Das Krankenhaus am Rande der Stadt

In der Fernsehserie Dr. House gibts nun endgültig keine Geschichte drumherum, sondern nur Ausdrücke, von denen wir bereit sind anzunehmen, dass sie dem medizinischen Vokabular entstammen. So etwas wie eine Identifikation mit den Protagonisten ist – zumindest für mich – definitv nicht mehr möglich. Wir werden stattdessen erschlagen durch die geballte Kraft eines Wissens, das wir nicht besitzen – zumindest ich.
Womöglich werden dadurch die Ärzte wieder zu den Halbgöttern in Weiss, die sie mal waren. Und das braucht nicht mal so schlecht zu sein, denn „weiss“ muss ja nicht notgedrungen „gut“ bedeuten. Es reicht, wenn die Ärzte Wunder vollbringen. Irgendwelche. Und seien es nur linguistische Rittberger.

Und wenn man es tatsächlich von dieser Seite betrachtet, dann passt diese Serie auf eine ganz eigene Art und Weise ins Zentrum dieses Verschwörungs-Theorie-Hypes. Auch da geht es ja um Wissen, das nicht allen zugänglich ist oder gemacht wird. Nicht jede Verschwörung muss ja notgedrungen „böse“ sein…

CSI Oerlikon

In unserer Pausenzone liegt immer ein Exemplar 20min auf. Oder sollte zumindest, damit die Mitarbeiter wissen, wann 20 Minuten vorüber sind und wann sie gefälligst wieder malochen gehen sollten.
Doch in letzter Zeit verschwindet die Postille jeweils spurlos. Also habe ich ein hochsensibles Tracking-Tool entwickelt, mit dessen Hilfe die Modalitäten des Verschwindens vom Tatort rekonstruierbar werden sollte. Es besteht aus einer langen Kette aus Spickgummies, die an einem Loch in der Zeitung befestigt ist. (Die Entscheidung für diese spezielle Lösung basiert auf der Erfahrung, dass je komplexer ein System ist, desto bekloppter die Art und Weise sein wird, wie man es aushebeln kann. Ich positionierte mich also mit dieser Lösung auf der komplett gegenüberliegenden Seite der satelitengesteuerten, antimateriebetriebenen, plasmakalibrierten und heisenbergresistenten Überwachungstechnologie.)
Also legte ich den Köder aus und mich auf die Lauer.
Als ich etwas später einen unverdächtigen Kontrollgang machte, war da nur noch die angekettete Hülle der 20min. Die Seiten 3 bis 50 waren weg! Und genauso alle Modalitäten.
Natürlich startete ich sofort eine Hausdurchsuchung, doch die Zeitung blieb unauffindbar.

Die einzige Chance, die mir noch bleibt, ist den CSI Oerlikon einzuschalten. Aber gibt es den überhaupt? Oder zumindest was ähnliches? Eine Kommission, die von einem Kerl mit dunkler Sonnenbrille und antikem Namen geleitet wird, der alles weiss? Wenn nicht, wie erwischt die Polizei denn überhaupt wen? Vielleicht weil Verbrecher trotz allem auch Idioten sind?
Soll das heissen, es gibt den Gentleman-Dieb mit perfektem Plan und Ganovenehre gar nicht? Gott behüte!

Literarische Schützenhilfe

Egal worüber man auch brüten mag, ein Griff ins Bücherregal und man hat was, das wie auf einen zugeschnitten scheint. Sei es nun ein Liebesroman, ein Kochbuch oder Platons Phaidon, man findet tatsächlich in jedem einzelnen Buch Rat und Inspiration.
Drei Erklärungen sind denkbar für dieses Phänomen: Erstens, die Welt hat sich gegen dich verschworen und schiebt dir jeweils das richtige unter. Zweitens, du änderst unbewusst deine Grübelthemen so, dass das gelesene auf sie passt – hier hat sich offenbar dein Unbewusstes gegen dich verschworen. Oder drittens, du interprtierst alles metaphorisch und wendest die gewonnen Metaphern automatisch auf dein Problem an und entdeckst dass es doch irgendwie funktioniert – man könnte auch von selektiver Wahrnehmung sprechen.
Es wird wohl niemanden überraschen, wenn ich mich hier vehement für die dritte Variante stark mache. Ich glaube nämlich, dass unser gesamtes Denken metaphorisch strukturiert ist und wir daher gar nicht fähig sind „Etwas“ nicht „als Etwas“ wahrzunehmen. Das heisst, dass wovon wir auch sprechen, wir tun es immer in einer „als ob“-Form…
Das klingt jetzt ein bisschen wirr, das muss selbst ich zugeben. Schauen wir mal, ob ein Griff ins Bücherregal uns nicht Erleichterung verschaffen kann? Ich nehme das Buch „Excel 5.0 – Das Kompedium“ und schlage es auf einer zufälligen Seite auf. Seite 549, da steht: Das gleiche gilt für „Zeilen als Legendentext“. Das passt perfekt! Ich bin jedoch nicht sicher, ob auch für Euch…

postmoderne Büroausstattung

TOS hat das Teleportieren erfunden und hielt mit dem Beamer Einzug in die Sitzungszimmer der Mächtigen.
TNG schrottet den Beamer lässt Betazoide die Präsentationen direkt in die Köpfe der Verwaltungsräte telepathieren.
Klar gibt man so den Betazoiden zu viel Macht in die Hand, doch ist der Beamer wirklich vertrauenswürdiger?

Wolken

Warum eigentlich sind die Wolken so wolkig-flockig? Warum haben sie diese rätselhaften Formen und sind nicht einfach Kugeln?
Wenn man eine Stadt filmen würde und die einzelnen Bilder einem Tag (respektive einen Monat, ein Jahr oder gar ein Jahrhundert) belichten würde, so verschwimmen die Menschen, die in dieser Stadt wohnen, zu einem flüchtigen Nebel und die eigentlichen Bewohner sind die Pflanzen und Häuser. Alle Bewegung und Änderung würde nur von ihnen ausgehen. Und der Betrachter würde sich fragen, warum der Nebel zwischen den Häusern und Pflanzen so wolkig-flockig ist.

Was geht da am Himmel wirklich vor?

Irgendetwas müssen sie doch richtig machen!

Die Rechnung ist einfach, die Menge an Irrsinns bleibt immer konstant. Dies besagt zumindest die QTI (Quantity Theory of Insanity) und ich bin geneigt ihr vollumfänglich zuzustimmen.
Die Frage, die sich nun aber stellt, ist, wodurch wird dieser megalomanische Wahnsinn in den Vereinigten Staaten aufgewogen?

Der Zapping-Code

In der heutigen Zeit ist ein Geheimnis keine Frage des Verschüsslungscodes mehr, auch wenn man dies den Ahnungslosen Weiss zu machen versucht. Heute ist es viel mehr eine Frage des Versteckens: Was der andere nicht findet, das kann er auch nicht entschlüsseln.

Kürzlich habe ich ein sehr raffiniertes Versteck gefunden: Das Fernsehn. Wenn man in der richtigen Geschwindigkeit durch die richtigen Kanäle zappt, so werden einem Wort für Wort Dinge verraten, von deren Existenz man nicht mal zu träumen gewagt hätte.
Natürlich müssen SIE verhindern, dass man wie ich durch Zufall den Rythmus findet, und deshalb wursteln sie überall die Szenen mit den nackten Frauen rein um uns aus dem Rythmus zu bringen.

Quittenschnaps I

Bei einer Feier, die nebenbei in einem entfernten Zusammenhang mit dem SmUP stand (welche tut das nicht?), kam unter anderem die Beinaheunübersetzbarkeit von Quittenschnaps zur Sprache. Mir ist natürlich klar, dass das Genie der Menschen durchaus fähig ist aus ALLEM Schnaps zu machen, aber dass man diese Kunstfertigkeit auch auf diese kleinen Döschen mit Jam, die man nur auf dem Frühstückstisch in Hotels findet, zutrifft, überraschts mich dann doch ein bisschen. Dass es eine Frucht namens Quitte gibt, halte ich nämlich lediglich für ein Gerücht.
Und während wir damit herumprahlten, wer von uns welchen Prominenten kennt (ich sah mal Roberto Blanco auf der Bahnhofstrasse – damit liess ich alle anderen weit hinter mir), spazierte mirnichtsdirnichts Polo Hofer in die Bar. Das bedeutete unentschieden. Mist!