Ein Schelm, der dabei böses denkt

„Armee ist eine Kernaufgabe des Staates, Forschung nicht.“, das ist zumindest die Ansicht von unserem Christoph Mörgeli und damit plädiert er gegen eine Weiterführung der Beteiligung am EU-Forschungsnetzwerk.
Ich teile natürlich Mögelis Ansichten, dass man stets bemüht sein sollte, Geld so effizient wie möglich einzusetzen, und dass es wohl auch noch den einen oder anderen zu optimierenden Bereich gibt.
Doch ändert das nichts daran, dass das zur Verfügung Stellen von Bildung und Forschung nicht nur Kernaufgaben des Staates sind sondern schlicht und ergreifend dessen Basis. Ohne diese kann es die Schweiz nicht geben, auf jeden Fall nicht eine erfolgreiche. Ohne diese würde es sich also nicht mal lohnen es mit der Armee schützen zu wollen.
Man kann also durchaus gegen eine Beteiligung sein, doch bitte nicht aus den falschen Gründen.

Kreationismus in der Beweispflicht

Laut Reinhard Junkers Anmerkungen waren auf Noahs Arche ca. 600 Säugetiergrundtypen als Paare anwesend. 400 davon sollen später ausgestorben sein, was nur 200 für uns interessante übrig lässt. (Wieviele der von Gott ursprünglich erschaffenen Grundtypen einem jähen Ende nicht ausweichen konnten und es nicht auf die Arche geschafft haben, soll uns hier nicht weiter interessieren.)
Fest steht, dass aus den 200 interessanten Grundtypen auf der Arche innerhalb von 4500 Jahren sich mittels „Mikroevolution“ 5400 Arten entwickelt haben, die sich untereinander nicht mehr kreuzen lassen. Das ist etwa 1 neue Art pro Jahr. Sowas müsste doch auffallen! Insbesondere da es die dokumentierte Tierbeobachtung seit mehreren Jahrhunderten gibt und sie Säugetiere – obgleich oft scheu – nicht unbedingt zu jenen Arten gehören, für die sich niemand interessiert.
Man könnte einwenden, dass die Artentstehung vor allem am Anfang, also kurz nach der Sintflut, stattgefunden hat. Das ist plausibel, denn da mussten all die Nischen neu besetzt werden. Doch den Arten eine Degeneration zu unterstellen, die sie der Potenz zur Artbildung (völlig oder auch nur teilweise) beraubte, ist indessen nicht plausibel, weil in den 1500 Jahren zwischen der Genesis und der Sintflut ja ebenfalls eine Artbildung stattgefunden hat und deren Exemplaren dann nach der Sintflut das volle Potential des Grundtyps zur Verfügung stand.

Bei dieser enormen Potenz zur Mikrovariation dürfte es nicht weiter schwierig sein durch ein geeignetes Nischendesign eine neue Art hervorzubringen. Und zwar eine im biologischen Sinn, die sich mit ihrer Schwesterart nicht mehr kreuzen lässt. Oder man müsste nachweisen können, dass zwei Arten, die zur Zeit von Aristoteles noch kreuzbar waren, es heute aber nicht mehr sind. Und wir sprechen hier nicht mehr nur von den Säugetieren.

Wie sich mir die Sache offenbart, ist die Behauptung der Kreationisten, dass die vielen heute lebenden Tierarten sich aus wenigen Grundtypen entwickelt haben, durchaus überprüfbar, da sie eine Potenz zur Artentstehung postuliert, die weit mächtiger ist als die der Evolution.

Schluss mit den Doping-Skandalen

Formel-1-Rennen beziehen ihre Legitimität daraus, dass in dort verwendeten Boliden neue Technologien getestet werden, die im Endeffekt der Sicherheit, der Umwelt und dem ganzen Rest zugute kommen. Weshalb unterstellt man dann nicht auch Radrennen einfach einer Industrie? Beispielsweise der Pharmaindustrie – da würden dann auch gleich all die Doping-Skandale obsolet werden.
Dann würde dieses Jahr Novartis die Nase vorn haben und nächstes Jahr eben Pfizer etwas anderes. Alles wäre reglementiert, kontrolliert und nichts korrumpiert. Statt in irgendwelchen muffigen Labors Studien an unmotivierten Probanden durchzuführen, könnte man diese hier allein für Ruhm und Ehre unter idealen Testbedingungen über sieben Pässe scheuchen.
Man bräuchte natürlich nicht bei den Pharmaka Halt zu machen. Auch die Biotechnologie könnte sich mit reinhängen und die Gentechnik endlich in den Dienst der Menschheit stellen. Und wo die Natur an ihre Grenzen stösst, könnte die Bionik mit raffinierten Prothesen gar noch einen Schritt weiter gehen.
Forschung und Werbung in einem. Die Entwicklungskosten – und sicherlich auch die Dauer – könnten so massiv gesenkt werden, was evidenterweise allen zugute käme. Und ich, ich würde mir dann sicher mein Aspirin von jener Firma kaufen, welche das Siegerteam gedopt hat.

Tassie Tiger

U1_tassie-tigerIch habe heute in der Zeitung gelesen, dass ein Team australischer Forscher den im Jahre 1936 ausgestorbenen Tasmanischen Tiger (Thylacinus cynocephalus) klonen und ihn damit wieder zum Leben erwecken wollen.

Das ist natürlich sehr löblich, nichtsdestotrotz empfehle ich, dass sie sich lieber an die Dinosaurier halten und – was den Tassie Tiger betrifft – mich auf eine ausgedehnte Expedition ins tasmanische Outback schicken sollen. Das käme billiger und Michael Crichton könnte erst noch sagen, er hätte es doch gesagt. So hätten zumindest alle was davon.