Der Heilsweg – gutes Schuhwerk wird empfohlen

Wer mag wohl der tugendhaftere Mann sein? Jener, der der Verführung widersteht, auch wenn sie sich verlockend vor ihm räkelt, oder jener, der ihr widersteht, weil er es ihr in weiser Voraussicht von vornherein verunmöglicht hat, sich vor ihm auszuziehen? Für ein harmonisches Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft mag es schon nützlich sein, konsequent alle möglichen Stolpersteine, die den sozialen Frieden gefährden könnten, aus dem Weg zu räumen, doch ist das für eine zu prüfende Seele keine Herausforderung mehr. Wo bleibt denn da die Willensfreiheit, wenn man keine andere Wahl hat als die Gebote zu befolgen? Natürlich ist es nur zu meinem Besten, wenn sich die Gesellschaft um mein Seelenheil sorgt, doch wenn ich einen Frevel begehe, für den ich ohnehin die ewigen Höllenqualen werde erdulden müssen, weshalb bestraft mich die Gesellschaft schon im Diesseits? Es ist ja nicht so, dass ich der gerechten Strafe entgehen oder dass im Vergleich zu ihr alles, was man mir hier anbieten kann, mehr als Peanuts sein könnte. Vielleicht um mich auf den rechten Weg zu bringen? Mich zu züchtigen bis ich ehrlich und aus tiefstem Herzen bereue? Folgt man der Bibel, in der auf so ziemlich alles die Todesstrafe steht, dann habe ich dank der Strafvollzugspein zwar eine gereinigte Seele, doch nicht mehr allzu viel Zeit diese im Diesseits auszuführen.
Es stellt sich nur die Frage, weshalb die letzte Salbung nicht mit Daumenschrauben vollzogen wird? Mit diesen könnte man den Sterbenden seine Sünden aufrichtig bereuend und geläutert gen Himmel ziehen lassen.

Vielleicht haben Christen deshalb etwas gegen die Sterbehilfe, weil sie in gewissem Sinne das pure Gegenteil einer Daumenschraube ist…

Pinocchio for President!

Da mir klar ist, dass der Präsident der Vereinigten Staaten von Zeit zu Zeit im Namen der Nationalen und der Globalen Sicherheit lügen muss – so was bringt dieser Job nun mal mit sich -, würde ich mir einen Präsidenten wünschen, dem man das dann aber auch gleich ansieht. Ein Art Pinocchio also.

Grabschen oder Nichtgrabschen

Wie heisst es doch so schön: Das Wohl der Allgemeinheit überwiegt das Wohl des einzelnen!
Ich bin überzeugt davon, dass das Grabschen dem Grabscher weit mehr Glück beschert als das Begrabschtwerden der Begrabschten Kummer und dass das Nichtbegrabschtwerden, da es je als solches nicht direkt wahrgenommen werden kann, für die Nichtbegrabschte keine positiven Gefühle weckt, wohingegen das Nichtgrabschenkönnen dem Grabscher allerhöchstes Ungemach bereitet. Unter dem Strich müsste dann also mit dem Grabschen das Wohl der Allgemeinheit angewachsen sein.
Okay, man könnte einwenden, dass die Unsicherheit vieler, begrabscht zu werden, die Freude weniger, grabschen zu können, aufwiegt, doch ist dies ein einfach zu entkräftender Trugschluss: Wenn man die Leute fragt, ob sie hin und wieder ein Begrabschtwerden in Kauf nehmen würden, wenn sie im Gegenzug Brad Pitt, Angelina Jolie oder Georg Clooney ein bisschen begrabschen dürften, so zweifle ich keine Sekunde an deren Kooperation. Tatsächlich ist es so, dass so gut wie alle das Begrabschen attraktiverer Personen befürworten, jedoch nur das Begrabschen sehr viel weniger attraktiver Personen wirklich ablehnen würden. Und wenn man dies über die ganze Skala aller Attraktivitätsstufen hochrechnet, so kommt dabei rechnerisch schlimmstenfalls Null heraus, das heisst, dass alle Zustimmung und Ablehnung sich gegenseitig aufheben würde – wenn da nicht das Quäntchen mehr Freude am Grabschen als Verdrossenheit am Begrabschtwerden wäre!
Ja man könnte noch einen Schritt weiter gehen und das Begrabschtwerden als ein Kompliment interpretieren, denn schliesslich ist man offenbar für attraktiv genug erachtet worden begrabscht zu werden.

Es ist aber nicht etwa so, dass hier einer ein Plädoyer für etwas halten würde, wovon er keine Ahnung hat. Als ich noch lange Haare hatte, wurde ich selbst auf dem Basar in Istanbul mal begrabscht. So schrecklich war das eigentlich gar nicht und als ich mich umdrehte, hatte der Grabscher, glaube ich, weniger Freude an seiner Freude als ich Kummer an meinem Kummer.

Astrotheologie II

Wenn Gott allmächtig ist, dann soll er einen Stein machen, der so gross ist, dass er ihn selbst nicht mehr heben kann.
Er fängt also an mit einem faustgrossen Exemplar und kleistert den wie mit Pappmasche Lage um Lage zu einem immer grösseren und schwereren zusammen. Irgendwann ist der so gross wie ein Medizinball und etwas später so gross wie die Erde. Aber irgendwann beginnt der Stein der Boden zu sein, was die Sache ein bisschen verwirrend macht.
So gesehen kann auch ich die Erde stemmen – mit einem Handstand – obwohl ich beispielsweise einen Elefanten, der erwiesenermassen nicht ganz so schwer ist wie die Erde, nicht stemmen kann. Das Konzept „etwas Hochheben“ ist eben nur für beschauliche Dimensionen definiert und daher keine Herausforderung für einen Welterschütterer.
Die Aufgabe muss daher etwas anders formuliert werden: Gott soll zwei Körper machen, die sich mit ihrer Schwerkraft so fest gegenseitig anziehen, dass er es nicht mehr schafft, sie daran zu hindern zusammen zu fallen. Das Tüpfelchen vom i an dieser Aufgabe ist, dass es uns eigentlich egal sein kann, ob Gott diese Aufgabe wieder mit einer List löst oder nicht, denn er sitzt in der Mitte eines Schwarzen Lochs fest, aus dem es kein Entrinnen gibt.

Astrotheologie I

Wenn Gott allmächtig ist, dann soll er ein Schokoosterei machen, das so gross ist, dass es unter seiner eigenen Schwerkraft kollabiert und dass die freiwerdende Gravitationsenergie dessen Temperatur dermassen ansteigen lässt, dass es zu glühen beginnt. Was für ein Spektrum hätte dann wohl dieser Osterstern?

Passwörter

Wenn ich mich bei meinem 10 Zeichen langen Passwort bei einem Buchstaben vertippe, so ist es doch eigentlich blöd, dass der Computer mich mit der gleichen abfälligen Kaltschnäuzigkeit abschmettert, wie wenn ich mich gar nicht mehr an mein Passwort erinnert hätte. Wegen einem einzigen lächerlichen Buchstaben! Das sind lächerliche 10 Prozent. Ich denke in unserer Zeit sollte man von Software schon einen etwas zuvorkommenderen Service erwarten dürfen. Weshalb stellt mir der Rechner stattdessen nicht einfach nur 90 Prozent seiner Rechenkapazität, respektive seiner Rechenqualität zur Verfügung? Gewissermassen quid pro quo!
Ein solches Verhalten hätte auch in Punkto Sicherheit durchaus seine Vorteile. Denn so wüsste ein Gauner, der sich unerlaubt Zugriff zu dem Rechner verschaffen will, nicht, ob er es nun geschafft hat oder nicht, respektive zu wie viel Prozent die Daten effektiv vertraulich sind.
Andererseits, da sich die Medien – die natürlichen Abnehmer von skandalösen Enthüllungen – ohnehin nicht gross um den Wahrheitsgehalt einer Geschichte scheren, liesse sich aus ein und demselben Bruch mit verschiedenen Loginversuchen gleich mehrmals Kapital schlagen.

Puma Cyborg Fussballer

U1_untilthenWieso sträuben wir uns im Sport sowohl gegen chemisches Doping (z.B. Anabolika) wie auch gegen mechanisches Doping (z.B. Känguruprothesen), während wir offensichtlich nichts gegen psychisches Doping (z.B. Gehirnwäsche) einzuwenden haben? Welche dieser drei Varianten im Endeffekt am problematischsten sowohl für den Athleten als auch fürs Publikum ist, lässt sich indessen nicht so leicht bestimmen.
Wie bereits in einem früheren Beitrag bemerkt, liesse sich mit dem chemischen Doping zwar theoretisch Werbung machen, doch man tut es nicht. Wie die neuste Puma-Werbung zeigt, wird mit dem mechanischen Doping jedoch bereits Werbung gemacht, obgleich es dieses eigentlich noch gar nicht gibt. Was jedoch das psychologische Doping betrifft, so betreten wir das Territorium der Nationalen Sicherheit: Schmerzresistenz von der CIA, Hypnoseresistenz von der NSA, Einschüchterungsresistenz vom Mossad, Steuerresistenz von Lichtenstein und Logikresistenz vom Vatikan. Die Liste liesse sich endlos weiterführen.

Ich habe übrigens etliche empörte Kommentare zu diesem futuristischen Puma Spot gelesen, dass um Gottes Willen der Fussball so nie wird aussehen dürfen. Wieso nicht? Ist doch viel cooler so als in den öden Länderspielen. Würde Fussball im realen Leben so gespielt werden wie in der Werbung, das wäre cool. Oder Basketball! Eigentlich sind doch alle Sportarten cooler im Kino als im realen Leben. Auch Karate ist im Kino cooler. Kung Fu auch. Und auch alle andere Arten von gewalttätiger Auseinandersetzung. Gangster sind im Kino cooler, im realen Leben müssen sie sich verstecken. Autos sind im Kino schneller, im realen Leben gibt es stockenden Kollonenverkehr. Computer sind im Kino viel cooler, im realen Leben läuft auf ihnen Windows. Röcke sind im Kino kürzer, im realen Leben gibt es Leggins. Frauen sind im Kino heisser, im realen Leben wünscht man, dass sie doch heiser wären. Männer sind im Kino – nun ja – eigentlich genau so wie ich. Bier bleibt im Kino viel länger cool, im realen Leben ist es viel zu schnell ausgetrunken. Tische funktionieren im Kino als Schutz vor Kugeln, im realen Leben als Tische eben – um Blumenvasen auf sie zu stellen. Kerosin brennt im Kino, im realen Leben der Weihnachtsbaum.

Da fragt man sich doch, ob Kino und Werbung nicht vor dem schlechten Einfluss der Realität geschützt werden sollte?

Alle zusammen oder gar nicht?

Es ist eigentlich schon seltsam, dass, obgleich alle einer Siesta mit Begeisterung zustimmen würden, diese bei uns dennoch nicht praktiziert wird. Und mir bangt, dass es nicht daran liegt, dass man befürchtet damit produktiv nutzbare Arbeitszeit zu vergeuden, sondern daran, dass sich schlicht und ergreifend noch nie jemand getraut hat, es vorzuschlagen.
Auch die Gleichstellung der Frau wird wahrscheinlich nicht etwa durch die Böswilligkeit der Arbeitgeber und religiöser Fundamentalisten blockiert, sondern schlicht und ergreifend allein durch den Umstand, dass man sich der komplexen Konsequenzen gewisser Verhaltensmuster nicht bewusst ist. Und dass Tiere bisweilen unter unmenschlichen Bedingungen gehalten werden, liegt nicht an der Profitgier der Halter, sondern daran, dass diese sich nicht bewusst sind, dass Tiere auch nur Menschen sind. Und dass Waffenproduzenten weiterhin Haubitzen produzieren, gründet in dem nur zu verständlichen Missverständnis, dass diese nicht etwa verwendet werden um damit Spatzen für französische Luxusrestaurants zum Verzehr, sondern andersdenkende Menschen zum Verstummen zu erlegen.
Natürlich ahnen diese Leute, dass das, was sie da machen, womöglich nicht völlig über jeden Zweifel erhaben ist, doch gilt das nicht auch für jeden anderen ebenso? „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Und darüber hinaus, so ist dann meist weiter zu hören, wenn ich es nicht tue, so tut es ein anderer. Und das mit nicht annähernd so hohen hygienischen Standards – was insbesondere in Anbetracht der Infektionsgefahr bei einer Haubitzensalve natürlich gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann.

Wieso fällt es uns so schwer zu erkennen, dass eine alteingesessene Handlungsweise offenbar Konsequenzen hat, die man nicht guten Herzens akzeptieren kann? Und waren es dann wirklich der Markt oder die Religion, die uns dann die ersehnte Veränderung am Ende doch noch gebracht haben?

EMVU – Elektromagnetische Umweltverträglichkeit

Wenn früher jemand schwache Augen hatte, knallte er gegen einen Baum oder stürzte in eine Schlucht und katapultierte sich damit schnurstracks aus dem Genpool raus. Doch in was für eine Situation musste man kommen, damit eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Elektrosmog einen ernstzunehmenden Vorteil bieten konnte?
Bei welchen Gelegenheiten kamen die Menschen früher überhaupt in Kontakt mit elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern? Wenn ein Blitz neben ihnen einschlug oder sie an einen geladenen Zitteraal gerieten, klar. Oder sicherlich auch wenn sich ein antiker Fetischist in Wollkleidung über seine Bernsteinsammlung hermachte. Doch denke ich, dass man diese Episoden ruhig ignorieren kann. Damit bleibt eigentlich nur das Magnetfeld der Erde, sowie die elfjährig stärker und schwächer werdenden Sonnenwinde.

Das heisst also, abgesehen von den eher zufälligen, respektive absonderlichen Zusammentreffen, gab es da mehr oder weniger nur das Magnetfeld der Erde und das was von der Sonne so auf die Erde geschleudert wurde. Ich würde daher vermuten, dass die elektrosmogempfindlichen Leute einen evolutiven Vorteil für eine Karriere als Navigatoren besassen und im Gegenzug von ihren weniger erfolgreichen Kollegen mit Zitteraalen gemeuchelt wurden.
Wie diese Leute die Neuzeit überstehen werden, wird indessen die Zukunft zeigen.

Übers Ziel definier?

Vielleicht unterscheiden sich die Frauen von den Männern in ihren Zielen. Während für Männer die Ziele praktisch erreichbar sein müssen, dürfen sie es theoretisch jedoch nicht sein. Bei den Frauen ist es umgekehrt.