Science-Fiction (SciFi), so wie ich es verstehe, ist ein Genre von Literatur und Film, in dem man sich mit den Konsequenzen einer hypothetischen Entwicklung auseinander setzt.
Das heisst, man versucht die Folgen von Erfindungen wie des Teleportierens, der überlicht-schnellen Raumfahrt, etc. bis ins letzte Details durchzuspielen und damit nicht selten auch die moralischen Dilemmas freizulegen, die einem im alltäglichen Leben sonst nicht ins Auge springen. Hierbei handelt es sich gewissermassen um die literarische Form des philosophischen Werkzeuges Extremsituationen zu kreieren, anhand derer man Ideen quasi unter Laborbedingungen auf ihre Tüchigkeit überprüft.
Im Gegensatz zur Fantasy, wo man ebenfalls mit abgeänderten Prämissen spielt, legt die SciFi allerdings mehr wert auf die wissenschaftliche Konsistenz. Sprich, Physik, Chemie, Biologie/Genetik und Psychologie sollen tatsächlich funktionieren – was je nach den Interessen und Fähigkeiten des Autors mal besser und mal weniger klappt.
Im Film tun sie sich meines Erachtens diesbezühlich meist ziemlich schwer, weshalb ich Star Wars, Star Trek und Firefly – ungeachtet derer unbestrittener Qualität – nicht guten Gewissens zur Science Fiction zählen kann. Um dem aus dem Weg zu gehen unterscheide ich zwischen Science Fiction und Hard Science Fiction, wobei ich zumindest bei letzterer nicht bereit bin die logischen Fehler einfach durchzuwinken.
Analog möchte ich gern die Literaturform, die ich hier im DisOrganizer mit meiner Religionskritik regelmässig exerziere, gern als Theology-Fiction (TheoFi) bezeichnen und sie als ein Sub-Genre der SciFi verstanden haben. Hier werden theologische Ideen als real angenommen und dann wird geschaut, welche soziologischen, ethischen und auch naturwissenschaftlichen Folgen das Ganze haben müsste.
Das darf natürlich nicht mit der Theologie selbst verwechselt werden, welche hier lediglich als Inspiration dient. Die ist zwar auch Fiktion, kümmert sich aber – wie aus der TheoFi deutlich hervor geht – keinen Deut um Koheränz und Konsistenz.