Die beliebtesten Leser-Kommentare

Das sind also die zur Zeit beliebtesten drei Leser-Kommentare zum 20min-Artikel über die Radikalisierung von Adel Kermiche (19), einen der erschossenen Geiselnehmer von Rouen:

20min_Kommentare_20160727
20min > Erst Simpsons und Rihanna, dann IS und Krieg

Dass sich einer Terrorgruppe anzuschliessen oder auch nur sie zu unterstützen, strafbar ist, ist völlig in Ordnung. Die Leute aber allein schon deshalb ins Gefängnis stecken zu wollen, weil sie die Terrorgruppe toll finden – will heissen, dass sie deren Ideologie teilen und deren Mittel für gerechtfertigt halten -, verstösst doch ganz klar gegen das Recht auf Meinungfreiheit.
Da Sympathisanten von Terrororganisationen zweifellos die ersten sein werden, die sich diesen anschliessen, ist es nicht abwegig, sie im Auge zu behalten. Man kann aber niemanden verurteilen für ein Verbrechen, das er noch gar nicht begangen hat. Und seine Gedanken zu äussern ist kein Verbrechen – höchstens ein Grund ihn in die Klapse zu stecken.
Zugegeben, mit dem Äussern seiner Gedanken kann man schnell in den Graubereich geraten, wo es nicht mehr nur Meinungsäusserung ist, sondern bereits schon Propaganda, was wiederum berechtigterweise strafrechtlich verfolgbar sein muss. Ich kann zwar nicht beurteilen, ob dies bei Kermiche gegeben war, ich weiss nur, dass es keine Gesetzeslücke sein muss, wenn man jemanden, dessen Vorlieben man für verabscheuungswürdig hält, deswegen nicht gleich ins Gefängnis stecken kann.

Johnny Weissmüller

Und was Johnny Weissmüller betrifft, so plädiert er tatsächlich für Sippenhaftung! Was muss das für eine Art von Intelligenz sein, die er da praktiziert und von Politikern verlangt, wenn eine mindesten durchschnittliche Menge davon eine Praxis vorschlägt, wo man andere für die Verbrechen eines Individuums bestraft?

Unter dem Strich verlangen Martin, Peter Frei und Johnny Weissmüller die Einführung von Gedankenverbrechen und Kollektivstrafen und erlangen damit die grösste Beliebtheit unter den Leser-Kommentaren. Mit der Forderung nach Rechtskonzepten, welche sich dadurch auszeichnen, dass die Länder, in denen diese angewendet werden, wesentlich mehr Terror herrscht als irgendwo sonst – und das nicht nur von Seiten der Terroristen. Rechtskonzepte, welche mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht vereinbar sind und deren Einführung ganz weit oben auf der To-Do-Liste der Terroristen steht, welche man mit solchen Mitteln los zu werden versucht.