Wie soll ich aus der Erfahrung etwas lernen, wenn ich nicht weiss, wie es gekommen wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte?
Wenn die Welt tatsächlich so wäre, wie es diese eine verrückte Hypothese vorschlägt, der zufolge sich das Universum bei jeder Entscheidung in parallele Universen spaltet, welche sich allein durch die Varianten eben jener Entscheidung unterscheiden, und wenn es eine Möglichkeit gäbe in die parallelen Welten reinzuschauen um die Konsequenzen der anderen Entscheidungen zu sehen, dann wäre das Dilemma gelöst: Wir könnten aus unseren Erfahrungen lernen (und endlich hätten Erfahrungsberichte tatsächlich das Gewicht, welches Scharlatane ihnen bisher irrtümlich zugesprochen haben).
Wenn ich Gott wäre und mir etwas aus den geistigen Kapazität meiner Kreaturen machen würde, dann würde ich sicherlich ein Universum erschaffen, in welchem man auch die Konsequenzen der nicht getroffenen Entscheidungen sehen könnte. Vielleicht durch spezielles Fenster oder so.
Auf diese Weise würden die Menschen aus ihren Fehlern lernen. Entsprechend fallen dann mit der Zeit gewisse bescheuerte Entscheidungen weg, wodurch man sich dann auch eine Menge an Universen sparen könnte.
Die Universen dieses Multiversums liessen sich dann entsprechend ihrer Lernfähigkeit sortieren. Am einen Ende des Spektrums wurde mehr oder weniger jedes Mal die richtige Entscheidung getroffen, während am anderen Ende meistens die falsche.
In einem Universum jedoch – und das hat definitiv die Arschkarte gezogen – muss unweigerlich jedes einzelne Mal die falsche Wahl getroffen worden sein. Und diesen Umstand, denke ich, muss man den unverbesserlichen Pechvögeln nicht noch durch den Ausblick auf bessere Welten extra unter die Nase reiben. Deshalb sollten dort wohl die Fenster durch Einwegspiegel ersetzt werden.
Ob man wohl aus dem Umstand, dass hier bei uns keine Fenster in Nachbar-Universen gibt, irgendwelche Schlüsse ziehen kann?