Verblindete Erlösung

Die Bibel ist ein Buch, das uns – wie es heisst – gute Dienste leisten kann. Mal sehen, ob da was dran ist…

Angesichts der zig-Tausend christlicher Denominationen scheint die Bibel das Problemchen zu haben, dass es offenbar möglich ist, dort neben die WAHRHEIT auch noch unzählige andere Sachen hineinzuinterpretieren, die man dann später gern aus ihr lernen möchte. Und das ist für ein Lehrbuch eher ungünstig.
Schauen wir uns die Sache daher in drei Situationen an, in denen genau dieser Möglichkeit ein Riegel geschoben wird.

Noch einen kleinen Disclaimer bevor wir anfangen:
Ich werde leider nette Sachen ignorieren müssen. Die gibt es in der Bibel nämlich durchaus auch. Da sich aber ein Lehrmittel, das sich durch grobe Fehler disqualifiziert, nicht durch noch so viele korrekte Informationen rehabilitieren kann (insbesondere wenn es keine Möglichkeit gibt verlässlich zwischen Richtigem und Falschem zu unterscheiden), können diese keinen Einfluss auf ein Urteil haben. Wenn das Bundesamt für Gesundheit die folgenden einfachen Massnahmen gegen die Ausbreitung des neuen Coronavirus empfehlen würde: „Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr“, „Bei Symptomen sofort testen lassen und zuhause bleiben“, „Zur Rückverfolgung wenn immer möglich Kontaktdaten angeben“, „Bei positivem Test: Isolation. Bei Kontakt mit positiv getesteter Person: Quarantäne“, „Abstand halten“, „Empfehlung: Maske tragen, wenn Abstandhalten nicht möglich ist“, „Gründlich Hände waschen“, „Hände schütteln vermeiden“, „In Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen“, „Nur nach telefonischer Anmeldung in Arztpraxis oder Notfallstation gehen“, „Alle Menschen mit einem grünen Hemd vor ein Auto, einen Zug oder wenn anders nicht möglich vor ein Schiff stossen“, dann sollte man die Liste, obschon sie sehr nützliche Empfehlungen enthält nicht verbreiten. Wegen der einen nicht so guten Empfehlung (ich hoffe, allen ist klar, welche das ist). Es ist möglich, dass die nützlichen Empfehlungen zu wichtig sind, als dass man es sich leisten könnte die Flyer einzustampfen, dann dürfen sie aber nicht unkommentiert verbreitet werden. Doch genau das ist für ein Werk wie die Bibel nicht möglich, wenn man sie als eine Offenbarung Gottes verstehen will. Die Botschaft muss für sich selbst sprechen. Und das tut sie angeblich auch. So heisst es.
Und ich werde auch Dinge ignorieren, die sich nicht überprüfen lassen. Wenn die Bibel beispielsweise Tipps dazu gibt, wie man sich im Diesseits verhalten muss um im Jenseits der Hölle zu entgeht, man aber nicht überprüfen kann, ob die Tricks tatsächlich funktionieren, dann ignoriere ich das hier.


Situation 1 : Amenesie

Stell dir vor, du kriegst einen Schlag auf den Kopf und vergisst alles. Und dann gibt man dir die Bibel, damit du dir ein Bild über die Welt machen kannst. Keine Erklärungen. Nur die Bibel. Und nach der Lektüre werden dir folgende Fragen gestellt:

  • Ist Sklaverei okay?
  • Sollen Frauen in der Politik mitbestimmen können?
  • Was soll mit Ehebrechern geschehen? Und mit Männern, die sich rasieren?
  • Welche Form hat die Erde?

Situation 2 : Einsame Insel

Stell dir vor, du sitzt mit einer Gruppe von Menschen auf einer Insel fest, von der ihr schnellst möglich wieder runter wollt. Ihr erfahrt, dass ihr die Insel nur verlassen könnt, wenn ihr die Gesellschaft exakt nach den in den Bibel offenbarten Regeln Gottes organisiert. Du bist – aus welchen Gründen auch immer – der unangefochtene Chef.
Nachdem du die römisch-katholische, protestantische, orthodoxe, baptistische und verschiedene freikirchliche Interpretationen versucht hast – und nichts geschehen ist -, in welcher Richtung wirst du dann dein Glück versuchen?

  • Wird es auf deiner Insel Sklaverei geben?
  • Wirst du die Ratschläge von Frauen berücksichtigen?
  • Was wird mit Ehebrechern und Crevettenessern geschehen?
  • Wird es Schulen geben und wenn ja, wie wird in den Geografie-Lehrbüchern die Form der Erde beschrieben?

Situation 3 : Simulierte Welt

Stell dir vor, wir füttern eine K.I. mit einer Bibel und lassen sie eine Welt simulieren, die allen Regeln und Wünschen Gottes nachkommt.

  • Würdest du in einer solchen leben wollen?


Wie gesagt, die Bibel enthält zweifellos viele sehr nützliche Tipps und Tricks, die es sicherlich lohnt zu bewahren. Sie ist darüber hinaus sicherlich auch ein sehr interessantes Zeitzeugnis, das unbedingt gründlich erforscht werden sollte (ob es dafür aber eine eigene Fakultät braucht, ist eine andere Frage).
Wenn man aber eine Werbebroschüre für potentielle Kunden zusammen stellt, sollte man sich besser der unglücklichen Passagen streichen. Ist ja nicht so, dass diese verloren gehen. Jeder Interessierte kann gern die „Originale“ studieren. Das ist gleich wie mit den Konföderierten-Statuen. Die Geschichte geht nicht vergessen, wenn man sie von den Sockeln stösst. Die Geschichte stand nämlich gar nie auf dem Sockel. Sie war schon immer in den Bibliotheken und Museen zuhause.

So aber verteilt man Bücher, die – wie wir gesehen haben – arglose Leute zu der Überzeugung kommen lassen könnten, dass es ganz okay ist jeden Kanaaniter zu töten, dem man auf der Strasse begegnet. Im Libanon wären das eine ganze Menge1.

Der Blitzableiter auf dem Kirchturm

Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott.

Karl Kraus

Auf diesen Aphorismus reagiert natürlich jeder Christ zurecht empört, schliesslich ist das ein arg naives Gottesbild, das hier den Christen unterstellt wird. Naturkatastrophen sind keine Anmerkungen Gottes zum Weltgeschehen. Es sind völlig natürliche, in den meisten Fällen inzwischen hinlänglich verstandene physikalische Phänomene, die sich statistisch verhalten und keine moralisierenden Häufungen aufweisen. Früher wurde diesen Ereignissen gern eine übernatürliche Intention zugeschrieben – aber nur weil man es nicht besser wusste.

Blöd nur, dass die Bibel ausgerechnet in einer Zeit geschrieben wurde, wo man nicht nur sehr vieles noch nicht wusste, sondern noch nicht mal wusste, dass man sehr vieles noch nicht weiss.1

Das wirft für mich die Frage auf, ob Jesus mit seinen Auftritt nicht noch etwa 2000 Jahre hätte warten können? (Ist ja nicht so, als ob er es eilig gehabt hätte, schliesslich sind seit der Sintflut da bereits gut 2000 Jahre vergangen.) Dann hätte er seine Ideen Leuten präsentieren können, die sie verlässlich hätten prüfen und dokumentieren können. Und wenn an seinen Ideen (und Wundern) tatsächlich was dran gewesen wäre, hätten sie seiner Heilslehre ein wissenschaftliches, ethisches, künstlerisches und gern auch ökonomisches Attest ausstellen können.
Das hätte seiner Sache doch sicherlich weit mehr geholfen als die „Erkenntnis“, dass ein gewisser Jesus vor 2000 Jahren Sklaverei und Homophobie etwas weniger deutlich gutgeheissen hat, als es zu jener Zeit wohl üblich war.

Klar, je früher man die Rettung präsentiert, umso mehr Menschen können gerettet werden. Durchaus. Dafür werden die Menschen aber umso effektiver gerettet, je weiter die Fertigkeiten der Rettungskräfte fortgeschritten sind.
Wenn der Fortschritt der Fertigkeiten auch nach der Offenbarung voranschreitet, spricht natürlich nichts gegen eine frühe Einführung, doch bewegt sich im Fall des Christentums da nicht mehr sonderlich viel. Von daher ist „je früher (nachdem 2000 Jahren gewartet wurde nachdem die Welt nach 2000 Jahren rebootet wurde) desto besser“ nicht wirklich eine überzeugende Strategie…

Und etwas gemein ist hierbei übrigens auch, dass trotz des allwissenden Autors nirgends in der Bibel darauf hingewiesen wird, dass man mit den kommenden Jahrhunderten sehr vielen angeblich mysteriösen Dingen auf die Schliche kommen wird.
Tatsächlich tut die Bibel eher etwas, was man als Warnung vor neuen Erkenntnissen interpretieren könnte: Denn Gott hat gesagt: „Ich werde die Weisheit der Weisen zunichte machen und die Klugheit der Klugen verwerfen.“ (1. Korinther 1:19)

Was aber hätte dagegen gesprochen, wenn Jesus neben der Berg- auch noch eine Vulkanpredigt gehalten hätte, in der er heissen würde: „Vulkanausbrüche, Erdbeben und Blitze sind völlig natürliche Ereignisse, die euch überhaupt nichts zu sagen versuchen. Ach ja und wascht euch verdammt nochmal die Hände2!“ (Auszug aus der nichtexistenten Vulkanpredigt)

Im Gegenteil scheint das alte Testament von einer Flut von Strafen Gottes in Form von Naturkatastrophen3 überzuquellen.
Und auch im neuen Testament hält sich Gott diesbezüglich nicht wirklich zurück. Jetzt nicht mehr mit der kollektiven Bestrafung durch Katastrophen, sondern mit der individuellen Belohnung durch vermeintlich wundersame Heilungen, die in der freien Wildbahn auch heute noch gelegentlich und in den Shows von Quacksalbern regelmässig vorkommen.

Doch obwohl die am Anfang erwähnten, zurecht empörten Christen Naturkatastrophen nicht als Zeichen Gottes interpretiert haben wollen und in der Regel auch eingestehen, dass es für die Wunder natürliche Erklärungen gibt, so lassen sie sich nichtsdestotrotz nicht davon abbringen, dass es – nun ja – mehr Dinge im Himmel und auf Erden gibt, als unsre Schulweisheit sich träumen lässt.
Und dass hie und da etwas eben doch ein echtes Zeichen ist.

Man darf mich nicht falsch verstehen. So ein göttliches Räuspern wäre durchaus eine famose Sache. Ganz im Ernst!
Insbesondere wenn man (sei es nun als Person oder als Gemeinschaft) gerade im Begriff ist irgendeinen Blödsinn anzustellen.
Wichtig wäre dabei aber, dass das Räuspern Gottes auch wirklich als solches für jeden klar erkennbar ist. Auch für Aussenstehende. Ganz besonders für Aussenstehende. Denn man muss sich sicher sein, dass etwas der Hinweis eines allwissenden, allmächtigen und allgütigen Wesens ist und nicht nur das Rascheln des Windes im Baum, welches jemand als göttliche Bestätigung für das interpretiert, was er gern bestätigt haben möchte.
Deshalb sollten Zeichen Gottes nie privat sein – nicht mal in sehr privaten Angelegenheiten. Sie müssen stets von unabhängigen Drittpersonen bestätigt werden können.

Das ist nicht der Weg Gottes, sagen die Christen. Er war es mal. Aber jetzt nicht mehr.
Allerdings bezweifle ich, dass sie sich von Gott abwenden würden, wenn er die offene Kommunikation auch weiterhin praktizieren würde.

Es spricht nämlich nichts gegen deutliche, unmöglich falsch zu interpretierende und von Dritten bestätigbare Botschaften.
Wenn Gott jeden zweiten Samstag im Monat im Schloss Schauensee Audienz halten oder auf Youtube in einem eigenen Kanal Tipps zu Politik, Kultur und Wissenschaft erteilen würde, dann schränkte das unsere Willensfreiheit genauso wenig ein, wie es das auch die gelegentlichen persönlichen Begegnungen im alten und neuen Testament nicht taten.
Eigentlich eher im Gegenteil! Denn nur wenn ich weiss, wo genau eine Abzweigung ist, kann ich mich entscheiden diese zu nehmen oder eben nicht und dann wacker die Konsequenzen tragen. Einfach Vertrauen haben und irgendwann, wenn es gerade blitzt oder donnert oder eine Gesicht auf den Toast erscheint, mal abbiegen, ist keine so gute Strategie.

± 199 Fragen an einen Bischof

Was ich schon immer von einem Bischof wissen wollte, aber bisher nicht zu fragen die Gelegenheit hatte.

  • Wenn der Kirche die Macht, die sie im Mittelalter hatte, wieder zurückgegeben würde, würden Sie diese dann wieder in mittelalterlicher Manier einsetzen?
  • Könnte es Menschen geben, denen es weder in der Hölle noch im Himmel gefällt? Was würden Sie diesen empfehlen?
  • Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Schmerz, Schande, Armut, Einsamkeit, Verrat, Verleumdung, Gefängnis… Sind das wirklich die wahren Schätze des Menschen auf dieser Erde?
  • Wenn Gott jemanden töten lässt, ist das dann eine moralisch gute Handlung?
  • Finden Sie, dass es irgendwann mal gerechtfertigt war ein ganzes Volk auszurotten, Sklaven zu halten und jemanden nur deshalb zu töten, weil er am Sonntag gearbeitet hat?
  • Steigt Ihrer Meinung nach die Chance in den Himmel zu kommen, wenn man es schwer hat / ganz furchtbar leidet / gefoltert wird?
  • Wie lange werden Sie es im Himmel aushalten bevor Sie durchdrehen?
  • Gibt es stichhaltige religionskritische Argumente?
  • Inwiefern ist die katholische Kirche keine kriminelle Organisation, wenn sie ihre Finanzen geheim zu halten versucht und systematisch Verbrechen in ihren Reihen vertuscht?
  • Würden Sie einen Robo-(Mess-)Diener haben wollen, der nach den Gesetzen des alten Testaments programmiert wurde?
  • Haben Sie einen Exorzisten? Möchten Sie einen, respektive mehr haben?
  • Gibt es die Hölle, wie man sie sich landläufig vorstellt? So mit Folter und Schmerz und Lava und Dämonen? Wenn nicht, respektive wenn die Sache etwas komplizierter ist, warum dementieren Sie diesen Irrglauben dann nicht lautstark? Warum schweigen Sie und lassen die Kirche von diesem Missverständnis profitieren?
  • Schämen sie sich für Ihre Christenkollegen, die an eine junge Erde glauben?
  • Lohnt es sich fürs Christentum zu sterben? Oder darf man lügen und sich öffentlich vom Christentum abwenden, aber insgeheim weiter an Jesus glauben? Was würden Sie raten?
  • Beneiden sie die Jungeerdekreationisten für ihre Fähigkeit die Bibel wörtlich zu glauben, auch wenn die Evidenzen dagegen sprechen?
  • Welche Strafe halten Sie für die böswillige Zerstörung einer Bibel für angemessen? Oder für das böswillige Abfackeln einer Kirche? Ist Vergebung eine Option?
  • Hat Gott einen eigenen Twitter-Account?
  • Können andere als die von Ihnen bevorzugte Bibelübersetzungen Schaden anrichten?
  • Wo sind Ihrer Meinung nach die interessanteren Menschen? Im Himmel oder der Hölle?
  • Was denken Sie, gab/gibt es echte Hexen? Und wenn ja, ist das so schlimm?
  • Was, wenn die Wunder, die einen Heiligen zum Heiligen gemacht haben, nachweislich nicht stattgefunden haben? Haben Sie schon mal vorgeschlagen einen Heiligen zu entheiligen?
  • Jesus war wohl nicht so blond, blauäugig und hellhäutig wie auf zahllosen Darstellungen abgebildet. Wie gedenken Sie gegen diese diskriminierende Geschichtsverdrehung anzugehen?
  • Erspart die Heiligsprechung einem Menschen in die Hölle zu kommen? Wenn ja, wieso setzen Sie sich dann nicht dafür ein alle Menschen heilig zu sprechen?
  • Was sagt es wohl über Gott aus, wenn ein Drittel seiner Belegschaft (Engel) das Weite gesucht hat?
  • Stehen sich manchmal die Aufgaben die Welt besser zu machen und möglichst viele Seelen in den Himmel zu bringen gegenseitig im Weg?
  • Ist mein dreieinhalbjähriger ungetaufter Sohn ein Sünder, der es verdient in der Hölle zu schmoren, wegen einem Verbrechen, das irgendwelche Vorfahren, die es nachweislich nicht gab, begangen haben?
  • Wenn das Christentum so überzeugend ist, warum werden dann schon Kinder in die Kirche geholt? Warum wartet ihr nicht bis sie erwachsen sind und reif für eine wohlüberlegte und überzeugte Entscheidung?
  • Da gibt es diese eine Stelle in der Bibel, wo steht, dass Petrus (und ihr als seine Nachfolger) den Schlüssel zum Himmel hat. Warum lasst ihr nicht einfach alle rein? Ist es dann nicht eure Schuld, wenn jemand in der Hölle gequält wird, wo es doch in eurer Macht liegt, es zu verhindern?
  • Was wenn Gott hofft, dass die Menschen sich gegen seine offensichtlich blöden Regeln auflehnen. Was wenn das der Test ist?
  • Wäre überhaupt nicht zu sterben Ihrer Ansicht nach nicht auch eine etwas bessere Demonstration der Unsterblichkeit gewesen als zu sterben, zurückzukommen und dann wieder zu verschwinden um trotz versprechen nie mehr wieder aufzutauchen? (Insbesondere da von den Toten aufzuerstehen in jenen Tagen keine Seltenheit war.)
  • Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten?
  • Lesen Sie religionskritische Bücher?
  • Halten Sie den Kreuztod von Jesus für wichtig? Seine Lehren würden ja weiterbestehen, auch wenn er nicht getötet worden wäre.
  • Welches ist der beste Witz über Atheisten, den Sie kennen? 
  • Wären Sie offen für wissenschaftlich saubere Experimente um die Wirksamkeit von Gebeten zu untersuchen? Damit könnte man viel gutes bewirken.
  • Was sind Sie bereit zu opfern um jemandes Seele zu retten? Ihre eigene Seele?
  • Da gibt es diese eine Stelle in der Bibel, wo es heisst, dass die Gemeinde von Petrus nie von den Pforten der Hölle überrannt werden würde. Wurde sie das Ihrer Ansicht nach wirklich nie? Oder ist „nicht allzu lange“ „nie“ genug?
  • Erschwert die säkulare Gesetzgebung Ihnen Ihre Arbeit?
  • Steigt oder sinkt Ihrer Meinung nach die Chance in den Himmel zu kommen, wenn man beim Sex „oh Gott“ ruft?
  • Warum leiden andere unter meiner Willensfreiheit, selbst dann, wenn ich nichts mehr draus lernen kann? Werden da die anderen nicht bloss zum Mittel zum Zweck degradiert?
  • Einige Leute, die sich vehement für die Interessen Gottes einsetzen, sind schon ziemliche Arschlöcher. Was ist das für ein Gefühl, nicht nur auf der gleichen Seite wie diese zu stehen, sondern auch zu wissen, dass ihre Interpretation der zitierten Bibelstellen naheliegender ist als die eigene?
  • Wenn eine Frau vergewaltigt und ermordet wird und der Vergewaltiger nachher zu Jesus findet und in den Himmel kommt. Was passiert mit der Frau (so sie überhaupt in den Himmel gekommen ist), wenn sie nicht damit klar kommt, dass ihr Peiniger auch dort ist?
  • Wäre es ein Grund für Sie die Kirche zu verlassen, wenn sich herausstellen würde, dass alle Ihre Vorgesetzten und Kollegen von den Missbräuchen wussten und diese zu vertuschen versuchten?
  • Darf ich jemandem helfen, der gerade unter der gerechten Strafe Gottes leidet?
  • Wenn man sich im Leben für den Himmel bewähren muss, warum haben es nicht alle gleich schwer? Scheint nicht gerade fair zu sein.
  • Möchten Sie den Ablass wieder einführen?
  • Willensfreiheit führt dazu, dass man hie und da auf die Nase fällt. Krieg, Hunger und Seuchen sind aber ein bisschen gar krasse Konsequenzen, oder nicht?
  • Wissen Sie genug von Physik, Biologie, Soziologie, Psychologie, etc. um mit Bestimmtheit sagen zu können, dass es ohne Gott nicht geht? Geht es ohne Gott?
  • Halten Sie die Gebote der Bibel für besser als die Asimovs Robotergesetze?
  • Welchen Verhandlungsspielraum haben Sie? Können Sie mir 72 Jungfrauen im Jenseits organisieren?
  • Ist es nicht komisch, dass Atheisten in der Regel die Bibel besser kennen als die Gläubigen? Dass die Bibellektüre sie überhaupt erst zu Atheisten gemacht hat? Sind Sie sicher, dass Sie die Bibel richtiger verstanden haben und nicht einfach Opfer kognitiver Verzerrungen geworden sind? Dass es diese gibt, wissen Sie ganz genau, denn Sie haben sie oft an anderen beobachtet, wenn sich diese einer anderen Religion angeschlossen haben.
  • Wenn Sie durch einen physikalischen Unfall eine Zeitreise ins Paradies machen würden, würden Sie Eva daran hindern vom Baum der Erkenntnis zu naschen?
  • Wie gross ist wohl die Wahrscheinlichkeit, wenn man sich zufällig einen Vers aus der Bibel pflückt, dass er für sich alleine betrachtet problematisch ist?
  • Sind Sie sicher, dass nicht der Teufel der Gute in der Bibel ist? Er hat weniger Leute umgebracht. Oder spielt die Anzahl der Ermordeten keine grosse Rolle? Ist viel mehr das Ergebnis wichtig? In der Art vom Konsequentialismus?
  • Welche Superkraft, die Sie in Ihrem Beruf weiterbringen würde, würden Sie sich wünschen? Leute mit ihrem Blick zu Katholiken zu bekehren?
  • Haben sie schon mal in Erwägung gezogen den Völkermord an den Jesiden dadurch wieder gut zu machen, indem sie jemanden unter Folter sterben lassen? Beispielsweise sich selbst?
  • Haben Sie ein Gespür dafür welches von zwei Verhalten wahrscheinlich eher im Sinne Gottes ist?
  • Warum distanzieren Sie sich nicht öffentlich vom Blödsinn, den irgendein bekloppter Kollege verzapft?
  • Sollte Jesus nicht nackt am Kreuz hängen?
  • Und wenn Gott Ihnen irgendwann mal überzeugend begründet, warum Homosexualität so übel ist, werden Sie ihm vorwerfen, dass er die Begründung nicht schon im Diesseits allen zugänglich gemacht hat? (Diese Frage könnte man auch im Bezug zu anderen diskriminierten Gruppen (von denen es nicht wenige gibt) formulieren.)
  • In welcher Zeit war, basierend auf Ihrer Gottesvorstellung, für einen zufälligen nichtkatholischen Christen die Chance am grössten in den Himmel zu kommen?
  • Würden Sie einen Menschen töten, wenn Sie damit 1000 Menschen das Leben retten könnten?
  • Hat man Ihrer Meinung nach im Himmel noch einen freien Willen? Wäre es für Sie okay, wenn es dort diesen nicht mehr gibt? Und wenn es ihn dort gibt, kann man es dort noch vermasseln? Und wenn ja, kommt man dann in die Hölle? Und wenn nein, wieso hat Gott die Welt nicht so gemacht wie den Himmel?
  • Spricht Gott zu ihnen? Wenn ja, bestärkt Sie das in ihrem Glauben? Wenn ja, ist es nicht unfair, dass er nicht zu mir spricht? 
  • Wenn Sie im Zirkus einen Zauberer sehen. Wie lange müssen Sie den Trick nicht durchschauen können um aufzuhören nach dem Trick zu suchen und zu glauben, dass es echte Magie ist? Haben Sie Ihre Gründe an Gott zu glauben kürzer oder länger hinterfragt?
  • Verstehen Sie sich als Cos-Player, wo sie doch so tun, als ob es Götter und Dämonen gäbe?
  • Erfahrungsgemäss stärken kritische Fragen den Glauben eher als dass sie ihn schwächen. Das ist eine seltsame Eigenschaft unseres Gehirns. Halten Sie es nicht für verstörend, dass man stolz darauf sein kann, überdeutliche Evidenzen überwunden zu haben? Insbesondere da der Erfolg Ihrer Weltanschauung genau davon massiv profitiert? Es scheint, dass Ihr Gott diese Eigenschaft des Blinden Vertrauens ganz besonders schätzt? Tun Sie das auch bei ihren Freunden und Mitarbeitern?
  • Hat die katholische Kirche eine Mission, von der die Öffentlichkeit nichts weiss? Ab welchem Dienstgrad wird man in diese eingeweiht?
  • Gibt es Arschlöcher in der katholischen Kirche?
  • In welcher Zeit war, basierend auf Ihrer Gottesvorstellung, für einen zufälligen Christen die Chance am grössten in den Himmel zu kommen?
  • Würden Sie lügen um der Kirche einen Vertrauensverlust zu ersparen, wenn sie befürchten, dass andernfalls die Kirche in ihrer guten Arbeit massiv behindert würde?
  • Wenn Ihre Liebe zu einer Person nicht erwidert wird, welche Strafen halten Sie in diesem Fall angemessen?
  • Jesus hatte 12 Apostel und keine Apostelinnen. Daraus folgert man, dass es keine Priesterinnen geben darf. Viel seltener aber hört man die Forderung, dass es nicht mehr als 12 Priester geben darf. Welche 12 Priester würden Sie im Amt lassen?
  • Welche Entwicklungen, respektive Veränderungen verdanken wir Ihrer Meinung nach direkt Gebeten?
  • Was müssten Sie wohl tun um bessere Chancen zu haben in den Himmel zu kommen? Würde das der Kirche schaden?
  • Wie finden Sie raus, ob eine Hostie schon transsubstantiiert wurde oder noch nicht?
  • War Schweinefleisch essen irgendwann wirklich mal schlimmer als einen Genozid an den Kanaanitern zu verüben?
  • Darf man Sexfantasien angesichts des sexy enthüllten Körpers von Jesus am Kreuz haben?
  • Wie fest sind Sie sich dessen bewusst, dass es nichts gibt, was sich mit der Bibel nicht legitimieren liesse?
  • Würden Sie einen Menschen töten, wenn er an einer furchtbaren Krankheit leidet und Sie anfleht dem ein Ende zu machen, und Sie damit 1000 Menschen das Leben retten könnten?
  • Haben Sie zuerst intern oder aus der Presse von den Missbräuchen in der katholischen Kirche erfahren?
  • Hatten Sie während der Corona-Krise mehr Hoffnung in Gott und ein Wunder oder in die Wissenschaft? Oder ist die Wissenschaft das Wunder und Sie reissen sich das Verdienst der Wissenschaft einfach unter den Nagel?
  • Wenn ich Ihnen sage, dass dass ich mit einer Schokolade zurückkomme noch bevor der letzt hier Anwesende gestorben ist, wie lange wären sie bereit sein auf meine Rückkehr zu warten, nachdem alle Anwesenden gestorben sind? (Und wenn es nicht Schokolade sondern eine Superkraft wäre?)
  • Wieviele Seelen müssten gerettet werden, damit Sie ihre Seele verkaufen?
  • Wenn mit der Bildung die Wahrscheinlichkeit steigt vom Glauben abzufallen, sind Sie dann dafür die Bildung runter zu fahren?
  • Warum steht in der Bibel nichts, was man zu jener Zeit nicht hätte wissen können? Warum sind die Prophetien so wage?
  • Sind Sie für das Abreissen der sixtinischen Kapelle, weil sie das erste Gebot verletzt (Bilderverbot)?
  • Hiob wurden seine Kinder genommen und er erhielt am Ende wieder neue. Halten Sie das für eine akzeptable Wiedergutmachung? Respektive, was halten Sie von einem Menschen, der so eine Wiedergutmachung zufrieden akzeptiert?
  • Gott bestraft die Menschen ja manchmal indem er ihre Nachfahren bis ins vierte Glied bestraft. Wenn er deren Nachfahren für deren Vergehen wiederum ins vierte Glied bestraft, wie viel von den Qualen heute ist dann bloss die Bestrafung unserer Vorfahren?
  • Sind alle Missbräuche, die im Rahmen Ihrer internen Untersuchung aufgedeckt wurden, von denen Sie also wissen, publik gemacht worden? Wenn ja, welche Konsequenzen sind sie bereit zu ziehen, sollte sich herausstellen, dass Sie jetzt gelogen haben?
  • Werden Sie im Himmel glücklich sein können, wenn Sie wissen, dass ich in der Hölle auf ewiglich grausamst gefoltert werde? Oder wollen Sie es dann lieber einfach nicht wissen?
  • Wieso stand die katholische Kirsche bei allen Fortschritten regelmässig auf der falschen Seite? Tun sie das auch? Oder halten Sie Fortschritte wie Gleichberechtigung, Abschaffung der Sklaverei und Medizin nicht wirklich für Fortschritte?
  • Was denken Sie? Zählte Abraham darauf, dass Gott ihn aufhalten würde?
  • Wie kann die katholische Kirche dazu beitragen den Klimawandel abzuwenden? Wäre es nicht praktisch gewesen, wenn man das Frühzeitig gewusst hätte und auf eine nachhaltige Lebensweise hingearbeitet hätte statt sich einfach die Natur Untertan zu machen?
  • Warum interessiert sich Gott so sehr für Schwulensex und Masturbation? Oder ist es der Klerus, der davon fasziniert ist?
  • Was für eine Meinung hätten Sie von Abraham, wenn Sie sein Sohn wären?
  • Warum haben Ihre Kirchen bei in de Corona-Krise nicht freiwillig vor allen anderen geschlossen? Sie wären mit gutem Beispiel vorangegangen und hätten damit Leben gerettet.
  • Wie gross ist wohl die Wahrscheinlichkeit, wenn man sich zufällig einen Vers aus der Bibel pflückt, dass er so schön ist, wie Sie erwarten?
  • Was halten Sie von Männern, die Priester wurden, nachdem die Missbräuche und die Trägheit der Kirche allgemein bekannt wurde?
  • Hätte Jesus den Leuten nicht nachhaltiger helfen sollen?
  • Da gibt es diese eine Stelle in der Bibel, wo es heisst, dass die Gemeinde von Petrus nie von den Pforten der Hölle überrannt werden würde. Das heisst doch, dass immer für alle deutlich klar sein würde, welches die richtige Gemeinde ist. Wie erklären Sie sich den Umstand, dass für einen Aussenstehenden nicht so klar ist, welches die richtige Gemeinde ist?
  • Welche Bibel finden Sie besser besser: Die Lutherbibel 2017 (LUT) oder die Lutherbibel 2017 (LUT), in die ich von Hand „Du sollst keine Sklaven halten!“ reingeschrieben habe?
  • Wäre objektiv betrachtet Harry Potter nicht ein besser moralischer Kompass als die Bibel?
  • Was muss ich tun, damit Jesus nicht für mich gestorben ist? Damit er nicht glaubt, dass ich in seiner Schuld stehe?
  • In welcher Zeit war, basierend auf Ihrer Gottesvorstellung, für einen zufälligen Heiden die Chance am grössten in den Himmel zu kommen?
  • Würden Sie lügen um einem Menschen das Leben zu retten?
  • Was denken Sie, wodurch würde sich die Welt von der aktuellen unterscheiden, wenn es Gott nicht geben würde?
  • Welcher Typ Wein war es, den Jesus damals aus Wasser gemacht hat?
  • Was denken sie? Ein wie grosser Anteil der Menschheit kommt in den Himmel?
  • Haben Sie, angesichts der üblen CO2 Bilanz von Fleisch, mal darüber nachgedacht Veganismus in die katholischen Lehre zu integrieren?
  • Finden Sie es nicht ein bisschen enttäuschend, dass der Erfolg des Christentums sich historisch betrachtet vor allem dem Schwert verdankt? Und dass das Schwert durch die Bibel legitimiert darin wurde, die nötige Grausamkeit anzuwenden?
  • Hätten Sie vor 420 Jahren Giordano Bruno verbrannt? Es hätte zu Ihrem Berufsprofil gehört.
  • Warum haben Sie noch nie einem Spital angeboten ihre Blutreserven mit transsubstantiiertem Wein aufzustocken, der ja nach Ihrer Überzeugung echtes Blut ist?
  • Hat die katholische Kirche im Laufe der Geschichte Ihrer Meinung nach mehr Leid gelindert als verursacht? Um wieviel mehr? Ist das nicht zu wenig, wo sie doch den heiligen Geist im Rücken hat?
  • Sie sind ja jetzt ein ganz anderer Mensch als vor 40 Jahren. Welcher dieser Menschen wird sich im Himmel, resp. in die Hölle wiederfinden? Und wenn man alles wegnimmt, das den Unterschied zwischen diesen beiden ausmacht, sind es dann noch immer Sie? Haben Sie nichts dagegen all das zu verlieren, was sie kennen, und in einer Form eine Ewigkeit lang zu vegetieren, von der Sie jetzt noch keine Ahnung haben, welche das sein wird? (vgl. Eine Raupe weiss nicht, dass sie ein Schmetterling werden wird. Vielleicht würde die eine oder andere Raupe im Wissen darum, dass aus ihr ein bunter Schmetterling wird, dann lieber Vogelfutter werden.)
  • Würden Sie den Glauben ablegen, wenn damit alle Kriege beendet werden könnten?
  • Erklären Sie in Ihren Predigten auch die Stellen, die von den Frauen verlangen, während der Gemeindeversammlung zu schweigen? Und sind am Ende zufrieden mit ihrer Erklärung?
  • Wenn Sie durch einen physikalischen Unfall eine Zeitreise zu Noah machen würden, würden Sie es Gott auszureden versuchen die ganze Menschheit inklusive aller Häschen und Welpen und Kätzchen elendiglich zu ersäufen?
  • Halten Sie die Verbannung von Adam und Eva aus dem Paradies für gerechtfertigt? Für eine Tat, von der sie nicht wissen konnten, dass sie falsch war, weil ihnen erst die Konsequenz der Tat die Fähigkeit verlieh, falsches von richtigem zu unterscheiden. (Btw. Können Sie immer falsches von richtigem unterscheiden? Oder hat der Apfel womöglich gar nicht funktioniert?)
  • In welcher Zeit war, basierend auf Ihrer Gottesvorstellung, für einen zufälligen Katholiken die Chance am grössten in den Himmel zu kommen?
  • Würden Sie morden und vergewaltigen, wenn Gott es nicht explizit verboten hätte?
  • Gibt es Bücher (oder Autoren), die verbrannt werden dürften?
  • Wenn an einer Parkbank ein „Frisch gestrichen“-Schild hängt, berühren Sie die Bank um zu testen, ob das auch stimmt? 
  • Soll man einer Neonazi-Gruppe beitreten und ein liebevolles, tolerantes Leben führen um das Image der Neonazi-Gruppe zu verbessern?
  • Was denken Sie, wodurch würde sich die Welt von der aktuellen unterscheiden, wenn es den in der Bibel beschriebenen Gott geben würde?
  • Warum stört es Sie mehr, wenn ich Ihren Glauben für falsch halte als wenn ihre politische Einstellung für falsch halte?
  • Können Sie Hostien auch in Rindfleisch transsubstantiieren? Würde damit gleichzeitig auch der CO2-Abdruck in einen üblen transsubstantiieren?
  • Gibt es etwas, das in Ihren Augen eine ewige Folter rechtfertigt?
  • Hat Gott mit der Sprachverwirrung nach der Zerstörung des Turms von Babel eher dem Krieg oder dem Frieden unter die Arme gegriffen?
  • Gibt es Menschen, bei denen, wenn diese nicht in den Himmel kommen, Sie richtig wütend werden würden?
  • Was würden Sie tun, wenn Gott Ihnen befielt jemanden zu töten. Wohlgemerkt, für Sie wäre es über jeden Zweifel erhaben, dass es tatsächlich Gott ist, der Ihnen das aufträgt. (Ist ja nicht so, als ob er nie mit solchen Wünschen an Menschen herantreten würde.)
  • Warum setzen Sie sich nicht dafür ein das alte Testament einfach aus der Bibel zu streichen? Das bedeutet ja nicht, dass man dieses während des Bibelstudiums nicht herbeiziehen würde. Man würde lediglich zum Ausdruck bringen, dass der christliche Liebe Gott nie einen Genozid an den Kanaanitern gutheissen würde. Was er doch nicht tun würde, oder?
  • Ist es nicht peinlich, dass die Möglichkeit Leute auf den Scheiterhaufen zu stellen, der Kirche erst von aussen entzogen werden musste?
  • In welcher Zeit war, basierend auf Ihrer Gottesvorstellung, für eine zufällige Person die Chance am grössten in den Himmel zu kommen?
  • Wie schwer ist es ein Universum zu erschaffen? Wie sicher sind Sie, dass man sowas nicht auch ohne Allmacht hinkriegt?
  • Wo kann ich mich beschweren, wenn ich das Gefühl habe, dass Gott vertragsbrüchig ist?
  • Wenn mehr als 50% der Bevölkerung ihre Ansichten teilen würde, welche Gesetze aus der Bibel würden Sie auf demokratischem Weg einzuführen versuchen?
  • Im ersten Gebot beschreibt Gott sich als derjenige, der die Israeliten aus Ägypten heraus geführt hat. Irgendwie macht es aber den Anschein, dass die Israeliten gar nie in so grosser Zahl in Ägypten waren, geschweige denn dass sie es unter so dramatischen Umständen wieder verlassen hätten. Werden Sie, wenn Sie durch einen physikalischen Unfall eine Zeitreise in jene Zeit machen würden, die Israeliten nach Ägypten führen, damit Gott sie zusammen mit Moses wieder herausführen kann?
  • Was denken Sie? Gehorchte Abraham Gott, weil er sich vor Gottes Zorn fürchtete?
  • Wenn Sie durch einen physikalischen Unfall eine Zeitreise nach Jerusalem zur Kreuzigung machen würden, würden Sie Jesus vor dem Kreuztod retten wie sie jeden anderen Menschen vor einem Foltertod zu retten versuchen würden? (Oder finden Sie es grundsätzlich wichtiger die temporale Integrität zu schützen?)
  • Können Sie dafür sorgen, dass eine bestimmte Person in den Himmel kommt?
  • Wenn man sich ihrer persönliche Bibel genauer anschauen würde, welche Stellen sind weitgehend unberührt?
  • Die katholische Kirche hat durch ihre Macht andere, potentiell gefährlichere Ideen aufgehalten sich auszubreiten. So wie eine Chemotherapie Krebs aufhält und beseitigt. Eine Chemotherapie schadet aber einem gesunden Organismus. Gilt ihrer Meinung das gleiche für die katholische Kirche?
  • Sehen Sie sich manchmal als Märtyrer für die heilige katholische Kirche, wenn mal wieder ein Missbrauch publik wird und Sie sich als unschuldiges Opfer für die Fehler der schwarzen Schafe in Kirche entschuldigen müssen?
  • War der Genozid an den Kanaanitern Ihrer Meinung nach gerechtfertigt?
  • Welches ist der beste Witz über Christen, den Sie kennen?
  • In Babel bauten sie den Turm damit sie sich nicht über die ganze Erde zerstreuen. Hätten Sie sich damals gegen dieses (fortschrittliche) Bauprojekt eingesetzt?
  • Wenn Gott Kinder von einem (haarigen) Bären töten zu lässt, weil sie sich über einen glatzköpfigen lustig gemacht haben, welches Tier hätte Gott dann geschickt um sie zu töten, wenn sie sich über die Segelohren von Elisa lustig gemacht hätten? Ein (ohrloses) Krokodil?
  • Ihr vorbildliches Verhalten schenkt ihren weniger vorbildlichen Kollegen einen Vertrauensvorschuss, den diese ausnutzen. Stört Sie das nicht?
  • Welcher Gottesbeweis überzeugt Sie am meisten? Und stört Sie der logische Fehler darin nicht? (Doch, es steckt einer drin!)
  • Eine für den Atheisten überzeugende Evidenz reicht um diesen zu bekehren. Beunruhigt sie nicht, mit welchem Tempo die Evidenzen für Gottes Existenz mit der Wissenschaft beseitigt wurden?
  • Halten Sie es für vernünftig Gott die Führung anzuvertrauen, wenn er mit das Volk Israels 40 Jahre durch die Wüste irrt, während für die Strecke laut Google Maps nicht mehr als eine Woche nötig wäre?
  • Halten Sie einen Wahrsager, der wage Voraussagen macht, die alle durch alles mögliche erfüllt werden können (Barnum-Effekt), für glaubwürdiger oder weniger glaubwürdig als einen der weniger wage Voraussagen macht, aber auch weniger Treffer erzielt?
  • Haben Sie schon mal Gott mit einem Gebet umgestimmt?
  • Sippenhaft?
  • Gibt es Vatikan-Ninjas?
  • Wären Sie Priester geworden, wenn Sie um die Missbräuche und deren systematische Vertuschung gewusst hätten?
  • Werden Sie Gott sagen, dass er sich ab und zu wie ein Arsch verhalten hat? Beispielsweise im Bezug auf Homosexuelle?
  • Wozu ist der Glaube an Gott gut, wenn er die Menschen, die ihn haben, nicht besser macht?
  • Mein Freund kann über Wasser laufen. Glauben Sie mir? Wenn nicht: Wagen Sie es einfach mir zu glauben! Und jetzt?
  • Sollte Verbrechern die Möglichkeit gegeben werden, der Nachtwache einem Kloster beizutreten?
  • Meine Fragen erschüttern Ihren Glauben natürlich nicht. Sie haben wahrscheinlich alle Fragen schon mal gehört und haben nach eingehender Prüfung eine für Sie befriedigende Antwort gefunden. Gab es mal eine Zeit, wo Sie solche Fragen vom rechten Weg abgebracht hätten? (Frage für einen Freund mit einer Zeitmaschine.)
  • Gibt es Passagen in der Bibel, die Sie lieber nicht drin haben würden?
  • Wurden Sie von irgendwelchen internen Regeln oder kirchenpolitischen Strategien daran gehindert mehr gegen die Missbräuche in der Kirche zu unternehmen?
  • Warum darf ich in St. Gallen an hohen Feiertagen nicht mit meinen 501 Freunden tanzen, sie aber am 25. Mai einen Gottesdienst abhalten, wenn es den jeweils anderen stört?
  • Ist es nicht frustrierend, dass früher die Wunder aus einem gespalteten Meer und angehaltenen Sonnen bestanden und heute nur noch aus Gesichtern auf Toastbroten?
  • Bei wem liegt Ihrer Meinung nach die Beweislast: Bei dem, der ein unsichtbares Wesen postuliert, oder bei dem, der nicht an dessen Existenz glaubt?
  • Wieso ist der Prozentsatz von Pädophilen in der katholischen Kirche trotz direktem Draht zu Gott nicht deutlich kleiner als in der Bevölkerung? Oder wären es ohne den heiligen Geist noch viel mehr?
  • Warum hat Jesus Blinde geheilt, aber nicht die Blindheit? Wie viele Menschen hätte Jesus wohl retten können, wenn er die Menschheit die wissenschaftliche Methode und die Molekularbiologie gelehrt hätte? Finden Sie nicht auch, dass Jesus seine Superkräft suboptimal genutzt hat?
  • Wenn Sie in einem anderen Land geboren worden wären, der Bischof von welcher Religion wären Sie dann wohl heute?
  • Welcher Aufgabe der katholischen Kirche messen Sie eine höhere Priorität bei? Die Welt besser zu machen oder mehr Seelen in den Himmel zu bringen?
  • Ist es nicht ein Armutszeugnis, wenn die Religionen vor allem Leute in Krisensituationen „rektrutiert“, die sich ohnehin an jeden Strohhalm klammern?
  • Mutter Teresa hat ihren „Patienten“ bewusst die Schmerzmittel vorenthalten um sie durch die Qualen näher an Jesus zu bringen. Ist sie in Ihren Augen eine liebe Heilige oder ein heiliges Monster?
  • Das persönliche Kennen von Gott hat die Engel nicht daran gehindert ihm den Rücken zu kehren. Ist diese neue Regel, dass man an ihn Glauben muss ohne klare Evidenz, nicht vielleicht ein Trick, damit sich weniger Menschen von ihm abkehren? Das würde nicht gerade für ihn sprechen?
  • Kommen abgetriebene Föten in den Himmel? Wenn ja, wäre es dann nicht nett und im Interesse der katholischen Kirche möglichst viele Abtreibungen zu machen? Ja, man verspielt sein Seele und landet in der Hölle, hat aber viele Seelen gerettet.
  • Wenn Jesus Kinder gehabt hätte, hätte er sie geschlagen?
  • Finden Sie es okay, dass mich die gleiche Bestrafung erwartet wie Hitler, Stalin und Lord Voldemort? (Insbesondere nach diesen Fragen…)

  • Welche Fragen waren neu?
  • Welche Frage war die schwierigste?

  • Und als letzte Frage: Kennen Sie den DisOrganizer?

Das Problem ist, dass wenn ich dem Bischof begegne, dann werden wir uns gut verstehen. Und ich werde ihm die Fragen nicht stellen, weil er offensichtlich nicht den Blödsinn glauben kann, der als Prämisse hinter den Fragen steht. Doch das kann er und das tut er. Und deshalb sollte ich ihm die Fragen nichtsdestotrotz stellen. Auch wenn es ihn beleidigen wird und unsere Freundschaft damit zerstört wird.
Ich frage mich aber, ob der Umstand, dass er durch die Fragen beleidigt wird, nicht ein Hinweis darauf ist, dass er sich schon irgendwie bewusst ist, dass sein Glaube absurd ist. Und dass er ahnt, dass es eigentlich absurd ist, an etwas zu glauben, eben weil es absurd ist und es schliesslich keinen ultimativeren Liebesbeweis gibt. Man wird einfach nicht gern dabei erwischt.

Autorenkooperation

Wenn man ein Team zusammenstellen müsste, das sich die Bibel ausdenken soll, was für Leute würde man dafür am besten nehmen? Rassisten? Sexisten? Homophobe? Von Gewalt besessene? Und Flat-Earther?

Mindestanforderungen

Diese normalen Katholiken, die ihre Kinder taufen und firmen lassen, ein bis zweimal im Jahr in die Kirche gehen und nicht eine einzige Bibelapp auf dem Smartphone haben, denen ist schon bewusst, dass das nicht reicht, oder?

Warum also das ganze Theater?

Schutz der Verleumdeten und Vergewaltigten

Wie der Titel dieses Artikels so lautet auch die Überschrift zu den hier zitierten Passagen aus der Lutherbibel 20171.
Bevor du weiter liest, geneigter Leser, lehne dich zurück und überleg dir, wie du Verleumdete und Vergewaltigte schützen würdest?

13 Wenn jemand eine Frau heiratet, zu ihr eingeht und ihrer überdrüssig wird 14 und legt ihr etwas Schändliches zur Last und bringt ein böses Gerücht über sie auf und spricht: Diese Frau hab ich geheiratet, und als ich zu ihr ging, fand ich sie nicht als Jungfrau, 15 so sollen Vater und Mutter der jungen Frau die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit nehmen und vor die Ältesten der Stadt im Tor bringen. 16 Und der Vater der jungen Frau soll zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben; nun ist er ihrer überdrüssig geworden 17 und legt ihr Schändliches zur Last und spricht: Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau gefunden. Hier aber sind die Zeichen der Jungfräulichkeit meiner Tochter. Und sie sollen die Decke vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. 18 Und die Ältesten der Stadt sollen den Mann nehmen und züchtigen 19 und ihm eine Buße von hundert Silberstücken auferlegen und sie ihrem Vater geben, weil der Mann über eine Jungfrau in Israel ein böses Gerücht aufgebracht hat. Und er soll sie als Frau behalten und darf sie sein Leben lang nicht entlassen. 

5. Mose 22, 13-19

Echt jetzt? Das betrachtet man als Schutz von Verleumdeten und Vergewaltigten? Indem man dem Vater der Braut Geld gibt und das Opfer bei ihrem Mobber lässt?

Aber okay, man kann nicht bestreiten, dass das eine abschreckende Wirkung haben könnte für den Mann. Wenn sich der Verdacht als unbegründet erweist, so ist er 100 Silberstücke los (wofür man sich 3 bis 4 Sklaven hätte kaufen können) und hat die Frau auf Ewig am Hals, während er sie ansonsten problemlos auch mit einem Scheidebrief hätte loswerden können (vgl. 5.Mose 24, 1) – bloss dass ihm dann die Genugtuung der Steinigung verwehrt geblieben wäre.

Der nächste Teil ist dagegen der wirklich starke Tobak!

So stark, dass ich mich genötigt fühle, meine Beschwerde in Form eines offenen Briefes an einen der Repräsentanten des „lieben“ Gottes zu richten.

Lieber Markus

20 Ist’s aber die Wahrheit, dass sie nicht mehr Jungfrau war, 21 so soll man sie heraus vor die Tür des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in Israel begangen und in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun.

5. Mose 22, 20-21

Echt jetzt? Es war irgendwann einmal okay eine Braut zu steinigen, weil sie Sex vor der Ehe hatte?

Wobei nein, sorry, stimmt so nicht ganz. Ich muss die Frage anders formulieren: Echt jetzt? Es war irgendwann einmal okay eine Braut zu steinigen, wenn es dem Bräutigam etwas ausmacht, dass sie Sex vor der Ehe hatte? Denn es scheint ja keine Pflicht gegeben zu haben den Ältesten der Stadt alle Hochzeitsnachtdecken vorzulegen, damit sie die Sache gewissenhaft überprüfen können, oder?

Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass eine saubere Hochzeitsnachtdecke kein Beweis für eine fehlende Jungfräulichkeit ist. Das weisst du doch, Markus, oder? Und das sollte doch eigentlich auch dein allwissender Gott wissen, nicht wahr?

Als moderner Repräsentant Gottes auf Erden wirst du wahrscheinlich einsehen, dass man sich heute die Steinigung sparen kann. Wir leben schliesslich in einer anderen Zeit und der Effekt, der damals mit einer solch grausamen Strafe erzielt wurde, lässt sich heute mit weit subtileren Mitteln erreichen. (Denn Gott geht es schliesslich um den Wirkung der Strafe und nicht um die Strafe selbst, oder?)

Nichtsdestotrotz bleibst du die Antwort schuldig, unter welchen Umständen es gerechtfertigt sein könnte ein Gesetz zu erlassen, das einem ermöglich eine Frau wegen Sex vor der Ehe zu steinigen! Denn offenbar fühlt sich Gott zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte dazu genötigt. Nicht jedoch später es wieder aufzuheben.

Diese Frage ist umso dringender, als du doch sicherlich auch dafür plädierst, dass Sex vor der Ehe eigentlich überhaupt nichts verwerfliches ist, oder? Dass wenn es einvernehmlich passiert, dass es dann völlig okay ist, oder?

Oder findest du, dass es im Interesse der Gesellschaft und des allgemeinen Seelenheils liegt, mit geeigneten Massnahmen den Sex vor der Ehe (insbesondere bei Frauen) einzuschränken? Weil der allwissende Gott es besser weiss und weil der allgütige Gott sonst natürlich keine Bräute hätte steinigen lassen?

Du bist überzeugt davon, dass auch wenn man heute niemanden mehr deswegen steinigen sollte, sich nichts daran geändert hat, welche Dinge gut und welche böse sind.

Ausser natürlich in den Fällen, wo Jesus sagte, dass von nun an etwas anders gilt.
Wie zum Beispiel beim Händewaschen (Matthäus 15,20).
Nicht aber beim Ehebrechen. Jesus hat in der berühmten Episode mit dem ersten Stein nur die Strafe ausgesetzt, nicht aber den Ehebruch für nicht mehr strafrechtlich relevant erklärt.

Das heisst dann, dass auch die Strafen für Sex vor der Ehe (und vergewaltigt werden innerhalb der Stadtmauern und Masturbation und Blasphemie und Apostasie) lediglich ausgesetzt sind?
Und dass, wenn es nötig sein sollte2, diese jederzeit (bis hin zur Steinigung) wieder eingesetzt werden kann?

Für dich sich Gut und Böse in Stein gemeisselt.
Und die Strenge der Strafe allein den Umständen geschuldet.

Im Humanismus mit seiner – ich nenne es mal – adaptiven Moral ist es gang und gäbe, dass etwas, das früher böse war, heute für unbedenklich gehalten wird, und anderes, das früher okay war, heute unakzeptabel ist. Die Strenge der Strafe ist ebenfalls den Umständen geschuldet – doch verlangen diese nach einhelliger Meinung niemals, dass jemand gesteinigt wird.
Warum die Sinneswandel?
Weil man es früher einfach nicht besser wusste3.

Was man früher zum Beispiel nicht wusste, respektive kannte, war die vergleichsweise bescheidene Wirksamkeit von pädagogischen Massnahmen wie Körperstrafen oder Steinigungen.

Ein alles wissender Gott dagegen…

Ich frage mich, was das für ein Mensch sein muss, der die Steinigung einer vergewaltigten Frau zu rechtfertigen versucht. Ich frage mich, was das für ein Mensch sein muss, der sowas nicht verurteilt. Ich frage mich, was das für ein Mensch sein muss, der ein Wesen bewundert, das solche Regeln aufgestellt hat?

Herzliche Grüsse
Eda

ps. Hätte fristlose Scheidung und Landesverweis damals wirklich nicht auch gereicht?


Das zum Steinigen von entjungferten Bräuten wäre damit gesagt, der Schutz der Verleumdeten und Vergewaltigten geht aber weiter:

22 Wenn jemand dabei ergriffen wird, dass er bei einer Frau schläft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und die Frau, bei der er geschlafen hat; so sollst du das Böse aus Israel wegtun. 

5. Mose 22, 22

Sprich: Töte die Vergewaltigte. (Wohlgemerkt, in diesem Abschnitt der Bibel geht es laut Überschrift und die Opfer von Verleumdungen und Vergewaltigungen, was bedeutet, dass der Sex zwischen den Männern und den Frau nicht einvernehmlich war!) Aber wenigstens hat die Frau die Genugtuung, dass auch ihr Peiniger einen grausamen Tod stirbt. Das ist nett von der Bibel.

23 Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und schläft bei ihr, 24 so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines Nächsten Braut geschändet hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun. 

5. Mose 22, 23-24

Sprich: Für eine verlobte Vergewaltigte gilt das gleiche: Opferhilfe durch fliegende Steine, die sie von der Pein eines versauten Lebens befreien, und gestillte Rachegelüste. Wäre vielleicht nett, wenn sie beim Vergewaltiger den ersten Stein werfen dürfte? Und sich erst dann steinigen lassen könnte?

25 Wenn aber jemand ein verlobtes Mädchen auf freiem Felde trifft und ergreift sie und schläft bei ihr, so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat, 26 aber dem Mädchen sollst du nichts tun, denn sie hat keine Sünde getan, die des Todes wert ist; sondern dies ist so, wie wenn jemand sich gegen seinen Nächsten erhöbe und ihn totschlüge. 27 Denn er fand sie auf freiem Felde, und das verlobte Mädchen schrie, und niemand war da, der ihr half. 

5. Mose 22, 25-27

Sprich: Wenn die Verlobte aber ausser theoretischer (!) Hörweite vergewaltigt wurde, darf es weiter leben! Das ist doch grosszügig.

28 Wenn jemand eine Jungfrau trifft, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schläft bei ihr und wird dabei betroffen, 29 so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.

5. Mose 22, 28-29

Sprich: Wenn die Jungfer unverheiratet ist, erwartet sie mit dem (um ein bis zwei potentielle Sklaven ärmereren) Vergewaltiger ein „und so lebten sie bis ans Ende ihrer Tage“… So süss… Wenn das keine Happy End ist… Hach…

Ähm… Warum gilt die Stadt-Feld-Unterscheidung nicht auch im Fall von verheirateten Frauen?

Und überhaupt: Warum berücksichtigt man bei Verleumdung und Vergewaltigung überhaupt den Beziehungsstatus?


Und?
Hättet du, lieber Leser, die Verleumdeten und Vergewaltigten auch auf diese Weise geschützt?

Von Kugeln und Bibeln

Ich habe da so eine Theorie. Sie besagt, dass die Welt ihrem Wesen nach kugelig ist und alle Dinge sich irgendwie kugelig verhalten. Ich nenne sie daher in Ermangelung eines besseren Wortes die Nejkulaťoulinkatějšíon-Theorie.

Genau deshalb kommt es auch nicht von ungefähr, dass niedliche Tiere, die sich zu niedlichen Kugeln zusammenknüllen können, unwiderstehlich niedlich sind.

Da ist offensichtlich was dran. Die Theorie leistet aber noch wesentlich mehr. Ihr steht ein Set von Formeln zur Verfügung, mit der sie die Welt beschreibt. Die berühmteste ist wohl die folgende:

t = U * ♣

Sie besagt, dass die Zeit t, die eine Kugel braucht um runter zu fallen, exakt deren Umfang U mal der Naturkonstante ♣ = 4.2 s/m entspricht.

Ich habe das auch überprüft: Ich habe einen 6.77 m hohen Baum in unserem Garten vakuumiert und eine 1 kg schwere Aluminium-Kugel von ihm runterfallen lassen. Sie brauchte exakt 1.17 Sekunden, was tatsächlich dem 4.2 fachen des Umfangs der Kugel in Sekunden entspricht. Da mir keine Hochleistungs-Mess-Technologie zur Verfügung steht, kann ich natürlich nicht ausschliessen, dass sich irgendwo tief im Nachkommabereich irgendwelche Abweichungen auftun, die es nötig machen könnten ♣ anzupassen, ich finde aber, dass das Ergebnis durchaus für die Theorie spricht.
Und da die Wahrscheinlichkeit astronomisch klein ist, dass ich völlig zufällig einen Baum von der richtigen Grösse und eine Kugel mit dem richtigen Umfang und eine Vakuumiergerät vom Typ Solis EasyVac Pro Typ 5691 herumliegen habe, kann das nur heissen, dass mein Experiment tatsächlich die postulierte Äquivalenz bestätigt.

Da gibt es aber ein klitzekleines Problem. Trotz der schier unendlichen Unwahrscheinlichkeit, dass sie nicht korrekt ist, funktioniert sie für alle anderen Bäume und Kugeln und Vakuumiergeräte2 nicht wirklich.

Was also tun?
Ich meine, die Theorie ist schön. Ich meine, schaut euch die süssen Tiere an!
Aber es gibt Teile, die ausgemachter Blödsinn sind. Und diese Teile, sollte einem die Idee kommen eine Technologie daraus zu entwickeln, könnte einer Menge Menschen das Leben kosten.

Trotzdem…

Dennoch...
Wenn substantielle Bestandteile einer Theorie nichts taugen, dann taugt die ganze Theorie nichts!
Selbst dann nicht, wenn sie andere Teile enthält, die einem sehr am Herzen liegen.

Man kann die funktionierenden, wirklich süssen Teile gern nehmen und in eine andere Theorie zu integrieren versuchen. Das ändert aber nichts daran, dass die alte Theorie mausetot ist. Ins Grass gebissen hat. Die Radischen von unten anschaut. In die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Sich endgültig verabschiedet hat. Den Löffel abgegeben hat. Eine Ex-Theorie ist.

Ich erwähnte kürzlich die persönliche Bibel des Pfarrers und fragte mich, ob man an ihr ablesen könne, welche Passagen dieser lieber habe und welche weniger.

Sollte sich da nicht auch die Frage stellen, ob unsere Erkenntnisse zur Gültigkeit von Theorien sich auch auf Religionen übertragen lassen? Denn auch diese ist ein System von Aussagen, das dazu dient, Ausschnitte der Realität und die zugrundeliegenden Gesetzmässigkeiten zu erklären und Prognosen über die Zukunft zu erstellen: Die Religion erklärt die Entstehung der Welt durch einen an den Menschen interessierten Schöpfer. Sie erklärt, welches Verhalten dem Schöpfer Freude bereitet und welches weniger. Und sie prophezeiht uns, dass wir es bitterlichst bereuen werden, wenn wir die Empfehlung des Schöpfers nicht beherzigen.

Die Empfehlungen sind in einem Buch notiert, welches man als die ausformulierte Theorie betrachten kann. Dort steht zum Beispiel, dass man nicht morden soll. Das ist eine durchaus vernünftige Empfehlung. Jetzt nicht irgendwie originell oder so, aber solide.
Aber wenn nur ein paar Kapitel später erklärt wird, dass man eine geliebte Person steinigen lassen soll, wenn diese einem im Vertrauen eine andere Theorie empfohlen hat, dann stellt das einen vor eine wichtige Entscheidung.
Entweder man hält die Theorie für wahr (inkl. all ihrer Bestandteile) und setzt sich dafür ein, dass Steinigen für Apostasie wieder ins Obligationenrecht aufgenommen wird.
Oder aber man findet, dass an einen anderen Gott zu glauben, jetzt keine so grosse Sache sein kann, dass man deswegen extra jemanden umbringen müsste. Und ich denke nicht, dass wenn man zu dieser Erkenntnis kommt, dass man sich irgendwelche Umstände vorstellen kann, unter denen es nichtsdestotrotz gerechtfertigt wäre. (Dass andere es taten und tun, ist keine Rechtfertigung!) In diesem Fall muss man sich wohl oder übel eingestehen, dass hier ein essentieller Bestandteil der Theorie nicht wahr ist und dass demzufolge die Theorie als ganzes auch nicht wahr sein kann! Und daran, dass der Umgang mit Abtrünnigen ein zentraler Bestandteil der Religion ist, sollte kein Zweifel bestehen, schliesslich kommt beim christlichen Gott der Hinweis, dass es nur einen Gott gibt und einzig und allein nur dieser verehrt werden darf, in der Liste der „Dos and Don’ts“ noch weit vor dem Tötungs-Verbot. Dieser Punkt hat sogar Top-Priorität!

Wie gesagt, man kann gerne die Überzeugung mitnehmen, dass die Erde von einem liebenden Gott erschaffen wurde und dass Homosexualität etwas verabscheungswürdiges ist, und damit eine gänzlich neue Theorie zu formulieren versuchen, die Bibel in ihrer jetzigen Form mit ihrem Anspruch auf Wahrheit ist aber ein für alle mal vom Tisch.

Okay okay okay, es gibt noch eine weitere Alternative: Man überarbeitet die Bibel (und behauptet es sei unter der Anleitung des Heiligen Geistes geschehen) und kann die Religion weiterhin Christentum nennen. So schwierig würde das gar nicht sein. Man reisst einfach alle noch fast jungfräulichen3 Seiten der der persönlichen Bibel des Pfarrers raus. Aber auch in diesem Fall hätte das letzte Stündlein der Bibel in ihrer jetzigen Form geschlagen. Sorry, aber daran führt für einen halbwegs moralischen Menschen, der Andersgläubige nicht umbringen will, einfach kein Weg vorbei.

Die persönliche Bibel

Die persönliche Bibel eines Pfarrers muss nach jahrelangem Gebrauch sehr aufschlussreich sein. Die abgegriffenen Seiten, die er immer wieder gern aufschlägt, weil sie ihm Mut und Hoffnung machen. Und die fast noch jungfräulichen, von denen er sich insgeheim wünscht, es gäbe sie nicht.

Die Lektion von Abraham

„Was würdest du tun, wenn Gott dir sagt, dass du dein Kind töten sollst?“
„Sowas würde er nie tun.“
„Es wäre nicht das erste Mal. Er hat es zum Beispiel 2003 von Deanna Laney verlangt, worauf hin sie zwei ihrer drei Kinder umgebracht hat.“
„Das war nicht Gott, der zu ihr sprach. Das war eine Wahnvorstellung. Gott würde sowas nie tun.“
„Und wie steht es um Abraham? Dem hat er das auch aufgetragen.“
„Aber Gott hat ihn dann daran gehindert.“
„Gott trägt es also doch hie und da auf, er macht macht einfach – wohl weil er ein lieber Gott ist – in der letzten Sekunden IMMER einen Rückzieher.“
„Genau.“
„Wusste Abraham denn, dass Gott in der letzten Sekunde einen Rückzieher machen würde?“
„Ja…?“
„Also hat Abraham nur so getan als ob er im Begriff sei seinen Sohn umzubringen, wohl wissend, dass Isaak kein Haar gekrümmt würde, und für Gott war die Scharade okay?“
„Nein, natürlich nicht. Abraham vertraute darauf, dass alles gut kommen würde. Was auch immer geschehen wäre.“
„Selbst wenn er ihn nicht in der letzten Sekunde daran gehindert hätte?“
„Ja.“
„Vielleicht weil Abraham die Geschichte von Hiob kannte, die sich laut Biblehub ungefähr 50 Jahre zuvor ereignet haben soll, und deshalb wusste, dass Gott alles ersetzt, was er einem während Prüfungen nimmt? Sprich, dass er dann einen neuen, viel besseren Sohn erhalten würde?“
„Nein! Abraham vertraute darauf, dass alles gut kommen würde. Ohne Hintergedanken!“
„Und er tat es auch nicht, weil er sich vor dem Zorn Gottes fürchtete?“
„Nein!“
„Zeigte Gott damals den Menschen nicht bei vielen Gelegenheiten, dass es besser ist, sich vor seinem Zorn zu fürchten?“
„Schon, aber damit lehrte er die Menschen ihm zu gehorchen. Weil es das beste für uns ist. Weil er am besten weiss, was gut für uns ist.“
„Und um uns diese Lektion zu lehren, greift er auch manchmal zu unergründlichen Mitteln?“
„Genau.“
„Zum Beispiel dazu, dass er uns befiehlt unsere Kinder zu töten?“
„Ja..?“
„Und würdest du es tun? Deinen Sohn umbringen, im Vertrauen darauf, dass alles gut kommen würde? Sei es nun, dass er dir in der letzten Sekunde Einhalt gebieten oder dir später einen neuen, viel besseren Sohn schenken würde?“
„…“
„Vielleicht ist die Lektion aber auch die, dass du lernen sollst, ihm die Stirn zu bieten?“
„…“
„Würdest du dich denn nicht weigern? In einer persönlichen Beziehung kann man ja auch mal nein sagen.“
„…“
„Würdest du nicht deine Seele opfern um das Leben deines Kindes zu retten?“
„…“
„Ist dein Vertrauen in Gott gross genug um dein Kind einer Todesgefahr auszusetzen, die du nicht mehr kontrollieren kannst? Würdest du eine Zeitbombe an dein Kind montieren, die nur durch göttliche Intervention entschärft werden kann? Ob Gott Stopp sagt oder etwas stoppen tut, macht ja keinen grossen Unterschied mehr.“
„…“
„Ich meine, wie sicher bist du, dass Abraham nicht insgeheim plante es nicht wirklich bis zum bitteren Ende durchzuziehen? Oder ob ihm dieser Auftrag nicht sehr gelegen kam? Wie sicher bist du, dass Gott tatsächlich weiss, was in den Köpfen der Abrahams und der Menschen vorgeht? Ja, Gott bindet es uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Nase. Ist die Beteuerung, dass man Gedankenlesen kann nicht meistens ein Hinweis darauf, dass man es nicht kann? Wo in der Bibel demonstriert Gott diese Fähigkeit auf eine Weise, die sich nicht auch mit dem Barnum-Effekt erklären liesse? Vielleicht sowas in der Art wie:“

Und in der Schenke sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Ich gehe jetzt kurz vor die Tür und dann denke sich ein jeder von euch an eine Zahl zwischen 0 und 100 und schreibe diese auf eine Tonscherbe, die er dann unter seiner Tunika verstecken möge.“ Und nachdem Jesus das Zimmer verlassen hatte, taten die Jünger wie geheissen. Als Jesus bald darauf zurück kam, sprach er: „Petrus, du hast die 37“ und Petrus sagte: „Ja.“ „Andreas, du hast die 2“ und Andreas sagte: „Ja.“ „Jakobus, du hast die 37“ und Jakobus sagte: „Ja.“ „Johannes, du hast die 66“ und Johannes sagte: „Ja.“ „Philippus, du hast die 100“ und Philippus sagte: „Ja.“ „Bartholomäus, du hast die 88“ und Bartholomäus sagte: „Ja.“ „Matthäus, du hast die 34“ und Matthäus sagte: „Ja.“ „Thomas, du hast die 3“ und Thomas sagte: „Ja.“ „Jakobus, Sohn des Alphäus, du hast auch die 37“ und Jakobus, Sohn des Alphäus sagte „Ja.“ „Simon, du hast die 52“ und Simon sagte: „Ja.“ „Judas, du Scherzkeks“, du hast einen Frosch auf deine Scherbe gemalt“ und Judas, der Scherzkeks wurde rot und sagt: „Ja“ „Matthias, du hast die 97“ und Matthias sagte: „Ja.“ Und alle waren verblüfft. Und auch der Araber Yaʿqūb Al-Randi, der zufälligerweise auch in der Schenke sass und diesem Wunder beiwohnte, war ebenfalls verblüfft und zahlte Jesus und seinen Jüngern einen Weinschlauch.

Offenbar nicht in der Bibel

Ein Gottesbeweis

Manche Menschen sind wahnsinnig kitzlig. Andere dagegen nur ein bisschen. Alle allerdings nur dann, wenn nicht die eigenen Hände am Werk sind.
Das ist sogar „wissenschaftlich bewiesen“:

Perception of the Consequences of Self-Action
Is Temporally Tuned and Event Driven
Paul M. Bays, Daniel M. Wolpert, J. Randall Flanagan
Current Biology, Vol. 15, Issue 12, p1125–1128
Published in issue: June 21, 2005

Manche masturbieren aus Angst, dass der natürliche Samenerguss (beim Mann) in einer unangenehmen Situation auftritt. Andere weil sie versehentlich (oder weniger versehentlich) einer sexuellen Stimulation ausgesetzt waren. Alle aber masturbieren zum Missfallen Gottes. Und das ist „theologisch bewiesen“:

Die Bibel, Jakobus 1:14-151

Damit lässt sich „logisch beweisen“, dass Gott – egal ob es ihn nun gibt oder nicht – fies ist. Weil von allen Kitzelvarianten zufälligerweise einzig und allein die sündhafte mit sich selbst funktioniert…

Danksagung

Ich möchte mich vor allem bei der Webseite bibelpraxis.de bedanken. Ohne ihre Hilfe wäre ich nie auf Jakobus gekommen. Bei bibelpraxis.de möchte ich mich aber auch bedanken für die tiefschürfenden Einblicke in den Alltag früherer Zeiten:

Warum nun wird die Selbstbefriedigung (A.d.R.: in der Bibel) nicht erwähnt? Vermutlich war dieses Problem damals noch nicht vorhanden, da es keine ständige Konfrontation mit sexuellen Themen gab, wie wir das heute kennen.2

Und für die Gelegenheit zu erahnen, wie es sich anfühlt ein Christ zu sein:

Eine rein äußere, biologische sexuelle Stimulation, die durch Erblicken einer attraktiven Person des anderen Geschlechtes (oder durch Reklame…) ausgelöst wird3. Der sexuelle Drang wird so groß, dass man ihn stillen, das heißt befriedigen muss4.

Und auch für die differenzierten Einsichten in Psyche von Männern und Frauen überhaupt:

Wir leben in einer Zeit drastischer Reizüberflutung. Dem kann sich ein Christ nicht entziehen. Da hier vor allem Männer5 betroffen sind, ein kurzes Wort an Frauen6: Männer reagieren fast automatisch7, das heißt ohne Willen auf Reizsignale8, die auf sexuellem Gebiet ausgesandt werden. Wenn Du Dich also nicht nur attraktiv, sondern vielleicht noch aufreizend kleidest oder bewegst, dann bist Du der Anlass für eine sexuelle Erregung und häufig unmoralische Gedanken von Männern9. Überlege Dir daher bitte sehr genau, wie Du auftrittst10.

Wie die Frau erschaffen wurde und der Teufel in Ungnade fiel

Auf Facebook teilte eine Freundin einen inspirierenden kleinen Text, der uns in Erinnerung rufen sollte, was wir an den Frauen haben. Der Autor ist alternativ  Erma Bombeck oder unbekannt. Das bedeutet, dass der Text nicht aus egoistischen Motiven verfasst wurde um damit Frauen flach zu legen. Und dass sich die Ereignisse deshalb wahrscheinlich genau so zugetragen haben.
Das Original ist auf englisch (und es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine gepimpte Version einer von Erma Bombeck am 2.5.1977 in der Chicago Sun und der Times erschienenen Kolumne). Ich habe hier eine etwas holprige Übersetzung des von der Freundin geteilten Textes verwendet, und mit den Worten des Teufels ergänzt.


Als Gott die Frau schuf, arbeitete er spät am 6. Tag …….

Ein Engel kam vorbei und fragte:
„Warum so viel Zeit mit ihr verbringen?“

Luzifer kam ebenfalls vorbei und fragte den Engel:
„Was meinst du mit ’so viel Zeit‘? Er hat ja eben erst mit ihr begonnen. Nachdem er überrascht feststellen musste, das Tiere als Gefährten nicht so ganz das Wahre sind ;)“

Der Herr antwortete.
„Hast du alle Spezifikationen gesehen, die ich treffen muss, um sie zu formen?
Sie muss in allen möglichen Situationen funktionieren.
Sie muss in der Lage sein, sich um mehrere Kinder gleichzeitig zu kümmern.
Ihre Umarmung muss alles heilen können, von einem verletzten Knie bis zu einem gebrochenen Herzen.
Sie muss das alles mit nur zwei Händen machen.

Der Teufel unterbrach Gott:
„Warum die Beschränkung auf nur 2 Hände? Was spricht dagegen ihr mehr zu geben, wenn sie sie braucht?“

Sie heilt sich selber und hält durch, wenn sie krank ist und kann 18 Stunden am Tag arbeiten. „

Das Tier war entsetzt.
„Warum muss sie sich selbst heilen können und 18 Stunden durchhalten, wenn sie krank ist? Wäre es nicht einfacher (und netter) gewesen, wenn du die Gesellschaft so gestaltest, dass sie sich im Krankheitsfall im Bett auskurieren kann?
Und übrigens. Wovon sprichst du überhaupt? Wir sind hier noch im Garten Eden! Krankheiten wird es erst geben, nachdem du die Menschen von hier vertrieben haben wirst.“

DER ENGEL war beeindruckt.
„Nur zwei Hände ….. unmöglich! Und das ist das Standardmodell? „

Der Teufel war etwas weniger beeindruckt.
„Sind das nicht mehr oder weniger die gleichen Spezifikationen, die du schon beim Mann umgesetzt hast? Du brauchst hier also das Rad nicht unbedingt neu zu erfinden.

Der Engel kam näher und berührte die Frau.
„Aber du hast sie so weich gemacht, Herr“.

Satan blieb dagegen in sicherer Entfernung.
„Wenn ich sie berühre, endet sie sicher wieder auf dem Scheiterhaufen…“

„Sie ist sanft“, sagte der Herr, „Aber ich habe sie stark gemacht. Du kannst dir nicht vorstellen, was sie ertragen und überwinden kann.“

Beelzebub meldete sich zu Wort:
„Darf ich fragen, warum sie so viel ertragen und überwinden muss? Wer ihr all das aufgebürdet hat?“

„Kann sie nachdenken?“ fragte der Engel…

„Kannst du es?“, fragte der Leibhaftige den Engel…

Der Herr antwortete.
„Sie kann nicht nur denken, sie kann argumentieren und verhandeln.“

Der Teufel aber hackte nach:
„Und wie steht es mit dem dürfen? Darf sie denken und argumentieren und verhandeln?“

Der Engel berührte ihre Wangen ….
„Herr, es scheint, dass diese Schöpfung undicht ist! Du hast ihr zu viele Lasten auferlegt.“

Der Fürst der Finsternis nickte:
„Meine Worte!“

„Sie ist nicht undicht … es ist eine Träne“ korrigierte der Herr den Engel …

Mephisto seufzte:
„Jaja, den Fehler als Feature verkaufen…“

„Wofür ist das?“ Fragte der Engel …..

Der Herr sagte. „Tränen sind ihre Art, ihre Trauer auszudrücken, ihre Zweifel, ihre Liebe, ihre Einsamkeit, ihr Leiden und ihren Stolz.“ …

Das hat einen großen Eindruck auf den Engel gemacht.
„Herr, du bist ein Genie. Du hast an alles gedacht. Eine Frau ist wirklich wunderbar „

Der Teufel war nicht ganz so beeindruckt und meinte schnippisch:
„Als ob das ohne Tränen nicht auch gegangen wäre…“

Der Herr antwortete.
„In der Tat ist sie es. Sie hat Stärke, die einen Mann erstaunt. Sie kann mit Problemen umgehen und schwere Lasten tragen.“

„Aber es erstaunt den Mann dann auch wieder nicht genug, um ihr die gleichen Rechte zu geben und etwas anderes als den Herd anzuvertrauen.“

„Sie enthält Glück, Liebe und Meinungen.“

„‚Enthält‘ die nicht jeder?“

„Sie lächelt, wenn sie schreien möchte.
Sie singt, wenn sie weinen möchte, weint wenn sie glücklich ist und lacht, wenn sie Angst hat.“

„Was nicht gerade der Kommunikation mit dem Mann förderlich ist, der deswegen alles notorisch falsch interpretiert.“

„Sie kämpft für das, was sie glaubt. Kämpft gegen Ungerechtigkeit.“

„Als ob irgendjemand, das, woran er glaubt, für ungerecht halten würde.“

„Sie akzeptiert keine ‚Nein‘ als Antwort, wenn sie eine bessere Lösung sieht.“

„Also nicht demokratiefähig?“

„Ihre Liebe ist bedingungslos.“

„Heisst, das sie macht denen, die sie liebt, das Leben nicht zur Hölle, wenn diese ihre Liebe nicht erwidern?“

„Ihr Herz ist gebrochen, wenn ein Verwandter oder ein Freund stirbt, aber sie findet Kraft, um mit dem Leben weiterzumachen.“

„Dazu sind Männer nicht in der Lage?“

Der Engel fragte:
„Also ist sie ein perfektes Wesen?“

Der Herr antwortete:
„Nein. Sie hat nur einen Nachteil.
Sie vergisst oft, was sie wert ist“.

„Und zwar etwa die Hälfte von einem Mann?“

Wozu die ganze Verwirrung?

Es steht ausser Frage, dass Jesus Dinge gesagt hat, die es nicht in die Bibel geschafft haben. Und Dinge es in die Bibel geschafft haben, die er nicht gesagt hat.
Nach Ansicht der Gläubigen sorgte aber der heilige Geist dafür, dass dennoch alles für seine Lehren wesentlich rein kam und alles, was von diesen Lehren ablenken könnte, draussen blieb.
Der heilige Geist stellte also irgendwie sicher, dass die Bibel so klar verständlich wie möglich und so verwirrend wie nötig formuliert wurde (und blieb).

Das wirft jetzt aber eine Frage auf: Wozu genau braucht es eigentlich die Verwirrung?1

Wieso kann in der Bibel nicht einfach alles klar sein?
Es geht nicht darum, dass wir mit allem einverstanden sind (schliesslich haben wir ja den freien Willen), es wäre bloss schön sich darin einig zu sein, womit wir einverstanden sind oder eben auch nicht.

Zur Illustration: Wenn Gott gesagt hätte, dass Kirscheis das beste Eis im Universum ist, dann kann man dem entweder zustimmen oder auch nicht. Und man kann darob auch gerne blutige Kriege führen. Doch völlig unabhängig vom Ausgang dieser Kriege sind sich alle darin einig – und das von Anfang an -, welches Eis für Gott die Nummer eins ist. Zu wissen, was Gott tatsächlich will, schränkt uns in unserer Willensfreiheit ja nicht ein.

Was spricht also dagegen, dass jeder einzelne Aspekt vom Willen Gottes so klar wie Kirscheis ist?2

Gott sei es angeblich wichtig, wie ich mich im Bezug auf ihn entscheide. Also ob ich ihn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt liebe3. Das halte ich persönlich zwar für einen seltsamen Charakterzug für einen Gott, aber okay, er macht die Regeln.
Aber ich sehe beim besten Willen nicht ein, warum er es so einrichtet, dass ich ihm nur „persönlich“ begegnen kann, nachdem mir von einem Schadchen von ihm berichtet wurde?

Man darf mich nicht falsch verstehen. Partnervermittlungen können eine wertvolle Hilfe sein. Wenn sich die Beschreibungen der Angepriesenen aber von Agentur zu Agentur massiv unterscheiden, dann macht das die Entscheidung nicht wirklich leichter. Ich meine jetzt nicht, dass der eine die Dame als belesen und der andere als grossbusig beschreibt. Das kriegt man unter einen Hut. Die Abweichungen bewegen sich eher in Charakterbeschreibungen wie „barmherzig, gnädig, geduldig und von grosser Güte“4 vs. „kinder5-, völker6– und süssekätzchenmordend7„.
Beide dieser Eigenschaften können anziehend wirken… irgendwie… aber doch nicht gleichzeitig, oder?8

Okay, Gott wünscht sich, dass wir ihn lieben9 und schenkt uns die Bibel quasi als Kontaktanzeige.
Diese Kontaktanzeige ist ein durchaus beeindruckendes Werk. Denn es beschreibt nicht nur Gottes Vorzüge (und Schattenseiten), sondern es lehrt uns auch, was er von uns in einer Beziehung erwartet. Beispielsweise dass wir unseren Nächsten lieben … und ihn umbringen sollen, wenn er sich am Sabbat mit einer Krabbenschere den Bart rasiert.
Jaja, ich weiss, letzteres entspricht nicht (mehr?) dem „Geist der Bibel“. Das hindert aber einen geschickten Redner nicht daran, seinen Zuhörern weiss zu machen, dass sich Jesus genau das von uns wünscht.
Klar, das gelingt ihm nur dank fiesen Tricks, beispielsweise indem er er die Stellen hervorhebt, die seine Position zu stützen scheinen, und andere unterschlägt, die vielleicht ein anderes Licht auf die Fragestellung werfen könnten10.
Das ändert aber nichts daran, dass sich Gottes Wille in wesentlich mehr Richtungen deuten lässt seine Eis-Präferenz.

Jeder stimmt darin überein, dass etwas krumm ist, wenn ein Kirscheis statt Kirschen Erdbeeren enthält.
Irgendwie scheinen sich Gläubige aber nicht gross daran zu stören, wenn Folter als ein Akt der Liebe und Barmherzigkeit verkauft wird – wenn es Gottes Wille ist.
Nicht, dass das unvereinbar wäre. Irgendwie lässt sich das sicher auflösen.
Der (scheinbare) Widerspruch ist aber auf jeden Fall verwirrend.

Und um nochmals auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Welchen Benefit hat diese bei der Lektüre der Bibel doch sehr präsente Verwirrung? Inwiefern dient es Gottes Heilsplan, wenn das Buch, welches Nächstenliebe predigt, die Leute auch dazu bringen kann, Krieg zu führen?

Oder anders formuliert:
Inwiefern dient es Gottes Heilsplan, wenn man sein Buch benutzen kann um effektiver Krieg zu führen?
So wird ein Schuh draus!
Eine Interpretation, die die Armee stärker macht, entspricht vielleicht nicht dem wahren „Geist der Bibel“, doch erhöht es die Chance auf einen schnellen Sieg, was auf lange Sicht die Opferzahlen tief halten könnte.
Und weniger Opfer bei einem Konflikt sind doch sicher wieder näher am wahren „Geist der Bibel“.

Und inwiefern dient es Gottes Heilsplan, wenn man mit seinem Buch die Sklaverei, Sexismus und Homophobie rechtfertigen kann?
Vielleicht indem man erlebt hat, wie schrecklich diese Dinge sind, dass man nie wieder auf die Idee kommen wird solches praktizieren zu wollen? Also Quasi Entwöhnung durch Überdosis? Wäre möglich, scheint aber aus unserer Perspektive nicht wirklich geklappt zu haben. 

Es gibt da aber noch einen weiteren Benefit der biblischen Verwirrung:
Den IKEA-Effekt!
Die Wertschätzung einer Sache wächst mit der Anstrengung, die man in diese Sache steckt.
In unserem Fall: Je mühsamer es ist, eine biblische Verwirrung aufzulösen, desto mehr ist bin ich davon überzeugt, dass ich mit dieser Interpretation richtig liege.

Eigentlich verblüffend, dass Gott sich lieber auf die Verhaltensökonomie verlässt als auf die Überzeugungskraft seiner Gebote.
Andererseits kann man bei einer Aussage wie „Kirscheis ist das beste Eis im Universum“ leicht nicht zustimmen. Bei einer Aussage, die man erst mühselig aus einem Haufen verwirrender Texte herausdestillieren musste, ist das dagegen wesentlich schwerer.11

Damit gibt es also zwei Wege zu Gott: Jenen der Einfältigen, die ungeachtet aller Verwirrungen einfach glauben, was man ihnen sagt, und jenen der Reichen, die es leisten können, sich so lange mit etwas zu beschäftigen, bis das Gehirn sie glauben lässt, dass das alles Sinn macht, um dadurch die kognitive Dissonanz aufzulösen, dass man so viel Zeit mit so viel Stuss verplempert haben.