Frucht der Erkenntnis

Von welcher Frucht haben Adam und Eva denn nun genau gekostet?

Manche glauben in der Frucht der Erkenntnis eine Feige zu erkennen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil doch die erste vernunftbegabte Handlung von Adam und Eva darin bestand, sich aus Feigenblättern einen Lendenschurz zu basteln (Gen 3,7). Doch hätte auch einfach ein Feigenbaum in der Nähe stehen können.

Andere glauben, es sei ein Apfel gewesen, weil doch im Lateinischen die Begriffe Apfel (malum) und Böse (malum) so ähnlich seien. Wenn man sie fragt, wie das möglich sein soll, wo doch zu jener Zeit (also ca. 4000 v. Chr.) der Apfelbaum im Nahen Osten noch gänzlich unbekannt war, so erklären sie, dass genau das der Grund war, weshalb die Sorte nicht explizit benannt wurde, denn man kannte die Frucht damals ja noch gar nicht.

Und wiederum andere glauben, dass es die Frucht einer im Paradies endemischen Baumart war, die schlicht und ergreifend „Baum der Erkenntnis“ heisst. Der Drache im Drachenbaum, die Trauer in der Trauerweide und das Vergessen im Vergissmeinnicht sind ja auch nur hübsche Namen und nicht Beschreibungen. Und die Scham und das was Adam und Eva für Erkenntnis hielten, war in Tat und Wahrheit lediglich ein Placeboeffekt, der durch den Namen inspiriert wurde.

Die letzte These klingt zwar sehr unwahrscheinlich, doch ist sie die einzige, die den seltsamen Effekt erklärt, der infolge des Verzehrs beobachtet wurde. Dass die Erkenntnisfähigkeit eine neuronale Reaktion auf eine toxische Frucht ist, kann ich mir noch knapp vorstellen, doch wie soll der „Schaden“ dann an weitere Generationen vererbbar sein?

Eine Hoffnung haben wir noch, dem Geheimnis der Frucht der Erkenntnis auf die Spur zu kommen: Vielleicht wurden ja im Magendarmtrakt von Adam und Eva ja ein paar Samen aus dem Garten Eden hinaus geschmuggelt? Wenn wir die ersten Latrinen von Adam und Eva diesseits der Cherubim finden, entdecken wir vielleicht auch die Nachfahren vom Baum der Erkenntnis.


Ich persönlich denke allerdings, dass Eva an eine vergorene Frucht geraten ist und die beiden dann völlig besoffen Gott gegenüber traten. Es ist  ja hinlänglich bekannt, wie Alkohol sich auf das Selbstbewusstsein und das Denken von Menschen auswirkt. Kein Wunder also, beschrieben Adam und Eva diese Erfahrung als „Erkenntnis“.

Und Gott hat sie schneller aus dem Club geschmissen, als ihr Rausch wieder verklungen war.