Was uns eint und was uns zweit

Ich habe es schon mal in einem andren Post erwähnt, mir scheint es jedoch wichtig, es sich immer wieder vor Augen zu führen. Aus der Sicht ein Gottes mag es nicht so wichtig erscheinen, doch ist eine Harmonie in den Werten für eine friedfertige Gesellschaft unerlässlich. Wichtiger als der gleiche Gott ist beispielsweise die gemeinsame Überzeugung, dass Gleichberechtigung ein Muss ist, dass Sklaverei verboten gehört und das Fenchel verabscheuungswürdig ist. Man kann sich noch so einig sein über die Augen- und Sockenfarbe Jehovas, wenn man aber in den anderen Punkten nicht die Ansichten teilt, fliesst Blut. Und das wollen wir doch nicht, oder? Selbst dann nicht, wenn uns dieses Blut nach Angaben Gottes näher zu ihm bringt, oder?

Religionen sollen Wert stiften und zu einer Harmonie innerhalb der Gesellschaft führen. Wenn die Anhänger einer Religion aber nur darin übereinstimmen, wie ihr Gott heisst, dann hat sie ihre Aufgabe schlecht erfüllt.
Wenn die Übereinstimmung zwischen Untergruppen verschiedener Religionen grösser ist als die Übereinstimmung zwischen Untergruppen in den gleichen Religionen, dann macht es keinen Sinn von einer übergreifenden Kulturstiftung durch Religionen zu sprechen.

Oder bestreitet jemand, dass die Einigkeit bei dem, was wir tolerieren wollen und was nicht, wichtiger ist als die Einigkeit beim Namen Gottes?

Mal abgesehen von Gott selbst.