Im Knast aufgrund seiner Inkompetenz

Hans ist ein netter Kerl. Er hilft gern anderen Menschen. Deshalb lernte er, wie man Menschen repariert. Insbesondere Beinbrüche. Weil er viel von der Sache versteht und sich mit seinen Kollegen austauscht, weiss er, dass nicht alle Beinbrüche gleich sind. Die meisten sind problemlos und gut behandelbar, bei manchen ist es aber schwieriger. Und hie und da, das lässt sich leider kaum vermeiden, kommt es zu bedauerlichen Komplikationen. Und weil er – wie gesagt – viel von der Sache versteht, kennt er sogar die Wahrscheinlichkeiten der Problemlosen, der Schwierigeren und der Komplikationen. Und diese Wahrscheinlichkeiten werden sich in seinen Akten, die er gewissenhaft führt, wiederspiegeln.
Wenn sich die Erfolgsrate in seinen Akten nicht mit jenen der von ihm angegebenen (und von seinen Kollegen bestätigten) Wahrscheinlichkeiten deckt, dann kriegt er Ärger. Wenn seine Erfolgsrate markant tiefer liegt, mit dem Gesetz, weil er offensichtlich ein Scharlatan ist, wenn markant höher, mit Big Pharma (just kidding).

Auch Fritz, der Autos liebt und repariert, kriegt Ärger mit dem Gesetz, wenn die Rate der nicht korrekt geflickten Autos das von ihm geschätzte Mass nicht erreicht.

Und Sepp ebenfalls, der Menschen bei ihren psychologischen Problemen hilft, wenn seine Patienten nicht die Fortschritte machen, die eigentlich hätten erwartet werden müssen.

Selbst der Schäfer Heini kann Ärger mit dem Gesetz kriegen, wenn seine Schafe sich am Salat des Nachbarn gütlich tun.

Wenn ich nun aber Heini bitte mein Auto zu reparieren, Sepp mir mein Bein zu schienen, Fritz mir bei meinen psychischen Problem zu helfen und Hans sich um die Schafe zu kümmern, dann sind meine rechtlichen Möglichkeiten im Fall von einem katastrophalen Ergebnis eher beschränkt, denn keiner von ihnen bezeichnete sich als Experte in dem Feld, in dem ich mir von ihnen Hilfe erbat.

Man ahnt wohl schon, in welche Richtung es jetzt gehen wird: Auf welchem Feld sind wohl Priester Experten? Zumindest nach ihrer Selbstdeklaration in Sachen Seelsorge und angewandte Moral – deshalb werden sie im Fernsehen auch immer dann zu Rate gezogen, wenn es um moralische Fragestellung geht. Ergo müssten sie dann doch eigentlich auch haftbar sein für die Fehltritte ihrer Schäfchen.
Nach Auffassung so gut wie aller Religionen, ist es Gott, welcher das Fundament der Moral darstellt und die heiligen Bücher unter Anleitung der Priester vermitteln diese den Menschen. Das heisst, nur aufgrund der heiligen Schriften und der helfenden Hand der Schriftgelehrten lernen die Menschen was gut und was böse ist1. Die Hilfe der Experten ist dabei unumgänglich, weil in den heiligen Schriften auch moralische Urteile und Anweisungen zu finden sind, welche inzwischen als obsolet betrachtet werden2 3 4 5 6 7 8 . . . . . . . . . . . . . .. Und deshalb könnte der eifrige Schüler ohne die Hilfe der Experten auf die Idee kommen, diese auch heute noch wortwörtlich umzusetzen.

Was aber, wenn einer der Schüler eines Priester tatsächlich anfängt Schwule, Gotteslästerer und Andersgläubige zu töten? Sollte der Priester dann nicht vor Gericht gestellt werden?

Hat der Priester ihn dazu gebracht?
Wenn ja: ab ins Gefängnis wegen Anstiftung zum Mord (Art. 24 StGB)
Wenn nein: ab ins Gefängnis wegen Unterlassung der Nothilfe (Art. 128 StGB)

Aber man kann doch einen Priester nicht dafür verantwortlich machen wollen, wenn jemand, den er womöglich noch gar nie gesehen hat, der aber zufällig in seiner Gemeinde lebt, ein Verbrechen im Namen seines Gottes verübt. Oder vielleicht doch? Die Kirche kriegt Geld vom Mörder, der Mörder wird in den Akten der Kirche geführt und die Zahl der Akten legitimiert ein besonderes Mitspracherecht bei moralischen Fragestellungen.
Durch das Akzeptieren seines Geldes geht die Kirche einen Vertrag mit dem Mörder ein und übernimmt dadurch Verantwortung für dessen moralische Entwicklung.
Die Kirche kann sich nicht damit brüsten das beste Heilmittel zu besitzen, während sie alle, bei denen es nicht anschlägt, einfach aus der Kartei wirft.
Man hat seine Akten gewissenhaft zu führen und nur das Geld von denen zu akzeptieren, deren Werdegang man auch gewissenhaft betreuen kann!

Ausser natürlich die Kirchen verstehen sich als sowas wie der Touring Club. Man bezahlt ihnen Beträge und wenn man mal vom Weg abkommt, ziehen sie einen wieder aus dem Schlammassel. Und – tadaaa – man ist sie los, die Verantwortung über den Fahrstil seiner Mitglieder. Selbst dann, wenn sich der Täter ganz genau an die Anweisungen im Betriebshandbuches hält und von offizieller Seite her eingeräumt wird, dass die Lektüre alleine zum wahren, friedliebenden Verständnis wohl nicht reicht.

Ja, das juristische Selbstverständnis der Religionen ist inzwischen9 eher jenes von Versicherungen oder Waffenhändlern als das von Ärzten oder Schäfern.

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