Arbeitsmethodik und Zeitmanagement

Das Postfach quillt über und der Chef liegt einem in den Ohren, dass dieses und jenes noch immer nicht fertig ist. Was tun?

Ein Seminar besuchen zum Thema Arbeitsmethodik und Zeitmanagement! Das liegt doch auf der Hand, oder nicht?
Wenn man seine Arbeit effizienter gestaltet, schafft man mehr und alles ist gut!
Und wenn man mehr schaffen will, machen einen die Coaches früher oder später auf das Pareto-Prinzip aufmerksam. Also dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Aufwandes erreicht werden.

Was aber lässt sich aus dem Pareto-Prinzip ableiten? Wie kann man dieses Muster, das man tatsächlich überall im Arbeitsalltag finden kann, zu seinen Gunsten nutzen?

Natürlich darf man das Pareto-Prinzip nicht allzu wörtlich nehmen. Es ist schliesslich lediglich ein Muster unter vielen, denen man in der Arbeitswelt begegnet.
Ein anderes Muster wäre beispielsweise – ich nenne es mal – das Marathon-Prinzip: Für jede aufgegebene Arbeit hat man nur ein beschränktes Pensum am Energie zu Verfügung, welche es weise aufzuteilen gilt. Hie und da ein kurzer Sprint liegt durchaus drin, ob man damit aber schneller im Ziel ist, steht auf einem anderen Blatt. Vor allem kann man aber vergessen die ganze Strecke in diesem Tempo durchhalten wollen.
Aus dieser Metapher lässt sich ableiten, dass der Umstand, dass die Ferienabwesenheit eines Kollegen nicht zu einem Kollaps der Firma führt, noch kein Grund sein kann, dessen Stelle abzubauen. Das leuchtet im Grossen und Ganzen auch jedem ein.

Und was lässt sich dann aus dem Pareto-Prinzip ableiten?

Ist das nicht offensichtlich?

Es ist nicht die unter Managern populäre Strategie, 125% zu den neuen 100% zu erklären. Man könnte zwar meinen, dass man auf diese Weise mit 20% Aufwand die alten 100% erreicht, was eigentlich im Interesse des Arbeiter sein sollte, doch das ist natürlich Blödsinn. Indem man in eine grosse Schüssel Bockmist ein Schild steckt, auf dem „Kleine Schüssel Bockmist!“ steht, löffelt man diese deswegen noch lange nicht schneller aus.

Nein, es ist folgende Strategie: Man erklärt sich mit 80% zufrieden! Und kriegt im Gegenzug 400%. Tadaaa! Man kann nämlich statt einmal 100% auch fünfmal 20% leisten, welche an 5 verschiedenen(!) Projekten je 80% der Ergebnisse liefern. Und wenn man so viel Wert auf die jeweils restlichen 20% legt, dann kann man eine weitere Person einstellen, die dann mit je 20% ihres Aufwands wieder je 80% des Rests erledigt1. Damit wäre man dann schon bei fünfmal 96%, also insgesamt 480%. Damit senkt man zwar die vorher 4-fache Leistung pro Person auf eine 2.4-fache, aber okay, wenn man das unbedingt will… Man kann sich übrigens auf diese Weise beliebig nah an die 100%, resp. 500% herantasten: Mit 1000 Leuten ist die Differenz beispielsweise nur noch 21000*10-1000%, das ist ungefähr ein Zehncentsexdezilliardstel oder ein Irgendwas-mit-700-Nullen-stel, was den meisten Controllern eigentlich nicht mehr auffallen sollte.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ein Manager, der innerhalb der 80%-sind-genug-Strategie die Perfektion sucht, wirklich seinen Bonus Wert ist…

Mir stellt sich sogar die grundsätzliche Frage, ob es gerechtfertigt ist Boni an Bosse auszuzahlen, wenn diese ihre Angestellten in Kurse zu Arbeitsmethodik und Zeitmanagement schicken? Ist das nicht ein Eingeständnis dafür, dass sie zu knausrig sind um einen weiteren Mitarbeiter einzustellen um die völlig erschöpften zu entlasten? Dass sie ihrer Untergebenen schamlos ausbeuten, weil sie nicht nur keine Rücksicht auf deren Leid nehmen, sondern viel mehr weil sie daraus Profit schlagen?
Dass sich die Überforderten ihre Überforderung selbst zum Vorwurf machen, zeugt zwar von der Brillanz der Vorgesetzten, ändert aber nichts daran, dass ein solches Arbeitsmodell aus ethischer Sicht eigentlich nicht belohnt werden sollte.

Ist diese Haltung, dass der Grund für das Nichterfüllen des Pensums die suboptimale Arbeitsweise ist, nicht Victim-Blaming?
Wenn jemand sein Pensum kaum zu stemmen vermag, wessen Schuld ist das? Und bei wem liegt die Beweislast? Beim Angestellten, der nachweisen muss, dass es unter den gegebenen Umständen tatsächlich physikalisch nicht zu schaffen ist? Oder beim Vorgesetzten, der nachweisen muss, dass der Angestellte2 einfach ein fauler Sack ist?

Vielleicht liesse sich die 80-zu-20-Regel ja nutzen um festzustellen, ob man dem Angestellten zu viel aufgehalst hat? Wenn dieser nach ungefähr 2 Stunden3 nicht 80% seines Tagessolls erfüllt hat, stimmt das Pensum nicht4. Ich bezweifle jedoch, dass sich ein Vorgesetzter finden lässt, der diesen Indikator akzeptieren würden…

Ganz anders sieht die Situation natürlich aus, wenn man die Leute in diese Kurse schickt um das Defizit an Arbeit auf eine befriedigende Art und Weise über den ganzen Tag zu verteilen, denn auch Langeweile und Unterforderung besitzen Stresspotential, auf welches es zu reagieren gilt.
Jemandem mehr Arbeit zu geben, als er zu erledigen fähig ist, ist ethisch bedenklich. Ihm dagegen weniger zu geben, mag wirtschaftlich uninteressant und psychologisch zersetzend sein, doch daran ist ethisch nichts auszusetzen. Wenn Kurse zu Arbeitsmethodik und Zeitmanagement sich also nicht auf dem gleichen Niveau wie Schmink-Tips für verprügelte Frauen wiederfinden wollen, sollten sie sich das vielleicht zu Herzen nehmen.

Science Finally Confirms That People Absorb Energy From Others … Liken?

Und dauernd liken Freunde irgendwelchen Blödsinn…

Zugegeben, manchmal sind die Sachen einfach zu schön um nicht wahr zu sein. Trotzdem,  ein „Gefällt mir“ ist ein Akt mit viel zu weitreichenden Folgen, als dass man leichtfertig mit ihm umgehen sollte.
Zunächst beeinflusst es, was ich selbst in Zukunft sehen werde. Die Algorithmen, die in den sozialen Medien bestimmen, welche Inhalte mir präsentiert werden, orientieren sich an dem, wovon sie wissen, dass es mir gefällt. Und entsprechend werden sie mir Sachen, die meine Ansichten hinterfragen, – obgleich ich diese am bittersten nötig hätte – nicht mehr zeigen.
Und indem meine Freunde sehen, was ich like, werden auch sie den Sachen mehr Glauben schenken – zumindest die Ansichten für salonfähig halten.

Unter dem Strich heisst das: Vorsicht vor dem Like, denn es verstärkt die eigene Blödheit und macht sie ansteckend. Es macht zwar auch das ansteckend, was richtig ist, was an sich nicht schlecht ist, doch da auch diesem nicht kritisch begegnet wird, mutiert es über kurz oder lang ebenfalls in Blödheit.

Das heisst nicht, dass es nicht bisweilen dennoch geboten ist etwas zu liken oder zu teilen.
Auch wenn es riskant sein mag.
Allerdings sollte man sich schon die Zeit nehmen erst mal zu überprüfen, ob da wirklich was dran ist.

Entsprechend sollten wir uns auch fragen, wie lange man von jemandem erwarten darf, dass er recherchiert, bevor er etwas likt?

Ich habe mir hier mal einen auf Facebook gelikten Artikel angeschaut und mit der Quelle verglichen, auf die er sich bezieht.
Ich habe mir angeschaut, ob, wo und wie der Bullshit sich dort reingschlichen hat.
Und um es gleich vorweg zu nehmen, er rutschte nicht zufällig rein, sondern wurde sehr bewusst und zielorientiert hineinmontiert.

Bevor ich Artikel und offizielle Pressemitteilung einander gegenüber stelle, möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass der Artikel aus dem Jahr 2012 stammt und noch immer durch die sozialen Medien spukt.

auf FB gelikter Bullshit-Artikel (BSA) _ _ offizielle Pressemitteilung (PM)
Science Finally Confirms That People Absorb Energy From Others  Algae can draw energy from other plants
22. November 2012 20. November 2012
 Die Einleitung
A biological research team at Bielefeld University has made a groundbreaking discovery showing that plants can draw an alternative source of energy from other plants. This finding could also have a major impact on the future of bioenergy eventually providing the evidence to show that people draw energy from others in much the same way. Die BSA-Einleitung setzt sich aus Versatzstücken der Einleitung der PM zusammen. (fett markiert)
Von der Evidenz, dass Menschen auf die gleiche Weise anderen Energie entziehen können (unterstrichen), ist in der Einleitung der PM jedoch erst mal nichts zu sehen.
Astonishing research finding by biologists at Bielefeld University published in the online journal Nature Communications

Flowers need water and light to grow. Even children learn that plants use sunlight to gather energy from earth and water. Members of Professor Dr. Olaf Kruse’s biological research team at Bielefeld University have made a groundbreaking discovery that one plant has another way of doing this. They have confirmed for the first time that a plant, the green alga Chlamydomonas reinhardtii, not only engages in photosynthesis, but also has an alternative source of energy: it can draw it from other plants. This finding could also have a major impact on the future of bioenergy. The research findings have been released on Tuesday 20 November in the online journal Nature Communications published by the renowned journal Nature.
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 Der Artikel selbst
Members of Professor Dr. Olaf Kruse’s biological research team have confirmed for the first time that a plant, the green alga Chlamydomonas reinhardtii, not only engages in photosynthesis, but also has an alternative source of energy: it can draw it from other plants. The research findings were released this week in the online journal Nature Communications published by the renowned journal Nature.
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In der Eröffnung der BSA bedienen sie sich nochmals aus der Einleitung der PM. (kursiv) Until now, it was believed that only worms, bacteria, and fungi could digest vegetable cellulose and use it as a source of carbon for their growth and survival.
Flowers need water and light to grow and people are no different. Our physical bodies are like sponges, soaking up the environment. “This is exactly why there are certain people who feel uncomfortable in specific group settings where there is a mix of energy and emotions,” said psychologist and energy healer Dr. Olivia Bader-Lee. WOW! Jetzt geht’s zur Sache!

Blumen brauchen Wasser und Licht (und CO2). Stimmt. Menschen brauchen Wasser und Licht (und O2 und Nahrung, von der das Wasser eigentlich nur ein Teil ist). Stimmt auch. Wenn auch aus einem gänzlich anderen Grund. Die Pflanzen brauchen Wasser und Licht (und CO2) zur Erzeugung energiereicher Biomoleküle = organische Kohlenstoffverbindungen = „Energie“. Wir Menschen brauchen Wasser und Licht nicht dazu, wir erzeugen die „Energie“ nicht, wir essen sie.
Wenn man unbedingt will, kann man den Akt des Essen schon mit dem Aufsaugen der Umgebung bei einem Schwamm vergleichen, aber eine Brücke zwischen Tier- und Pflanzenwelt schlägt das nicht, denn Schwämme sind keine Pflanzen. Ein Detail, das dem Autoren, wie ich vermute, entgangen ist.
Die „Energie“, von der bei Prof. Kruse die Rede ist, sind Kohlenstoffverbindungen, bei deren Zerlegung Energie  freisetzt wird, während die „Energie“, auf die sich Dr. Olivia Bader-Lee bezieht, Wohl- und Unwohlbehagen auslöst und nicht selten einfach unterschwellige Gerüche sind.

Hier stellt sich mir übrigens die Frage, wieso genau man ausgerechnet von Frau Dr. Bader-Lee eine Expertise eingeholt hat? Einer Expertin, die irgendwie in keinem anderen Zusammenhang als diesem im Internet zu existieren scheint (oder aber ich stelle mich blöd beim Suchen an).

Prof. Kruse und sein Team haben entdeckt, dass gewisse Pflanzen andere Pflanzen fressen (ohne auf die Hilfe von Mikroorganismen angewiesen zu sein!) und so auf die Photosynthese verzichten können. Das ist überraschend!
Halbschmarotzer und Fleischfressene Pflanzen fressen ihre Beute der Nährstoffe wegen, auf die Photosynthese können sie damit aber nicht verzichten, denn sie entnehmen der Beute nicht die Kohlenstoffverbindungen. (Vollschmarotzen hingegen tun genau das, allerdings tun sie es mit Hilfe von Mikroorganismen.)

Also NEIN, das ist ganz und gar nicht exact why!
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Plants engage in the photosynthesis of carbon dioxide, water, and light. In a series of experiments, Professor Dr. Olaf Kruse and his team cultivated the microscopically small green alga species Chlamydomonas reinhardtii and observed that when faced with a shortage of energy, these single-cell plants can draw energy from neighbouring vegetable cellulose instead. The alga secretes enzymes (so-called cellulose enzymes) that ‘digest’ the cellulose, breaking it down into smaller sugar components. These are then transported into the cells and transformed into a source of energy: the alga can continue to grow. ‘This is the first time that such a behaviour has been confirmed in a vegetable organism’, says Professor Kruse. ‘That algae can digest cellulose contradicts every previous textbook. To a certain extent, what we are seeing is plants eating plants’. Currently, the scientists are studying whether this mechanism can also be found in other types of alga. Preliminary findings indicate that this is the case. Hier wurde quasi 1:1 der Text von der PM übernommen.
Weggelassen wurde – abgesehen von der (komplizierten?) Erwähnung, dass es sich um eine CO2-arme Umwelt handelte -, lediglich dass es sich um eine Art Kannibalismus handelt. (unterstrichen)
Plants, in contrast, engage in the photosynthesis of carbon dioxide, water, and light. In a series of experiments, Professor Dr. Olaf Kruse and his team cultivated the microscopically small green alga species Chlamydomonas reinhardtii in a low carbon dioxide environment and observed that when faced with such a shortage, these single-cell plants can draw energy from neighbouring vegetable cellulose instead. The alga secretes enzymes (so-called cellulose enzymes) that ‘digest’ the cellulose, breaking it down into smaller sugar components. These are then transported into the cells and transformed into a source of energy: the alga can continue to grow. ‘This is the first time that such a behaviour has been confirmed in a vegetable organism’, says Professor Kruse. ‘That algae can digest cellulose contradicts every previous textbook. To a certain extent, what we are seeing is plants eating plants’. Currently, the scientists are studying whether this mechanism can also be found in other types of alga. Preliminary findings indicate that this is the case.
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“When energy studies become more advanced in the coming years, we will eventually see this translated to human beings as well,” stated Bader-Lee. “The human organism is very much like a plant, it draws needed energy to feed emotional states and this can essentially energize cells or cause increases in cortisol and catabolize cells depending on the emotional trigger.” Und hier geht es wieder weiter mit der Expertise von Frau Dr. Bader-Lee. Sie schätzt, dass Folgestudien zu jener von Prof. Kruse zeigen wird, dass sich dieses Verhalten auch bei Menschen beobachten lassen kann.
Das heisst: Wenn ich keinen Hunger habe, lege ich jemandem meine Hand auf und verdaue ihn über die Haut.
Das ist vielleicht tatsächlich gar nicht so abwegig. Wir scheiden über die Haut Sekrete aus, die durchaus auch zersetzend wirken können. Und wir können durchaus auch allerlei Sachen über die Haut aufnehmen. Wieso also nicht?
Ich denke aber nicht, dass das das ist, was Bader-Lee meint ;)
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Bader-Lee suggests that the field of bioenergy is now ever evolving and that studies on the plant and animal world will soon translate and demonstrate what energy metaphysicians have known all along — that humans can heal each other simply through energy transfer just as plants do. “Human can absorb and heal through other humans, animals, and any part of nature. That’s why being around nature is often uplifting and energizing for so many people,” she concluded.
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Ich freue mich auf die Studien, die diesem Phänomen auf den Grund gehen wollen. Die von Prof. Kruse gehört da aber definitiv nicht dazu.
Dieser Teil fehlt wieder im BSA. Wahrscheinlich weil er zeigt, dass die Energie in der Zellulose steckt und dass man – so es uns gelingt sie anzuzapfen – sie eher zum Betanken von Autos nutzen kann als zur Heilung von Krankheiten. In the future, this ‘new’ property of algae could also be of interest for bioenergy production. Breaking down vegetable cellulose biologically is one of the most important tasks in this field. Although vast quantities of waste containing cellulose are available from, for example, field crops, it cannot be transformed into biofuels in this form. Cellulose enzymes first have to break down the material and process it. At present, the necessary cellulose enzymes are extracted from fungi that, in turn, require organic material in order to grow. If, in future, cellulose enzymes can be obtained from algae, there would be no more need for the organic material to feed the fungi. Then even when it is confirmed that algae can use alternative nutrients, water and light suffice for them to grow in normal conditions.
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Here are five energy tools to use to clear your space and prevent energy drains while releasing people’s energy:
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 Und jetzt kommt Werbung…
Stay centered and grounded. If you are centered within your spiritual self (instead of your analyzer or ego) you will sense right away when something has moved into your space. If you are fully grounded, you can easily release other people’s energy and emotions down your grounding cord with your intention.

Be in a state of non-resistance. What we resists sticks. If you feel uncomfortable around a certain person or in a group, don’t go into resistance as a way to protect yourself as this will only keep foreign energy stuck in your space. Move into a state of non-resistance by imagining that your body is clear and translucent like clear glass or water. This way, if someone throws some invalidation at you, it will pass right through you.

Own your personal aura space. We each have an energetic aura surrounding our body. If we don’t own this personal space we are vulnerable to foreign energy entering it. Become aware of your aura boundaries (about an arms length away from your body all the way around, above and below) as a way to own your personal space.

Give yourself an energy cleanse. The color gold has a high vibration which is useful for clearing away foreign energy. Imagine a gold shower nozzle at the top of your aura (a few feet above your head) and turn it on, allowing clear gold energy to flow through your aura and body space and release down your grounding. You will immediately feel cleansed and refreshed.

Call back your energy. When we have our energy in our own space there is less room for other’s energy to enter. But as we focus on other people and projects we sometimes spread our energy around. Create an image of a clear gold sun several feet above your head and let it be a magnet, attracting all of your energy back into it (and purifying it in the gold energy). Then bring it down through the top of your aura and into your body space, releasing your energy back into your personal space.

Originally written by Michael Forrester and published on Prevent Disease

Jetzt müsste man nur noch zeigen, dass Chlamydomonas reinhardtii diese „Energy Tools“ verwendete um an die Energie seiner Opfer zu gelangen, respektive diese die Opfer davor bewahrt hätten.

Es ist der Hammer! Die Pressemitteilung wurde wortwörtlich übernommen und um ein paar Zitate ergänzt, die überhaupt erst eine Verbindung zum gewünschten Thema herstellen. Und dann wurden wurden noch ein paar Stellen gestrichen, die nicht passten. Und fertig. Das ist nicht selektive Wahrnehmung, welche in einem Text nur das sieht, was sie in dem Text sehen will. Es ist in höchstem Masse berechnende Irreführung. Und sie sollte für jeden, der auch nur einen flüchtigen Blick drauf verschwendet offensichtlich sein.

Das ist dermassen krumm, dass es selbst jemandem, der ansonsten mit der Esoterik liebäugelt, zu unseriös wäre!
Keiner, der 5 Minuten recherchiert hätte, hätte sowas gelikt.
Und doch spuckt es schon seit 5 Jahren durchs Netz.

 

Liken sollte man nur, was man vorher nicht gewusst hat. Was die eigene Meinung nicht bestärkt, sondern erschüttert und geändert hat.
(Es bleibt zu hoffen, dass nur solide Argumente die eigene Meinung erschüttern und verändern.)
Likes, die bestätigen, was man schon wusste, sollte man sich sparen!

Trump – Was wenn er einen hervorragenden Job macht?

Das Problem mit Trump ist, dass WENN er die Wahl gewinnt und sich entgegen allen Erwartungen als ein hervorragender Präsident erweist, dann kann das langfristig dennoch verheerend sein, eben weil er entgegen den Erwartungen ein hervorragender Präsident wurde und damit alle Hoffnungen zunichte machte, anhand nachvollziehbarer Kriterien unter den Kandidaten den fähigen zu erkennen1.

Er mag klug und besonnen sein, doch das, was er von sich gibt, ist von dem, was ein Verrückter sagen würde, nicht zu unterscheiden. Woran hätten wir also erkennen können, dass er das Zeug zu einem grossartigen Präsidenten hat?

Klar, er hat uns immer und immer und immer wieder gesagt, dass er der einzige ist, der die Probleme lösen kann, und er flehte uns geradezu an ihm zu glauben, aber im Grunde tut das ja jeder Kandidat.

Wodurch unterscheidet er sich also von allen anderen Kandidaten?

Sicher nicht durch das Wahlprogramm, denn das erweckt zumindest den Anschein solid republikanisch zu sein2. Deshalb können auch „vernünftige“ Republikaner hinter ihm stehen und über die Absurditäten hinwegsehen, die im Wahlkampf offenbart wurden.

  • Was ihn von den anderen Kandidaten unterscheidet, ist, dass er kein Politiker ist.

Das stimmt. Und das war wahrscheinlich auch der wichtigste Grund für seinen Sieg. Die Hoffnung auf einen Wandel. Aber macht ihn die Unerfahrenheit in der Politik auch verlässlich erfolgreicher? Nicht unbedingt. Vielleicht sogar im Gegenteil. Für eine Herzoperation ist es besser sich für einen Herzchirurgen zu entscheiden als für einen Immobilienmogul – auch wenn letzterer vielleicht tatsächlich neue Ideen einbringt.
In den Augen mancher Leute ist die Verkommenheit der Politik (oder Medizin) dermassen umfassend, dass für sie jede Veränderung gut und wünschenswert ist. Ich denke dagegen, dass neue Ideen nicht notwendigerweise gute Ideen zu sein brauchen – insbesondere dann nicht, wenn einem das fachspezifische Know how fehlt, gute von schlechten Ideen zu unterscheiden.
Das ist ein witziges Phänomen unserer Gesellschaft: Es gibt Berufe, bei denen man andächtig schweigt, wenn deren Vertreter aus dem Nähkästchen plaudern, und es gibt andere, wo jeder mitreden zu können glaubt. Einem Herzchirurgen oder Physiker redet man in der Regel nicht rein, einem Philosophen oder Politiker jedoch unentwegt. Doch auch dort gibt es eine Lernkurve, die man erstmal meistern muss, bevor man was brauchbares zustande bringt.
Aber natürlich hindern verdrehte Vorstellungen niemanden daran dennoch die richtigen Entscheidungen zu treffen, schliesslich findet auch ein blindes Huhn mal ein Korn, es wäre aber keine sehr gute Strategie, die meisten richtigen Entscheidungen bei jenem Kandidaten zu erwarten, der die verdrehtesten Vorstellungen besitzt.

  • Was ihn auch noch von den anderen Kandidaten unterscheidet, ist, dass er reich und nicht von Spenden abhängig ist.

Das stimmt zwar auch, aber das heisst nicht, dass er deswegen keine Interessenkonflikte hätte. Und um die geht es bei diesem Punkt ja vor allem. Wenn es beispielsweise darum geht eine Entscheidung zu treffen, welche die Ölindustrie empfindlich treffen würde, was beeinflusst einen dann mehr, der Umstand, dass die Ölindustrie mir dabei half Präsident zu werden, oder der Umstand, dass ein grosser Teil meines Vermögens in in diesem Sektor angelegt ist?
Wenn man einfach nur einen Haufen Geld unter der Matratze hat, sonst aber keinerlei Investitionen in was auch immer. Dann ist man unabhängig. Aber sonst?
Genau deshalb verdienen Politiker schliesslich grosszügig. Um sie unabhängig von anderweitigen Einnahmequellen zu machen.
Hinzu kommt, dass die Industrie den Kandidaten unterstützt, der ihren Anliegen ohnehin schon nahe steht und so oder so eine ihnen genehme Politik betrieben hätte. Sie verhalfen ihm nur zum Sieg, nicht zu seiner Position. Der Interessenkonflikt ist daher vielleicht kleiner, als man befürchtet.
Auch nicht unterschätzen sollte man, dass es nicht nur zwei Wege gibt, von denen der schlechtere grundsätzlich von finanzstarken Interessengruppen propagiert wird.
Unabhängigkeit und Reichtum sind also auch keine Garantie für Erfolg.

  • Was ihn ganz besonders von seinen Konkurrenten unterscheidet, ist, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt.

Das kann man auf zwei Arten verstehen.
Zum einen, dass man sich politische Korrektheit schenkt und sich nicht scheut auch mal jemanden vor den Kopf zu stossen. Das ist zweifellos erfrischend und sicherlich oft auch nötig um einem Problem auf den Grund zu gehen.
Und zum anderen, dass man sagt, was sich richtig anfühlt und sich nicht gross darum schert, ob es auch wirklich stimmt. Ganz nach dem Motto „man wird das doch noch sagen dürfen“. Das ist leicht mit der ersten Art zu verwechseln, hier versucht man sich damit aber der Verantwortung für die Konsequenzen zu entziehen. Als Privatperson sind die Konsequenzen einer Falschaussage gering, als Prominenter und insbesondere als Politiker können sie fatal sein, weil eine Falschaussage die Gesellschaft leicht zu realer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Diskrimination führen kann. Oder anders rum: Je korrekter die Einschätzung einer Situation, desto vorhersagbarer das Resultat bei einer Intervention. Und je falscher die Einschätzung, desto zufälliger das Ergebnis. Und je näher die Situation bereits am Optimum ist, desto fataler wird ein zufälliges Ergebnis mit grosser Wahrscheinlichkeit sein. Falschaussagen sind deshalb ebenfalls kein Garant für Erfolg.

Politifact.com unterziegt die Aussagen der Kandidaten einem Fakten-Check und kommt bei Trump zu einem verheerenden Ergebnis:

politifact trump vs clinton
Quelle: http://www.politifact.com/

Trumps Verteidiger versuchen sich hier gern damit heraus zu reden, dass es nicht um wahr oder falsch geht, sondern darum, ob es sich richtig anfühlt. Und selbst wenn es faktisch nicht stimmen mag, so holt man die Leute dort ab, wo sie sind. Sprich er stellt die richtigen Fragen. Die Fragen, die die Leute beschäftigen.
Da ist durchaus was dran. Man muss die Sorgen der Leute adressieren, auch wenn sie unbegründet sind. Man sollte einfach solche Fragen, auf die es bereits eine Antwort gibt, nicht unnötig offen lassen, nur weil das Publikum die Antwort nicht mögen würde. Und man sollte das Publikum nicht auf neue Fragen aufmerksam machen, die auf falschen Voraussetzungen basieren3, nur weil sie den Hass auf den Gegner schüren. Und vor allem sollte man mit reisserischen Fragen nicht von den wirklich wichtigen Fragen ablenken, die sich aus den Evidenzen ergeben.
Als Persönlichkeit mit politischem Einfluss ist man moralisch verpflichtet, die Fakten zu kennen. Über die Interpretation kann man streiten, die Fakten aber müssen korrekt sein.
Ich denke nicht, dass Trump diese evidenz-leugnende Entwicklung in Gang gesetzt hat. Ich denke nur, ihn interessieren Evidenzen schlicht nicht und das kam ihm in einem Klima, wo wichtiger ist, was für wahr gehalten wird, als was tatsächlich wahr ist, wunderprächtig zugute.

In gewissem Sinne macht den Trump die Eigenschaft kein Blatt vor den Mund zu nehmen also in höchsten Masse unfit fürs Amt, weil er sich der Tragweite seiner Meinung nicht bewusst ist.
Und sollte es nur kalkulierte Wahlkampf-Taktik war, dann macht es die Sache auch nicht besser, denn woher sollte man das wissen? Dass es nur eine Strategie war, die er gleich nach Amtsantritt wieder ablegen würde? Insbesondere, wo man ihn nie irgendwo in seiner diplomatischen, selbstbeherrschten Rolle gesehen hat.

  • Was ihn von den anderen Kandidaten unterscheidet, ist, dass er für die einfachen Leute spricht.

Dass er wie ein 9-jähriger spricht und von den einfachen Leuten verstanden wird, heisst nicht zwangsläufig, dass er auch im Interesse der einfachen Leute spricht. Und selbst wenn er und sie tatsächlich überzeugt davon sind, dass er die Interessen der einfach Leute vertritt, bedeutet das nicht, dass er das auch tatsächlich tut.
Das Dilemma ist hier, dass jeder Politiker überzeugt davon ist, langfristig den einfachen Leuten zu helfen.
Aber es stimmt schon, die einfachen Leute haben zu wenig Gehör in der Politik. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es wirklich die vernünftigste Strategie ist, einen Reichen dorthin zu schicken um für sie zu reden. Okay, dieser würde sicherlich besser behandelt und ernster genommen werden als ein waschechter Joe der Klempner und kurzfristig höchstwahrscheinlich mehr Ziele umsetzen, allerdings wären damit die einfachen Leute mit ihren Interessen nicht wirklich in die Politik eingebunden.
Für besser halte ich es, wenn die Leute selbst in die Politik gehen. Wenn die anderen lernen müssen mit ihnen nicht nur auf theoretischer Ebene zu verhandeln sondern auch auf praktischer.
Allerdings ist nicht gesagt, dass es dann auch so aussehen würde, als ob die einfachen Politiker tatsächlich den Interessen der einfachen Leute dienen würden. Das ist das Dilemma mit der Lernkurve vom ersten Unterschied weiter oben. Wenn sie sich in die Materie eingearbeitet haben, sehen sie vielleicht vielversprechendere Wege als die, für die sie gewählt wurden. Und auch hierbei wäre es von Vorteil ein einfacher Mensch zu sein, wenn man den Interessen der einfachen Leute dienen will.
Dass Trump von den einfachen Leuten angehimmelt wird, bedeutet, dass er sagt, was sie hören wollen, es heisst aber nicht, dass er es aus dem gleichen Grund denkt, wie die einfachen Leute. Und entsprechend ist dann auch nicht gesagt, dass er, vor veränderte Tatsachen gestellt, immer noch gleich handeln würde, wie die einfachen Leute es sich wünschen. Also auch hier kein Garant für Erfolg.

  • Was ihn von den anderen Kandidaten unterscheidet, ist, dass wirklich alle gegen ihn sind.

Das stimmt. Aber das ist kein Qualitätsmerkmal. Das macht es viel mehr noch schwerer den Erfolg zu erkennen, geschweige denn anzuerkennen.

  • Was ihn von den anderen Kandidaten unterscheidet, ist, dass er ein wirklich erfolgreicher Geschäftsmann ist.

Ob das wirklich stimmt, darüber spalten sich die Geister. Er sagt ja, andere sagen nein. Fakt ist, dass er mit verschiedenen Firmen bankrott gegangen ist, sich immer wieder hoch gerappelt hat und irgendwie keine Steuern zahlt. Aber okay, nehmen wir einfach an, dass er wirklich ein fähiger Geschäftsmann ist. Ist das aber ein Grund ihn zu wählen? Sind die Fähigkeiten, die jemanden zu einem guten Geschäftsmann machen, die gleichen wie die, die jemanden zu einem guten Staatsmann machen?
Ich bin mir da nicht so sicher. Allein schon weil es sehr unterschiedliche Formen von Unternehmen gibt und sehr verschiedene Arten, was diese unter Erfolg verstehen. In manchen Fällen ist Erfolg ein hoher Ertrag für die Teilhaber. In anderen die Nachhaltigkeit sowohl der Produktion wie auch der Personalentwicklung. Wenn also ein in einer Art von Firma erfolgreicher Chef nicht automatisch auch in anderen Arten von Firmen erfolgreich sein wird, dann wird der Umstieg in die Politik vielleicht auch nicht so einfach sein. Führen und Verhandeln können Firmenchefs, doch mit welchem Ziel im Auge?
Und lässt sich wirklich jeder Aspekt der Unternehmensführung in die Politik übertragen? Wahrscheinlich nicht. Das macht aber eigentlich auch nichts, sofern man weiss, was sich übertragen lässt und was nicht. Hier stellt sich aber die Frage, wie fähig Geschäftsleute darin sind zu erkennen, wo ihre Strategie nicht angewendet werden sollte[4- Wenn man nur einen Hammer hat, sieht dann nicht jedes Problem aus wie ein Nagel?]?
Geschäftsleute als Berater einstellen. Auf jeden Fall. Ihnen blind das Steuer überlassen? Eher nicht. Schliesslich ist es eine der Hauptaufgaben der Politik, gerade die Wirtschaft, weil sie so wichtig ist, beispielsweise im Interesse der Umwelt in Schach zu halten.
Es ist gut, wenn Geschäftsleute wie auch alle anderen Berufsgruppen in der Politik eingebunden werden, dass eine besondere unter ihnen besonders fähig wäre, kann man aber nicht sagen. Von daher ist der Umstand, dass Trump ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, noch kein Grant dafür, dass er seinen Job gut machen wird.

Hinzu kommt noch, dass nirgends mehr als in der Geschäftswelt Schein mehr zählt als Sein. Und nirgends ist Sein nötiger und Schein verheerender als in der Politik. Auch wenn es nicht die politische Erfolge schmälert…

  • Was ihn von den anderen Kandidaten unterscheidet, ist der Glamourfaktor!

Okay. Da ist vielleicht was dran. Das könnte tatsächlich ein Erfolgsgarant sein.
Der Glamourfaktor erspart es einem, etwas leisten zu müssen, um erfolgreich zu sein. Egal was man auch tut, mit einer Prise Glamour erscheint alles gleich viel erfolgreicher.
(Genau deshalb wiegt in der Impfdebatte, die im Grunde eine politische ist, Jenny McCarthys Meinung mehr als die eines renommierten Immunologie.)

Und das bringt uns zum bizarrsten Punkt: Was genau wäre denn der Erfolg, durch den sich Trump als hervorragender Präsident erweisen könnte?

Mehr als 4 von 10 Demokraten und Republikaner halten die Politik der anderen Partei für fehlgeleitet und für eine ernste Gefahr für die Nation4 und sie macht ihnen Angst5. Das ist keine Basis für Kompromisse, die beide Seiten akzeptieren könnten.
Klar ist Trump ein Ekel, denkt sich der Republikaner, aber ist zumindest keine Gefahr für die NATIONALE SICHERHEIT6
Der Demokrat denkt dagegen, dass Trump auch eine Gefahr für die NATIONALE SICHERHEIT darstellen würde, auch wenn er kein Ekel wäre.

Wie um alles in der Welt könnte da eine Lösung für ein beliebiges Problem aussehen, welches beide Seiten als Erfolg betrachten könnten?

Umweltpolik: Trump wendet den Klimawandel ab. Demokraten applaudieren, Republikaner monieren, dass diese überflüssige Anstrengung auf die Kosten der Wirtschaft ging.
Kriminalität: Trump senkt die Kriminalitätsrate drastisch. Wenn er es mit Law & Order macht, applaudieren die Republikaner und die Demokraten beklagen die Missachtung der Menschenrechte. Wenn er es mit Kuscheljustiz und Waffengesetzen schafft, applaudieren die Demokraten und die Republikaner ärgern sich über fehlende Rache Gerechtigkeit und Freiheit.
Internationale Konflikte: Trump beseitigt sie. Die Demokraten applaudieren, die Republikaner halten es für ein finanzielles und spirituelles Risiko.
Homophobie: Wenn Trump die Rechte von LGTB beschneidet, applaudieren die Republikaner und die Demokraten buhen. Wenn er die Rechte ausbaut, ist es umgekehrt.
Zugegeben, die Beispiele sind ein bisschen grob skizziert, aber die Richtung sollte klar sein.
Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, es einer ernstzunehmenden Mehrheit Recht zu machen.

Ausser eben mit dem Glamour-Bonus…
Wenn es egal ist, was man macht, sofern man es mit Klasse macht…

Trump…

Wie gesagt, wenn sich Trump als hervorragender Präsident erweist, dann erwischt uns das mit runtergelassener Hose.
Und wir haben keine Ahnung, woran wir den würdigen Nachfolger erkennen sollen.