Die Folgen, Spätfolgen und Nebenwirkungen werden nach und nach im Kommentarbereich gepostet.
7 Antworten auf „1023“
Ich lebe noch, obwohl ich heute um 10:23 Uhr eine Überdosis Veratum C30 zu mir genommen habe. Erwartet hätten laut Theorie werden sollen Symptome wie Erschöpfung, schwacher Kreislauf, Kollaps, Kreislaufbeschwerden, Erbrechen und Durchfall. Nichts davon hat sich bemerkbar gemacht.
Dass die homöopathische Theorie solche Symptome erwarten würde, geht allein schon aus der Praxis der Arzneimittelprüfung hervor, wo die gesunden(!) homöopathischen Prüfer Substanzen auch in dieser Potenz auf ihre Wirkung testen, um diese dann in ihren Arzneimittellehren zu verewigen.
Ich weiss allerdings nicht, in welcher Dosierung diese Arzneimittelprüfung durchgeführt wird und fürchte daher, dass unsere Überdosis vielleicht etwas zu knapp bemessen war. Bei C30 wären wohl eher mehrere Erdvolumina von Globuli nötig gewesen. (Doch ich vermute, dass die Symptome dann wohl von anderen überdeckt worden wären.)
Ava bildete bei dieser Aktion die Kontroll-Gruppe, die ein TicTac zu sich nahm. Sie hat sich am Nachmittag allerdings den Kopf gestossen und hat nun eine Beule. Insofern geht es uns Überdosierten entgegen unserer Erwartung also signifikant besser.
Viele Skeptiker waren wir nicht, aber die Presse war da
Eben ist der Artikel, inkl. Video, mit Video auf 20min erschienen.
Eins muss man der Apothekerin zugute halten. Die Wissenschaft weiss tatsächlich noch längst nicht alles. Und zu behaupten, dass es das, was man nicht erklären kann, nicht geben kann, geht natürlich gar nicht. Doch das tut auch keiner. Niemand stört sich daran, dass man nicht weiss, WIE es funktioniert, sondern man stört sich nur daran, dass man nicht nachweisen kann, DASS es überhaupt funktioniert.
Dass die Patienten mit Homöopathie Heilerfolge erlebten, bestreitet gar niemand. Doch wie Doppelblind-Studien zeigen, erleben sie die genau gleichen Heilerfolge mit homöopathisch unbehandelten Globuli.
Wenn ich mit Axt und Zipfelmütze genau gleich schnell einen Baum fälle wie mit Axt und ohne Zipfelmütze, dann war es wohl nicht die Zipfelmütze, die den Baum gefällt hat.
Wiedereinmal liess man der Ausgewogenheit wegen Leute zu Wort kommen, die eigentlich gar nichts beizutragen haben.
In der Box im 20min Artikel steht: „Gegner halten die verwendeten Arzneimittel wegen nicht nachweisbaren Wirkstoffen für wirkungslos. Befürworter stellen sich auf den Standpunkt, dass die Wirkung homöopathischer Arzneimittel empirisch belegt sei und deren Funktionsweise noch nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden erklärbar sei.“
Das stimmt so nicht. Die Gegner halten die Arzneimittel nicht wegen der fehlenden Wirkstoffe für wirkungslos, sondern wegen der fehlenden Signifikanz in sauberen Doppelblindstudien. Und die empirischen Belege, auf die sich die Befürworter berufen, genügen nicht den qualitativen Anforderungen. Würden sie denen genügen, dann gäbe ungeachtet dessen, ob der Wirkmechanismus bekannt ist oder nicht, es keine Gegner.
Pflichtbewusst hat 20 Minuten, wie erwähnt, ja auch die Gegenseite zu Wort kommen lassen. Es geht schliesslich nichts über eine ausgewogene Berichterstattung.
Wenn schon, dann hätte ich mir da die Reaktionen verschiedener Homöopathen statt nur einer einzigen gewünscht, denn da wären so viele Erklärungen für die Gefahrlosigkeit einer homöopathischen Überdosis vorgebracht worden wie es Befragte gegeben hätte. Und nichts wäre entlarvender gewesen als diese sich gegenseitig widersprechenden Begründungen, die nur den einen Schluss zugelassen hätten, dass da zumindest ein paar von ihnen Blödsinn verzapfen.
Und eine Interessensgesellschaft, die sich nicht dafür interessiert, ob die Kollegen auch wirklich aus den richtigen Gründen dieser angehören, ist meines Erachtens äusserst suspekt.
Auch nicht zu verachten die Zitate aus dem Organon im Abschnitt 10,1, wo Hahnemann eine Überdosis explizit als lebensgefährlich bezeichnet. (Vielleicht hätten die Herren 20min Journalisten hiermit im Hinterkopf die Frau Homöopathin befragen sollen.)
Eine Überdosis soll laut Hahnemann ja gefährlich sein.
Ich frage mich, wenn ich eine Überdosis von einem homöopathischen Mittel nehme etwas nehme, welches in normaler Dosierung bei mir gegen Grippe hilft, ob ich dann, wenn ich aufgrund der Überdosis grippeähnliche Symptome aufweise, auch ansteckend bin?
Laut Organon Paragraph 276 bin ich das nicht, doch entwickle ich viel schwerere Symptome, die sich allerdings nicht mehr so leicht therapieren lassen.
Dann stellt sich aber die Folgefrage, wie unterscheide ich die normalen, behandelbaren Symptome von den nicht behandelbaren Überdosissymptomen?
Ich lebe noch, obwohl ich heute um 10:23 Uhr eine Überdosis Veratum C30 zu mir genommen habe. Erwartet hätten laut Theorie werden sollen Symptome wie Erschöpfung, schwacher Kreislauf, Kollaps, Kreislaufbeschwerden, Erbrechen und Durchfall. Nichts davon hat sich bemerkbar gemacht.
Dass die homöopathische Theorie solche Symptome erwarten würde, geht allein schon aus der Praxis der Arzneimittelprüfung hervor, wo die gesunden(!) homöopathischen Prüfer Substanzen auch in dieser Potenz auf ihre Wirkung testen, um diese dann in ihren Arzneimittellehren zu verewigen.
Ich weiss allerdings nicht, in welcher Dosierung diese Arzneimittelprüfung durchgeführt wird und fürchte daher, dass unsere Überdosis vielleicht etwas zu knapp bemessen war. Bei C30 wären wohl eher mehrere Erdvolumina von Globuli nötig gewesen. (Doch ich vermute, dass die Symptome dann wohl von anderen überdeckt worden wären.)
Ava bildete bei dieser Aktion die Kontroll-Gruppe, die ein TicTac zu sich nahm. Sie hat sich am Nachmittag allerdings den Kopf gestossen und hat nun eine Beule. Insofern geht es uns Überdosierten entgegen unserer Erwartung also signifikant besser.
Viele Skeptiker waren wir nicht, aber die Presse war da
Eben ist der Artikel, inkl. Video, mit Video auf 20min erschienen.
Eins muss man der Apothekerin zugute halten. Die Wissenschaft weiss tatsächlich noch längst nicht alles. Und zu behaupten, dass es das, was man nicht erklären kann, nicht geben kann, geht natürlich gar nicht. Doch das tut auch keiner. Niemand stört sich daran, dass man nicht weiss, WIE es funktioniert, sondern man stört sich nur daran, dass man nicht nachweisen kann, DASS es überhaupt funktioniert.
Dass die Patienten mit Homöopathie Heilerfolge erlebten, bestreitet gar niemand. Doch wie Doppelblind-Studien zeigen, erleben sie die genau gleichen Heilerfolge mit homöopathisch unbehandelten Globuli.
Wenn ich mit Axt und Zipfelmütze genau gleich schnell einen Baum fälle wie mit Axt und ohne Zipfelmütze, dann war es wohl nicht die Zipfelmütze, die den Baum gefällt hat.
Wiedereinmal liess man der Ausgewogenheit wegen Leute zu Wort kommen, die eigentlich gar nichts beizutragen haben.
In der Box im 20min Artikel steht: „Gegner halten die verwendeten Arzneimittel wegen nicht nachweisbaren Wirkstoffen für wirkungslos. Befürworter stellen sich auf den Standpunkt, dass die Wirkung homöopathischer Arzneimittel empirisch belegt sei und deren Funktionsweise noch nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden erklärbar sei.“
Das stimmt so nicht. Die Gegner halten die Arzneimittel nicht wegen der fehlenden Wirkstoffe für wirkungslos, sondern wegen der fehlenden Signifikanz in sauberen Doppelblindstudien. Und die empirischen Belege, auf die sich die Befürworter berufen, genügen nicht den qualitativen Anforderungen. Würden sie denen genügen, dann gäbe ungeachtet dessen, ob der Wirkmechanismus bekannt ist oder nicht, es keine Gegner.
Die GWUP berichtet über uns: 10:23-Aktion in Zürich: “Klar”, das kann ja nicht wirken …
Pflichtbewusst hat 20 Minuten, wie erwähnt, ja auch die Gegenseite zu Wort kommen lassen. Es geht schliesslich nichts über eine ausgewogene Berichterstattung.
Wenn schon, dann hätte ich mir da die Reaktionen verschiedener Homöopathen statt nur einer einzigen gewünscht, denn da wären so viele Erklärungen für die Gefahrlosigkeit einer homöopathischen Überdosis vorgebracht worden wie es Befragte gegeben hätte. Und nichts wäre entlarvender gewesen als diese sich gegenseitig widersprechenden Begründungen, die nur den einen Schluss zugelassen hätten, dass da zumindest ein paar von ihnen Blödsinn verzapfen.
Und eine Interessensgesellschaft, die sich nicht dafür interessiert, ob die Kollegen auch wirklich aus den richtigen Gründen dieser angehören, ist meines Erachtens äusserst suspekt.
Marko Kovic hat eine wunderbare Typologie der Negativkommentare zusammengestellt.
Auch nicht zu verachten die Zitate aus dem Organon im Abschnitt 10,1, wo Hahnemann eine Überdosis explizit als lebensgefährlich bezeichnet. (Vielleicht hätten die Herren 20min Journalisten hiermit im Hinterkopf die Frau Homöopathin befragen sollen.)
Eine Überdosis soll laut Hahnemann ja gefährlich sein.
Ich frage mich, wenn ich eine Überdosis von einem homöopathischen Mittel nehme etwas nehme, welches in normaler Dosierung bei mir gegen Grippe hilft, ob ich dann, wenn ich aufgrund der Überdosis grippeähnliche Symptome aufweise, auch ansteckend bin?
Laut Organon Paragraph 276 bin ich das nicht, doch entwickle ich viel schwerere Symptome, die sich allerdings nicht mehr so leicht therapieren lassen.
Dann stellt sich aber die Folgefrage, wie unterscheide ich die normalen, behandelbaren Symptome von den nicht behandelbaren Überdosissymptomen?