change my mind

In science it often happens that scientists say, ‚You know that’s a really good argument; my position is mistaken,‘ and then they would actually change their minds and you never hear that old view from them again. They really do it. It doesn’t happen as often as it should, because scientists are human and change is sometimes painful. But it happens every day. I cannot recall the last time something like that happened in politics or religion.
Carl Sagan, 1987

Da hat Sagan mal ausnahmsweise nicht ganz recht. Bei überzeugten Kreationisten, die fast ausnahmslos wiedergeborene Christen sind, ist es so gut wie jedes mal so, dass sie dir erklären: „Weisst du, früher war ich auch ein Atheist und glaubte an die Evolution. Ich war an genau dem Punkt, an dem du dich jetzt befindest, doch dann erkannte ich die Wahrheit und fand zu Gott.
Man kann also nicht sagen, dass die christlichen Fundamentalisten nicht einen Paradigmenwechsel durchgemacht hätten. Im Gegenteil, dieser ist beinahe schon eine Grundvoraussetzung für die Wiedergeburt, bei der sie alte Überzeugungen über Bord werfen und sich für Jesus entscheiden. Wobei sie diesen Gesinnungswandel jedoch nicht, wie Sagan es bei Wissenschaftlern beschriebt, von da an unerwähnt hinter sich lassen, sondern sie reiben es jedem bei jeder Gelegenheit unter die Nase.
Am liebsten sind mir indessen jene, die diesen Schritt im zarten Alter von 12 ± 3 Jahren vollzogen haben.

Kyrill von Alexandria

Agora – Die Säulen des Himmels

Ich habe gestern abend den Film Agora mit Rachel Weisz über Hypatia gesehen und dort einige fragwürdige Details über den später heilig gesprochenen Kyrill von Alexandria erfahren.
Klar wurde der Charakter von Kyrill für den Film dramaturgisch aufgemotzt, doch bleibt die Frage, ob unter den Heerscharen von Heiligen (laut dem Martyrologium Romanum gibt es mehr als 6’650 Heilige und Seelige) nicht auch ein paar Ärsche zu finden sein werden?

Wäre es nicht angebracht, deren Heiligsprechung zu annullieren?
Sie mögen aus der Sicht der Kirche ja viel für das Christentum getan haben, doch die Frage ist zu welchem Preis?

Kriegsverbrecher sollten schliesslich auch dann verurteilt gehören, wenn man ihren Verbrechen den Sieg verdankt.