Energieerhaltungssatz in der Literatur

Der Energieerhaltungssatz drückt die Erfahrungstatsache aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems sich nicht mit der Zeit ändert. Energie kann zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Außerdem kann sie aus einem System heraus oder in ein System hinein transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.[1]

Wikipedia zum Energieerhaltungssatz

Es gibt einen Energieerhaltungssatz in der Newtonschen Mechanik, es gibt einen in der Thermodynamik, einen in der Elektrodynamik, einen in der Relativitätstheorie und einen in der Quantenmechanik. Von einem in der Literatur war bisher jedoch noch nie die Rede. Dafür wird es nun aber höchste Zeit!

Das meine ich jetzt nicht metaphorisch oder so, also dass beispielsweise die emotionale Energie von einer Form in eine andere umgewandert werden kann.
Ich meine es ganz konkret: Man kann keine Energie erzeugen. Punkt.
Wenn Superman täglich die 12’000 kcal (=50208 kJ) verdrückt, wie es „The Mountain“ tut (was übrigens sehr viel Zeit in Anspruch nimmt), dann kann er pro Tag maximal 2’560’608 kg um zwei Meter1 anheben. Kein bisschen mehr, kein bisschen höher2.

Doch Superman kriegt das hin.

Denn es gilt als allgemein akzeptiert, dass Superman mehr als 100’000 kg zu stemmen vermag 3. Das entspricht etwa dem Gewicht eines Space Shuttle Orbiters oder eines halben Blauwals. Und wenn sich Superman schon die Mühe macht einen halben Blauwal hochzuheben, dann liegt die Vermutung nahe, dass er diesen irgendwohin bringen will4. Und da hat er dann auch bald mal sein Pensum an 50 Meter Höhendifferenz aufgebraucht.

Irgendwas geht da also nicht mit rechten Dingen zu…

Ich will nicht behaupten, dass hier die Energieerhaltung verletzt wird, denn der Schauplatz von Supermans Abenteuern, die Erde, ist kein abgeschlossenes System. Das heisst, wenn Superman in seiner Haut Photosynthese betreiben kann, dann stehen ihm (zumindest bei schönem Wetter) pro Sekunde nochmals jeweils 2.16 x 1367 Joule5 zur Verfügung, was bei einem halben Wal zusätzlich 1.02 Mikrometer ausmacht – was, wie ich denke, vernachlässigt werden kann.
Das heisst aber nicht, dass es nicht noch andere Möglichkeiten gibt. Vielleicht isst er zum Frühstück kryptonisches Müesli mit 42 YJ pro Löffel und hat es bisher einfach zu erwähnen vergessen. Oder vielleicht ist sein Wurmfortsatz, ohne dass es ihm bewusst wäre, ein Wurmlochfortsatz, durch das er die Energie aus fernen Sonnen absaugt. Wer weiss das schon, möglich wäre es…

So oder so, wenn man die Energieerhaltung berücksichtigt, fehlt die Energie, die Superman durch das Rumschleppen halber Wale zur Rettung von Kätzchen auf Bäumen verplempert, irgendwo im Universum, wo sie womöglich gerade bitter nötig wäre6.

Der Energieerhaltungssatz lehrt uns also, dass Superman (resp. der Autor) entweder flunkert, was seine Fähigkeiten betrifft, oder aber, dass das Retten von süssen Kätzchen ganze Galaxien in Gefahr bringt7.

Dass der Autor das nicht wollte, hat nichts zu bedeuten. Es passiert, weil es die einzig mögliche Schlussfolgerung ist.
Wenn der Autor seinen Helden einen Handgranate in eine Menschenmenge werfen lässt, die Detonation aber nicht beschreibt, dann hat sie sich nicht nicht ereignet. Ausser und nur wenn der Autor explizit erwähnt, dass es ein Blindgänger war. Und sich damit an den Energieerhaltungssatz hält!

Das gleiche gilt für Zauberei und alles andere, wo die Energieerhaltung scheinbar nicht so wichtig ist. Wenn Harry Potter einen Haufen Essen auf den Tisch zaubert (und wir wissen, dass das Essen nicht aus dem nichts entstanden ist, sondern es von irgendwoher stammt, und wir auch wissen, dass Harry keine Hauselfen beschäftigt), dann sitzt irgendwo auf der Welt eine Familie versammelt um einen leeren Tisch, nachdem die Mutter stundenlang für nichts und wieder nichts gekocht hat.

Die Konsequenzen sind da, auch wenn sie nicht erwähnt werden!

Und selbst wenn der Autor einen Disclaimer veröffentlich, dass in dieser Geschichte der Energieerhaltungssatz ganz bewusst nicht gilt, besteht ein Problem: Auch hier stehen wir vor der ernüchternden Tatsache, dass Superman (oder Harry Potter) mit seiner Fähigkeit aus dem Nichts Energie zu erschaffen eigentlich wesentlich mehr Gutes anstellen könnte. Verbrechensbekämpfung ist zwar nobel, wenn man dafür aber darauf verzichtet, weltweit für faire Wahlen zu sorgen, bei Hungerkatastrophen mit einem Pizzalieferdienst auszuhelfen und vor allem eine saubere und nachhaltige Energieversorgung8 sicher zu stellen, dann gehört auch er zu den Bösewichten9 und sein Kampf gegen die Unterwelt ist nichts anderes als ein Krieg um die Vorherrschaft in ebenjener.

If You Were God…

(via The Atheist Pig)

Eine Welt zu erschaffen, der man auch ansieht, dass sie von einem lieben Gott erschaffen wurde, ist keine triviale Herausforderung, es aber besser als Jehova hin zu kriegen ist nicht weiter schwer. Alles was man braucht, ist, dass Gott immer mal wieder ein bisschen aktiv wird. Jemanden zu lieben bedeutet ja, ihm zu helfen, wo es geht, nicht einfach abzuwarten und zu hoffen, dass alles gut läuft.
Andernfalls bedürfte es eines gänzlich anderen physikalischen, biologischen, psychologischen und reproduktiven Setups um nicht über kurz oder lang in Naturkatastrophen, Epidemien, Kriegen und Hungersnöten zu enden.

Witzigerweise hat aber Gott noch „eine“ weitere Welt mit einem völlig anderen Setup erschaffen, der man auch tatsächlich ansieht, dass sie von einem lieben Gott erschaffen wurde: das Paradies (sowohl der Garten Eden als auch der Himmel).
Dort gibt es keine Meteoriten und Erdbeben, keine Viren und Bakterien, nur nachweislich liebe Menschen und keine Fortpflanzung.

Dann gibt es noch eine dritte Welt, die Hölle. Und die sieht ziemlich genau so aus, als sei sie von einem sehr, sehr bösen Gott erschaffen worden. Was natürlich nicht stimmt. Ihre Erschaffung wurde lediglich von einem lieben Gott nicht verhindert.

Sollte es uns nicht stutzig machen, dass Jehova eine Welt nur dann wie eine Welt, die ein lieber Gott erschaffen hat, aussehen lassen kann, wenn sie nur von Speichelleckern bevölkert wird?
Und wenn man sich anschaut, was der Teufel auf die Beine gestellt hat, bedarf es offensichtlich gar keiner Allmacht um eine Welt erschaffen zu können.

Superhero Sciences

Ich habe die Superhelden bisher vor allem in ethischen Fragen kritisiert, resp. beraten, doch auch die Superkräfte an sich bergen gewisse Probleme. Ganz fundamentale Probleme, die man nicht so einfach ignorieren sollte, wenn man auch nur einen Pfitzelchen Wert auf Plausibilität legt.

TEDed – Superhero Sciences

Und damit hätten wir wohl auch ein für alle Mal den Beweis erbracht, warum Superhelden Comics nicht der Science Fiction anzurechnen sind. Nicht dass dort die Physik stets bis ins letzte Detail aufgehen würde, doch so schnell sollte sie definitiv nicht ins Schlingern kommen. Schade eigentlich.

donuts in the center of the our galaxy

@UberFacts: This year, a gas cloud is going to come too close to a Black Hole in the center of our galaxy and we’ll see it get ripped apart.

Die Entfernung der Erde zum Zentrum der Milchstraße beträgt laut Wikipedia 8kpc = 26’000 Lichtjahre. Das heisst, wenn die Gaswolche dieses Jahr dem schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstrasse zu nahe kommt, dann sehen wir es in 26’000 Jahren. Und wenn wir es dieses Jahr sehen, dann ist die Gaswolke vor 26’000 Jahren dem schwarzen Loch im Zentrum der Milchstrasse zu nahe gekommen. So wie es aber hier steht, funktioniert es nicht.

Und das schlimmste daran ist, dass selbst wenn man sich eben gerade noch über den Blödsinn, den UberFacts getwittert hat, höllisch aufgeregt hat, so glaubt man ohne Vorbehalte schon wieder den nächsten Tweet.
Man kann sich selbst dabei beobachten, dass man ein Gedächtnis hat wie Homer Simpson.

Beängstigend.

cleared for take-off

Superman fliegt bekanntlich bloss vor lauter Kraft. Zumindest war das ursprünglich so. Das Fliegen kam in den Comics erst später – möglicherweise aus dem Bedürfnis heraus auch mal während eines Sprungs die Richtung ändern zu können. Wohl aufgrund eines Rückgangs der planerischen Fähigkeiten von Superman.

Da fragt man sich doch, ob Bodybuilder irgendwie dem Traum vom Fliegen näher sind als wir Normalgebauten?

Nick „The Hoff“ Fury

Nick Fury kenne ich natürlich, doch bis heute war mit nicht klar, dass er auch 1998 von David Hasselhoff verkörpert wurde. Ist das nur an mir unbemerkt vorbeigegangen oder ist das Teil eines Plans und ganz Europa ist betroffen?

Die Sache ist nämlich die, dass ich den starken Verdacht hege, dass wenn dieser Film ins öffentliche Bewusstsein vorgedrungen wäre, dass sich die Geschichte der letzten 15 Jahre massiv anders entwickelt hätte.
Wenn man sich Samuel L. Jackson oder die anderen Agenten von S.H.I.E.L.D. (Clark Gregg als Phil Coulson, Brett Dalton als Grant Ward oder Chloe Bennet als Skye) ansieht, dann weckt das eine ganz andere Erwartungshaltung gegenüber den Geheimdiensten der USA.

Grob gesagt, hätte sich nichts James Bond als Prototyp eines Spions etabliert sondern Nick „The Hoff“ Fury, dann wäre sowas wie die Snowden Affäre nie und nimmer möglich gewesen. Nicht dass die NSA nicht versucht hätte, ihre dunklen Machenschaften umzusetzen, man hätte sich von ihnen aber nicht einschüchtern lassen und ihnen einfach eins über die Finger gehauen.

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Jesus and Mo und das Böse

Jesus and Mo

Der liebe Gott ist ein lieber Gott, weil in der Bibel steht, dass er lieb ist. Un da die Bibel Gottes Wort ist und ein lieber Gott nie lügen würde, muss auch stimmen, was in der Bibel steht.
Ein böser Gott wäre dagegen selbst dann ein böser Gott, wenn in der Bibel steht, dass er lieb ist. Denn die Bibel ist Gottes Wort und ein böser Gott verbreitet Lügen und Halbwahrheiten, was das Zeug hält, und genau deshalb würden in der Bibel auch Lügen stehen.

Für die Gläubigen ist das Böse in der Welt kein Grund an der Liebe Gottes zu zweifeln.
Doch das Liebe in der Welt wäre für sie ein Grund an der Bosheit Gottes zu zweifeln.
Das würde allerdings nur dann Sinn machen, wenn Bosheit nicht zur Verschlagenheit fähig wäre, doch selbst die Bibel lehrt uns, dass genau das die grosse Stärke des Bösen ist.

Böses lässt der liebe Gott schweren Herzens zu, weil es der Preis für den freien Willen ist, den Gott den Menschen aus Liebe geschenkt hat.
Gutes lässt ein böser Gott zu, weil es das Böse umso furchterregender wirken lässt. Und den freien Willen schenkt der böse Gott, weil die Menschen damit so schön auf die Schnauze fallen und weil sie ihm auf diese Weise bei seinen bösen Machenschaften sogar noch zur Hand gehen. Klar birgt der freie Willen das Risiko, dass sich die Menschen gegen ihn stellen, doch ist Risikoscheue kein besonders ausgeprägtes Merkmal des Bösen, oder?

Da gibt einige Stellen in der Bibel, an denen Gott nicht ganz so sympatisch ist. Dies macht die Geschichte für die Gläubigen glaubwürdiger, weil damit mehr Leben, mehr Profil, einfach mehr Fleisch am Knochen ist. Doch auch ein allwissender Lügner weiss um diese Wirkung auf die Menschen und wird entsprechend genau das hineinpacken.

Gott ist der Anfang. Das Böse kann aber nicht der Anfang sein, denn das Böse ist die Abkehr von der Liebe. Und man kann sich nicht abkehren von etwas, dass es zuvor noch gar nicht gab. Deshalb ist Liebe und Harmonie der Urzustand.
Oder war vielleicht doch das Chaos am Anfang, in dem sich dann irgendwann mal eine Insel der Ruhe bildete?
In einem chaotisches System kann spontan in der Unordnung Ordnung entstehen (auch ohne gegen den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zu verstossen!). Ohne einen Impuls von aussen kann in einem ordentlichen System aber keine Unordnung entstehen, denn genau das macht die Ordnung ja aus. Es braucht sowas wie die Schlange, die die Dinge auf andere Gedanken bringt…
Und selbst wenn in einem chaotischen System niemals auch nur ein Pfizelchen Ordnung entstehen könnte, so kann man Gutes auch aus sehr, sehr bösen Motiven tun.

Wodurch also würde sich denn nun eine Welt, die von einem lieben Gott geschaffen wurde, von einer, die von einem bösen geschaffen wurde, unterscheiden?
Respektive wie müsste die Bibel geschrieben sein damit sich noch mehr Unheil mit ihr anstellen liesse?


Nachtrag: Worauf ich hinaus will, ist, dass es keine Möglichkeit gibt, zwischen einem lieben und einem bösen Gott anhand von deren Worten und Taten zu unterscheiden.

Eine Diskussion gewinnen

Wissenschaft ist wie Springreiten. Wenn was runterfällt, hat man verloren. Wenn nichts runterfällt, dann vergleicht man die Eleganz.
Das Problem ist, dass viele sich nur an die Eleganz klammern und völlig ignorieren, wie viele Hindernisse umgehauen wurden.

Superman rettet nicht die Welt

Superman

Clark Kent hadert mal wieder mit dem Schicksal und fragt sich, was er mit seinem Leben und seinen Superkräften anfangen soll.
Sein (irdischer) Vater Jonathan (Kevin Costner) empfiehlt ihm Bauer zu werden. Das seien die Kents schon seit fünf Generationen.
Das hält der Mann aus Stahl – mit allem nötigen Respekt – für eine doofe Idee. Fakt ist aber, dass er als Superbauer mehr Menschen retten könnte als wenn er hie und da ein Kätzchen vom Baum rettet. Daher stellt sich die berechtigte Frage, ob sich Clark Kent nicht womöglich für die nette Seite der dunklen Seite der Macht entschieden hat…

Klar, Superman wurde mit seinen Fähigkeiten erfunden, damit er spektakulär dem Bösen entgegentritt. Doch jetzt mal ehrlich: Braucht es, um einem Schurken wie Lex Luther das Handwerk zu legen, wirklich Stärke und Flugtüchtigkeit? Reicht nicht auch solide Polizeiarbeit und die Steuerfahndung?
Im Prinzip würde es das, so Supermans Verteidiger, doch leider funktioniert das nicht in einem Land voller korrupter Polizisten und Politiker…
Sollte dann Superman sich nicht eher der Korruption annehmen als der Verbrecherjagd? Als Reporter beim Daily Planet wäre Clark Kent da sogar an der richtigen Adresse. Und wenn der Zeitung von zwielichtigen Interessengruppen Steine in den Weg gelegt würde, wer wäre da besser geeignet als Superman, diese wieder aus dem Weg zu räumen? Ja, er könnte im Notfall sogar die Zeitung selbst verteilen…

Reale Bedrohung

Gehen wir die Sache pragmatisch an. Welches sind die grössten Bedrohungen der Menschheit? Das Millenium Project listet die folgenden 15 Punkte auf:

  1. Nachhaltige Entwicklung der Welt und Klimawandel
  2. Versorgung mit sauberem Wasser
  3. Bevölkerungswachstum und Ressourcen
  4. Autoritäre Regime und Demokratie
  5. Langfristige Ziele in der Politik einführen
  6. Informationsgesellschaft für alle
  7. Ethisches Wirtschaften, das die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinert
  8. Bedrohung durch Krankheitserreger
  9. Behörden und Institutionen handlungsfähiger machen
  10. Ethnische Konflikte, Terrorismus, Massenvernichtungswaffen
  11. Rechte der Frau
  12. Organisierte Kriminalität
  13. Steigender Energiebedarf der Menschheit
  14. Wissenschaftliche und technologische Innovationen zur Verbesserung des Lebens
  15. Ethische Standards als Grundlage globaler Entscheidungen

Reale Lösungen

Manches davon sollte sich doch eigentlich relativ leicht mit Hilfe von Supergeschwindigkeit entschärfen lassen: Lieferung von Kondomen, Pizzas und Informationen, resp. Abtransport von Waffen, Viren und Demagogen (zugegeben, ein Abtransport ist ethisch nicht völlig unbedenklich, doch eine harmlose Verschiebung um jeweils 2 Meter sollte es eigentlich auch tun.)
Zur Lösung der Energieprobleme könnte man Superman in einen leistungsfähigen Laufrad-Strom-Generator stecken.
Auch artgerechte und risikofreie Landwirtschaft sollte dank Superman kein Problem mehr darstellen. Massentierhaltung und Monokulturen sind nicht mehr nötig. Geerntet wird individuell und aus dem höchst eigenen heimeligen Habitat.
Bergbau betreibt Superman im Asteroidengürtel, geliefert wird über den Weltraumlift, den Superman zu installieren geholfen haben wird.
Superman übernimmt die Müllabfuhr. Global. Und entsorgt auch den ganzen Müll, der die Umwelt belastet.
Und irgendwie wird sich sicher auch die eine oder andere seiner Fähigkeiten zum Rezyklieren eignen. Und ich bin sicher, Superman könnte auch mal für die Bienen einspringen und ihnen ihren wohlverdienten Urlaub ermöglichen.
Auch als Wahlbeobachter oder als Blauhelmstrumpf könnte er tätig werden und allein durch seine Präsenz so manche politische Situation entschärfen. Wenn er einfach vor Ort ist, wenn irgendwo Unrecht passiert, sollte das schon seine Wirkung zeigen. Vor allem, wenn er gleich eine Delegantion des UN-Tribunals mit sich führt.
Selbst als Versicherungsvertreter hätte er grosses Potential, denn ihm entgeht kein Betrug und alle bekommen, was ihnen wirklich zusteht – selbst wenn sie es selbst nicht wissen.
Und wenn er keine Skrupel hat Menschen auch gegen ihren Willen zu helfen, dann könnte er alle Menschen impfen.
Oder er könnte auch an Weihnachten den Santa Claus spielen.

So gut wie alle Probleme auf der Bedrohungs-Liste sind verursacht in der einen oder anderen Form durch einen Mangel an Effizienz. Sei es ein Herstellungsprozess, ein Filter oder eine Kontrollinstanz. Mit Superman ist das alles aber überhaupt kein Problem mehr, denn Effizenz = Ertrag / Aufwand & AufwandSuperman = 0.

Einschränkung

Das einzige Problem ist, dass sich so zwar durchaus eine schöne neue Welt aufbauen lässt, doch ist das Ganze nicht wirklich nachhaltig. Denn alles ist allein auf Superman aufbaut und selbst seine Ressourcen sind voraussichtlich nicht unerschöpflich. Es bleibt aber zu hoffen, dass seine Werke lediglich eine Starthilfe sind und die Sachen dann selbst laufen.

Supermans Verteidiger wird wohl nach dem Verbleib der Superschurken fragen. Die Frage ist berechtigt, doch ich denke, dass diese sich nicht weiter von einem Supermüllman bedroht fühlen würden und ihn daher nicht weiter bei der Arbeit behindern würden. Und ich bin auch überzeugt, dass der Schaden, den sie anrichten, trotz allem kleiner sein würde, als der Schaden, den Superman in der gleichen Zeit beheben kann.

Konklusion

Selbstverständlich sind die hier erwähnten Lösungen wohl selbst für einen Superman zu viel, geschweige denn von all den anderen Möglichkeiten, an die ich bisher noch gar nicht gedacht habe, doch allein schon das Umsetzen einer davon ist ohne Zweifel besser als nur eine einzige Stadt von der Kriminalität zu säubern.
Das heisst, der Moment, in dem sich Clark Kent dagegen entscheidet ein Bauer zu werden, ist der Moment, in dem der Welt ein Schritt in eine bessere Zukunft entgangen ist.

Superhelden im Wandel der Zeit

Mit dem verschwinden von Drehtüren und Telefonkabinen verschwinden die letzten Rückzugsgebiete von Superman. Wie smart ist es, dass mein Telefon mir den nächsten Dönerladen vorschlagen kann, doch mit seiner puren Existenz und Verbreitung verhindert, dass ein Kätzchen vom Baum gerettet werden kann, ohne dass der Staatshaushalt wegen der enormen Kosten eines Feuerwehreinsatzes geschröpft wird?
Telefonkabinen sind eben nicht allein zum Telefonieren da.
Superman ist wahrscheinlich nur der erste, der den neuen Technologien zum Opfer gefallen ist. An nanotechnologisch behandelten Hauswänden, die Graffiti abweisen, kleben auch Spidermans Netz nicht mehr. Der Lichtverschmutzung vorbeugende Massnahmen verhindern, dass Commissioner Gordon guten Gewissens in Zeiten der Not das Batman-Zeichen in die Wolken projizieren kann. Kuscheljustiz und Wir-haben-uns-alle-ganz-doll-Lieb-Weltanschauungen lassen den Hulk in ein friedliches Koma fallen.
Entweder richten wir Superheldenschutzgebiete ein, oder wir finden uns damit ab, dass wir die jetzigen in Pension schicken und der Evolution die Gelegenheit lassen, uns neue zur Verfügung zu stellen. Superhelden, die an die aktuellen Nischen von Verbrechen und Technologien angepasst sind.

Cerebrum Batmani

In der Septemberausgabe von Biology Letters wird ein Paper veröffentlicht werden, in dem gezeigt wird, dass Fledermäuse, die im offenen Raum jagen, verhältnismässig kleine und schmale Flügel haben, verdammt schnell sind, dafür aber nicht so wendig. Und, sie haben ein im Vergleich kleineres Gehirn als ihre langsameren, manövrierfähigeren Gattungsgenossen, die im Wald jagen. Offenbar kann die Evolution / der Intelligente Designer / das Flying Spaghetti Monsterism auch zu kleineren Gehirnen führen.
Sei es nun um Energie und Masse zu sparen oder um Schuhen nicht allzuviel Raum im geistigen Leben einräumen zu müssen. (Es ist doch noch immer so, dass Frauen ein tendentiell grösseres Gehirn haben und mit schnellen Autos nicht so gut umgehen können, oder?)
Die erwähnte Studie auf Menschen zu übertragen, ist natürlich Humbug, doch sollten wir uns im Klaren darüber sein, dass die Dinge aus einem ganze bestimmten Grund so sind, wie sie sind. Nämlich, weil sie sich so bewährt haben und nicht weil sie so richtig sind.

Super Ex

Uma Thurman spielt eine Superheldin, die sich in einen Normalsterblichen (Luke Wilson) verliebt. Nachdem dieser sie dann aber verlässt, fängt sie an, ihre Superkräfte dafür einzusetzen, ihm das Leben zur Hölle zu machen.

Dieser Plot hat Potential. All diese hochgestochene Zerrissenheit der Superhelden in der Vergangenheit ist doch arg affektiert. Es ist nicht die Entscheidung zwischen Gut und Böse, denn das ist billigste Schwarz-Weiss-Malerei, sondern die Konfrontation mit dem Leben, die eine gute Geschichte ausmachen.
Die Menschheit zu retten schliesst nicht aus, dass man hysterisch dem Ex das Leben schwer macht.