Geteilte Freud ist doppelte Freud

Was Welt-, Europa- und Schweizermeister betrifft, so müssen wir allmählich akzeptieren, dass es auch mehr als nur einen geben kann. Wenn die in 90 Minuten untereinander nicht ausmachen können, wer besser ist, dann sind sie eben gleich gut. Eine Entscheidung erzwingen zu wollen, vielleicht sogar mit einem Gottesurteil wie dem Penalty-Schiessen, ist mittelalterlich.

Und überhaupt ist es ganz klar ethisch falsch, zwischen Sieg und Unentschieden einen Unterschied zu machen. Die Verlierer sind Loser. Daran besteht kein Zweifel. Aber gleich gut zu sein, ist kein halber, sondern ein ganzer Sieg.

Wenn man in der Vorrunde ein Unentschieden akzeptiert, warum dann nicht auch in den Finalrunden? Zwei Mannschaften treten an, der Gewinner kommt weiter, der Verlierer reist heim. Bei Unentschieden kommen beide weiter. Und vergesst endlich dieses spiessige Punktezählen in der Vorrunde. Das ist einfach nur peinlich.
Die organisatorischen Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, dass auf diese Weise womöglich eine ungerade Zahl von Mannschaften in die nächste Runde kommt, lässt sich leicht umgehen, wenn man Wildcards einsetzt, welche es zufälligen Mannschaften erlauben einfach gewisse Runden zu überspringen.

Turniere, wie sie heute veranstaltet werden, haben ohnehin nur wenig Aussagekraft. Wenn eine Mannschaft eine ganze Saison lang hervorragend spielt, am entscheidenden Tag aber gegen einen deutlich schwächeren Gegner unterliegt, macht das dann den Sieger wirklich zum Goldstandard der Saison? Natürlich nicht!
Von einem wahren Meister darf man nämlich erwarten, dass es sich auch in einer Revanche bestätigt.

Früher, als alles noch besser war und die Kombattanten die Tourniere noch entweder mit dem Schild oder auf dem Schild verliessen, gab es diese Probleme nicht. Denn wenn die an sich deutlich stärkere Mannschaft der schwächeren unterlag, dann war da keine lebende, an sich stärkere Mannschaft mehr, die die Angelegenheit mit einer Revanche wieder in Ordnung hätte bringen können. So einfach war das.

Auf jeden Fall sollten wir aber darauf verzichten Mannschaften Welt-, Europa- oder Schweizermeister zu nennen, wenn die Möglichkeit besteht, dass ihr eine andere Mannschaft gehörig in den Hintern treten könnte. Sie kann sich aber gern Tourniersieger nennen.

Und wenn man aus solchen Veranstaltungen keine allgemeingültigen Schlüsse über die Qualität der Mannschaften ziehen kann, dann kann man die Sache auch insgesamt etwas unterhaltsamer gestalten: Man könnte mal zum Spass zwei Mannschaften gleichzeitig gegen eine dritte antreten lassen. Oder man könnte mal die Tore versetzen. Oder mit grösseren Bällen spielen…

Wo ist die Rebellion gegen Gott?

godJesus ist laut eigenen Angaben1 der einzige Weg zu Gott. Das heisst jeder, der ihm diesen Schmarren nicht abkauft, kommt – völlig ungeachtet dessen, wie lieb er in seinem Leben war – schnurstracks in die Hölle, wo ihn ewige Qualen erwarten.

Wenn Gott es sich so ausgedacht hat, dann ist es halt so. Jeder Schöpfer kann sich für seine Schöpfung noch so bescheuerte Regeln ausdenken. Das ist sein gutes Recht.

Ob wir das aber Gutheissen ist eine ganz andere Sache.
Auch ein König hat das „Recht“ absurde Gesetze zu erlassen. Er darf sich einfach nicht wundern, wenn seine Untertanen sie ihm irgendwann einmal um die Ohren hauen.

Kann man Christ sein und Gottes Regeln für meschugge halten?
Kann man Christ sein und sagen: „Die Welt, die Gott erschaffen hat, ist schon Klasse, aber so vom Charakter her, ist er schon ein ziemlicher Arsch.“?
Kann man Christ sein und glauben, dass Gott nicht lieb ist?2
Ich denke, das ist nicht möglich. Ich denke, dass ein Christ überzeugt davon sein muss, dass Gott lieb ist und dass all die Dinge, die uns womöglich grausam und absurd erscheinen, aus einer grösseren Perspektive eben doch gut und vernünftig sind.

Das heisst, für einen Christen muss es okay sein, dass ich für alle Ewigkeit gefoltert werde, auch wenn ich mir nie was zu Schulden kommen liess. Nein, für einen Christen sollte das nicht nur okay sein, er hat es sogar zu verlangen, weil es richtig und gerecht ist. Allein schon durch seine Bekenntnis ein Christ zu sein, soll er implizit zur Gewalt gegen mich aufrufen…

Doch kein anständiger Mensch würde je bei so etwas mitmachen!
Ein anständiger Mensch würde versuchen es zu ändern.
Nur ein dummer jedoch aus der Hölle heraus. Viel raffinierter ist es das Unrechtsregime Gottes zu unterwandern und es von innen zu zerschlagen.