20min: Sergio Ermotti verdient 10,7 Millionen

Dass Ermotti mit nur 10.6 Millionen statt seinen verdienten 10.7 Millionen  etwas weniger glücklich wäre, ist natürlich unbestritten, doch ist es meines Erachtens nicht völlig an den Haaren herbeigezogen, wenn man annimmt, dass eine Person, für die mit der Differenz eine Stelle finanziert worden wäre, im Gegenzug dafür mehr glücklich wäre. Und ich denke, dass das „mehr glücklich“ des Neueingestellten das „weniger glücklich“ des Chefs zumindest um einen Hauch überwiegen würde.
Hinzu käme dann natürlich noch, dass sich die anderen Untergebenen wohl kaum beschweren würden, wenn für die Arbeit, die sie aufgrund der Sparwut kaum mehr bewältigen, eine zusätzliche Arbeitskraft abgestellt wird.

Diese Rechnung lässt sich übrigens wiederholen. Wenn auch nicht beliebig oft, denn obwohl das „mehr glücklich“ der Neueingestellten konstant bleibt, wächst das „weniger glücklich“ des Chefs mit jeder Runde mehr, bis das „weniger glücklich„, was ja nicht notwenigderweise „unglücklich“ heissen muss, eben  doch noch ins „unglücklich“ kippt. Und das wollen wir ja nicht.

Ich schätze, Lohngerechtigkeit lässt sich ganz einfach mit einer Zahl ausdrücken: Jener, wie oft man dieses Rechnung wiederholen kann.


Was mir hierbei aber am besten gefällt, ist, dass wenn der Kalkulator – also der, der diese Rechnungen umsetzt – ein guter Verkäufer ist, dann kann der Wert ins unermessliche steigen. Nun ja, zumindest bis die Ehefrau Wind davon bekommt.

Eine Antwort auf „20min: Sergio Ermotti verdient 10,7 Millionen“

  1. Dieses „mehr glücklich“ versus „weniger glücklich“ ist nicht trivial, weil ein Verlust uns wesentlich mehr bewegt als ein Gewinn. Man denke, wie man bei einem Münzwurf sich über 2 verlorene Franken mehr ärgert als man sich über 2 gewonnene Franken freut. Die Gewinnausschüttung muss deutlich grösser sein, damit man sich auf dieses Spiel einlässt.
    Das heisst, man sollte es aus Rücksicht auf Ermotti lieber verschweigen, dass man seinen Lohn zugunsten eines Mitarbeites etwas gekürzt hat.

    Andererseits kann er sich wohl sehr gut ausrechnen, dass wenn die UBS keine Mitarbeiter hätte, er den gesamten erwirtschafteten Gewinn dann selbst hätte einstreichen können. Wow, das muss eine gewaltige psychische Belastung sein, darum zu wissen, dass einem jährlich Milliarden durch die Lappen gehen… Dagegen sind 10.7 Millionen ja nur ein schales Pflästerchen.

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