Der Orchestergraben zwischen Realität und Fiktion

In der Serie Navi CIS trinken die Agents dauernd Kaffee aus so überdimensionierten Pappbechern. Das ist dort ein gelungenes Stilelement und sieht auch irgendwie cool aus. Dass in allen Betrieben Informatiker mit einer Tasse durch die Gänge schlurfen, hat auch seine Berechtigung, denn das Funktionieren der IT hängt nicht so sehr von der Menge an Speicher und der Rechenleistung ab, als viel mehr vom Wachzustand dieser Nerds, die sich die Nächte mit ihren Rechnern um die Ohren schlagen.
Wenn nun aber distinguierte Geschäftsherren in Krawatte und Anzug mit tall-grande-venti Starbucks Pappbechern umherlaufen, so driftet dies buchstäblich gen lächerlich. Ob man etwas ernst nehmen kann, hängt nämlich auf fatale Weise von den Umständen ab. Smoking und KnopfImOhr sind coole Accessoires für einen Spion, im Kino am Türsteher vor dem Kinoeingang wirken sie jedoch geradezu grotesk – und dienen allein dazu, dem Türsteher im Gegenzug für den Egotrip weniger Lohn bezahlen zu können.
Im Kino funktioniert die Physik nun einmal ganz anders. Dort fällt der Apfel nicht wegen der Gravitation zu Boden, sondern weil der Boden unten ist und Äpfel nun mal nach unten fallen. Dort explodieren brennende Autos, weil es cool aussieht und man sich dann nicht mehr mit den zerfetzen Leichen auseinander setzen muss. Dort bieten Holztische im Saloon einen zuverlässigen Schutz vor dem Kugelhagel, weil so den Protagonisten mehr Zeit bleibt grösstmöglichen Schaden anzurichten. Und dort tragen Frauen so hohe Absätze, weil sonst ihr Allerwertester nicht hoch genug reichen würde und beim Mini unten raus schauen würde.

Die Waffen einer Frau

Ich sah in Prager Flughafen eine Polizistin mit hohen Absätzen patrouillieren. Es waren keine halsbrecherischen Pfennigabsätze und auch gänzlich frei von jeglichem bunten Manolo Blahnik Firlefanz, aber auf stolze 8 bis 10 cm brachten sie es allemal.
Das beeindruckte mich natürlich ungemein und warf zugleich die Frage auf, wie hier wohl ein alltäglicher Polizeieinsatz aussehen mag?
Spätestens seit Charlies Engeln wissen wir natürlich, dass frau mit High Heels auch rennen und auf Distanz tödlich sein kann, doch hege ich meine Zweifel, ob die tschechische Polizei ihre Politessen wirklich die nötige Ausbildung zu finanzieren in der Lage ist – vor allem wenn man bedenkt, dass sie diese dann lediglich mit der harmlosen breiten Variante ausstattet, welche ballistisch betrachtet bestenfalls mit einem Schneeball verglichen werden kann.
Selbst das Bild mit dem Schneeball muss mit Bedacht verwendet werden, denn wenn dieser die Grösse und das Tempo eines Kometen hat, so nimmt sich gegen diesen selbst eine Atombombe mickrig heraus. Die Waffen der Frauen… so unberechenbar wie dietschechische Polizei.

An die Umwelt angepasst…

Da gibt es doch tatsächlich Frauen, die bei diesem Hudelwetter mit hohen Hacken unterwegs sind. Okay, sie schweben dank ihnen über dem Schnee und ersparen sich damit nasse Hosen und ne Lungenentzündung, und Stabilität haben sie dank diesen Steigeisen sicherlich auch, doch…
Gibt es High-Heels eigentlich auch für Männer?

Alles eine Frage der Hygiene

Oberhalb Augenhöhe ist im Haushalt der Staub unsichtbar. Demzufolge ist die Staubgrenze der Durchschnittsfrau, die laut Bundesamt für Statistik durchschnittlich 13 cm kleiner ist als der Durchschnittsmann, um exakt diese 13 cm tiefer als bei ihrem Durchschnittspartner.
Wenn die Männer also auf Frauen in High Heels stehen, so hat das nichts mit langen Beinen, wiegenden Hüften und strammem Po zu tun, sondern einzig und allein mit der Freude über die Anhebung der Staubgrenze über das männliche Sichtfeld.

Star Wars & Jedi-Heels

Was Star Wars ein bisschen die Glaubwürdigkeit nimmt, ist der Umstand, dass Technologien wie beispielsweise die, die hinter dem Lichtschwert steckt, offenbar allein in der Waffenidustrie Verwendung findet. In einer normalen Gesellschaft diffundieren solche Sachen zwar langsam aber stetig in den zivilen Sektor.

Die Apokalypse trägt Stützstrüpfe

Und wieder einmal wurde ich Zeuge eines kleinen Zwischenfalls, der nur schwer keine Hintergedanken aufkommen lässt. Da kommt also diese junge Frau die Treppe runter. Der Ausschnitt tief, der Rock kurz, die Hacken hoch und die Stiefel noch viel mehr.
Nun macht ihr ein junger Mann ein Kompliment, dass sie zu Fuss geht und nicht etwa den Lift genommen habe, worauf sie antwortet, dass sie etwas Bewegung brauche, schliesslich sitze sie sonst den ganzen Tag nur rum und, wer weiss, womöglich müsste sie andernfalls noch Stützstrümpfe tragen.
Ob es einen Zusammenhang zwischen dem exzessiven Tragen von High Heels und dem späteren von Stützstrümpfen gibt, weiss ich nicht, was mir aber in diesem speziellen Fall sehr wohl aufgefallen ist, ist, dass die junge Dame die Treppe nicht etwa nur der Bewegung wegen nutzte, sondern offensichtlich auch um das solcherart beschuht elegante Herunterschweben zu üben.
Das Sahnehäubchen dieser Szene war aber der glänzende Blick des jungen Mannes. Ich bin ich mir nicht ganz sicher, ob er nicht statt Stütz- womöglich Netzstrümpfe verstanden hat.

NZZ vs. Bild

Die NZZ am Sonntag berichtete am 31. Juli 2005, dass Professor Jan Flensmark aus Malmö nachweisen konnte, weshalb Stöckelschuhe Frauen verrückt machen. Auch die Bild berichtete davon, jedoch schon am 18. Juli 2005 und bei ihnen hiess er Professor Jens Flensmark.
Tatsächlich aber heisst er Jarl Flensmark und während die NZZ die zitierte Studie zu einem Witz verbraten hat, blieb die Bild effektiv näher am Punkt.

Frauen & Schuhe

Natürlich bietet der Sommer viele schöne Aus- und Einblicke, doch mit einer Sache schaffe ich es einfach nicht, mich anzufreunden.
Sandaletten, so sexy diese an den Füssen der liebreizenden Damen auch aussehen, so erregend deren Stakkato auch klingt und so endlos die Beide dadurch auch wirken, das Schmatzen an den Schweissfüssen ist nicht wirklich ein Gewinn.