Pontifex-Dialoge: Ich werde diesen Text nicht lesen

Seit mir der Papst für ein Twitter-Follow einen Ablass vom Fegefeuer offeriert hat und ich mir nicht verkneifen kann, den einen oder anderen seiner Tweets zu kommentieren, komme ich hie und da auch mit einem seiner Jünger ins Gespräch. Persönlich würden mich als Pontifex mehr als die Respektlosigkeit einiger Kommentatoren die Ansichten seiner Verteidiger beunruhigen, aber ich bin nicht der Máximo Líder der katholischen Kirche und so bleibt es mir Gottseidank vorerst erspart mich von zweifelhaften Figuren verteidigen zu lassen.

17. April 2014

Einem gewissen Marco ‏@mfree051979, von dessen insgesamt 78 Tweets übrigens 66 an mich gerichtet sind (Stand 17.4.2014), gelang das folgende argumentative Kunststück:

Marco ‏@mfree051979
Atheisten spenden vielweniger,bekommenwenigerKinder und sind weniger sozial engagiert.Ist statistischbewiesen

Inwiefern weniger Kinder bekommen ein moralisch fragwürdiges Verhalten ist, sei mal dahin gestellt. Dass Atheisten aber statistisch signifikant viel weniger spenden und sozial weniger engagiert sind, konnte ich kaum glauben. Daher bat ich um einschlägige Quellen, die diesen Makel tatsächlich belegen. Abgesehen davon habe ich auch noch die beiden Links Religiöse Menschen zeigen weniger Mitleid gegenüber Mitmenschen als Atheisten und Are Religious People Really More Generous Than Atheists? A New Study Puts That Myth to Rest gepostet, die diese Überzeugung als haltloses Vorurteil zurückweisen.

Und als Antwort kam kein Link sondern folgender Tweet:
Ich lese mir diese Blogs/Sites nicht durch.Will mich nicht von Trost-und Hoffnungslosigkeit anstecken lassen

Zu Marcos Verteidigung muss vielleicht erwähnt werden, dass ich in einem anderen Diskussionsstrang auch einen Link zu einer liberalen Abtreibungspolitik gepostet habe. Dieses Thema kann einem Christen tatsächlich schwer auf dem Magen liegen, das ändert jedoch nichts daran, dass sich kategorisch vor Argumenten zu verschliessen eine äusserst fragwürdige Praxis ist.

Im folgenden möchte ich mich also auf die von Marco verwendete rhetorische Stilfigur konzentrieren und dabei von allen diskussionsspezifischen Details absehen.

Ich sage, dass dingdong.
Ich werde mir die Einwände gegen dingdong aber nicht anhören, weil ich mich nicht von Trost- und Hoffnungslosigkeit anstecken lassen will.

Solange Marco akzeptiert, dass es Einwände gegen dingdong gibt und er daher dingdong auch nicht länger vertritt, ist diese Strategie völlig okay.
Wenn er aber weiterhin an dingdong festhält, dann ist das sehr problematisch. Und noch mehr, wenn er behauptet es gäbe keine Einwände. Das Bestreiten der Existenz von Einwänden kann jedoch elegant umschifft werden, wenn man sich die Überzeugung zu eigen macht, dass es gar keine gesicherten Erkenntnisse geben kann. Und dass die Wissenschaft, als die Methode der Erkenntnisgewinnung, sich dauernd widerspricht und man sich deshalb lieber nicht zu sehr auf sie verlassen sollte.

Gegen diese Meinung lassen sich zwar gewichtige Einwände anführen, doch werden diese – aus bekannten Gründen – lieber gar nicht erst gehört.

An diesem Punkt stellt sich aber eine eine fundamentale Frage: Ist es nicht eine Lüge, wenn man vor etwas, das sich als die Wahrheit entpuppen könnte, bewusst und aktiv die Augen verschliesst?

Stellen wir uns mal die folgende Situation vor:

Anna betrat ein Zimmer mit einem Apfel. Als sie das Zimmer wieder verliess, war der Apfel weg.
Björn und Christian bezichtigen sie des Diebstahls.
Björn geht ins Zimmer, schaut sich um und entdeckt den Apfel unter dem Sofa liegen, wohin ihn wohl der Durchzug gerollt hat.
Christian weigert sich aber sich die Entlastung auch nur anzuhören und pocht weiterhin auf dem Diebstahl durch Anna.

Lügt Christian? Er sagt schliesslich nichts gegen sein besseres Wissen, was die Quintessenz des Lügens ist. Er kommt lediglich nicht der „Pflicht“ nach einer Spur zu folgen, die ihm als für Anna entlastend angeboten wird.
Unter welches Gebot fällt eigentlich aus christlicher Sicht das Versäumnis einer Pflicht nachzukommen?
Und ist eine Wahrheit, die einem nicht gefällt, weniger erstrebenswert?

Andererseits, was wenn Anna schon oft des Diebstahls überführt worden ist und Björn für Anna gern auch mal ein bisschen die Dinge zurecht bog? Anna wäre in diesem Fall zwar tatsächlich unschuldig und Björn hätte solide Detektivarbeit geleistet – doch könnte man es Christian nicht wirklich verübeln, dass er sich nicht die Zeit nehmen wollte, der Sache nachzugehen. Oder vielleicht doch?
Meiner Ansicht nach darf Christian gern auf die Überprüfung der möglicherweise gefälschten Entlastung verzichten, vorausgesetzt er lässt auch die Anklage fallen.


 

Ich bin nicht sicher, ob dieser Fehlschluss schon früher mal in freier Wildbahn beobachtet wurde und ob er schon einen Namen erhalten hat. Wenn nicht, so würde ich als Entdecker ihn gern den Trostlosen Marco (lat. marcus desperatus) nennen.

Der Floh Adolf

Auf Facebook kriegt man Nachrichten und Sonstiges. Im Ordner des letzteren habe ich folgendes gefunden:

Zwei „atheistische“ Flöhe Gustav und Adolf streiten miteinander … Gustav ist der felsenfesten Überzeugung dass es Hunde gibt, dies aber bestreitet Adolf in ungebremster Entschiedenheit. Adolf sagt „Hast du Gustav je in deinem ganzen Leben einen lebendigen Hund gesehen ?“ Gustav darauf: „Nein aber dennoch gibt es sie…du musst mir einfach glauben…es gibt wirklich Hunde…viele sogar…“ Adolf wird immer wütener und in seinem Zorn haut er Gustav eine runter…so geht der Streit immer weiter, Hunde selbst haben Gustav und Adolf, die zwei Flöhe im Pelz eine Hundes wirklich noch nicht gesehen, denn dafür sind sie viel zu klein und sehen viel zu schlecht….

Der Physiker Prof. Dr. Hans Peter Dürr, Nachfolger Werner Heisenbergs als Direktor des Münchner Max-Planck-Instituts, Gewinner des alternativen Nobelpreises und seit 2004 Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, beantwortete die Frage „Was hat die Wissenschaft mit der Wirklichkeit zu tun?“ einmal wie folgt: „Ein Mann sitzt am Ufer eines Flusses und fängt Fische. Ein Wanderer kommt vorbei und fragt ihn, „Was tust Du da?“ „Ich fange Fische.“ „Was kannst Du über die Fische aussagen?“ „Sie sind alle mindestens 5 cm lang.“ Der Wanderer lässt sich das Netz zeigen. Es hat Maschen mit einem Umfang von 5 cm. Daraufhin sagt er: „Wenn es kleinere Fische als 5 cm gäbe – und ich meine, solche gesehen zu haben -, so könntest du sie nicht fangen, sie würden durch dein Netz hindurch schlüpfen.“ Darauf der Fischfänger mit Selbstbewusstsein: „Was ich nicht fangen kann, ist kein Fisch.“ So arbeitet unsere Wissenschaft. (mitdenkend.de)

Blessuall Baba, 22.02.2014 00:43

Da Blessuall Baba den Text genau so, wie er ist, aus dem Blog ohnegottistallessinnlos.de kopiert und an den verschiedensten Orten im Web gepostet hat, halte ich es für gerechtfertigt öffentlich auf ihn zu antworten.

  1. Inwiefern ist es von Belang, ob es „atheistische“ Flöhe sind? Wenn sich der Atheismus auf die Existenz Gottes bezieht, dann ist das eine genauso nützliche Information in diesem Zusammenhang, wie dass der eine Floh grüne Socken trägt. Wenn sich der Atheismus jedoch auf die Existenz des Hundes bezieht – dann wären es wohl eher „acanistische“ Flöhe, doch dann stimmt das für den einen Floh, aber offensichtlich nicht für den anderen. (Natürlich immer Vorausgesetzt, dass die beiden Flöhe auch tatsächlich auf einem Hund und nicht auf einem Lama leben.)
    Was also ist die Intention dieser Erwähnung? Aufmerksamkeit unter Atheisten erhaschen? Atheisten zu Flöhen degradieren?
  2. Dazu würde auch passen, dass nur der „acanistische“ Floh gewalttätig wird und dass dieser Adolf heisst und damit Assoziationen weckt, die eine unvoreingenommene Analyse dieser Geschichte weitgehend verunmöglichen.
    Was also ist die Intention den „acanistischen“ Floh Adolf zu nennen und den „canistischen“ nicht Winston?
  3. Beide Flöhe haben auch noch nie ein Einhorn gesehen. Für dieses gibt es ebenso wenig Evidenzen wie für den Hund. Warum ist Gustav dann ein „Canist“ und kein „Unicornist“? Adolf macht da keinen Unterschied.
    • Ein Atheist sagt nicht, dass es keinen Gott gibt, sondern er sagt nur, dass er erst dann die Existenz akzeptieren wird, wenn berechtigte Gründe dafür sprechen. Und selbst die Theisten anerkennen, dass es solche Gründe nicht gibt. Deshalb kommt auch der Akt des Glaubens zum Einsatz.
    • Es liegt nicht am Atheisten die Nichtexistenz zu beweisen. In der Beweispflicht liegt nämlich immer der, der die Existenz von etwas behauptet.
    • Die Nichtexistenz kann nämlich gar nicht bewiesen werden – zumindest so lange nicht, wie man keine komplette Kenntnis von Allem hat. Daraus, dass ich noch nie ein Einhorn gesehen habe, folgt nicht, dass es keine gibt.
    • Der Begriff „Beweis“ muss indessen vorsichtig verwendet werden. Es ist eher der Prozess des Nachweisens als das endgültig und unumstössliche Nachweis selbst. Letzteren gibt es in der Wissenschaft nämlich eigentlich gar nicht. Wenn etwas als von der Wissenschaft bewiesen gilt, dann heisst das nur, dass das Modell nicht widersprüchlich ist und dass seine Vorhersagen besser sind als die vergleichbarer Modelle.
  4. Nur zur Klarstellung: Die Parabel, die Dürr erzählt, stammt nicht von ihm, sondern von Arthur Eddington, und Dürr kommentiert sie nur um zu Veranschaulichen, wo die Grenzen der wissenschaftlichen Methode liegen. Darüber hinaus ist der Wortlaut hier so zugespitzt, dass er auf eine dem Autor genehme Art missverstanden wird.
  5. Die bessere Vorhersagekraft eines Modells entspricht gewissermassen der Maschengrösse des Ichthyologen. Und man sollte festhalten, dass jede Theorie sehr genau über ihre Maschengrösse bescheid weiss: Sie gibt sie mit einem Fehlerwert an.
    Und die Theorie, die bestehende dereinst ersetzen wird, wird eine kleinere Maschengrösse haben und dadurch völlig neue Dinge entdecken. Diese neuen Erkenntnisse werden die bereits vorhandenen jedoch nur begrenzt relativieren, denn das kleinmaschige Netz erwischt auch die Sachen, die schon vom grossmaschigen Netz gefangen wurden.
    Doch hier gilt genau wie bei den Flöhen: Was ich nicht fange, darüber darf ich keine Aussagen machen.
  6. By the way: Man sollte sich nicht von Titeln blenden lassen. Es haben auch schon Nobelpreisträger völligen Blödsinn von sich gegeben. Vor allem dann, wenn sie Aussagen zu Themen machen, in denen sie wie ich keinen Nobelpreis gewonnen haben.

Unter dem Strich würde ich daher sagen, dass dieser Text weniger überzeugt, als viel mehr die Missverständnisse des Autor offenbart.

So viel richtig zu stellen

Oro Oro

Nach einem meiner Kommentare zu einem päpstlichen Tweet hat sich ein gewisser Oro Oro schützend vor ihn geworfen. Es entwickelte sich daraus eine zunehmend verfranste Diskussion über Gott und die Welt und was man so alles wissen und nicht wissen kann.
Nachträglich würde ich sagen, dass mein Part vor allem in der Korrektur gewisser Missverständnisse und Fehlschlüsse in Oros Argumenten bestand. Zumindest aus meiner Warte aus betrachtet. Für Oro scheint es eher der eines arroganten, menschen- und gottesverachtenden Nörgelers gewesen zu sein. (Was sich ja nicht notwendigerweise ausschliesst.)
Einige Zeit später flatterte eine ganze Breitseite herein, die meines Erachtens dermassen gespickt war mit Missverständnissen, dass das mit 140 Zeichen einfach nicht mehr zu packen war. Auf die will ich hier einzugehen versuchen:

Oro Oro @Orooro3
Dem Fall zu Folge, beispielweise Psychologie oder Phylosophie sind für Dich Thesen.
(Orotographie habe ich so belassen, wie sie war, um nicht womöglich hineinzuinterpretieren, das da gar nicht steht.)

Oro nimmt damit Bezug auf eine frühere Stelle, wo ich zu erklären versuchte, dass alle Aussagen, die entweder richtig oder falsch sein können, de facto Thesen seien, deren Gültigkeit zu überprüfen gewissermassen unsere Pflicht ist.
Psychologie und Philosophie sind aber keine Aussagen sondern Themen, über die und innerhalb derer Aussagen gemacht werden.

Ich werde übrigens den Verdacht nicht los, dass wenn Oro hier von Thesen spricht, er es in der Art „es sind ja nur Thesen“ tut und dabei irgendwie nicht realisiert, dass sie durchaus richtig oder falsch sein können.

Anheufung von Gedanken und Gefühlen die nicht mal sich Beweisen lassen…

Unter Beweisen versteht Oro – wie er an anderer Stelle erklärt hat – eine mit den Sinnen beobachtbare Bestätigung. Wenn er bloss das Gefühl hat, dass es einen Gott gibt, dann gilt das allein in der Tat noch nicht als Beweis für dessen Existenz.
Wenn das für ihn reicht, soll es mir recht sein, doch wenn er auf der Autorität dieses Gottes irgendetwas bauen will, das auch für andere Menschen Relevanz haben soll, dann reicht das nicht.

Tatsächlich ist aber die einzige von ihm akzeptierte Form des Beweis, also der durch Beobachtung, aus wissenschaftlicher Sicht äusserst problematisch, denn zu viele Faktoren können das Ergebnis verfälschen. Wir sehen nämlich wesentlich mehr, was wir sehen wollen, als das, was wirklich da ist. Dazu gibt es unzählige Studien.

Der Wissenschaft geht es im übrigen eigentlich gar nicht um Beweise als die endgültige Bestätigung einer These, sondern vor allem um Widerspruchsfreiheit und Konhärenz. Wenn eine These keine Fehler enthält, zu anderen passt und genauere Voraussagen macht als eine andere These, dann reicht das schon um weiter mit ihr zu arbeiten. Dass sie tatsächlich „wahr“ ist, würde ohnehin niemand behaupten.

Faustregel: Wenn von wissenschaftlichen Beweisen die Rede ist, dann ist es höchstwahrscheinlich kein Wissenschaftler, der dir das erklärt, sondern viel eher ein Pseudowissenschaftler oder ein schlechter Journalist.

Ich finde..du bist nicht mal Wiesenschaftlich und mischst verschiedene Sachen in deiner Krieg gegen Gott.

Ich befinde mich in keinem Krieg gegen Gott – wenn schon, dann gegen ungültige Argumente.
Dass ich irrtümlicherweise Dinge mische, die nicht gemischt werden sollten, mag schon stimmen, doch dies müsste schon belegt werden können.

Einer Seit, die Kirche ist böse.

Nein, ich sage, die Kirche ist gefährlich.
Das Konzept von gut und böse halte ich nämlich für wenig tauglich.
Ich denke nicht, dass die Kirche mit Vorsatz übles anstellt. Ich denke, dass sie mit den besten Absichten Sachen anstellt, die dann übel endeten.
Und ich denke, dass sie nicht deshalb übel endeten, weil ungeschickte Menschen am Werk waren, sondern weil einige ihrer Prämissen ausgesprochen wacklig sind.

Anderseits siehst Du nur die Materie und deine Humanismus hat zu tun mit einem Seelenlose Kreatur die „zufällig existiert“.

Jein. Klar sehe ich nur die Materie, doch ich erkenne auch die Struktur, in der sie sich befindet und weiss um deren Bedeutung.
Ich versuche lediglich nichts zu akzeptieren, was nicht gut begründet und nicht unumgänglich ist.

Diese seelenlose Kreatur, die „zufällig existiert“ soll wohl der Mensch sein, wie ihn und seine Entstehung sich die Wissenschaft vorstellt? Und Oro scheint die Vorstellung, dass er ohne Absicht eines Schöpfers entstanden ist nicht sehr zu gefallen.
Doch ob mir etwas gefällt oder nicht, hat keinen Einfluss darauf, ob es so ist oder nicht.

Und mal abgesehen davon fürchte ich, dass Oro nicht wirklich versteht, was im Kontext der Evolution unter Zufall verstanden wird. Nämlich etwas gänzlich anderes als Beliebigkeit.

Doch, muss Du wiesen dass d Mensch sieht, spür, dass es Gott gibts.

Stimmt, der Mensch sieht.
Stimmt, der Mensch spürt.
Dass es Gott gibt? Wenn man ihn sehen und spüren, also mit seinen Sinnen wahrnehmen könnte, dann hätten wir die Diskussion über seine Existenz gar nicht (sondern nur darüber, ob er wirklich ein lieber Gott ist).
Das einzige was man hat, sind Dinge, die man als starke Indizien für die Existenz Gottes interpretieren kann. Bloss dass die Begründungen, dass es sich dabei tatsächlich um starke Indizien für die Existenz Gottes handelt, für Aussenstehende nicht im geringsten überzeugend sind.
Insofern ist die Behauptung, dass es Gott gibt, immer noch eine unbegründete Behauptung, die sich einzig und allein durch die Zahl der Gläubigen von jener unterscheidet, dass es den Osterhasen gibt.

Nur Gott gibts alles einem Sinn.

Nun ja, alle Götter tun das. Sowie auch alles andere, das man mit der Intention erfindet, dass es allem einen Sinn geben soll.

Die eigentliche Frage ist jedoch, ob überhaupt alles einen Sinn hat. Dürfte schwierig sein, das nachzuweisen…

Und das ist auch ein Menschenrecht. Religionsfreiheit.

Jap und das unterstütze ich auch. (Doch dazu gehört auch die Freiheit vor der Religion.)

Wenn in einem Land gewisse Religionen Privilegien geniessen, dann sind das Diskriminierungen für die anderen und das stellt eine Missachtung der Religionsfreiheit dar.

Aber dem nimmst Du in deinem Denkenweise weg, weil Du mich als Mensch „aufklârs“ und vorschriebs  dass es keinem Gott gibts, und dass es Gefährlich ist zu Glauben (aber nicht wegen Gott, sondern wegen die Menschen)

Ich verweigere jemandem sein Recht auf Religionsfreiheit indem ich ihn aufkläre? Indem ich ihn lerne selbst zu denken?
Von einer Vorschrift kann indessen keine Rede sein, höchstens von der Forderung nach einem Entzug gewisser Privilegien.
Wenn man gebildet und ohne propagandistische Dauerberieselung nicht glauben kann, dann ist das kein Problem der mangelnden Religionsfreiheit sondern das eines nicht sehr überzeugenden Glaubens.

Aber in dem Punkt, dass der Glaube gefährlich ist allein wegen der Mensch, stimme ich völlig zu. Denn es sind Menschen, die ihre Heiligen Bücher so auslegen, dass man damit schreckliches anstellen kann. Genauso wie es die Menschen sind, die den Abzug eines Revolvers drücken.
Und doch spricht nichts dagegen, dass man mit strengeren Waffengesetzen die Mordrate besser runter drücken kann als mit einem Appell an die Waffenträger.
Die heiligen Bücher sind Werkzeuge, die den Gläubigen das in die Hand geben, was sie gerade brauchen. Und wenn es eine Begründung dafür ist, jemandem den Kopf einschlagen zu können, dann tut man es ohne schlechtes Gewissen.

Also, dem zu Folge beachtest Du die Menschenrechte nicht.

Es gibt auch die Meinungsfreiheit, die es mir erlaubt, deine Überzeugungen für absurd zu halten. Wenn dich das davon abhält weiter an den Blödsinn zu glauben, ist das allein dein Problem.
Ich verlange nicht, dass die Menschen nicht mehr glauben. Ich verlange lediglich, dass man nicht irgendwelchen Glaubensinhalten eine besondere Behandlung gewährt.

By the way, wenn Oro die 10 Gebote für die moralische Basis hält, sollte er sich mal überlegen, welche Freiheit das erste von ihnen einschränkt?
Geht wirklich von den Atheisten eine Gefahr für die Religionsfreiheit aus?
Oder nicht vielleicht eher von jenen, wegen denen und gegen deren Willen man die Religionsfreiheit überhaupt erst aufgestellt hat? Den Religionen?

Und wenn Dir Beispielweise stört dass die Kirche die Homo Ehe nicht toleriert, hat dass mit dem Kirche zu tun, aber Du mischst das auch mit dem Thema Gott.

Wenn die Kirche sich zur Stammzellenforschung äussert, dann hat das tatsächlich wenig mit Gott direkt zu tun, denn wir haben meines Wissens keine Zeugnisse davon, was Gott wirklich über dieses Thema denkt. Wir können lediglich von den Ansichten, die wir kennen, auf die zu diesem Thema extrapolieren.

Was jedoch die Tolerierung der Homosexualität betrifft, so spricht sich da Gott dazu sehr deutlich in der Bibel aus.

Ob es Existiert usw

Die Verachtung von Homosexualität (nicht der Homosexuellen, wohlgemerkt) durch die Gläubigen hat nichts mit der Existenz Gottes zu tun, dessen Aussagen in der Bibel die Gläubigen diese Verachtung überhaupt erst empfinden lassen? hm

Und übrigens, für ein Humanist tönst Du simlich intolerant mit andersmeinige Argumentationen.

Kann man intolerant gegenüber Argumenten sein?
Entweder ist ein Argument gültig oder es ist fehlerhaft. Verlangt Oro jetzt wirklich, dass ich fehlerhafte Argumente durchwinke?

Und mal abgesehen davon. Toleranz spielt beim Humanismus keine allzu grosse Rolle, weil wir uns sehr klar darüber sind, dass unhaltbare Sachen unter keinen Umständen toleriert werden dürfen. Selbst dann nicht, wenn sie althergebrachte Traditionen sind.

Liebe Grüsse

dito

Wie messe ich den Erfolg eines Personalvermittlers?

Bertrand Russell
der damit nichts zu tun hat

Wenn der Personalvermittler eine Stelle in einer Zeitung ausschreibt und darauf 100 Dossiers bekommt, von denen er 10 auswählt und an seine Auftraggeber weiterreicht, woher wissen wir, dass es die 10 geeignetsten Kandidaten waren?
Sicher, er hat eine Auswahlstrategie, von der er selbst überzeugt ist, dass sie die besten Ergebnisse liefert, doch wenn der Auftraggeber nie die restlichen 90 Kandidaten zu Gesicht bekommt, wird man nie wissen, ob die Strategie und die Auswahl auch wirklich überdurchschnittlich gut sind.
Kandidaten, die den Auftraggeber zufriedenstellen, bestätigen das Vertrauen des Personalvermittlers in seine Strategie. Wenn aber keine zufriedenstellenden Kandidat von der Strategie ans Licht gefördert werden, dann heisst das für dem Personalvermittler nicht notwendigerweise, dass dann wohl die geeigneten Kandidaten im Aussschuss gelandet sind und die Strategie entsprechend nichts taugt, sondern dass es einfach keine geeigneten Kandidaten unter den Einsendungen gab.
Sprich die Strategie wird durch den Erfolg bestätigt und durch den Misserfolgt nicht nur nicht relativiert, sondern tendenziell sogar bestätigt.

Gibt es eine Möglichkeit diesem Bestätigungsfehler (confirmation bias) zu entkommen?

Eine Möglichkeit wäre, wenn der Personalvermittler nur 9 Dossiers entsprechend seiner Strategie auswählt und das letzte als Joker zufällig aus dem Ausschussstapel zieht. Wenn der Auftraggeber beim Verhältnis 9:1 den Joker von 10 Aufträgen mindestens 4 mal entdeckt, macht der Personalvermittler seine Sache gut. Sonst nicht wirklich.

Die Grenzen des Autoritätsbias

Das Autoritätsargument ist ein Fehlschluss – zumindest so lange, wie die überprüfbaren Belege der erwähnten Autorität nicht nachgereicht werden können. Wenn man diese hingegen nachreichen kann, dann ist das eine bequeme und legitime Abkürzung.

Der Autoritätsbias ist etwas ganz anderes. Das ist unsere natürliche Tendenz die Meinung einer in der Hierarchie uns übergeordneten Persönlichkeit zu übernehmen. Das ist eine natürlich, nicht immer unproblematische, soziobiologisch Reaktion.
Bisweilen wird allerdings statt von der in der Hierarchie übergeordneten Persönlichkeit auch einfach von einem Spezialisten gesprochen. Dies klingt zwar weitgehend deckungsgleich, impliziert jedoch, dass es hier nicht mehr um das Sozialverhalten, wo man die Gültigkeit einer Aussage allein aus der übergeordneten hierarchischen Position der Autorität ableitet,  sondern um die Qualität der Argumentation, welche durch überprüfbare und von Peers weitestgehend akzeptierten Belege gestützt wird, geht. Und das kann verhängnisvoll sein.

Beispielsweise wenn man leichtfertig dazu aufruft jeglicher Autorität gegenüber respektlos zu sein wie dies Rolf Dobelli in seinem Buch „Die Kunst des klaren Denkens“ tut. Er baut seine Argumention auf verschiedenen Beispielen auf:

  • Keiner der Abermillionen von ausgebildeten Ökonomen schaffte es das Timing und den Hergang der Finanzkrise vorauszusagen.
    Stimmt, doch erhebt die Ökonomie überhaupt für sich in Anspruch genau dies exakt tun zu können? Dass einzelne Exponenten ein anderes Verständnis von der Präzision der Voraussagbarkeit in der Wirtschaft haben, ist ihre persönliche Fehleinschätzung und kann der Wissenschaft an sich nur sehr begrenzt zum Vorwurf gemacht werden.
  • Bis ins Jahr 1900 war es nachweislich besser als Kranker nicht zum Arzt zu gehen.
    Stimmt, weil die Ärzte zu jener Zeit nur „drei“ Krankheiten erfolgreich behandeln konnten und der Job des Arztes eigentlich nur daraus bestand zu schauen, ob die konkrete Krankheit eine jener drei ist und wenn ja die Therapie anzuwenden. Die Ärzte waren sich dessen bewusst, versuchten aber nichtsdestotrotz ihr bestes – und verschlimmerten die Sache in den meisten Fällen nur. Auch hier liegt eine persönliche Fehleinschätzung vor, begünstigt noch durch die Unkenntnis der Tatsächlichen Wirkzusammenhänge.
  • In Milgrams Experiment brachte der Versuchsleiter seine Probanden dazu andere Probanden im Dienste einer höheren Sache zu quälen.
    Stimmt, doch hier ging es darum den Autoritätsbias überhaupt erst nachzuweisen, indem man zeigte, wie leichtfertig die Probanden die Verantwortung an ihren Handlungen allein aufgrund einer anwesenden Autorität weiter zu geben bereit sind. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Milgram verschiedene Variationen dieses Experiments durchgeführt hat, wobei diese hier das mit Abstand deutlichste Resultat erbrachte.
  • Viele Unfälle in der Luftfahrt ereigneten sich weil der Pilot etwas übersah und der Copilot sich nicht traut es anzusprechen.
    Genau, hier haben wir es endlich tatsächlich mit einem unverfälschten Autoritätsbias zu tun.

 

Das Beispiel aus der Luftfahrt unterscheidet sich allerdings fundamental von den anderen dadurch, dass der Copilot, was das Wissen und die Erfahrung angeht, auf einem ähnlichen Level steht wie der Pilot. Sprich, er könnte diesen im Notfall ersetzen, wodurch sein Schweigen allein auf die Ehrfurcht vor der sozialen Stellung zurückgeht. Das ist jedoch beim Wirtschaftswissenschaftler, resp. Arzt des 19. Jahrhunderts nicht gegeben, weil hier ein Verhältnis zwischen Laie zum Spezialist vorliegt. Klar, was das Tippen auf Börsenkurse betrifft, kann der Normalsterbliche durchaus manchmal besser liegen, doch das ist nur winziger Bruchteil der Wirtschaftswissenschaften, die allerdings auch enthält, wieso es sich bei den Börsentipps genau so verhält. Und klar, ein Hahnemann hat zweifellos genau dadurch etliche Leben gerettet, dass er sprichwörtlich nichts gemacht hat, doch das ist nicht sein Verdienst und schmälert auch nicht die noch so bescheidenen Leistungen der Medizin.
In winzigen Teilgebieten der Ökonomie und der Medizin mag der Zufall zweifellos manchmal besser liegen, jedoch nie im Cockpit eines Flugzeugs. Und deshalb können wir auch nur aus dem Beispiel aus der Luftfahrt etwas lernen und die Erkenntnisse in anderen Branchen übertragen – was zweifellos mehr als angebracht ist.

Doch aus dem Beispiel mit dem Arzt verleitet dazu auch die moderne Medizin zu hinterfragen, inklusive beispielsweise des Impfens. Eine Einschätzung, für die es eigentlich eine wesentlich fundiertere Qualifikation braucht, als einen Analogieschluss.
Als ob das noch nicht schon genug wäre, knüpft Dobelli den Status dieser Spezialisten an Äusserlichkeiten statt an die Zustimmung ihrer Peers. Doch nicht die Überzeugung der Passagiere macht den Piloten zum Chef, sondern die des Copiloten um den Wissens- und Erfahrungsvorsprung. Und nicht der Titel macht den Arzt oder Wissenschaftler zu einem Experten, sondern die andauernde Bestätigung innerhalb des Diskurses mit seinen Fachkollegen.
Weiter merkt Dobelli an, dass in jeder Zeit andere Autoritäten sexy sind und man die Autorität gern fachübergreifend einzusetzen versucht. Das stimmt zwar, doch das ist der Fehlschluss „Autoritätsargument“ und hat mit dem Bias, wie gesagt, nicht viel zu tun.

Dies alles bedenkend, sieht auch Milgrams Experiment auf einmal etwas anders aus, als es vielleicht auf den ersten Blicke erscheint. Es gibt hier nämlich verschiedene Ebenen, auf denen die Autorität wirkt. Zum einen die technische, wo der Versuchsleiter sehr wohl besser als der Proband weiss, wie gefährlich die Stromstösse sind. Und zum anderen die ethische, wo dem Versuchsleiter aber keine besseren moralischen Urteile, die dies rechtfertigen würden, zur Verfügung stehen als dem Probanden. (Hier könnte man bestenfalls zu argumentieren versuchen, dass es sich hier um bedauerliche Opfer zum Wohl der Menschheit handelt. Und tatsächlich sind wir nicht selten geneigt eine solche Begründung durchgehen zu lassen.)

Unter dem Strich empfiehlt es sich den Autoritätsbias gegenüber einem Menschen nur dann abzulegen, wenn man in der Lage ist, ihn in seiner Aufgabe zu ersetzen. Wobei man sich hier höllisch vor dem Dunning-Kruger-Effekt in Acht nehmen muss, nämlich dass man sich umso sicherer ist etwas von einer Sache zu verstehen, je weniger man effektiv von ihr versteht.

Der Charme des Hummelrichs

Die Wissenschaft kann nicht erklären, warum eine Hummel fliegt. Und doch tut sie es.
Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn, denn das kann die Physik (inzwischen) durchaus.
Nichtsdestotrotz wollen wir mal so tun als ob, denn ungeklärte Fragen gibt es in der Wissenschaft beiliebe noch genug.
Die Sache ist die, dass die Wissenschaft, wenn ihr der Hummelflug unerklärlich ist, nicht einfach die Augen vor ihm verschliesst und postuliert, Hummel könnten gar nicht fliegen, und alle, die etwas anderes behaupten, für verrückt erklärt. In einem solchen Fall stellt sie fest, dass sie die Antwort nicht kennt, und verstärkt im Idealfall die Bemühungen eine solche doch noch zu finden.
Anders sieht es jedoch aus, wenn noch nie irgendwo Hummeln fliegen gesehen wurden. Und wenn alle Demonstrationen sich nachweislich als mehr oder weniger raffinierte Taschenspielertricks entpuppen. Dann besteht kein Grund den Hummelflug als ein ungeklärtes wissenschaftlichen Phänomen zu bezeichnen.
Zumindest so lange nicht, bis tatsächlich mal eine nachweislich unfrisierte Hummel gesichtet wird.
Genau so verhält es sich mit der Homöopathie.
Sie ist ein schwebender Elefant.
Dass man sich nicht erklären kann, wie ein Elefant schweben können soll, hat keinen Einfluss darauf, ob es dieses Phänomen überhaupt gibt oder nicht.
Diese Frage stellt sich nur dann, wenn man schon einen schweben gesehen hat.
Und das hat man leider nicht.

Der Schritt vom Glauben zum Wissen

Schauen wir uns mal den folgenden Satz an:
„Die Erde dreht sich um die Sonne, der Mond ist aus Käse und Karl Hammerschmied ist der Vater von Theodor Hammerschmied.“
Er besteht aus drei Aussagen, wobei wir mal annehmen, dass die erste stimmt, die zweite falsch ist und von der dritten wir nicht wissen, ob sie stimmt oder nicht.
Das Problem ist, dass man nicht vom Wahrheitsgehalt der einen Aussage auf den einer anderen schliessen kann. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als jede Aussage für sich selbst zu betrachten und zu beurteilen.
Wenn überhaupt, dann kann man aus dem Vorhandensein einer falschen Aussage – insbesondere dann, wenn sie offensichtlich ist – darauf schliessen, dass der Sprecher keine allzu grossen Skrupel hat etwas falsches als etwas wahres auszugeben, was einen dann bei den anderen Aussagen etwas misstrauischer werden lassen darf. Umgekehrt sollte aus dem Vorhandensein einer wahren Aussage aber nicht automatisch auf die Ehrlichkeit des Sprechers geschlossen werden, denn die kann ja nur eine Finte sein.

Was heisst das nun aber für die Bibel und die Erkenntnisse, die man aus ihr ziehen will?
Indem es offenbarte Erkenntnisse sind, bleibt einem nichts anderes übrig, als sie zu glauben. Das ist an sich noch okay, zumindest solange man das Terrain des Glaubens nicht verlässt und jenes des Wissens betreten möchte. Denn man kommt ohne eine faktische Überprüfung einer Aussage nicht zu deren Wahrheitsgehalt. Und dadurch, dass sich einzelne Aussagen tatsächlich bestätigen lassen, wird es um keinen Deut vernünftiger auch die anderen Aussagen zu akzeptieren.
Selbst wenn – um eine unter Kreationisten populäres Beispiel zu nehmen – alle Prophetien stimmen sollten, so mag das zwar beweisen, dass sie von einem übernatürlichen Autor stammen (und entsprechend auch, dass es einen übernatürlichen Autor gibt), doch es bedeutet nicht, dass auch die Aussagen, die dieser Autor über sich selbst und die Welt gemacht hat, ebenfalls stimmen. Man kann ihm vielleicht zugute halten, dass er womöglich über die Möglichkeit verfügen könnte, die Wahrheit zu kennen, doch dass er die auch mit uns teilt, ist keine logisch zwingende Schlussfolgerung.
Und der Umstand, dass viele Sachen in der Bibel auf den ersten Blick falsch erscheinen und erst nach einem ziemlichen denkerischen Kraftakt, zu dem längst nicht jeder in der Lage ist, plausibel werden, lässt den Autor, vor allem wenn man bedenkt, dass er die Fakten in einer Form, die die ganze Zeit über verstanden wird, während der er erwartet, dass sie geglaubt werden, auf den Tisch hätte legen können, schon etwas verschlagen wirken. Und das darf einen durchaus misstrauisch machen.

Die meskinawsche Wette

Einer erzählt dir eine durchaus plausibel klingende Theorie. Dann stell dir die folgenden zwei Fragen:

1. Erfreut sich die Theorie breiter Zustimmung in der Wissenschaft?
2. Publiziert die Person in peerreviewten Journalen?

Wenn auf beide Fragen die Antwort Nein lautet, dann kannst du eine ganze Stange Geld drauf wetten, dass es ausgemachter Blödsinn ist.

Wieso ist alles so wunderbar feinabgestimmt?

Nur in einem feinabgestimmten Universum kann Leben entstehen, das sich über die Feinabstimmung wundert. Insofern ist es unerheblich, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ebenjener Grad an Feinabstimmung ist.
Eine viel interessantere Frage in diesem Zusammenhang wäre, wie das Leben wohl aussehen würde, wenn die Feinabstimmung eine andere ist? Denn anzunehmen, dass nur allein bei unserer Konstellation der Naturkonstanten, eine komplexere Physik und Chemie möglich sein sollte, ist schon etwas gar anthropozentrisch.

Baloney Detection Kit

Michael Shermer listet in diesem RDF-Video eine Reihe von Fragen auf, welche ohne grossen Aufwand einen Hinweis darauf geben können, wie es um eine „Theorie“ bestellt ist.

1. How reliable is the source of the claim?
2. Does the source make similar claims?
3. Have the claims been verified by somebody else?
4. Does this fit with the way the world works?
5. Has anyone tried to disprove the claim?
6. Where does the preponderance of evidence point?
7. Is the claimant playing by the rules of science?
8. Is the claimant providing positive evidence?
9. Does the new theory account for as many phenomena as the old theory?
10. Are personal beliefs driving the claim?