Das sieht auf den erst Blick jetzt vielleicht etwas ernüchternd aus. Da wir aber nicht wissen, wie schwer es ist diese Dinge zu bewerkstelligen, darf man die Y-Achse nicht als Schwierigkeitsgrad verstehen.
Ich persönlich kann weder ein Universum erschaffen, noch auf Wasser laufen. Wie soll ich da wissen, was davon komplizierter ist?
Es wäre falsch, sich hier von der Grösse einschüchtern zu lassen!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch keinem Kirchendenker aufgefallen sein soll. Andererseits überrascht es mich auch nicht wirklich, dass man das jetzt nicht an die grosse Glocke hängt. Ich meine, ein Gott der sein Abbild auf einem Toast als finale Steigerung versteht nachdem er mal die ganze Welt geflutet hat… Die Menschen wissen den Schwierigkeitsgrad eines Tricks einfach nicht zu schätzen…
Allerdings ist die Vorstellung, dass ein Toast-Portrait trickier ist als die Schöpfung vielleicht gar nicht so abwegig. Die Masse, die die „Wunder“ auf die Waage bringen, nimmt im Laufe der Geschichte zwar tatsächlich konstant ab, doch mit jedem Schritt kosten die „Wunder“ weniger Leben – was durchaus ein Fortschritt ist:
- Die Schöpfung ist ja eigentlich erst mit der Erfindung des Todes und der Vertreibung aus dem Paradies vollendet worden1. Sprich : Alle tot.
- Sintflut : Alle – (8 Menschen + 2 von jeder Tierart) tot
- Die attische Seuche : max. 33% der Athener (und wohl auch vom Rest) tot
- Das Laufen auf Wasser : 0 tot, aber 1 Person neidisch
- Heilung von Syphilis (durch Antibiotika) : 0 tot, aber 1 Person beschämt
- Toast : 0 Toast und 0 negative Emotionen
Übernatürliches scheint umso schwerer zu sein, je weniger Leid dadurch verursacht wird.
- Es ist also nicht ganz richtig, dass Gott sechs Tage schöpfte, am siebten Tag ruhte und dann nie wieder die Schöpfkelle (das Wortspiel ist durchaus beabsichtigt) zur Hand nahm. Vorausgesetzt natürlich, dass er Adam und Eva nicht am gleichen Tag vertrieb, an dem er sie erschaffen hat. ↵