

Hus, Luther, Zwingli, Calvin & Co stänkerten gegen die Kirche und lösten mit der Reformation eine Lawine aus, welche Europa in Schutt und Asche legen sollte.

Die Meinungsverschiedenheiten über das, was die Kirche tun und lassen sollte, führten zu Kriegen und kosteten Millionen von Menschen das Leben. Und selbst wenn man der Meinung sein sollte, dass die Kriege nichts mit der Kirche zu tun hatten, so bleiben noch immer die katholische Inquisition und ihre Pendants der anderen Konfessionen, welche sich zumindest darin einig waren, dass die Anhänger kleinerer Gruppen wie der Täufer konsequent ermordet werden müssen.

War es das wert?
Hat es sich gelohnt, die vielen (oder wenigen) Menschen umzubringen? Sei es um sie am Ausüben ihrer Religion zu hindern oder um selbst nicht deren Religion (oder auch nur Teile davon) übernehmen (oder sehen) zu müssen? Bestand da wirklich kein Raum für Koexistenz und Kompromisse?

Klar, Gott will nicht, dass man anders an ihn glaubt. Aber will er das wirklich sogar noch weniger, als dass Menschen leiden und sterben?

Die Frage geht an alle Anhänger von friedliebenden Religionen.
Wäre es einem friedliebenden Gott nicht lieber, wenn man zu einem falschen Gott betet, als wenn man sich die Köpfe einschlägt, um nicht zum falschen Gott beten zu müssen?

Die heiligen Texte sprechen da eine klare Sprache, aber das ist „natürlich“ nicht das was sie meinen.

Wieso nicht um des Friedens willen einfach die andere Religion übernehmen? Ganz nach dem Motto: Der Klügere gibt nach.
Klar, wenn die andere Religion dann irgendwann doch verlangt, dass ich jemandem den Kopf einschlage, weil er nicht zum gleichen Gott betet wie ich, dann ist es offensichtlich nicht eine friedliebende Religion. Und dann darf ich selbstverständlich gern den Leuten, die mich zwingen, anderen den Kopf einzuschlagen, den Kopf einschlagen, um niemandem den Kopf einschlagen zu müssen.

 

Ich bin Atheist, weil die Christen es mir erlauben.
Wenn sie mich fürs Nichtglauben bestrafen könnten, würde ich alles tun, was sie verlangen – ausser jemanden für Nichtglauben zu bestrafen.
Ich mache mich über das Christentum lustig, weil die Christen es mir erlauben.
Wenn sich mich für meine Spässe bestrafen könnten, würde ich die Klappe halten – ausser wenn sie jemanden für Spässe bestrafen wollen.

Wollen mich die Christen für mein Nichtglauben und meine Spässe bestrafen können?
Sie würden nicht mit der Kalberei ihrer Religion konfrontiert werden und sie bräuchten nicht zu fürchten, dass ihre Kinder die Kalbereien ihrer Religion als solche erkennen würden.
Würde es das wert sein, mich dafür leiden zu lassen?
Findet ein friedliebender Gott es okay, wenn ich nur zwischen schweigen und leiden wählen kann?

Integration

Muslima-Bikini„Wenn jemand denkt, dass die Integration dieser Kulturen möglich ist, ist er ein Idiot.“, heisst es als Kommentar zum Bild links.
Genau das gleich könnte man auch von zwei Punks meinen, die zwischen ein paar im Gras liegenden Anzugträgern hindurch spazieren.

Aber was ist eigentlich diese Kultur, in die sich die beiden Muslimas auf dem Bild nicht zu integrieren fähig sind?
Das Tragen von Bikinis im Sommer?
Niemand muss im Sommer einen Bikini anziehen.

Aber man kann! Und genau das ist unsere Kultur: Ich kann tun und lassen, was ich will – sofern ich damit nicht einen anderen in seiner Freiheit behindere.
Andere Kulturen behaupten zwar auch, dass man bei ihnen alles tun und lassen könne, was man wolle – sofern man damit nicht einen anderen in seiner Freiheit behindere – , doch unterscheiden sich dort oft die Freiheiten, in der man behindert werden kann, je nach Ethnie, sozialer und wirtschaftlicher Herkunft, Sprache, Alter, Geschlecht, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, sexueller Orientierung, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, körperlichem Erscheinungsbild und Artzugehörigkeit.
Unsere Kultur ist dagegen zunehmend blind auf diesen Augen. Sie macht keinen Unterschied zwischen den Unterschieden. Und das ist gut so.
Das heisst, in unserer Kultur ist es für Frauen genauso okay Burkas zu tragen, wie für Männer Bikinis.

Fahnenschwingen, Fondue und Fasnacht sind lokale Folklore. Hübsch und zweifellos wichtig für unsere Identität als Teil der Kultur, doch brauchen nicht alle die gleichen Sitten, Lebensweisen, Traditionen, Bräuche und Gewohnheiten zu zelebrieren um ein Teil der gleichen Kultur zu sein.

Ein Gedanke am Rande: Von welcher Kultur sprechen wir eigentlich, wenn wir von UNSERER Kultur1 reden? Kreis 5? Zürich? Kanton Zürich? Deutschschweiz? Schweiz? Mitteleuropa? Europa? Oder die Fans von Züri West? Berner Mundartrock? Berner Musik? Schweizer Musik? Europäischer Musik? Europäisch-amerikanischer Musik? Oder meinen wir die Kirchgemeinde St. Josef? Bistum Chur? Katholische Kirche? Christentum? Oder FCZ? SFV? UEFA? FIFA? Oder die Verehrung von langhaarigen Brünette? Brünette? Behaarte? Oder Spieler von Ego-Shootern? Shootern? Actionspielen? Computerspielen? Spielen? Oder Anhänger von Komplexmittelhomöopathie? Homöopathie? Alternativmedizin? Medizin? Und meinen wir diesen Sommer? Dieses Jahr? Dieses Jahrzehnt? Dieses Jahrhundert? Dieses Jahrtausend?
Es gibt so viele Möglichkeiten eine Kultur zu bestimmen, dass es für beliebige drei Menschen auf der Welt immer eine Kultur mit ihrer eigenen Folklore gibt, der zwei von ihnen angehören, der dritte aber nicht.

Obschon sie um ihr Brauchtum fürchten, wird niemand ernsthaft die Abschiebung von jemandem verlangen, nur weil dieser nicht hornussen tut. Es sind andere Gefahren, die besorgte Bürger heraufziehen sehen, wenn sie vor der Masseneinanderung warnen – insbesondere vor jener aus dem arabischen Kulturkreis.

Sie fürchten um ihren Wohlstand.
Das ist zwar von allen Gründen der jämmerlichste, weil er dem Leid anderer gegenüber gleichgültig ist, aber okay, man kann nicht ausschliessen, dass die Einwanderung tatsächlich den Wohlstand reduziert. Andere sehen darin zwar vielleicht sogar eine Chance für den Wohlstand, das spielt aber eigentlich keine Rolle. Wichtig ist, dass die gleiche „Gefahr“ von Einwanderern aus dem Nachbarland oder Nachbarkanton ausgeht, die genau die gleiche „Kultur“ haben, und demzufolge eigentlich nichts mit der Kompatibilität von Kulturen zu tun hat.

Sie fürchten um ihre Sicherheit.
Die Kriminalitätsrate scheint allerdings mehr von sozioökonomischen Faktoren abhängig zu sein als von kulturspezifischen2 – was bedeutet, dass wenn man die Einwanderer aufs gleiche Bildungsniveau hebt und ihnen auf dem Arbeitsmarkt die gleichen Chancen gibt wie den Einheimischen, dass sich die Kriminalitätsraten zwischen diesen nicht unterscheiden werden. Die Kultur stellt also keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit dar – sondern der Rassismus.

Den Terror als Sicherheitsrisiko klammere ich hier explizit aus, weil der Terror nur ein Mittel ist, mit dem etwas erzwungen werden soll, was wir ansonsten grundsätzlich ablehnen. Insofern fürchten wir uns eigentlich weniger vor dem Terror selbst, sondern nehmen diesen eher widerwillig in Kauf, während wir uns eigentlich vor der Umsetzung dessen fürchten, was die Terroristen fordern. Würden wir es nicht fürchten, würden wir es umsetzen und der Terror wäre nicht nötig.
Knifflig ist aber, dass es oft nicht so leicht ist eine Ungerechtigkeit vom natürlichen Lauf der Dinge zu unterscheiden. Nur weil etwas schon immer so war, muss nicht heissen, dass es so auch richtig ist. Und deshalb braucht die Sache, welcher mit Gewalt Nachdruck verliehen wird, nicht notwendigerweise immer schlecht zu sein. Und möglicherweise liesse sich mit der Umsetzung der anscheinend absurden Idee vielleicht sogar das Wohlergehen und Sicherheit insgesamt steigern. Ich denke da beispielsweise an die Sklaverei, wo die Sklavenaufstände durchaus ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Befreiung darstellen. Diese Revolten wurden zweifellos als terroristische Akte betrachtet, legten aber dennoch den Grundstein für einen wichtigen sozialen Fortschritt. Das Problem damals war, dass offenbar keine politischen Mechanismen zur Verfügung standen, soziale Ungerechtigkeiten effizient zu identifizieren und zu eliminieren.
Die Frage ist, ob sich mit unseren heutigen Rechtsmitteln Zustände wie Sklaverei oder ein fehlendes Frauenstimmrecht auf institutionellem Weg beseitigen lassen? Und das schnell genug, dass es sich nicht lohnen würde die Sache mit Gewalt zu beschleunigen? Ich hoffe schon.
Liesse sich auf die gleiche Weise auch die klare Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern (wieder) einführen, wie sie von der Sharia verlangt wird? Und das Verbot der Homosexualität? Und der Blasphemie – zu der in gewissem Sinne auch die Apostasie gehört?3 Ja, ich denke auch das liesse sich auf friedlichem, demokratischem Weg erreichen. Es bräuchte Zeit4 und sehr viel Überzeugungsarbeit5 und vielleicht sogar eine Verfassungsänderung und die Minderheit der Gegner wäre dann wesentlich unglücklicher als die Minderheit der Befürworter dieser Konzepte heute, aber es liegt wohl im Bereich des Möglichen.

Sie fürchten also um ihre Freiheit.
Insbesondere um jene ihrer Frauen. Weil wenn so viele Muslime hierher kommen, werden sie selbstverständlich früher oder später die Sharia einführen und unsere Frauen unterdrücken wollen. Und das ist doch eigentlich schön – also dass sich die Schweizermänner so vehement für die ausserordentlich jungen Rechte ihrer Frauen einsetzen! (Es bleibt zu hoffen, dass sich die Schweizermänner genau so gegen den Brazilian wehren werden, wenn ihn die Südamerikaner einzuführen versuchen werden…)
Die Freiheit ist natürlich eins unserer wertvollsten Güter, die es unbedingt zu schützen gilt. Sie erlaubt den Menschen ohne Zwang zwischen mehreren Möglichkeiten zu wählen, sollte aber nur so weit gehen, wie sie die Freiheit anderer nicht einschränkt. Obwohl diese Einschränkung eigentlich von allen akzeptiert wird, kann die Umsetzung manchmal ziemlich tricky sein, denn in vielen Fällen scheint nicht ganz klar zu sein, wessen Freiheit es nun ist, die in einer konkreten Situation eingeschränkt wird: Wenn ein Mädchen hochallergisch auf Nüsse ist, wird dann die Freiheit des Mädchens eingeschränkt, wenn man allen anderen Schülern der Schule weiterhin erlaubt Nüsse zu essen, oder wird allen Schülern die Freiheit Nüsse zu essen eingeschränkt, wenn man in der Schule zur Sicherheit des Mädchens eine Nussverbot ausspricht? Oder wenn eine Gerichtsschreiberin eine Christin ist, wird dann ihre Freiheit eingeschränkt, wenn sie gezwungen wird eine Hochzeitsbescheinigung zu unterschreiben, die entsprechend ihrem Glaubens nicht gültig sein kann, oder wird das homosexuelle Paar in seiner Freiheit beschränkt, wenn ihm die Heirat verweigert wird?
Tatsächlich könnte an dieser Befürchtung aber was dran sein – sogar abgesehen davon, dass wir uns aus Angst vor den Flüchtlingen durch Überwachungs- und sonstige Gesetze selbst die Freiheit einschränken. Den Flüchtlingen stehen nämlich, wenn sie nur lange genug hier bleiben, unsere Rechtmittel zu Verfügung, welche Veränderungen entsprechend ihrer Vorstellungen in Gang setzen können, welche, wie die besorgten Bürger glauben, sicherlich in Richtung Sharia weisen werden. Es ist zwar nicht ganz klar, warum sie hier Zustände einführen wollen, vor denen sie aus ihrer Heimat geflohen sind, aber immerhin muss man dann anerkennen, dass sie – so sie tatsächlich die demokratischen Mittel einsetzen um ihre Agende durchzuziehen – dann unsere Kultur wohl besser verinnerlicht haben als jene, welche ihnen die demokratischen Mittel vorzuenthalten versuchen?
Im Zusammenhang mit der Anziehungskraft der Sharia auf Muslime sollte man vielleicht noch eine Sache bedenken: Niemand hindert jemanden daran sich nach allen Regeln zu richten, nach denen er sich zu richten wünscht. Wenn eine Frau sich verschleiern und ein Dieb sich selbst die Hand amputieren will, so sind sie frei das zu tun. Weil Handlungsfreiheit. Sie dürfen einfach nicht andere diesen Regeln unterwerfen. Weil Religionsfreiheit. Nicht mal ihre Kinder. Weil Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit.

Unsere Werte sind in Gefahr!
Echt? Unsere Werte sind ein buntes Sammelsurium von sich entwickelnden und zum Teil sogar widersprechenden Einschätzungen. In unserer Gesellschaft reichen dir Werte von alttestamentarischen bis hin zu transhumanistischen Vorstellungen und unterscheiden sich in Europas wahrscheinlich innerhalb der Ländern mehr als zwischen den Ländern. Wenn wir uns nicht einig sind über Vegetarismus, Abtreibung oder soziale Verantwortung, wie sollte dann eine weitere Position eine Gefahr für unsere Werte darstellen?
Wenn man unter Werten aber Dinge wie „Du sollst nicht grundlos lügen, stehlen und töten“ versteht, dann teilen die eigentlich alle Kulturen. Also auch in diesem Fall keine Gefahr für unsere Werte.
Die Angst um die Werte ist eigentlich das grössere Gefahr, weil sie an den jetzigen Werten umsverrecken festhalten will. Werte sind aber nicht in Stein gemeisselt. Sie sollen diskutierbar und verbesserbar sein. Neue Inputs können da nicht schaden.

Ob es den besorgten Bürgern gefällt oder nicht, wir sind bereits Multikulti. Wir haben Stadt und Land, wir haben Akademiker und Bauarbeiter, wir haben Katholiken und Reformierte, wir haben Fleischesser und Vegetarier, wir haben Bier- und Cüplitrinker. Die Philosophie haben wir von den Griechen, die Zahlen von den Arabern, die Religion von den Italienern, die Kartoffeln von den Amerikanern und die Pokémon von den Japanern. So etwas wie eine Leitkultur, die ein Zuzügler übernehmen könnte gibt es gar nicht.
Wie soll dann eine Integration möglich sein? Woran liesse sich erkennen, dass die Integration der verschleierten Frauen auf dem Bild oben geglückt ist?

Integration in UNSERE Kultur bedeutet nicht, dass Frauen keine Burkas mehr tragen, sondern dass es keine Rolle spielt, ob sie eine tragen. Und wenn die Frauen in der Burka oder die Männer, deren Frauen eine Burka tragen, in ihrem Verhalten keinen Unterschied machen zwischen burka- und mankinitragenden Menschen, dann haben sie sich in unsere Kultur integriert. Und das sogar wesentlich besser als manch ein Eingeborener, der den Frauen das Recht das Kleidungsstück ihrer Wahl zu tragen streitig zu machen versucht.

Das heisst nicht, dass ich eine Einstellung gutheisse, welche Frauen nahelegt eine Burka zu tragen (übrigens genauso wenig wie eine, die ihnen nahelegt einen Bikini zu tragen), doch ich werde es keiner Frau übel nehmen, wenn sie es dennoch tut. Ich werde es mir aber auch nicht verkneifen sie darauf hin zu weisen, dass ungeachtet ihrer besten Absichten und der gänzlich eigenständigen Entscheidung sie mit dieser zur Schau getragenen Keuschheit der Sache der Frauen, die vielleicht andere Überzeugungen haben als sie, keinen guten Dienst erweist.

Das wirft ein paar interessante Fragen auf: Wenn ein freiwilliges Verhalten anderen als Motivation zur Unterdrückung Dritter dient, ist es dann ethisch okay, sich so zu verhalten?
Wenn eine Frau aus freien Stücken6 eine Burka anzieht um Gott zu gefallen und sie weiss, dass ein Vater seine Tochter gegen ihren Willen zwingen wird eine Burka anzuziehen um Gott zu gefallen und sie dabei als Referenz anführt, kann sie dann die Burka guten Gewissens tragen? Unterstützt sie damit dann nicht ein System, welches anderen Frauen die Freiheit nimmt, welche ihr überhaupt erst die Möglichkeit gegeben hat, sich freiwillig für die Burka zu entscheiden? Müsste Sie dann nicht zumindest öffentlich erklären, dass am Nichttragen einer Burka aus ihrer Sicht überhaupt nichts auszusetzen sei?7
Das ist allerdings ein bisschen paradox, denn eigentlich ist sie ja überzeugt davon, dass es Gott nicht gefällt. Aber das muss jedes Mädchen selbst mit Gott ausmachen und es liegt nicht am Vater diese Frage für die Tochter zu entscheiden.
Und das ist übrigens auch das Hauptproblem der Religionen: Sie drängen erziehen komplimentieren die Leute zu Entscheidungen, die sie angeblich aus freien Stücken treffen sollen.

Eisenstachel oder Religion als Toleranz ohne Grenzen

Islam ist eine Religion, die auf Freiheit beruht. Es gibt keine Obermoslem. Es gibt keinen Moslem, der einem anderen Moslem sagen dürfte, wie er seine Religion zu praktizieren hat. Jeder muss aufgrund seiner Vernunft selber entscheiden, wie er denkt, was er sagt und wie er handelt. (…) Und es steht auch den Eltern nicht zu zum Beispiel den Kindern zu befehlen, ihr habt zu fasten oder ihr habt zu beten, weil das Gebet dann vollkommen ungültig ist. Es muss aus innerem Antrieb, aber immer aufgrund der Freiwilligkeit erfolgen und der Islam kennt eine zentrale Aussage im Koran: Es gibt keinen Zwang in der Religion. Das ist verbindlich für alle Muslime.
Farhad Afshar, im Club am 12.7.2016 25:38 zum Thema Religion: Toleranz ohne Grenzen? 

Das klingt doch schon mal gar nicht schlecht. Man könnte zwar darüber streiten, ob die Kinder je auf die Idee kommen würden zu fasten und zu beten, wenn die Eltern sie nicht vorher irgendwie auf die Idee gebracht hätten. Und ob sie dem Beispiel des Propheten folgen würden, wenn die Eltern sie nicht auf die Idee gebracht hätten, dass alles andere gefährlich und verdammenswert ist.
Ich meine, ich habe auch meine Helden, denen ich nacheifere. Deswegen werde ich aber nicht jeden ihrer Spleens imitieren.

Es fragt sich aber auch, ob eine nett gemeinte Empfehlung wie

Es ist besser, dass einer von euch mit einem Eisenstachel in den Kopf gestochen wird, als das er eine Frau berührt, die er nicht berühren darf.

nicht einen gewissen Erwartungsdruck aufbaut? Der Grund, warum man den Eisenstachel vorziehen soll, ist natürlich, dass die weibliche Berührung den Mann erregen und damit zu allem möglichen Blödsinn verführen kann. Dieser Blödsinn ist das Problem, das mit allen Mitteln vermieden werden soll, nicht die Berührung selbst. Doch da der Blödsinn bei muslimischen Männern offenbar unausweichlich ist, wenn sie erst mal geil sind, muss eben die Geilheit mit allen Mitteln unterbunden werden.

Ich meinte eigentlich Fenchel in Leggings und nicht Fenchel auf Leggings – aber wahrscheinlich kommt es aufs gleiche raus.

Da haben wir Männer im Westen es schon besser. Wir brauchen nur kurz an Fenchel in Leggings zu denken und schon ist tote Hose1.

Solchen Empfehlungen setzen Rolligkeit mit einer tickenden Zeitbombe gleich. (Und um eine Bombe zu entschärfen würde selbst ich mir mit einem Eisenstachel in den Kopf stechen. Jeder Mensch mit einem Fünkchen Anstand würde das tun. Zumindest vorsichtig.) Damit wird Angst geschürt und die möglichen Konsequenzen einer weiblichen Berührung werden als fürchterlich gefährlich dargestellt. Doch das Problem ist, dass wo die Angst lauert, in der Regel nicht viel Freiheit herrscht.

Wenn er den Zwang aus der religiösen Empfehlung hätte heraushalten wollen, hätte der Prophet eher verkünden sollen, dass es besser sei ein Schokoladeneis zu essen als einer fremden Frau die Hand zu geben. Damit hätte er recht gehabt, es hätte den gleichen Anit-Wuschelig-Effekt und das, ohne damit irgendwem eine Heidenangst einzujagen.

Nur so nebenbei bemerkt, diese drakonische Praxis ist auch dem Christentum nicht unbekannt:

Wenn di dein zesms Aug strauchen laasst, naacherd reiß s aus und schmeiß s wögg! Lieber laauffst mit aynn Glid weeniger umaynand, als däßst als ayn Gantzer eyn d Höll abhingworffen werst.
Matthäus 5:29

Rohe Gewalt (respektive das In-Aussicht-stellen von roher Gewalt) scheint in Erziehungsfragen seit jeher das beste Mittel gewesen zu sein…

Unterdessen wissen wir aber, dass man „Gewalt“ auch subtiler einsetzen kann. Es muss nicht mehr unbedingt die Rute sein, den gleichen – wenn nicht sogar den besseren – pädagogischen Effekt erzielt man (um beim Beispiel von oben zu bleiben) mit dem Entzug aller Schokoladeneisprivilegien2.
Das Dilemma im Zusammenhang mit dem von Herrn Farhad Afshar geäusserten Gedanken ist meines Erachtens aber folgendes: Erziehung – ob nun mit roher oder subtiler Gewalt – ist stets eine Form von Zwang. Man lässt die Kinder nicht frei entscheiden, ob sie sich an die gesellschaftlichen Regeln halten wollen, sondern bringt sie auf die eine oder andere Weise dazu, sich diesen zu unterwerfen3. In der Hoffnung, dass sie irgendwann einmal – genau wie wir selbst – erkennen werden, dass das eigentlich eine ziemlich vernünftige „Entscheidung“ war. Wenn nun aber für den Islam, wie Herr Farhad Afshar sagt, die Freiheit in der Entscheidung so wichtig ist, dann müsste man die Religion von der Erziehung trennen und deren Konzept den Leuten erst in einem Alter näher bringen, wo sie sich tatsächlich selbstständig und frei dafür oder dagegen entscheiden können.
Womit man bei den Freidenkern übrigens offene Türen einrennen würde…

Eine Frage bleibt aber noch offen. Nämlich ob Geilheit wirklich so gefährlich ist? Es ist unbestritten, dass Erregung zu fatale Veränderungen im Entscheidungsfindungs-Prozess der Betroffenen führen kann4, das heisst aber nicht, dass wir uns nicht dagegen wehren können. Tatsächlich ist es gerade die Tabuisierung der Erregung und deren pauschale Verteufelung, welche die Leute daran hindert zu lernen mit der Situation umzugehen und wirkungsvolle „Rettungsstrategien“ zu entwickeln. Nicht selten leiden gerade die am meisten unter den Folgen einer unmoralischen Handlungsweise, während anderen, die damit kein Problem haben, diese erspart bleiben5.

Die schrecklichen Konsequenzen lassen sich also durchaus in den Griff kriegen. Vielleicht sind Gott die Konsequenzen auch egal und er mag es einfach nicht, wenn die Menschen sich in diesem Zustand befinden (und es in den Griff kriegen;).

Charlie Hebdo

Darf man das dem Islam anlasten?
Es gibt sicherlich wesentlich mehr Muslime, die solche Taten verurteilen, als solche, die sie billigen. Doch beide Seiten unterstellen der jeweils anderen, den Geist des Islam nicht wirklich verstanden zu haben, insofern ist es schwierig zu sagen, was denn der wahre Islam ist. In einem sind sie sich aber dennoch einig, nämlich dass es etwas Heiliges gibt, das über allem anderen steht und über das man sich eigentlich nicht lustig machen sollte.

In diesem Punkt ist sich jedoch nicht nur der Islam einig, sondern alle Religionen. Und keine ist davon ausgenommen.

Nein, man kann das nicht dem Islam anlasten. Sondern man muss es der Religion per se anlasten.
Denn das Heilige ist gewissermassen die ureigenste Definition von Religion.

So lange es Blasphemie gibt, so lange wird man die Sünder ermahnen diese doch lieber zu unterlassen. Sei es durch Worte oder durch Steine.

Als Reaktion auf solche Taten wie am Charlie Hebdo sollten wir nicht die Gläubigen zu überzeugen versuchen, dass sie lieber Worte statt Steine verwenden sollen, denn damit rennt man bei den meisten ohnehin offene Türen ein, sondern dass es so etwas wie Blasphemie gar nicht gibt. Nicht weil es Gott nicht gibt, sondern weil es das unantastbar Heilige nicht geben sollte.

Sam Harris : Why Don’t I Criticize Israel?

Sam Harris präsentiert hier ein paar Gedanken, welche für viele ein etwas anderes Bild auf den aktuellen Konflikt zwischen Israel und Gaza werfen dürfte:

 

Die Schlüsselfrage bei der Beurteilung der Situation ist laut Harris: Was würden die beiden Parteien tun, wenn ihnen jedes gewünschte Mittel zur Verfügung stehen würde?
Für Israel ist die Antwort leicht, denn im Grunde steht ihnen bereits jedes gewünschte Mittel zur Verfügung. Ergo ist das, was sie tun, mehr oder weniger das, was sie wollen. Gaza ist eins der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt und die Hamas macht keinen Hehl draus, sich hinter Frauen und Kindern zu verstecken, was zur Folge hat, dass es verdammt schwer ist, bei militärischen Schlägen die zivilen Opfer möglichst klein zu halten. Das heisst, dass Israel wohl mehr Schaden anrichtet, als sie gern würden.
Bei der Hamas sieht es hingegen etwas anders aus. Aufgrund des Iron Dome und anderer israelischer Schutzmassnahmen werden die meisten ihrer Bemühungen Schaden in Israel anzurichten vereitelt. Sie zielen dabei aber keineswegs nur auf militärische Einrichtungen, sondern arbeiten laut ihrer eigenen Charta ausdrücklich auf einen Genozid der Juden hin. Sie richten also offensichtlich weniger Schaden an, als sie gern würden.

Die Hamas versteckt sich hinter menschlichen Schutzschilden, weil es funktioniert. Weil sie wissen, dass Israel alles daran legt, möglichst wenige Zivilisten zu verletzen.
Wie würde wohl die Hamas reagieren, wenn sich israelische Soldaten hinter jüdischen Kindern verstecken würde? Würden sie wirklich innehalten?

Wenn man sich ein Bild über einen Konflikt machen will, darf man sich meines Erachtens tatsächlich nicht nur anschauen, was passiert, sondern sollte auch einen Blick drauf werfen, was die beiden Parteien wünschen, dass passiert.

Das alles ändert natürlich nichts daran, dass die Palästinenser ein bedauernswertes, geschundenes Volk sind. Und daran ist sicherlich nicht wenig auch der Staat Israel Schuld, nicht zuletzt auch aufgrund seiner Form als jüdischer Staat.

Satire und Religionen

Giacobbo / MüllerIn der Facebookgruppe des Islamischen Zentralrates Schweiz (IZRS) geht es aufgrund eines Beitrags von Giacobbo / Müller zur Zeit gerade ziemlich stürmisch zu und her.
Die beiden Satiriker Viktor Giacobbo und Mike Müller machten sich in ihrer Sendung vom 4.5.2014 lustig über die religiösen Bedenken der Staatsbehörde für Islamische Angelegenheiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten, welche eine Fatwa gegen eine mögliche One-Way-Marsmission ausgesprochen hat.
Der IZRS glaubt in den satirischen Kommentaren des Duos einen Akt des #Rassismus0 zu erkennen: „Muslime werden in nie dagewesener Klarheit kollektiv als dumm, rückständig und gefährlich karikiert.“ Und ein paar unserer muslimischen Mitbürger unterstreichen dessen Empörung mit markigen Kraftausdrücken, während andere muslimische Mitbürger die tobenden muslimischen Mitbürger ermahnen keine Fluchwörter zu benutzen, was aber wiederum andere muslimische Mitbürger nicht davon abhält die Witze eigentlich ganz witzig finden.

Wer sich den Beitrag ansehen will, er fängt ab Minute 27:40 an:

Ich frage mich, was die tobenden muslimischen Mitbürger wohl gesagt hätten, wenn die Satire von einem muslimischen Mitbürger stammen würde?
Vielleicht hätten es einige als blasphemisch bezeichnet1, doch in der Regel würde man eher erwarten, dass man mehrheitlich drüber gelacht hätte, denn über die eigene Kultur darf man sich bekanntlich lustig machen.
(Es gibt doch islami(sti)sche Satire, oder?)
Problematisch ist es einzig, wenn man sich über andere Kulturen lustig macht.

Man sagt, die Satire halte der Gesellschaft einen Spiegel vor – auf dass sie über sich selbst erschrickt und sich idealerweise zum besseren wandelt. Er zeigt nämlich Dinge, die eigentlich falsch sein sollten, es aber leider nicht wirklich sind. Und indem man darüber lacht verschwindet die Aura der Unantastbarkeit und man kann sich daran machen die Sache in Ordnung zu bringen.
Da ist schon was dran, nicht umsonst fürchten Diktaturen die Satire wie der Teufel das Weihwasser, schliesslich sind sie mit dem gegenwärtigen Zustand ganz zufrieden und sehen keinen Bedarf an irgendwelchen Reformen. Zumindest nicht jenen, die die Satire nahelegen würde.
(Oder gibt es Satire, die sich über zu viel Menschenwürde lustig macht?)

Wieso ist es aber so wichtig wichtig, wer den Spiegel hochhält?

Man lässt sich von anderen naturgemäss nicht gern belehren, sondern neigt dann instinktiv zu einer Abwehrhaltung, welche einen daran hindert überhaupt in den Spiegel zu schauen. Abgesehen davon, ist es aber eigentlich völlig egal, wer den Spiegel hochhält. Die Frage ist einzig, ob man sich selbst drin wiedererkennt.
In einem Spiegel sollte man das eigentlich immer, doch in Tat und Wahrheit ist die Satire gar kein Spiegel, sondern ein aus Klischee gezeichnetes Bild. Ein Spiegel ist es gewissermassen nur dann, wenn man es dem Porträtierten vorhält.
Wenn man es jemand anderem zeigt, dann macht es sich nur über den Abgebildeten lustig, was – nun ja – nicht unbedingt nett ist. Denn im schlimmsten Fall zementiert es die Klischees statt sie aufzuweichen.

Fazit:
Das heisst, ich darf zwar Witze über Juden machen, aber ich sollte nicht über diese lachen, wenn ich nicht selbst ein Jude bin.

Das klingt jetzt zugegeben etwas seltsam, doch so schlimm, wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheint, ist es gar nicht, denn wir sind alle selbst „Juden“ genug um auch uns darin erkennen zu können. Sei es, dass wir ähnliche Eigenheiten haben, oder dass wir erkennen, dass wir uns von den unterstellten Eigenheiten die Sicht vernebeln lassen.

Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt – meines Erachtens der wichtigste. Wenn das Publikum durchmischt ist und alle herzhaft lachen2 , dann verbindet das gemeinsame Lachen mehr als der Spott trennt.
Und genau diesen Punkt haben unsere muslimischen Mitbürger vom IZRS irgendwie übersehen.
Wir lachen bei Giacobbo / Müller, weil wir insgeheim wissen, dass wir selbst auch solche Baustellen haben. Kann es sein, dass der IZRS von irgendwelchen Baustellen einfach nichts wissen will.


0 Der Islam ist keine Rasse. Insofern kann sich über ihn lustig zu machen zwar unhöflich sein, jedoch nie uns nimmer Rassismus.

1 und den Häretiker gesteinigt.

2 Witzigerweise ist das selbst dann gegeben, wenn ein Jude sich in einem Stadion voller Antisemiten befindet – zumindest, wenn dieser es ist, der auf der Bühne die Witze erzählt.

3 Worüber man sich nicht alles lustig machen kann: George Carlin About Rape

Bodyguard von Gesetzen

Der Journalismus-Student Sajed Perwis Kambachsch wurde in Afghanistan zum Tode verurteilt, weil er zur Vorlesung einen Text aus dem Internet mitbrachte, der sich mit Frauenrechten auseinander setzte und sich kritisch gegenüber der islamistischen Koran-Auslegung äusserte. Das ist traurig, doch leider wohl nicht allzu überraschend. Was mich jedoch schon irgendwie überrascht, ist die UNO, die dort Truppen stationiert hat und diese noch aufzustocken gedenkt um damit stabilisierend auf die Region einzuwirken. Das heisst doch, dass sie die aktuelle Regierung soweit stärken soll, dass diese all ihren Pflichten gegenüber dem Staat und den Bürgen nachzukommen vermag – unter anderem auch der Rechtssprechung, welche Leute wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilen kann.

Religiöse Veranlagungen

Ich glaube, das Problem mit dem Islam besteht darin, dass ihn die Muslime Ernst nehmen, und die Toleranz des Christentums verdankt sich dem Umstand, dass die Christen dieses nicht mehr ganz so Ernst nehmen.
Natürlich wissen wir, dass die Bibel die Homosexualität nicht billigt und als Heilung die Todesstrafe empfiehlt, doch wird heute kaum jemand ernsthaft verlangen, dass dieser Grundsatz wortwörtlich durchgesetzt werden soll. Denn noch vor das Wort Gottes wird bei uns der gesunde Menschenverstand gesetzt – in der stillschweigenden Annahme, dass dies im Grunde schon ein und dasselbe sein wird.
Sollte das Christentum wieder an ideologischer Macht gewinnen, so wird sich das auch in der Politik bemerkbar machen, denn ich glaube kaum, dass in einem demokratischen Land mit tiefgläubigen Christen beispielsweise die Abtreibung oder Euthanasie lange wird legal bleiben können. Und das völlig ungeachtet all der Versprechen, dass die Religion sich nur auf das Seelenheil des Suchenden konzentrieren wird. Die Religion hilft uns zu unterscheiden, was richtig und falsch ist, und demzufolge wird ein erstarkter Glaube auch jedes andere Feld, in dem über richtig und falsch entschieden werden muss, beeinflussen.

Ich frage mich, ob unsere Gesellschaft, die die biblischen Gesetze dem Konzept nach akzeptiert und deren Umsetzung sehr tolerant praktiziert, diese Gesetze auch heute noch allein auf der Basis dessen als im Grunde rechtskräftig versteht, weil sie in der Bibel stehen? Also ich finde, dass ein Gesetz, nur weil es auch in der Bibel steht, an Plausibilität und Rechtskräftigkeit weder gewinnt noch verliert.

Krieg gegen den Terror

Wenn man so will, kann man einem Land durchaus so etwas wie eine Persönlichkeit zusprechen. Wenn ich, wobei das ich hier vorzugsweise in einem ludwigschen „L’Etat, c’est moi!“ Sinn verstanden werden sollte, mit einem anderen Land in irgendeiner Art und Weise interagiere (ihm zum Beispiel ans Bein pinkle), so wird dessen Reaktion individuell sein. Das heisst, sie wird sich von den Reaktionen anderer Länder auf die gleiche „Provokation“ unterscheiden. Das Gleiche gilt natürlich auch für Konzerne, Turnvereine oder Familien.
In jedem dieser Fälle könnte man theoretisch so etwas wie einen emergenten Geist postulieren, welcher mehr als die Summe der darin versammelten Individuen darstellt. Die Ähnlichkeit zum Konzept einer juristischen Person ist hier natürlich nicht zufällig.
Ich kann einem Land einen Krieg erklären und dieses wird irgendwie drauf reagieren, denn Krieg ist eine Art der Interaktion, keine sehr erfreuliche, aber zumindest eine mit Tradition. Und dieser Krieg wird das Land verändern, denn er wird zu einem Teil seiner Geschichte und aus den Erfahrungen damit werden die Reaktionen auf ähnliche Vorfälle in der Zukunft in irgendeiner Art und Weise modifiziert werden. Je nachdem, wer ich bin, mehr oder weniger subtil.
Dem Terror kann ich jedoch keinen Krieg erklären, denn es handelt sich dabei nicht um eine „Persönlichkeit“, sondern um das Mittel einer „Persönlichkeit“ irgendetwas durchzusetzen. Der Terror kann zwar auf verschiedene Methoden zurückgreifen und diese den Umständen entsprechend anpassen, doch verändern tut er sich nicht.
Wenn wir nun aber dennoch dem Terror den Krieg erklären, so ist das nur ein Vorwand um nicht sagen zu müssen, dass wir den Krieg der „Persönlichkeit“ erklären, welche sich des Mittels des Terrors bedient. Und wenn man sich heute so umschaut, wäre diese „Persönlichkeit“ zweifellos die Religion im Allgemeinen und der Islam im Speziellen.

Die Zeitung im Koffer des Diplomaten

In Afghanistan steht ein Mann vor Gericht, weil er vom Islam zum Christentum konvertiert ist. Dafür könnte er laut afghanisches Recht im Extremfall zum Tode verurteilt werden. Natürlich sind westliche Regierungen, welche dort humanitäre Hilfseinsätze leisten, empört. Und genau so selbstverständlich ist an einem Versuch einer beschwichtigenden Einflussnahme an sich auch nichts auszusetzen. Doch sollte diese lieber nicht über die Massenmedien gehen.
Meines Wissens wurde nämlich noch keine Regierung (vom eigenen Volk) abgesetzt, nur weil eine andere Regierung deren Wünschen nicht nachgekommen ist. Umgekehrt sieht die Sache hingegen anders aus. Wie steht denn eine Regierung vor ihrem Volk da, wenn sie sich dem (heidnischen) Druck von aussen beugt? Mit ziemlich heruntergelassener Hose, würde ich sagen.
Auf der anderen Seite jedoch steigert es das Image einer Regierung ungemein, wenn sie sich lautstark für die Freilassung des Angeklagten einsetzt. Damit zeigt sie moralische Integrität und ungestümen Tatendrang und zwar freihaus und ohne Risiko: Setzt sie sich durch, ist sie der einflussreiche Lebensretter, wenn nicht, sind die anderen blutrünstige Bestien.
So leid es mir tut, aber der Motor dahinter sind die Medien. Denn sie sind es, die Leute als Helden oder Hampelmännern erscheinen lassen – und nichts dazwischen! Dass die Presse die vierte Macht im Staat ist, liegt nämlich weniger darin, dass sie die Leser mittels der Wahrheit zu mündigen und verantwortungsvollen Bürgern machen würde, sondern viel mehr, dass sie sich von allen Seiten gleichermassen instrumentalisieren lässt und damit ein mehr oder weniger stabiles politisches Gleichgewicht schaffen kann. Auf internationalem Parkett stossen dagegen, wie wir sahen, mit der politischen Existenzangst auf der einen und der effekthascherischen Eitelkeit auf der anderen Seite zwei völlig unvereinbare Interessen zusammen.
Im Interesse des Angeklagten, sollte man es daher möglichst vermeiden, die afghanische Regierung vor die Wahl zwischen Begnadigung & Hampelmann oder Galgen & Unabhängig zu stellen (das erste bezieht sich jeweils auf das Schicksal des Angeklagten, das zweite auf das Image der Regierung). Man darf also durchaus mit dem Abzug der Hilfstruppen oder irgendwelcher Investition drohen, doch nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit!

Vorsprung des Westens

Ich habe schon öfter Jared Diamonds Buch „Arm und Reich – Die Schicksale menschlicher Gesellschaften“ erwähnt. Er versucht darin die globale Verteilung der Armen und Reichen nicht an rassenbedingten Intelligenzmerkmalen aufzuhängen, sondern auf eher zufälligen geographischen Umständen der entsprechenden Regionen. Seiner These zufolge ist es beispielsweise nicht weiter verwunderlich, dass im Fruchtbaren Halbmond eine Wiege der Zivilisation entstand. Doch der geographische Determinismus geht noch weiter und liefert uns sogar eine Erklärung, weshalb sie sich nach Westen verschob und im Nahen Osten – um es provokativ auszudrücken – wieder verschwand. Das hat nichts mit der Religion zu tun, sondern einzig uns allein mit dem Ökosystem. Der Fruchtbare Halbmond war früher fruchtbar. Heute ist er es nicht mehr. Die Zivilisation hat ihren Tribut gefordert. Die Wälder wurden abgeholzt und konnten sich nicht mehr regenieren. In Europa waren wir keinen Deut besser, bloss, dass hier die Regeneration durch die klimatischen Umstände schneller funktioniert und mit unserer Wut gerade noch mitzuhalten vermochte. Natürlich entwickelte sich der Nahe Osten nicht zurück und liess die Zivilisation hinter sich, wie es in isolierten Weltgegenden durchaus bisweilen geschah. Der Westen hatte in der letzten Zeit einfach die besseren oder grüneren Karten, wenn man so will. Ein minimer Unterschied vielleicht, aber einer der entscheidende Folgen haben kann.
Andererseits ist die Zeitskala auf der wir uns mit dieser naturwissenschaftlich orientierten Geschichtswissenschaft bewegen eine von Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden, wo Persönlichkeiten und sogar Religionen in erfrischender Bedeutungslosigkeit verblassen. Und daher ist dieser Kulturkampf zwischen dem Islam und dem Westen nichts weiter als ein lächerlicher Pickel auf dem Hintern der Geschichte.