Eifersüchtiger Mann vs. Eifersüchtige Frau

Wenn ein Mann auf seine Frau eifersüchtig ist, dann betrachtet sie das als einen Liebesbeweis und stellt irgendetwas an, was ihn die Eifersucht vergessen lässt.
Wenn eine Frau hingegen auf ihren Mann eifersüchtig ist, dann betrachtet er das als einen Verdacht und wenn er dann das gleiche wie sie im umgekehrten Fall anzustellen versucht, was sie die Eifersucht vergessen lassen soll, so wird ihr Verdacht dadurch automatisch zur Gewissheit.
Fazit: Wenn der Mann eifersüchtig ist, kann er nur gewinnen. Wenn die Frau eifersüchtig ist, kann er nur verlieren.

Minnesang

ich bin ein recke, der zieht durch die welt.
und die jungfer sucht, die ihm gefällt.
erklärt ihr was von ner depesche
und will ihr doch nur an die wäsche.

(entdeckt in einem uralten manuskript)

Exorzismusanalyse

Wenig überraschend, dass die einschlägigen Studien und Statistiken fehlen, nichtsdestotrotz fällt auf, dass in gewissen Kulturen anscheinend häufiger zum Exorzismus gegriffen wird als in anderen. Eine Interpretation ist, dass gewisse Seelen schlicht einfacher zu kidnappen sind. Eine andere, dass die Ein- und Ausgänge der Hölle nicht regelmässig über die Welt verteilt sind und sich die Besessenheiten logischerweise in deren Nähe häufen. Und eine dritte, dass an manchen Orten sich die Besessenheit gar nicht mal so sehr vom normalen Leben unterscheidet.

Die erste Interpretation ist von einem moralischen Standpunkt aus betrachtet etwas problematisch, weil damit angedeutet werden könnte, dass demzufolge gewissen Populationen um nicht zu sagen Rassen einen „schwächeren“ Geist hätten, was wohl in aller Regel eher als eine Art Diskriminierung interpretiert werden würde.
Die zweite Interpretation scheint mir moralisch unproblematisch, dafür aber dämono-speläologisch höchst interessant – eine topographische Clusteranalyse der Exorzismen könnte die Eingänge zur Unterwelt identifizieren und für weitergehende Forschungen nutzbar machen – ich denke da insbesondere an thermische Energiegewinnung, welche die üblicherweise doch sehr umweltbelastenden Energieerzeugungsmethoden der betroffenen Regionen entlasten könnte.
Und die dritte Interpretation müsste im Grunde dazu führen, dass die Lebensumstände und Wertvorstellungen aller Regionen dergestalt verändert werden könnten, dass sich das Level der observierten Besessenheiten auf einem akzeptablen Niveau einpendelt.

Während die erste Interpretation mit den beiden anderen unvereinbar ist, kommen sich die zweite und dritte eigentlich nicht weiter in die Quere. Ich halte es daher sowohl ethisch, ökonomisch und ökologisch für sinnvoller die letzten beiden als Arbeitshypothesen zu verwenden und die nötigen Schritte in die Wege zu leiten. So wie die Sache liegt, kann dies zumindest nicht schaden – was in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um den Teufel handelt doch eher überraschend ist.

Postmoderne Divinatiomantik

Wenn sich aus der Bewegung von Himmelskörpern, der Beschaffenheit von Opfertierorganen und der Formation von Vogelscharen oder Teeblättern Rückschlüsse auf das Schicksal der Menschen ziehen lassen, wieso dann nicht auch aus Mustern modernerer, hipperer und stylischerer Artefakte?
Hupkonzert vor der Ampel, Pixelfehler auf dem Handy, … (könnt unten gern weitere Ideen posten)

Ist euch nie aufgefallen, dass Spam-Mails erstaunlich häufig entweder erstaunlich akut benötigte oder erstaunlich bald akut benötigte Angebote enthalten? Dass es schon fast gruselig ist! Natürlich ist mir klar, dass da nirgendwo in Russland oder Amerika einer sitzt, der mein Horoskop gründlich studiert und mir dann entsprechend den zu erwartenden Höhen und Tiefen Anregungen per Spam schickt. Ich glaube vielmehr, dass es das Schicksal ist, das mir den richtigen Spam zur richtigen Zeit schickt, auf dass ich ihn richtig zu interpretieren vermag.

Damit liesse sich sicherlich irres Geld machen: „Schick mir deinen Spam und ich sag dir, wie gross du ihn brauchen wirst.“
Vielleicht liesse sich ja ein Tool basteln, das aus dem Spam Prognosen für die Zukunft extrahiert…