Radar: eine Schikane?

Kürzlich haben sich da so ein paar Käuze in der Arena darüber unterhalten, ob die neuerdings vermehrt eingesetzten Radargeräte bloss Abzockerei seien oder auch etwas mit Sicherheit zu tun haben. Ich bin kein Autofahrer und es gelingt mir nur selten mit dem Fahrrad auf der Autobahn so eine Falle auszulösen, deshalb erscheint mir die ganze Diskussion etwas bizarr. Man kann sich durchaus darüber streiten, ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung an diesem oder jenem Ort sinnvoll ist, aber wenn da eine ist, dann heisst das doch, dass es da verboten ist schneller als angegeben zu fahren, oder? Und zwar verboten von einer Instanz, die sich das Recht herausnehmen darf, denjenigen, der der Anordnung zuwiderhandelt, zu bestrafen, oder?
Ich kann ja verstehen, wenn sich der Automobilist darüber aufregt, wenn fünf Radarfallen unmittelbar hintereinander aufgestellt werden, denn in diesem Fall wird er für das gleiche „Verbrechen“ gleich mehrfach bestraft und das läuft irgendwie diametral unserem Rechtsempfinden entgegen, aber wenn jeweils zwischen zwei Apparaten eine Geschwindigkeitsbeschränkung in Form eines Strassenschildes steht, dann sehe ich da eigentlich keine moralischen und rechtlichen Probleme. Aber vielleicht bringe ich da auch etwas durcheinander, denn es will mir partout nicht einleuchten, weshalb sich – so dies tatsächlich eine amoralische Abzockerei ist – Autodiebe nicht auch darüber beklagen dürfen sollten, dass viel zu viele Autos eine Alarmanlage haben und dass dies nichts anderes als eine willkürliche Einbuchterei seitens der Behörden darstelle.

Damit spreche ich mich in keiner Weise für eine Null-Toleranz-Haltung aus. Ich wundere mich nur darüber, dass Gesetzesübertreter es als einen Affront empfinden, wenn sie zur Kasse gebeten werden. Beim weiter oben erwähnten fünften Radarblitz in Serie, denke ich, könnte nämlich durchaus ein kleiner Mengenrabatt drin liegen.

Aber die Frage ist schon berechtigt: Darf man den Staatshaushalt mit Busszetteln sanieren? Ich glaube schon. Ich würde einfach nicht die AHV auf diese Einnahmequelle konzentrieren. Und überhaupt, ich möchte nicht wissen, den wievielten Teil meiner Steuern ich quasi als Strafe für meine Ignoranz gegenüber den Abzugsmöglichkeiten zuviel bezahle.

Skandalfotos mit Bundeswehrsoldaten

Im Grunde ist es doch recht seltsam, welch eine Empörung die eben erschienen Fotos auslösen, auf denen deutsche Bundeswehrsoldaten auf obszöne Weise mit einem menschlichen Schädel posieren. Ich will die Soldaten in keiner Weise verteidigen, denn ein solches Verhalten widerspricht allen unseren sittlichen und moralischen Wertvorstellungen, nichtsdestotrotz gehört solches seit jeher zum Krieg dazu.
Wie weit ist es gekommen, dass wir uns mehr über den Schmutz im Krieg als den Krieg selbst empören? Glauben wir wirklich, dass Männer, die bereit sein müssen einem Feind das Gehirn aus dem Schädel zu pusten, es dann, wenn es dazu kommt, steril und mit einem zuvorkommenden Lächeln tun werden? Glauben wir wirklich, dass der Anflug eines Marschflugkörpers, den wir über die eingebaute Kamera mitverfolgen, mit dem Rauschen auf dem Bildschirms endet? Glauben wir wirklich an den ehrenvollen Soldaten? Offizier? General?
Der Krieg ist, egal ob gerechtfertigt oder nicht, menschenverachtend, er war es schon immer und er wird es immer sein. Der Skandal an den Fotos ist nicht das, was darauf abgebildet ist, sondern unser Glaube daran, dass wir einen Krieg ohne solches Verhalten führen (können).

Ein amüsantes Detail hierbei ist, dass man noch nicht weiss, ob es sich bei besagtem Schädel um den eines afghanischen Mudjahedin oder den eines sowjetischen Invasors handelt. Es steht also noch offen, ob sich die Bundesregierung mit diesem Skandal den Hass oder die Sympathie der Taliban gesichert hat.

Tennis-Reorg

Im Interesse der meisten Beteiligten sollten die Tennisregeln so modifiziert werden, dass nicht mehr der gewinnt, der als erster drei Sätze gewonnen hat, sondern jener verliert, der sie als letzter gewonnen hat. Das heisst, dass bei einem Match der bessere bemüht sein wird, dass der schlechtere möglichst bald zu seinen drei Sätzen kommt.
Natürlich könnte Roger Federer ohne mit der Wimper zu zucken 6000 Sätze gegen mich gewinnen, doch nach hause käme er bei den neuen Regeln trotzdem erst, wenn ich meine drei Sätze zusammen habe. Also wäre es für ihn am vernünftigsten mich 4:3 zu schlagen, worauf ich im Gegenzug wieder äusserst stolz sein könnte. So hätten alle was davon. Und für den Fall, dass ich überhaupt nichts kann, bleibt dem Roger nichts anderes übrig mir matchintern eine Privatstunde zu geben, was auch nicht übel ist.

Also ich finde, an diesem neuen Regelwerk gibts absolut nichts auszusetzen.

The Fauna Strikes Back

Es ist Jagdsaison. Die Regeln der Jagd erlauben es den Kaninchen und Rehen zwar durchaus zurück zu schiessen, doch leider haben hier die Regeln der Anatomie ein etwas grösseres Gewicht. So bleibt den Waldtieren nichts anderes übrig, als einen italienischen Söldner zu engagieren: Bruno den Braunbären. Auf dass er den Krieg in die Stuben der Jäger trägt. Doch weil er angeblich gefährlich war, wurden illegalerweise alle Jagdregeln ausser Kraft gesetzt und der Gegenangriff des Tierreichs zum Abschuss frei gegeben.
Brunos Abschuss ist demzufolge ein Verstoss gegen die Genfer Konvention und sollte vors Kriegsverbrechertribunal nach Den Haag.